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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1900
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- 1900-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1900
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286, 10. Oktober 1900. Nichtamtlicher Teil. 7673 Theaterzcnsur.— In letzter Zeit ist mehrfach die preußische Theaterzensur Gegenstand abfälliger Beurteilungen in der Tages presse gewesen. Daß hier manche Zeitungen übertreiben, teil weise auch ohne genügende Kenntnis der thatsächlichen Ver hältnisse urteilen, zeigt eine sachliche Darstellung der -Berliner Correspondenz-', die u. a. folgendes mitteilt: Im laufenden Iahte wurden bis zum 3. Oktober im ganzen 216 Theaterstücke eingereicht. Hiervon wurden 188 genehmigt, einzelne nach Beseitigung von grob anstößigen Stellen; 12 sind noch in der Bearbeitung, und gegen 16 wurde das Verbot aus gesprochen. Der größte Teil der verbotenen Stücke wurde ausschließlich aus sittenpolizeilichen Gründen beanstandet. Gegen die Beanstandung dieses Teiles der verbotenen Stücke wurde weder in der Presse ein Widerstand bekundet, noch wurden Rechtsmittel seitens der Autoren oder Theaterdirektoren er griffen. In der Presse wurden besonders namhaft gemacht: -Der Außenseiter-, die -Strengen Herren», -Der Ausflug ins Sittliche- und die -Macht der Finsterniß-. Ferner wurde noch behauptet, daß drei Einakter von Max Drcyer und in Hannover der Vortrag des Wildenbruchschen -Hexenlicdes- verboten wor den sei. Von Dreyer wurde nur ein Einakter eingereicht und genehmigt. Der Vortrag des Wildenbruchschen Gedichtes wurde niemals verboten; der Vorgang beschränkte sich darauf, daß dem Vortragenden die Wahl einer anderen Dichtung als für den gegebenen Zweck geeigneter empfohlen wurde, worauf der Vor tragende sofort einging. In Sachen des -Außenseiters- steht noch die Entscheidung des Ober-Verwaltungsgerichts aus. lieber die Freigabe des Stückes -Ein Ausflug ins Sittliche- werden die Ver handlungen noch fortgesetzt; das Verbot der übrigen genannten Stücke wurde aufgehoben.- Vom Buchhandel in Rußland. — Von den Schwierig keiten, die in Rußland von amtlicher Seite der Eröffnung von Buchhandlungen entgegeNgcstellt werden, giebt ein kleiner Bericht im -St. Petersburger Herold-, Nr. 162, eine Vorstellung. Es heißt da: -Die Eröffnung von Buchhandlungen ist mitunter mit unüber windlichen Schwierigkeiten verknüpft, während eigentlich dieser Art Unternehmungen im Interesse der Volksaufklärung nichts im Wege liegen sollte. Lesebibliotheken zu gründen ist auch nicht leichter. Sibirische Zeitungen melden von einem Fall, der nicht der einzige dieser Art ist. In Kurgan wünschte ein Unternehmer eine Buchhandlung zu eröffnen und hatte zu diesem Zweck ein ganzes Jahr Bittgesuche, Dokumente u. s. w. bei den Behörden cingercicht,Nachfragen und Entscheidungen empfangen und gewartet. Schließlich, nach all dieser Mühe und den Geldausgaben geht ihm der definitive Bescheid zu, die Eröffnung einer Buchhandlung sei ihm nicht gestattet. In den Archiven Kostromas und Jarosslaws liegen, wie man sagt, Papiere, die man zum Zweck der Eröffnung von Buchhandlungen geschrieben hat. Dieser Papiere giebt es eine beträchtliche Menge. Es wird einem so schwer gemacht, eine Buchhandlung zu eröffnen; aber zur Eröffnung eines Traiteur - Geschäfts braucht man nur ein Gesuch einzureichcn. Allerdings können in einer Trinkanstalt nicht so gefährliche Mißbräuche verübt werden wie bei der Buchhandlung, etwa durch Verkauf unstatthafter Bücher, Broschüren u. s. w., und von diesem Gesichtspunkte aus ist das Erschweren des Er langens einer Buchhandlungskonzession erklärlich und be rechtigt. Jedoch dürften die Schwierigkeiten nicht bis zu so weiten Grenzen gehen, wie jetzt. Ueber die Verzögerung der Entscheidung der Bittgesuche in Vuchhandlungsangelegenheiten ist zu sagen, daß sie oftmals davon kommt, daß die unteren Behörden bei der Klarlegung der Verhältnisse und Umstände, in denen der Petent sich befindet, allzu vorsichtig und saumselig verfahren. Es liegt aber im Interesse des Petenten, so bald wie möglich die Entscheidung zu erfahren, damit er ohne einen größeren Zeit- und Geldverlust ein anderes Unternehmen zu beginnen weiß. Die allzu große Vorsicht hat auch dazu geführt, daß in manchen Buchhandlungen nicht alle Bücher, die auf dem Markt erscheinen (obgleich sie zensiert sind), verkauft werden dürfen. In kleinen Städten wird, eine Buchhandlung aufzuthun, meistens unter der Bedingung erlaubt, daß darin nur die Bücher eines bestimmten Regierungsressorts, die in dem Katalog desielben verzeichnet sind, in den Handel ge langen dürfen. Eine Buchhandlung für geistliche Bücher, wie überhaupt für alle Bücher, die in den Kirchengemeindeschulen ge braucht werden, darf nicht auch Bücher führen, die z. B. vom Finanzministerium zum Gebrauch in den Kommerzschulen ge nehmigt sind. Weil wir wenig Schulen haben, so müßten wenigstens alle zensierten Bücher überall für den Vertrieb frei sein.- Aus dem Antiquariat. — Die ophthalmologische Bibliothek des verstorbenen Professors Br. Borysiekiewicz ist käuflich von der Firma Martin Boas, Buchhandlung für Medizin, in Berlin AW., Karlstraße 25, erworben worden. Diese sorgfältig angelegte spezialistische Bibliothek enthält außer Zeitschriften und älterer Litteratur beinahe die gesamte in den letzten fünfzehn Jahren an Büchern und Monographieen erschienene ophthal mologische Litteratur in großer Vollständigkeit. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler: Büsssldorker kusstslluvAs-^situvA. kmtliobss Oi'Fvv. clsr Industrie und OsvsrbsausstslluvA kür Bbsiulavd, Wsstkalen und bsnaob- barte Lerirks, verbunden mit sinsr Osutseb-nationalsn Kunst ausstellung' ru Büsseldork 1902. Verantwortliebsr ksdaktsur: dobanu von Wildonrudt. Druck u. komm.-Verlag von .1. 6. Oerlaob L Oo., beide in Büsseldork. 1. dabrgang. Ar. 8, 1. Oktober t900. 4". 8. 169—192 mit Abbildungen und sinsr künstlsrisoben Beilage. krscbsint Lwanglos monatlicb einmal, kreis der KivLsluummer —.25. Bsbsrsicbt bs8onäor8 smpksblsnswsrtsr Werks aus dem Osbists clsr tsollnisobsn Bittsratur Lum Osbraucb an tscbniscbsu klocb- scbulsn und Lvm 8slbststudium. Wintersemester 1900/1901. Ilrsg. von der Bucbbandlung 8. (l olde, Xbtsilung kür tscb- nisebs Bittsratur, in Obarlottenburg. 1.—4. Tausend. -16". 48 8. Aaturwissenscbaktsn, Ollsmis, Natbsmatik und Astronomie, kädagogik und 8tsuograpbis, Linguistik, Laus- und Band- wirtscbakt, korstwisssnsebakt, Oswerbskunds, Landslswisssn- scbakt, Ouriosa, Vsrscbisdsnss. — VsrLsicbnis Ar. 3 dss anti- quarisebsn Lüobsrlagsrs von Karl 0rauer, Antiquariat und Bucbbandlung in Ltuttgart. 8". 35 8. 1018 Arn. krisdriob der Orosss und seine 2sit. kolitiscbo, Kultur- und Bitterar - Osscbicbts, Nsmoiren, Lriskwscbssl, klugscbrikten, Xnsicbtsn, Karten, Llano, kortraits. — Katalog 248 von Karl IV. Lisrssmanu, Bucbbandlung und Antiquariat in BsipAg. 8°. 50 8. 673 Arn. Tbsologiscber rlnLsigsr kür dis svangsliscbs Osistlicbksit Ost- prsusssvs. Brsg. von der Tbsologiscbsn kbtbsilung der IV illr. Koeü'sollen Bucbbandlung in Königsberg i/kr. Ar. 31, Oktober 1900. 8°. 16 8. 170 Arn. XXVI. kutograxben-Versteigerung. Katalog sinsr vicbtigsu 8amw1ung von Nusiksr-kutograpben (Nusikmanuskripts, Lrisks und sonstige 8cbriktstücks), ksrnsr Bicbtsr, kürzten, Os- lslu'ts sto., nebst einem knbangs: Lücbsr mit sigsnbandigsn Widmungen ibrer Vsrkasssr. Versteigerung -/.u Berlin, den 29. Oktober 1900, vorm. 10 Bbr, im Oescbäktslokal von Oe o Bispmannssobn, Antiquariat in Berlin 8W., Lsrnburgsr 8trasss 14. 8°. 29 8. 208 Arn. Xdrsssbucb kür den Luob-, Kunst-, Nusikalisnbandsl und ver wandte OesobäktsLwsigs der östsrrsiobisob-ungarisebsn lilanareliie mit einem Xn bange l Ossterrsiobiseb-ungarisebes Aeitungs- Xdrsssbucb. Lerausgsgsben von NoritL ks riss. XXV. 9abr- gang 1900—1901. 8". XVI, 394 8. und loseratsnanbang. Nit einem Bildnis von Aorbsrt Bunkl. Wien 1900, Verlag von Noritv. kerles. 6sb. Vsrsobiedsns Wissensgebiets. Oatalogus (Ar. 8) van eens Oollsotis ouds sn nisuws Basken, voorbandsn sn vsrkrijgbaar in bst Nagarijn der kirma 8obsltsma L Lolkema's Loskbandel in Amsterdam. 8". 42 8. Volksbüchereien des Deutschen Ostmarken-Vereins. — Der Ausschuß für Volksbüchereien des Deutschen Ostmarken- Vereins hat auf seinen, Mitte vorigen Monats veröffentlichten Aufruf: -Achtung beim Umzuge- etwa 3000 Bände meistenteils Zeitschriften, gebundene und ungebundene, überwiesen erhalten. Er ist dadurch in den Stand gesetzt, für unsere vom Polentum bedrängten Landsleute eine Reihe von Volksbüchereien einrichten zu können. Leipziger Schriftstellerinnen-Verein. — Der Leipziger Schriftstellerinnen-Verein feierte am 3. d. M. im Hotel Hochstein sein zehnjähriges Bestehen. Leiterin des Vereins ist Frau Professor Clasen-Schmid. Ausstellungspreis. — M. A. Hoffmanns Kochbuch (Verlag von Paul Christian in Horb) wurde auf der Kochkunst- und Nahrungsmittel-Ausstellung in Straßburg i. E. mit dem Diplom zur silbernen Medaille ausgezeichnet. Reformationsfest. — Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß in Sachsen das Reformationsfest (Mittwoch, 31. Oktober) als hoher kirchlicher Festtag gefeiert wird und daß die Geschäfte an diesem Tage geschlossen bleiben. Für den geschäft lichen Verkehr mit Leipzig empfiehlt sich rechtzeitige Beachtung dieses Festtages. 1028»
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