Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.10.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-10-18
- Erscheinungsdatum
- 18.10.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19001018
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190010184
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19001018
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-18
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
243, 18 Oktober 1900. Nichtamtlicher Teil. 7961 Kleine Mitteilungen. Ein berichtigendes Wort über den Buchhändler st and. — Beachtenswert, insbesondere für die Pessimisten unter den jüngeren Elementen des Buchhandels, scheint uns das nachfolgende -Eingesandt- im »Beiwagen- der Hildburghausener -Dorfzeitung» (Nr. 243), das als Erwiderung auf ein früheres -Eingesandt- desselben Blattes erschien. Es lautet: -Im Beiwagen der Nr. 240 der Dorfzeitung erschien ein Ein gesandt, das neben anderem vornehmlich den Beruf des Buch händlers streifte. Ich vermag nicht darüber zu urteilen, ob — wie darin behauptet wird — gerade der Lehrer in den meisten Fällen der Mann ist, den Lebensberuf der Kinder am ehesten richtig zu bestimmen, auch darüber nicht, ob das Gelehrten- prolclariat in der falschen Berufswahl seine Ursache hat. Nur das ist mir gewiß, daß man im Buchhandel augenblicklich weder voll einem Andrang noch von Ueberfüllung reden, noch von glän zendem Elend sprechen oder den Gelehrten- und Beamtenstand mit ihm in Vergleich bringen kann. Daß es im Buchhandel an guten Kräften fehlt, beweisen die einlaufenden Angebote auf Gehilfen gesuche im -Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel-. Die Mehrzahl dieser Angebote bieten im Buchhandel eingearbeitetc Schreiber, die zum geringsten Teil die einem hohen Gehalt ent sprechende Leistungsfähigkeit besitzen, und in diese Kategorie sind mit wenig Ausnahmen auch die aus den Kommissions- und Ver lagsbuchhandlungen hcrvorgegangenen Gehilfen mit Volksschul bildung zu rechnen. Bessere Kräfte werden geschätzt, weil sie selten sind, uild finden meistens auch ihren Leistungen entsprechende Be zahlung. Daß manche gute Kraft nicht den richtigen Platz findet oder schlecht honoriert wird, soll nicht geleugnet werden; hierunter leidet vor allem der Sortimentsbuchhandel wegen seiner geringen Rentabilität. Diesen Nachteil weisen jedoch auch andere Berufe auf. Das Schlagwort -glänzendes Elend- läßt sich aus Offizierskreise und höheres Gelehrtentum anwenden; der Buchhändler aber spielt eine so hohe Gesellschastsrolle nicht, erhebt auch auf glänzendes Leben keinen Anspruch, ebensowenig wie der ihm gleichstehcnde Kauf mannsstand oder jeder andere gewöhnliche Erwerbszweig. Die gerügte lange Arbeitszeit ist ein Hebel der Zeit; dieses mit gleichem Erfolg wie der Arbeiterstand zu bekämpfen, ist ein Ziel, das zu erreichen die Kaufmannschaft (9 Uhr-Ladenschluß!) den Anfang gemacht hat. Den Buchhändlerberuf zu den aussichts losesten zu zählen, ist aus allen diesen Gründen nicht stichhaltig. Carrieren wie im Offiziers-, Gelehrten nnd höheren Beamtenstand gicbt es natürlich nicht. Aber wie in jedem Beruf, kommt auch im Buchhandel ein tüchtiger Mann vorwärts, dafür giebt es auch heute noch genügend Beispiele. IV.» Lithographischer Natursclb std ruck. — Naturselbstdruck ist ein auch in buchgcwcrblichen Kreisen nicht gerade allgemein bekanntes Verfahren; es sei deshalb hier kurz bemerkt, daß es von dem früheren, 1869 verstorbenen Direktor der österreichischen Hof- und Staatsdruckerei, Hofrat Aloys Auer, erfunden worden ist, oder doch -sein soll-, denn man hat die Erfindung auch dem Obcrfaktor genannter Staatsanstalt, Worring, zugeschcieben. Der Natursclbstdruck dient zur naturgetreuen Wiedergabe von Pflanzen, Blättern, Spitzen, Tierhäuten u. s. w.; der abzuformende Gegenstand wird auf eine Bleiplatte gelegt, mit einer polierten Stahlplatte bedeckt und so durch eine scharf gespannte Satinier- prcsse gedreht, wobei er sich in die Bleiplattc einprcßt und in dieser mit allen Feinheiten erscheint. Von dieser Bleiplatte wird dann auf galvanoplastischem Wege eine Tiefkopie erzeugt, die zum Druck auf der Kupferdruckpressc, unter Anwendung der dem Gegenstände entsprechenden Farbe, dient. Die Abdrucke treten alsdann erhaben hervor und haben, namentlich bei Pflanzen, ganz deren natürliches Aussehen. Wie sich aus dieser kurzen Darstellung ergiebt, wird das Ver fahren aber immer ein langsames und kostspieliges sein, und man hat deshalb schon mehrfach versucht, auf dem billigeren lithogra phischen Wege das Gleiche zu erreichen, ohne indcß bisher damit durchaus befriedigende Erfolge zu erzielen. Die Tiefe der Prägung, die beim Kupferdruck das Bild reizvoll plastisch erscheinen läßt, bewirkt beim lithographischen Druck das Gegenteil; hier ging es, je mehr Farbe es enthielt, auch desto mehr in die Breite, und dieser Umstand mußte natürlich das Charakteristische des Natursclbstdrucks, die getreue Nachbildung des Objekts, vernichten. Nach vielen vergeblichen Versuchen sind jedoch die Schwierigkeiten, an denen bisher der lithographische Naturselbstdruck stets scheitern zu sollen schien, überwunden worden. Das im Verlage von E. Haberland in Leipzig erschienene und in dessen graphischer An stalt hergestellte Werk: .Pflanzenblätter im Dienste der bildenden Kunst und des Kunstgcwerbes; zwanzig Tafeln in lithographischem Naturselbstdruck, mit erläuterndem Text von Professor Fedor Flinzer-, giebt das beste Zeugnis hiervon. Diesen Erfolg zu erreichen, ist Herrn Carl Bolhoevener in Oetzsch bei Leipzig gelungen, und das genannte Werk, das auf seinen zwanzig Folio tafeln Hunderte von Pflanzen- und Baumblättern mit den feinsten und zartesten Verästelungen ihrer Rippen, teils in licht braunem, teils in matt-olivcnfarbenem Druck enthält, läßt durch diese Vorführungen am besten die Bedeutung erkennen, die das Bolhoevcnersche Verfahren. das ohne irgendwelche zeichnerische Bei- oder Nachhilfe ausgeführt wird, für Wissenschaft, Kunst und Technik erlangen muß. -Zu einem selbständigen beschaulichen Ver gleichen, zu einem planmäßigen Verfolgen der in so wunderbarer Mannigfaltigkeit auftretenden organischen Grundgesetze, zu einem tieferen Erfassen derselben soll diese Sammlung dienen-, sagt Professor Flinzer, -nicht aber zum unmittelbaren Kopieren nach dem Abklatsch.- In einer 8 Folioseitcn starken, durch einige Illustrationen erläuterten Einleitung giebt Herr Professor Flinzer diesem Gedanken weitere Ausführung; hier möge es genügen, auf das Bolhoevenersche Verfahren des näheren aufmerksam gemacht zu haben, sowie auf das vorerwähnte Werk als auf eine wertvolle Probeleistung hinzuwcisen. Verlegern von naturwissenschaftlichen Werken, von solchen über Textilindustrie u. s. w., wird durch den lithographischen Naturselbstdruck eine beachtenswerte Hilfe geboten. Theod. Goebel. Zeitschrift des Goethebundes. Berichtigung. — Zu unserer Mitteilung über eine geplante -Zeitschrift des Goethe bundes- im Börsenblatt Nr. 240, S. 7834, haben wir berichtigend zu bemerken, daß es sich dabei nicht um den Goethebund in München handelt, wie irrtümlich berichtet wurde, sondern um den in Augsburg. Preisausschreiben. — Wilhelm Wocllmer's Schrift gießerei in Berlin eröffnete zwecks Erlangung von Original- Entwürfen zu Buchdruckschriften zwei Wettbewerbe. Der eine Wettbewerb verlangt Entwürfe zu einer modernen eigenartigen Reklame- und Inserat-Schrift, der andere zu einer modernen Cirkular-Schrift, die sowohl stehend als schrägliegend sein darf. An Preisen wurden je drei ausgesetzt, und zwar für Wett bewerb ,1 zu 700, 500 und 300 für Wettbewerb II zu 500, 400 und 300 Das Preisrichteramt haben übernommen die Herren Theodor Goebel in Stuttgart, Ur. Georg Hirth in München, Direktor Or. P. Jessen in Berlin (Kunstgewerbe museum), Bctriebsinspcktor Franz Taeschncr in Berlin (Reichs druckerei), Ur. Ludwig Volkmann in Leipzig (Fa. Breitkopf L Härtel). Von der Firma Wocllmcr gehören dem Preisrichter kollegium die Herren Emil Borchardt und Faktor C. Kulbe an. Die Wettbewerbe stehen jedermann offen. Die Entwürfe müssen bis 1. Februar, abends 1901, 6 Uhr, im Bureau der Firma Wilhelm Woellmer, Berlin 81V., Friedrichstraße 226, cingetroffen sein. Die näheren Bedingungen werden auf Verlangen von der Firma Woellmer an jedermann gern übersandt. Aus dem Antiquariat. — Die Bibliothek des f Geheimen Regierungsrats Professor Ur. A. B. Frank in Berlin ist in den Besitz der Firma August Schultze's Buchhandlung (Paul Nitschmann) übergcgangen. Die Sammlung ist besonders reich an Werken über Physiologie, Anatomie und Embryologie der Pflanzen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Vilmar, A. F. C., Geschichte der Deutschen Natioual-Litteratur. 25. (Jubiläums-)Auflage. Mit einer Fortsetzung: »Die Deutsche Nationallitteratur vom Tode Goethes bis zur Gegenwart, von Adolf Stern. Gr. 8". XVI, 778 S. u. Verlagsbericht S. 779—796. Marburg 1901, N. G. Elwert'sche Verlagsbuch handlung. 5 geb. in Halbfranz oder Leinen 6 60 VsrIa.As-Xa.ts.loA (Xebstsins Niniaturbibliotbsb) äsr 6. Vlüllsr- Uann'sobsn VsrlaAsbusbbanälunA (Or. 6. Uüllsr-Vlann.) in UsixriA. 1901. 2u bsrisbsn äurob . . . (klats kür Xin- äruek äsr Xirma). Vasobsnkormat, sobmal-8". 4 LoASN mit Illustrationso. 8oisuaeö vaturollss. Isrs Uartis. Xa.ta.IoA Xr. 301 v. Ua.rt.inus Xijbokk im UaaA. 8". 122 8. 2412 Xrn. Ossokäktsbsrisbt an äis nsunsgbnts oräsntliobs 6anara.I-Vsrsa.mm- luvA äsr Xlrtionärs äsr Usutsebsn Vsr1a.As-Xnsta.lt über äas Lstrisbsja.br vom 1. lull 1899 bis 30 lluni I960. 4". 12 8. u. 1 Blatt. 8tuttAart, Uruob äsr Usutsebsn VorlaAS-Xnstalt. Reform ationsfest. — Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß in Sachsen das Reformationsfest (Mittwoch, 31. Oktober) als hoher kirchlicher Festtag gefeiert wird und daß die Geschäfte an diesem Tage geschlossen bleiben. Für den geschäft lichen Verkehr mit Leipzig empfiehlt sich rechtzeitige Beachtung dieses Festtages. 1065'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder