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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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6236 Sprechsaal. 281, 5. Dezember 1885. Sprechsaal. In Sache» G. Hinstorff-Ehicago. Um den auch mir höchst peinlichen Er örterungen über die eingelreteue Stockung des Geschäfts ineines Schwagers, Herrn Gustav Hinstorsf in Chicago an dieser Stelle zu be gegnen, erlaube ich mir, allen beteiligten Herren Verlegern die Mitteilung zu machen, daß, den inzwischen empfangenen Nachrichten gemäß, ein durchaus befriedigendes Arrangement in kurzer Zeit erfolgen dürfte. Nach den mir gewordenen Darlegungen sollen alle deutschen Gläubiger voll befriedigt werden, und zwar wahr scheinlich durch einen Bevollmächligieu des Herrn G. Hinstorsf von Wismar aus. Es ist dazu aber absolut notwendig, daß jeder Gläubiger, der solches bisher unterlassen, unver züglich seine Forderung spezifiziert in Chicago anmeldet, da nur solche Gläubiger, deren Forderungen dort an erkannt sind, Zahlung erhalten dürften. — Es ist zweckmäßig, in den Specifikationen der Forderungen feste und Kommissionsliefe- rungen gesondert auszusühren. Wismar, den 29. November 1885. H. Witte, i/Fa.: Hinstorff'sche Hosbuchhandlung, Sortiments Conto. Die Sonntagsruhe und der Buchhandel. II. Dem »Sortimenter« in Nr. 284 wird jeder zustimmen, der wie der Unterzeichnete an sich selbst erfahren hat, wie verstimmend es auf den jungen Buchhändler, auch den anhänglichsten und geschästseifrigsten, wirkt, wenn er keinen »Sonntag-Nachmittag« für sich hat; wie er frischend und belebend es dagegen wirkt, wenn er an dem von Gott gesetzten Ruhetage sich in Gottes freier Natur gründlich ergehen und von den vielfach nicht geringen Anstrengungen der Woche erholen kann. Daß solches auch ohne Schädigung der Standesinteressen geschehen kann, zeigt das Bei spiel größerer Plätze, wie z. B. Wiens, an das sich jeder gern erinnert, der dort eine» Teil seiner Lehr- und Wanderjahre verbracht hat; das zeigen auch die Einrichiungen verschiedener norddeutscher Orte (leider der Minderzahl!), in denen die Buchhandlungen sich zu den besseren Geschäften zählen, welche Sonntags nur vor mittags von lli/z —1 Uhr offen Hallen. So haben wir es seither hier am Platze gehalten, und jüngere Kollegen, weiche hin und wieder im ersten Geschästseifer die bewährte Einrichtung durchbrachen, sind angesichts des Festhaltens der alten Firmen am Hergebrachten zum alten Usus zurückgekehrt. Möge man auch an anderen Orten in dieser Hinsicht eine Einigung versuchen; aus diesem Gebiete dürfte sie bei dem allgemeinen Bedürfnisse nach Ruhe und bei dem Zuge unserer Zeit leichter erreichbar sein, als auf manchem anderen. Ll. 8. 8. Zur Lrsezirkcl-Fruge. Wenn die Entgegnung Herrn Roccos (im Börsenblatte Nr. 264) auf meine Zurückweisung seiner früheren Behauptungen darin gipfelt, daß er einen Teil derselben nicht so verstanden wissen will, wie sie wörtlich lauten, so kann ich ihm dies Mittel zur Maskierung seines Rück zuges um so mehr gönnen, als er im übrigen nicht einen Punkt meiner Ausführung zu wider legen versucht hat, und andererseits die Abon nenten des Börsenblattes leicht Nachlesen können, was Herr Rocco in Nr. 223 geschrieben hat. Bor allen, kann ich den Vorwurf nicht annehmen, daß ich durch ein Gleichnis, zu dem mich Herr Rocco geradezu herausgesordert hatte, den Ankauf eines Buches als Luxus bezeichnet hätte. Ich habe ja eben erst bewiesen, daß der Zeiischriften-Lesezirkel den Handel mit Bücher» gar nicht schädigen kann. Daß ich am Schlüsse meines ersten Auf satzes »verwundernd in Pathos ansgebrochen« sein soll, ist schon deshalb unmöglich, weil der Begriff des Bewunderns die Wahrnehmung von etwas Neuem rc. voraussetzt und ich dort lediglich von mir wohlbekannten Dingen ge sprochen habe. Im übrigen habe ich den Ausdruck »Wider sacher« keineswegs in gehässigem Sinne, sondern für den Vertreter einer von der weinigen ab weichende» Ansicht gebraucht. Uno daß ich auch eine solche zu achten weiß, mag Herr Rocco daraus entnehmen, daß ich eine inzwischen an mich ergangene Anfrage, ob ich bereit sei, die neuerlich aufgeworfene» Zweifel am rechtlichen Bestände der Lesezirkel durch Herbeiführung eines richterlichen Entscheides lösen zu helfen, zustimmend beantwortet habe. Leipzig. Paul Beyer. Weihnachtskntalogc und kein Ende. VI. Die Unmöglichkeit eines gemeinsamen Fest katalogs ist, wie Herr Seemann in seinem Artikel gang richtig bemerkt, in erster Linie in der Verschiedenheit des Bücherbedarfes zu suchen. Würde der Vorschlag dahin lauten, daß für ge wisse Bezirke Gesamtkataloge herzustellen seien, so würde es sich empfehlen der Frage durch weitere Besprechungen im Börsenblatt näher zu treten. — Der Hamburg-Altonaer Buchhändlerverein giebt ein solches Vertriebsmittel alljährlich zur Festzeit heraus. Zu groß darf der Bezirk nicht sein, nament lich wird bei der Bearbeitung die Konfession in Betracht zu ziehen sein. Beispielsweise kann ein Sortimenter mit überwiegender katholischer Kundschaft nicht eine» Katalog mit den vielen Erscheinungen protestantischen Charakters ge brauchen; aber einen Mittelweg zu treffen hat große Schwierigkeiten, und bedingt ein gemein samer Katalog für beide Parteien womöglich Ausscheidung jeden Artikels ausgesprochener reli giöser Tendenz; das ist unmöglich. Ein schweizerischer Weihnachtskatalog ver mag z. B. nicht einmal den Interessen aller Sortimenter zu entsprechen; es zeigt sich, daß die einzelnen größeren Städte ganz verschiedent- lichen Bedarf haben und da wieder einzelne Handlungen Specialiiäten in den Vordergrund stellen. Bei einem begrenzten Bezirk, wie ich die Schweiz in diesem Falle betrachte, kommt (es nun nicht so genau aus einen Titel mehr oder weniger an; es ist an jedem Platz ein Interessent dafür; sollte aber ein gemeinsamer Festkatalog, in der Art wie er vorgeschlagen wurde, heraus gegeben werden, so müßten so viele Wünsche berücksichtigt werden, daß ohne Zweifel der Um fang eines Hinrichs'schen Semesterkataloges er reicht würde. Es müßte allerdings ein bestimmtes Pro gramm aufgestellt werden; aber würden alle Verleger sich dem unterwerfen? Schwerlich; denn bei Herausgabe eines größeren Weihnachts- kataloges sieht man, wie alle Herren Verleger ihre Artikel von größter Wichtigkeit für den Weihnachtsmarkt Hallen. Ein »verletzter« Ver leger wird im folgenden Jahre sich wieder anderweitig zu helfen suchen. Die jetzt bestehenden Kataloge ermöglichen dem Sortimenter für die verschiedenen Kate gorien seiner Kundschaft geeignete Kataloge zu wählen, und daß man dies vorzieht, beweist der Sortimenter durch den Bezug kleinerer Particen der einzelnen Kataloge. Was die Verleger be trifft, so muß heutzutage jeder Fabrikant be deutende Opfer für das Bekanntwerden seiner Artikel bringen, will er gegen die erdrückende Konkurrenz aufkommcn. Damit muß sich der Verleger trösten. Er ist bei den jetzigen Katalog zuständen zu großen Ausgaben gezwungen; aber ein Gesamtkatalog würde nach der Berechnung des Herrn Seemann seine Kasse noch mehr be lasten. 0. 2. VH. Erwiderung auf Nr. V. Herr Franz Goerlich scheint anzunehmen, daß es mir um sein Lob zu thun gewesen sei. Er irrt sich; mir wäre nichts lieber gewesen, als wenn er das nachträgliche Lob unterdrückt hätte, denn es macht einen recht fatalen Ein druck. Mir ist ein verständiger Tadel viel lieber. Den hat Herr Goerlich bislang nicht hören lassen; obwohl ihm, wie aus seiner Entgegnung hervorzugehen scheint, das Bestehende nicht ge nügt. Es war aber seine Pflicht, sich mit dem Bestehende» auseinandcrzusetzen; es ist durchaus nicht klar, warum die vorhandenen »kritischen« Kataloge nicht in Betracht kommen sollten, wenn Herr Goerlich einen »streng kritischen« sordert. Diese Pflicht hat Herr Goerlich versäumt, und meine Rüge war berechtigt. Der Artikel in Nr. 247 d Bl. (II) war mir wohl bekannt; der katholische Gesamtkatalog ist aber für mich kein allgemeiner Festkatalog, sondern ein specieller. Herr Goerlich verlangt nach wie vor seinen »streng kritischen« Katalog; meine Frage »Wer bezahlt die Kosten?« ist ihm offenbar Neben sache. Alles übrige, was Herr Goerlich vor bringt, habe ich in Nr. 264 d. Bl. widerlegt, noch ehe es ausgesprochen war. Leipzig, 29. November 1885. Artur Seemann. Der Portotarif für Drucksachen. Bei der bevorstehenden Beratung des Post etats im Reichstag möchte ich eine Petition um Abänderung dieses jetzt so ungünstigen Tarifs von seiten des Börsenvereins anregen. Ein Zwischensatz von 5 Pf für das Gewicht von 50 bis 100 oder 150 Gramm ist besonders für den Buchhandel ein dringendes Bedürfnis. In den letzten vier Jahren habe ich jedes mal selbst eine hierauf bezügliche Petition beim Reichstage eingereicht und in der vergangenen Session auch mehrere deutsche Handelskammern bewogen, dasselbe zu thun. Es ist jedoch bis jetzt alle Mühe umsonst gewesen, weil an maß gebender Stelle eine Verminderung der Post-
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