Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1916

Redaktioneller Teil. ^ 294, 19. Dezember 1916. Im letzten Drittel des Jahres 1915 kam nun eine Anzahl mehr oder weniger ähnlicher Unternehmen hinzu. Nichts wäre langweiliger als eine chronologische Aufzählung, darum sollen die weiteren Veröffentlichungen nach inneren Gesichtspunkten ge ordnet werden. Während die »Fürsorge für Kriegsteilnehmer« in ihrem Textteil weit ausholt, um über alle Gebiete der Kriegsfürsorge belehrende und berichtende Darstellungen zu bringen, versuchen die »Deutschen Blätter für Kriegsverletzte« (seit Anfang September 1915, Verlagsanstalt Vogel L Vogel, G. m. b. H., Leipzig) mit dem Praktischen und Nützlichen die Unter- Haltung zu verbinden, indem sie als erste illustrierte Kriegs fürsorge-Zeitschrift auftreten. In Textgestaltung und Illustration ist ihr die »Deutsche S o l d a t e n z e i t u n g« ähnlich, die Vereinszeitschrift der Va terlandsspende zur Errichtung Deutscher Kriegsbeschädigten-Er- holungsheime (Verlag Gustav Ziemsen, Berlin). Seitdem im August d. I. die Satzungen dieses Vereins geändert wurden, ist die Deutsche Soldatenzeitung Organ der »Vaterlandsspende, E. V. zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegs beschädigte«. Anfänglich mit Abbildungen erschien die »K r i e g s h i l f e« wöchentlich seit Ende 1915, Münster i. W. (Verlagsaustalt A. Vollmer), die kurze Nachrichten und einen Stellenanzeiger ent hält. Seit 8. April 1916 kommt »och der »A r b e i t s m a r k t für Krieger« (Verlag Kriegsauskunftei, Berlin) hinzu. Nicht Zwecke des Arbeitsnachweises, sondern der Belehrung verfolgte die schon im Frieden wirkende »Deutsche Vereinigung für Krüppelfürsorge«, als sie vom Oktober 1915 an in ihrpr Zeit schrift einen regelmätzigen Abschnitt über Kriegsbeschädigten- Fürsorge einfllgte und als Auszug aus der »Zeitschrift für Krüppelfürsorge« die »Monatsblätterfür Invaliden- uud K r ü p p e l h i l s e« herausgab, deren Heft vom September dieses Jahres als neuntes erschienen ist. Geltung als wissenschaftliches Organ erstrebte von Anfang an (Oktober 1915) »Die Kriegsbesch ädigten-Für- sorg e«, Monatszeitschrift für die Gcsamtinteressen der Kriegs beschädigten (Vossische Buchhandlung, Berlin). Mit Heft 8 stellte sie ihr Erscheinen ein, und nur ihr Titel wurde weiter ge führt von dem vom Reichsausschutz der Kriegsbeschädigten-Für- forge neu eingerichteten Organ, dessen erstes Monatsheft im Juni 1916 herauskam. Damit ist die »Kriegsbeschädigten-Fürsorge« zu einem ausgesprochen wissenschaftlichen Fachblatt geworden; als solches wendet sie sich nur an die Mitarbeiter der Kriegsbe- schädigten-FUrsorge und nicht an die Kriegsbeschädigten selbst, sie will weder der Arbeitsvermittlung dienen, noch zum Erfah rungsaustausch der einzelnen Fürsorge-Organisationen beitra gen, sondern die Fragen der Kriegsbeschädigten-Fürsorge wissen schaftlich durchdringen. Schließlich wäre noch die »Fürsorge für Kriegsbe schädigte und Kriegsteilnehmer« erwähnenswert, obwohl sie keine regelmäßig fortgesetzte Erscheinungsweise hat, sondern sich als eine Sammlung von Flugschriften (Verlag Hetz, Stuttgart) darstellt. Allen genannten Zeitschriften ist gemeinsam, daß sie sich nicht an einzelne Stände wenden -und ihre Bedeutung nicht örtlich begrenzt ist. Anders bei den nun folgenden Zeitschriften: Die »W o h l f a h r t s r u n d sch a u« wurde seit dem 31. Oktober 1915 als Organ des »Deutschen Hilfsbundes für kriegs verletzte Offiziere, E. V.« als regelmäßige Sonntagsbeilage der »Täglichen Rundschau« herausgegeben, und zwar bis Ende Mai >916; von da ab erschien sie ohne Verbandscharaktcr vierzehn tägig weiter, allerdings in letzter Zeit unregelmätzig. Der »Deutsche Hilfsbund für kriegsverletzte Offiziere« hat nämlich im »Deutschen Hilssbund« ein eigenes Organ gegründet, das als Wochenschrift erstmalig am 4. Juni 1916 herauskam (Verlag Patz L Garleb, G. m. b. H., Berlin). Der »Deutsche Hilfsbund« bringt amtliche Bekanntmachungen und Verordnungen, sowie kürzere Aufsätze, welche für kriegsbeschä- digte Offiziere von Interesse sind, und vermittelt Stellenangebote und -Gesuche. 1530 Die Interessen der kriegsbeschädigten Akademiker vertreten die »Mitteilungen des Akademischen Hilfsbun- des E. V.«, Berlin, herausgegeben von der Geschäftsstelle des Akademischen Hilfsbundes, Berlin 8VV. 61, deren erstes Heft der zweiten Reihe im August 1916 erschienen ist. Die erste Reihe war eine Folge von Sitzungsberichten, die nur einem beschränk ten Kreis zugänglich gemacht wurden. Die zweite Reihe stellt sich als ein Mitteilungsblatt dar, das in zwangloser Folge An weisungen und Anregungen den Mitgliedern des Akademischen Hilfsbundes gedruckt zur Kenntnis bringt. Als Zeitschriften mit örtlich begrenztem Verbreitungsdezirk existieren sowohl die Lazareitzeitungen als auch solche, die für die Organe bestimmter Kriegsbeschädigten-Fürsorge-Einrichtun- gen geschaffen worden sind. Die ersten dieser letztgenannten Gattung waren: »Die Kriegsbeschädigten-Für sorge in der Rh ein Provinz«, herausgegeben vom Lan deshauptmann der Rheinprovinz in Düsseldorf, und der »Hei ni a! d a n k«, Nachrichten über die soziale Kriegsteilnehmer-Für sorge im Königreich Sachsen. Wenn auch beide sich ursprünglich .nur an die Organe der Kriegsbeschädigten-Fürsorge und an die in der Kriegsbeschädigten-Fürsorge tätigen Behörden der Pro vinz und des Staates, in denen sie erscheinen, wenden, erstreckt sich ihre Bedeutung doch -darüber hinaus, weil mannigfache Auf sätze von prinzipiellem Werte darin enthalten sind. Dadurch, das; Siellenlisten für Kriegsbeschädigte jeder einzelnen Nummer bci- gegeben sind, nähern sie sich den Lazarett-Zeitungen, die an die in den Lazaretten aufgenommenen Krieger verteilt werden. In diesen Zusammenhang gehören die folgenden uns vor- liegenden Organe: »Badischer Stellenanzeiger für Kriegsbe schädigte«, herausgegeben vom Badischen Heimatdank, vom Landesausschutz der Kriegsbeschädigten-Fürsorge und vom Ver- band badischer Arbeitsnachweise, Karlsruhe. Kriegsbeschädigten-Fürsorge in Nieder sachsen. Herausgegeben vom Landesdirektorium der Provinz Hannover. Kriegsbeschädigten-Fürsorge in der Pro vinz Westfalen. Mitteilungen der Arbeitsnachweiszentrale für Kriegsbeschädigte im VII. A.-K., Münster. Nachrichten der Landesfllrsorgestelle für Kriegsinvalide und Kriegshinterbliebeue nebst Elsatz-Lothring. Stellen-Anzeiger, Stratz- bnrg. Vom Krieg zur Fried ensarbeit. Zeitschrift für die brandenburgische Kriegsbeschädigten-Fürsorge. Amtliches Ankündigungsblati des Landesdirektors der Provinz Branden burg, Berlin, Landeshaus. Württem belgischer Stellenanzeiger für Kriegsinvalide. Hrsg, von der Geschäftsstelle des Wttrttembergischcn Landesausschusses für Kriegsinvaliden-Fiü sorge in Stuttgart. Zeits chriftfürdie Kriegsbesch ädigten-Fllr- sorge in Ostpreußen. Amtliche Nachrichten des Landes hauptmanns der Provinz Ostpreußen und der stellvertretenden Generalkommandos des I. und XX. A.-K., Königsberg i. Pr. Bonner Lazarett-Zeitung. Hrsg, vom Ausschuß für Kriegsbeschädigten-Fürsorge. Deutsche Lazarett-Zeitung. Hrsg, vom Aus schuß für Volksvorlesungen, Frankfurt a. M. Hessische Lazarett-Zeitung. Hrsg, vom Landcs- verein vom Roten Kreuz z. Darmstadt. Hamburgische Lazarett-Zeitung. Hrsg, vom Hamburgischen Landesausschuß für Kriegsbeschädigte, Levante- Haus. Kriegsbeschädigten-Fürsorge Aachen. Aache ner Lazarett-Zeitung, Hrsg, vom Ausschuß für Kriegsbeschädtg- ten-Fürsorge, Aachen. Lübecker Lazarett-Zeitung. Herausg. vom Lü becker Landesausschutz für Kriegsverletzte. Schleswig-Hol st einische Lazarett-Zeitung. Hrsg, von der Fürsorgestelle der Provinz Schleswig-Holstein für Kriegsbeschädigte, Altona.