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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18851114
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Hk 2§4, 14. November 1885. Sprechsaal. 5727 II Die Redaktion erhielt folgende Zuschrift: Geehrte Redaktion! Ich kann nicht umhin, Ihnen für die seit kurzem getroffene Neuerung im Arrangement des Anzeigenteils meinen vollen Beifall aus zusprechen. Die neue Einrichtung gewährt eine viel größere Übersichtlichkeit als seither und ge stattet ein rascheres Lesen des Börsenblattes. Nach meinem Dafürhalten bietet die Neue rung nur Vorteile: Erstens gestattet sie ein rascheres Über fliegen des Inseratenteils: zweitens bietet sic dem Verleger die Möglichkeit, seine Anzeige» ins Auge fallender einrichien zu können; drittens dürfte der Säckel des Börsen blattes — i. s. des Börsenvereins — eine erfreuliche Zunahme seines Inhaltes zu ver zeichnen haben. Ganz unsaßbar sind mir die im Sprechsaal niedergelegten Äußerungen, welche sich gegen die Neuerung anssprechen. Sie zeugen von A—Z von einer wunderbaren Engherzigkeit der Anschauung, einem Sträuben gegen eine prak tische Neuerung, welche mich unwillkürlich an de» Zopf erinnert. Und dann geben die Herren Opponenten sich auch einer thatsächlichen Selbst täuschung hin: wenn dieselben einmal ge wissenhaft prüfen wollten, so würden sie eingestehen müssen, daß das Börsenblatt, ob wohl es jetzt meist einen Bogen stärker ist, sich rascher liest als früher! Im übrigen sind alle diese Argumente vom viel beschäftigten Sortimenter re. entsetzlich verbraucht. Wer einmal den Beruf als Buch händler ergriffen hat, muß auch die kleinen und großen unvermeidlichen Übelstände mit in den Kaus nehmen, und es giebt deren viel größere, als das Lesen der Cirkulare und des Börsenblattes. Wer nicht Lust hat, diese Ar beit, die ich für eine sehr wichtige und geschäft lich unbedingt notwendige halte, zu bewältigen, der möge lieber das Buchgewerbe an den Nagel hängen. Und im übrigen ist diese Arbeit gar nicht so schlimm; ich bekomme täglich ein Zettel paket und außerdem durchschnittlich per Tag 15 direkte Postcirkulare und benötige selten mehr als eine Stunde zur Lektüre dieses Ma terials; meist ist die Arbeit rascher geihan. Man muß nur nicht immer aus einer Mücke einen Elefanten machen! Ich bin für jede Neuerung, sobald sie prak tisch und nützlich ist — und für eine solche halte ich diese neueste — Verbesserung! Hochachtungsvoll und ergebenst Aachen, 9. November 1885. M. Jacobi. Die Sonntagsruhe und der Buchhandel. Vielsach wird in letzter Zeit sowohl amtlich wie öffentlich die Frage der Sonntagsruhe an geregt und diskutiert. Es liegt sehr nahe, daß auch der Buchhandel sich mit dieser Frage befaßt, die sür das kaufmännische Gewerbe eine wichtige ist. Unter den bis jetzt bekannten Resolutionen der von der Regierung befragten Handels- und Gewerbekammern ist diejenige des Kreises Baden eine solche, der ein gerecht und human Denken der nur zustimme» kann. Insonderheit wird da ausgcsührt, daß in den allermeisten Fällen der Zwang der örtlichen Konkurrenz die ein zige Ursache bildet, einen Ruhetag zu verhin dern. Der Ladenbesitzer kleinerer und mittlerer Städte würde von Herzen gern »schließen«, wenn — der liebe Konkurrent nur nicht »offen« hätte und allenfalls dann die Ersolge davon mit einheimste. So ist es bekannte Thatsache, — im buch händlerischen Geschäftsbetrieb sogar von seiten sogenannter »feiner Firmen« — Jahr aus Jahr ein den ganzen Sonntag über, womöglich ins 10 Uhr nachts (Einsender kennt solche Fälle aus seiner Erfahrung!) »offen zu halten«, ob wohl selbstverständlich — ausgenommen die Weihnachtszeit — ein kaum nennenswerter Ge winn in pekuniärer Hinsichr erzielt wird Daß das Personal eine gewisse Berechtigung zu einem Ruhetag hat und von einem humanen Ches auch erwartet, wird gar oft mit der — schädigen den Konkurrenz des Buchbinders oder Bilder händlers am Platze abgethan, als ob ein der höheren Gesittung dienender Handelszweig auf einer Stufe mit Kleisterkünstlern und Kolpor teuren stünde! Da ist keine freiwillige Abhilfe möglich, lokale Abmachungen zum gemeinsamen Geschäftsschluß sind in vielen Fällen nach kür zerer oder längerer Zeit wieder hinfällig ge worden, nachdem die Verlockung zu einem Ver dienst zuerst an der Hinterthür, dann offen herankam und — siegte. Die Kollegen erhalten Wind, und aus ist's mit der Sonntagsruhe! Bücher sind kein notwendiger Bedarfsartikel, wenigstens in der gebräuchlichen materiellen Beziehung; die Möglichkeit des sonntäglichen Ruhetages ist also gegeben. — Die Interessen der Sortimenter werden auch keinesfalls daun geschädigt, wenn eben jeder zur Sontags- ruhe gesetzlich verpflichtet wird. So liegen die Verhältnisse zur Zeit im Königreich Sachsen, und man hat sich nach dem ersten Unbehagen schon daran gewöhnt, daß man gar nicht mehr anders weiß; und so wird es hoffentlich überall werden. Möge man doch in einem so edlen Beruf wie dem uusrigen es erkennen, daß die forcierte Ausnutzung der Kräfte nicht vereinbar ist mit dem sür maßvoll Denkende gebotenen Standpunkt der sonntäg lichen Ruhe. Ein Sortimenter. Weihnachtskatalogc unv kein Ende. III. Unter Beibehaltung dieserüberschrift knüpfen wir an die in Nr. 247 d. Bl. befindliche Auseinandersetzung an, die ihren Zweck darin sucht, die Vorteile eines gemeinsamen Ver zeichnisses der katholischen Festlitteratnr zu zer gliedern. Uns haben die dort betonten Vorzüge eines derartigen Unternehmens weder von seiner Notwendigkeit noch von seinem Nutzen über zeugen können. Notwendig dünkt uns ein solcher Katalog aus dem Grunde nicht, weil er in dieser Gestalt keinem Mangel abhilst. Was sich aber als eine thatsächliche Notwendigkeit aufdrängt, das ist ein Weihnachtskatalog, der in streng systema tischer Zusammenstellung und unter kritischer Beleuchtung die Geschenklitteratur sichtet. Daß ein kritischer Weihnachtskatalog einem dringenden Bedürfnisse Rechnung trägt, wird niemand in Abrede stellen, der da weiß, daß es mit der einfachen alphabetischen Aufzählung der Geschenklitteratur nicht abgethan ist, und daß es namentlich für Eltern eine sehr wichtige Sache bedeutet, an der Hane eines zuverlässigen Ratgebers die Büchereinkäuse zu Weihnachten vor nehmen zu können. Einem solchen Ratgeber kann nur die Gestalt eines kritischen Weih nachtskatalogs zukommen. Aus deni eben Gesagten ergiebt sich von selbst, daß eine bloße Zusammenstellung von einzelnen Katalogen verschiedener Firmen nur geringen Nutzen gewähren kann. Für den Sortimenter mag ein solcher Kata log wohl ein billiges Vertriebsmitlel bilden, das räumen wir ein. Aber! Sind denn Weih- nachiskataloge in erster Linie sür den Gebrauch des Sortimenters bestimmt, oder ist es das Publi kum, dessentwegen man dieselben erscheinen läßt? Wenn das letztere der Fall, — und wer dürfte das bezweifeln? — dann sollte man doch meine», daß man dem Bedürfnisse des Publikums mit der Herausgabe einer trockenen Sammlung von Bücherkaialogen keine Rechnung trägt. Daß das Publikum einem solche» Bande, mag er auch noch so stattlich auftreten, mehr Beachtung zuwenden soll und wird, als den Sonderkatalogen, davon sind wir nicht über zeugt; denn was wird durch den stattlichen Sammelkatalog gewonnen? Garnichts, als daß die früheren Einzelkataloge ohne alle Übersicht, ohne alle strenge Ausscheidung dessen, was gut und was nicht empfehlenswert ist, zu einem einzigen Katalog vereinigt werden, und daß die Schwierigkeit, die sich dem Publikum schon bei Benutzung eines einzigen Katalogs ergiebt, sobald es sich um die Wahl eines geeigneten Buches aus der Flut der sich ihm ausdrängen den Büchertitel handelt, in eben dem Maße sich steigert, als Einzelkataloge in jenen Gesamt- kalalog ausgenommen sind. Außerdem fällt der Umstand nicht unerheb lich ins Gewicht, daß zwar die bei dem Sammel- katalogc beteiligten katholischen Vcrlagsfirmcn die Hauptreprüsenianten des katholischen Verlags- buchyaudels in Deutschland darstelleu, was sich jedoch keineswegs mit den Hauptrepräsentanten der Geschenklitteratur im allgemeinen deckt. Die Hauptmerkmale eines wirklich brauch baren Weihnachtskatalogs müssen unseres Er achtens sein: Anordnung der Materien in logischer Ordnung und eine streng kritische Zu sammenstellung der den verschiedenen Litteralnr- gebieten ungehörigen Erzeugnisse. Ohne diese beiden Eigenschaften scheint uns ein Weihnachtskatalog sür das Publikum geringen Wert zu haben. 0. I). 1 Mark ---- 62 Kreuzer österreichisch. Da jetzt für Weihnachten eine Menge Pro spekte und Katalog; gedruckt wird, so werden die Herren Verleger in Deutschland daraus auf merksam gemacht, daß in Österreich die Mark zu 62 Kreuzer gerechnet wird, und daß Pro spekte und Kataloge mit anderer Reduzierung nicht benützt werden können, da sonst der Sortimenter in unangenehme Kollisionen mit j dem Publikum kommt. D. Lrirtliel in L.6LMK. s58148j Luedbiuäki'ki unä Oru,vi6i'3.il8t,3,It> mit OLMxkbeßriöb, AiukoZrltpbis. KU88L86ll68 8ortiiu6iit und ^iitiijsuriririt s58149j tieksrt H. Liusorling in 8t. Petersburg, Xsvslrz' krosxslct 46. ^jetiti^b Novitäten! s58150j ^nssigsn über sotobs erbitten vor der allgemeinen Versendung. 8vll^«ir. Veisiu88vrtlm6llt in Olten.
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