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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1900
- Sprache
- Deutsch
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7506 Nichtamtlicher Teil. 232, 5. Oktober 1S00. Fernerhin fllr den Verein der Buchhändler zu Leipzig Herr Johannes Fr. Dürr-Leipzig. „ Verein der Leipziger Sortiments- und Antiquariats- Buchhändler Herr Hermann Graf-Leipzig. Herr Rudolf Heinze: Meine Herren! Ich habe außer dem die Freude, unseren verehrten Verbandsvorstand, die Herren Zwißler, Goeritz und Wollermann, hier begrüßen zu können. Es hat ferner der Verein Nürnberger Buchhändler die Erklärung abgegeben, daß er mit dem Vorschläge der Begründung eines Sortimenterbundes einverstanden ist. Ebenso sind der Lokalverein Würzburger Buchhändler und der Verein der Mährisch-Schlesischen Buchhändler geneigt, sich der Angelegenheit wohlwollend gegenüberzustellen, während der Elsaß-Lothringische und der Schweizerische Buchhändler- vercin, der Mitteldeutsche Verband und der Frankfurter Lokalverein sich ihre Stellungnahme Vorbehalten. Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler hat es abgelehnt, einen Delegierten zu unserer Versammlung zu entsenden. Ich bitte nunmehr, zur Wahl eines Vorsitzenden für diese Versammlung schreiten zu wollen. (Durch Acclamation wird Herr Rudolf Heinze-Dresden vorgeschlagen und gewählt; er nimmt die Wahl dankend an.) Vorsitzender: Meine Herren, ehe wir in die Tages ordnung eintreten, möchte ich in Anbetracht der Kürze der uns zur Verfügung stehenden Zeit bitten, daß die Herren Redner sich in ihren Aussprachen auf die Dauer von zehn Minuten beschränken und daß an der Debatte sich nur die gewählten Vertreter der einzelnen Vereine und die Herren des Verbandsvorstands, nicht aber die sonstigen Gäste be teiligen wollen. Sodann schlage ich vor, daß solche Vereine und Verbände, die durch mehrere Herren hier vertreten sind, bei der Abstimmung nur durch einen Vertreter sich an der Abstimmung beteiligen. Ich nehme ferner an, daß die Ver sammlung damit einverstanden ist, wenn wir aus Zweck mäßigkeitsgründen Punkt 4 an die erste Stelle der Tages ordnung setzen. Herr Prager-Berlin: Die Herren, die hier als Gäste anwesend sind, sollten auch an der Debatte teilnehmen dürfen; mitstimmen dürfen sie freilich nicht. Herr Fuendeling-Hameln: Um die Verhandlungen nicht zu zersplittern, möchte ich vorschlagen, daß wir erst die drei Referate der Herren, die darum gebeten worden sind, anhören und dann erst die Debatte eröffnen. Ich glaube, das wird dazu beitragen, uns ein klares Bild zu verschaffen und uns leichter in den Gedankengang der Herren Referenten einzuführen. Herr Wohlfarth-Breslau: Ich würde bitten, die Tages ordnung so zu erledigen, wie es ursprünglich beabsichtigt war. Vielleicht könnte nur Nummer 2 und 3 in einer Debatte behandelt werden, und dann Nummer 4, weil doch jede Aktion in der Sache ausgeschlossen ist. Herr Prager: Dagegen, daß Punkt 4 an die erste Stelle der Tagesordnung gesetzt wird, würde ich nichts haben, eine Debatte wird sich darüber kaum entspinnen. Dann aber würde ich empfehlen, nach dem Referat über Punkt 1 sofort über diesen die Diskussion zu eröffnen, da es nicht ausgeschlossen ist, daß diese Diskussion die Referate zu Punkt 2 und 3 vielleicht völlig unnötig macht, (Nach einigen weiteren kurzen Bemerkungen der Herren Seippel, Jolowicz, Fuendeling und Dürr wird beschlossen, gemäß dem Vorschlag des Vorsitzenden Punkt 4 der Tages ordnung an erster Stelle zu behandeln, sowie erst sämtliche Referate anzuhören, bevor in eine Debatte eingetreten wird.) Der Vorsitzende: Ich erteile nunmehr Herrn Seippel zur Erstattung seines Referats das Wort. Herr Seippel-Hamburg: Meine hochgeehrten Herren, ich erachte es für die Aufgabe meines Referates, Ihnen vor zuführen, wie die Rabattfrage sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, und wie wir heute eigentlich vor Verhält nissen stehen, denen wir innerhalb der vorhandenen Organi sation nicht mehr gerecht werden können, so daß wir nach einem Ausweg suchen müssen, um aus einem schlimmen Dilemma herauszukommen. Somit werfe ich meine Blicke zurück auf die Frank furter Versammlung, wo wie Sie alle wissen, eine Einigung hinsichtlich der Rabattfrage wenigstens zum großen Teil er zielt wurde. Die Einigung bezog sich zunächst darauf, daß der Ladenpreis unter allen Umständen festgehalten werde, wo hingegen es erlaubt sein sollte, einen Skonto von 5 Prozent bei Barzahlung oder auch bei Abrechnung inner halb viertel- oder halbjährlicher Termine zu gewähren. Das ist der Grundsatz, der damals als ein möglicher Weg er achtet wurde, um das Sortiment zu erhalten und förderlich weiter zu gestalten. Es haben sich allerdings die beiden großen Städte Berlin und Leipzig nicht angeschlossen. Leipzig hatte seine Bereitwilligkeit erklärt, mit dem Hinweis jedoch auf Berlin, und dieses erklärte, die Verhältnisse in Berlin erlaubten nicht, in die Rabattkonvention einzutreten. Es wurde namentlich betont, daß Bibliotheken und Behörden nicht bereit sein würden, einen Skonto von 5 Prozent anzu erkennen, sondern bereits erklärt hätten, sie würden da kaufen, wo sie die Bücher am billigsten bekämen. So wurde also mit Bezug auf Berlin und Leipzig eine Ausnahmestellung geschaffen. Das Wort Ausnahmestellung ist ja früher einmal be anstandet worden. Ich will um Worte nicht streiten; ich glaube, es ist thatsächlich eine Ausnahmestellung, die Berlin und Leipzig eingenommen haben. Das gesamte übrige Sortiment wäre froh gewesen, wenn es bei dem ursprüng lichen Abkommen geblieben wäre, wenn der hohe Rabattsatz von 10 Prozent nur innerhalb der lokalen Gebiete von Berlin und Leipzig gegeben worden wäre. Das ist aber nicht der Fall gewesen, es hat sich eine Konkurrenz für das übrige deutsche Sortiment entwickelt, die geradezu un heilvoll ausgeartet ist. Wäre das nicht der Fall. gewesen, so würde jetzt eine große Bewegung nicht haben entstehen können. Sie wissen, daß ich mehrmals im Börsenblatt und auch sonst in der Rabattfrage scharf hervorgetreten bin. Meine Herren, denken Sie nicht, daß, soweit meine Wenigkeit und der Kreis Norden in Frage kommt, uns etwas anderes be seelt hat als die beste Absicht, unserem schwer leidenden Sortiment beizustehen. Nur daraus hervorgehend ist alles zu deuten und aufzufassen, was wir angestrebt und in Worte gekleidet haben, die hier und da Aufsehen erregt haben. Wir haben aber geglaubt, wenn es sich um Vertretung von Lebensinteressen handelt, solle man nicht einen Kampf uni Worte führen, sondern die Thatsachen selbst ins Auge fassen. Wir wissen ferner, daß der Börsenverein wiederholt in die Rabattfrage direkt und indirekt hineingezogen worden ist, und wir wissen, daß er redlich bestrebt gewesen ist, der Verhältnisse Herr zu werden. Er hat auch dafür einen be sonderen Ausschuß, den Vereinsausschuß, dem die Aufgabe zusällt, jeden einzelnen Fall zu untersuchen, Strafen zu be antragen. Wir kennen alle die gesetzmäßigen Mittel, die dem Börsenverein zur Verfügung stehen; aber wir wissen ebenso, daß nicht in allen Fällen eine Remedur hat geschaffen werden können, und wir wissen auch, daß es gar nicht in der Möglichkeit liegt, weder für den Börsenverein, noch für sonst jemand, da wirklich einzusetzen, wo eigentlich die Wurzel des Nebels steckt. Das liegt darin, daß sich immer gewisse Freunde —- oder wie soll ich sagen —,
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