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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1900
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- Deutsch
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282. 5. Oktober 1900. Nichtamtlicher Teil. 7509 Bei den Warenhäusern angekommen, bemerke ich neben bei, daß es nicht unmöglich ist, daß das Deutsche Reich uns noch einmal mit einer Warenumsatzsteuer beglückt; ja, meine Herren, wie würde es uns da gehen, wenn wir als Detail- listen nicht geschlossen marschierten, einheitlich unser Gut achten, unsere Eingaben abgeben würden! Wenn ich in meinen vorhergehenden Worten die Auf gaben einer Sortimenterkammer beleuchtete, die diese nach außen zu erfüllen hat, so lassen Sie mich ganz kurz die Thätigkeit skizzieren, die ich mir als Hauptaufgabe vorstelle, die innerhalb des Vereins zu erfüllen ist. Die Sortimenterkammer muß dahin streben, neben der Anerkennung des Börsenvereins als Organ desselben auch die staatliche Anerkennung zu erreichen. Die Mitglieder müssen sich verpflichten, alle Vorkommnisse, die von allge meinem Interesse sind, der Kammer oder den Mitgliedern, auch Vertrauensmännern derselben mitzuteilen, — und endlich, den Beschlüssen der Kammer Geltung zu verschaffen, muß vornehmste Aufgabe jedes Sortimenters sein. Lassen Sic mich nun kurz wiederholen, welche Auf gaben einer Sortimenterkammer meiner Ansicht nach haupt sächlich zufallen: Vertretung des Sortiments den Behörden gegenüber durch Gutachten, Petitionen und Eingaben; Vertretung des Sortiments den geschlossenen uns verwandten Korporationen, wie auch den Einzelnen gegen über, sie mögen nun Kommissionär, Verleger, Antiquar rc. sein, in allen Fällen, die im Interesse des Sortiments Vorkommen mögen; Staatliche Anerkennung der Sortimenterkammer; Kampf des Sortiments gegen Warenhäuser, Ramsch bazare und nochmals Kampf des Sortiments gegen die Buchbindeikommissionäre und deren Auswuchs; Abschaffung des Kundenrabatts und endlich Vertretung und Hochhaltung unseres Standes und dessen Interessen im allgemeinen, ja im weitesten Umfange. Damit, meine Herren, will ich aber längst noch nicht das Programm der Aufgaben erledigt wissen; nein, auch ich wünsche einer einzurichtenden Sortimenterkammer volle. Freiheit in allen Fragen, die uns berühren oder auf geworfen werden könnten. Lassen Sie uns, meine Herren, heute nicht auseinander gehen, ohne etwas Positives erreicht zu haben! Vorsitzender: Meine Herren! Es würde mir nun mehr obliegen, über die Frage der Organisation eines Sorti menterbundes, bezw. einer Sortimenterkammer zu berichten. Dies Referat kann in Anbetracht der Sachlage nur sehr kurz gefaßt sein und wird zweckmäßigerweise nur diejenigen Mög lichkeiten ins Auge zu fassen haben, die unter den derzeitigen Verhältnissen einige Aussicht auf Erfolg bieten. Späteren Erörterungen wird es Vorbehalten bleiben müssen, auf der heute von uns geschaffenen Grundlage weiterzubauen und Detailfragen zu behandeln. Es erscheinen mir zur Erreichung des Zieles der Grün dung eines Svrtimenterbundes bezw. einer Sortimenter kammer zwei Wege gangbar: der eine führt zur Be gründung eines neuen Vereins, der andere lehnt sich an die bestehende Organisation der Kreis- und Ortsvereine an. Im elfteren Falle würden wir, nachdem wir heute zweckmäßiger weise einen bezüglichen Ausschuß gewählt hätten, uns mit einem Aufruf zu engstem Zusammenschluß an die deutschen Sortimenter zu wenden haben; die diesen Aufruf unter zeichnenden Herren würden ihre Unterschrift natürlich privatim, nicht also in amtlicher Eigenschaft als Vertreter eines Kreis- odcr Ortsvereins geben können. Es würde dann alsbald eine konstituierende Versammlung einzubcrufen sein, die einen geschäftssührenden Vorstand (die »Sortimcnterkammer«) zu wählen hätte. Es würde sonach die Organisation bereits vor Kantate nächsten Jahres vollendet sein können; die Er langung der Eigenschaft als Organ des Börsenvereius wäre in die Wege zu leiten. Ueber die dem Bunde obliegenden Aufgaben hat bereits Herr Kollege Fuendeling referiert. Dieser Idee der Gründung eines Sortimenterbundes stehen jedoch insofern gewichtige Bedenken gegenüber, als durch ihn die Macht und Bedeutung deS Verbandsvorstandes der Kreis- und Ortsvereine in wesentlichem Maße sinken müßte; hierdurch aber würde das Ansehen des Verbandes selbst naturgemäß leiden. Es wäre nun noch der andere Weg gangbar, daß wir auf Grund der bestehenden Organi sation der Kreis- und Ortsvereine den Verbandsoorstand als solchen umgestalten und erweitern, indem wir in ihn als Ver treter jedes einzelnen Kreis- und Ortsvereins je einen Sorti menter abordnen; diese »Sortimenterkammer«, wie wir den Verbandsvorstand dann nennen müßten, hätte sich aus ihren Mitgliedern einen geschäftsführenden Ausschuß zu wählen. Es würden dann, wie es ja in der Hauptsache thatsächlich schon heute geschieht, allerdings ausschließlich die Interessen des Sortiments durch den solchermaßen zusammengesetzten Vorstand des Verbands vertreten werden; die Interessen des Verlags könnten durch ihn gewissermaßen nur noch indirekt geschützt werden. Hierbei ist jedoch zu erwähnen, daß ja fast jeder einzelne Verleger Mitglied eines Orts- oder Kreis vereins ist, — er also dadurch, daß er bei der Wahl des betreffenden Sortimentervertreters seine Stimme mit in die Wagschale werfen könnte, auch seine Meinung und seinen Einfluß geltend zu machen vermöchte. Ich bin der Meinung, daß dieser letztere Weg aus prak tischen Erwägungen der Gründung eines Sortimenterbundes vorzuziehen ist. Wir würden dann vor allen Dingen eine Zersplitterung der Kräfte vermeiden und könnten uns an bestehende Verhältnisse anschließen, was ich für einen wesent lichen Vorteil erachte. Dieser neue Verbandsvorstand — die Sortimenterkammer — würde aus sich heraus einen geschäfts führenden Vorstand zu wählen haben und alsbald trachten müssen, Organ des Börsenvereins zu werden; schon hieraus würde deutlich hervorgehen, daß die Soctimenterkammer sich in keinerlei Gegensatz zu der bestehenden Organisation des Börsenvereins und seiner Organe zu setzen gedenkt. Wir wünschen nur eine schärfere Betonung und Vertretung der Interessen des Sortiments, wie sie bisher uns leider fehlte. Man kann nun, meine Herren, der Meinung sein, daß es unzweckmäßig sei, eine so große Körperschaft von über zwanzig Mitgliedern zu wählen, da der Verkehr zwischen diesen Mitgliedern ein zu schwieriger sein würde. Dem darf aber entgegengehalten werden, daß nur durch ein wirklich stetes gegenseitiges In - Fühlung - Halten der Vertreter des gesamten deutschen Sortiments die Gewißheit erlangt werden kann, daß der Vorstand der Sortimenterkammer auch immer und allerwegen thatsächlich auf dem Laufenden bleibt und von allen Wünschen des Sortiments Kenntnis erhält, — daß er des ferneren aber auch an seinen Mitgliedern einen kräf tigen Rückhalt hat, der dem Vcrbandsvorstand leider häufig fehlte und infolge seiner bisherigen Organisation fehlen mußte. Schließlich könnte ja auch eine Zusammenlegung einzelner Kreisvereine in Gauverbände erfolgen, so daß die Sortimenter kammer dann aus etwa nur zehn Mitgliedern bestände. Ich bin am Schlüsse meiner Ausführungen angelangt und frage nunmehr, ob die Versammlung in eine General debatte einzutreten wünscht. Man ist damit einverstanden; dann erlaube ich mir nochmals die Bitte an Sie zu richten, im Hinblick auf die uns zu Gebote stehende geringe Zeit sich möglichster Kürze in Ihren Ausführungen zu befleißigen. Herr Wohlfarth-Breslau: Hochgeehrte Herren, im Auf träge des schlesischen Provinzialvereins habe ich die Erklä- 1006'
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