Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19001020
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190010200
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19001020
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-20
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8028 Nichtamtlicher Teil. 245, 20. Oktober 1900. der Drahtheftung auch daun nicht verringern, wenn der Zeitpunkt der Verbotes weit htnausgerückt werden würde. Hinsichtlich der Schulhefte, deren Heftung, wie bereits erwähnt, jetzt schon zum größten Teile mit Faden erfolgt, empfiehlt der Ausschuß, zu befürworten, den Zeitpunkt des Verbotes der Draht heftung im Interesse derjenigen Buchbindereien, welche Schulhefte mit Drahtheftung noch Herstellen, sowie im Interesse der Händler, soweit thunlichst hinauszurücken. Die Frage 3, ob im Falle der Verneinung eines Verbotes für Schulbücher und -Hefte bestimmte Drahtheftungsarten (Draht bestimmter Art, Ueber- klebung der Drahtenden am Rücken oder der gleichen) vorzuschreiben wären, hatte der Ausschuß dahin zu beantworten, daß bei Schulbüchern ein Verbot der Drahtheftung nicht nötig ist, wenn guter, verzinnter oder vernickelter Draht verwendet wird, die Heftung von innen nach außen erfolgt und die Drahtenden vor dem Einhängen des Buches in die Decke mit festem Papier überklebt werden, so daß ein Durchstechen des Einbandrückens verhütet wird. Hinsichtlich der Frage 4, ob und in welchen Be ziehungen im Interesse der Buchgewerbe eine Vernehmung oder Vereinbarung mit anderen deutschen Staatsregierungen angezeigt sein würde, kann der Ausschuß nur empfehlen, daß die königlich sächsische Staatsregierung mit den anderen deutschen Staatsregierungen wegen der Angelegenheit in Verbindung tritt, weil durch ein etwaiges Verbot der Drahtheftung für Schulbücher und Schulhefte für das Königreich Sachsen, ganz abgesehen von den Nachteilen, welche durch ein solches Verbot für die in Betracht kommenden Gewerbetreibenden entstehen, den letzteren noch weit mehr solcher Nachteile erwachsen würden, wenn andere deutsche Staatsregierungen ein solches Verbot nicht erlassen würden. Der Ausschuß für gewerbliche Angelegenheiten beantragt: -Die Kammer wolle beschließen, den im Referate ent wickelten Ansichten des Ausschusses zuzustimmen und dem königlichen Ministerium des Innern hierauf Bericht zu erstatten. Das Plenum schließt sich hierauf den Ausführungen des Be richterstatters an und stimmt dem Anträge des Ausschusses ein mütig zu. Del Vecchios Kunsthandlung in Leipzig. Im Anschluß an die von uns bereits in Nr. 239 d. Bl. ver öffentlichte Notiz über die neuen Verkaufs- und Ausstellungsräume der altrenommierten Leipziger Kunsthandlung Pietro del Vecchio teilen wir heute ergänzend mit, daß die ebenso praktisch gruppierten wie künstlerisch ausgestattetcn Räume ein höchst wohl- thuendes und stimmungsvolles Milieu besitzen, so daß sie den Aufenthalt zu eineni wirklich genußreichen machen. Mit fein fühligem Geschmack ist hierbei der Reiz der Farbe als wirksames Stimmungsmittel hinzugezogen. Durch den Wechsel der Farbe in den verschiedenen Abteilungen ist gleichzeitig die Möglichkeit geboten, den Individualitäten der ausübenden Künstler hinsichtlich ihrer Farbenempfindung cntgegenzukommen und den Gemälden einen Fond zu geben, der sich ihrem Gesamteindruck aufs beste anpaßt. Die Erweiterung der künstlerischen Darbietungen, veranlaßt durch die Initiative des jetzigen Inhabers der Firma, Herrn Fischer, in Gestalt hervorragender kunstgewerblicher Arbeiten, ist nur mit Freuden zu begrüßen. Von Leipziger Künstlern hat sich besonders rege an der Aus stellung beteitigt der bekannte und in weiten Kreisen geschätzte Portraitmaler Anton Klamroth, der eine Kollektion charaktervoller Persönlichkeitsschilderungen als geistvoll behandelte Pastelle aus gestellt hat, unter denen namentlich die Damenbildnisse als fein empfundene Interpretationen menschlicher Charaktere hervor treten. Ihm schließen sich ferner als Vertreter Leipziger Kunst an: Carl Seffner mit seiner lebenswahren, prägnant charakteristischen und meisterhaft behandelten -Büste des Königs von Sachsen-, Hermann Hcubner mit eineni -Selbstportrait- und einer Landschaft mit den »Pyramiden von Gizeh bei Sonnenaufgang-, Adolph Lehnert mit einem zart modellierten -Damenbitdnis- (Relief), Carlo Nieper mit mehreren sorgfältig durchgeführten Bildnissen, A. Künicke mit verschiedenen Studien und Marie Orthaus mit zwei reizvoll behandelten -Stillleben». Albert Hertel-Berlin hat seine Kollektion Aquarelle, die sich durch kraftvolle Tönung und reichen Stimmungsgehalt auszeichnen, zu dem prächtig und vornehm ausgestatteten Prachtwerke -Die alte Kaiserstadt Goslar-, das im Verlage von Gustav Jaeger in Goslar erschien, zur Ausstellung gebracht und damit nicht allein den Besuchern von Del Vecchios Kunstsalon die willkommene Gelegenheit geboten, diese interessante Bilderreihe in den eige nen Blättern des Künstlers kennen zu lernen, sondern auch gleichzeitig dadurch ermöglicht, einen Vergleich mit den von der Kunstanstalt Meißner L Buch in Leipzig danach ausgeführten Faksimile-Nachbildungen anzustellen. Auf die meisterhaft repro duzierten, die malerische Behandlung der Originale täuschend wiedergebenden farbigen Reproduktionen haben wir schon in eineni früheren Berichte Hinweisen können. Als ein Landschafter, dessen Naturschilderungen zwar zumeist in breiter dekorativer Weise ge halten sind, aber trotzdem viel, farbige Reize aufweisen, erscheint A. von Suckow-München, der eine stattliche Reihe stimmungsvoller Bilder darbietet. Weiter seien noch als hervorragende Stücke hier angeführt: drei Handzeichnungen von unserem Altmeister Adolph von Menzel, eine schöne -Narziß--Gestalt von Kunz Meyer-München, der -Laatefos» (Norwegen) und -Salvaer aus den Lofoten», der -Runkelstcin bei Bozen- von O. Günther- Naumburg-Berlin und -Am Kamin- von R. Lipps-München. Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. Zvllkongreß. — Der internationale Zollkongreß in Paris hat eine Reihe von wichtigen Beschlüssen gefaßt, mit deren Mehr zahl sich die Geschäftswelt gewiß einverstanden erklären wird. Wir entnehmen ihm nach einer Zusammenstellung im Leipziger Tageblatt die eine, unter XII zusammengefaßte Gruppe von Wünschen und Vorschlägen, die von der Verzollung der Post pakete handeln. Sie lauten: 1. Es wäre wünschenswert, daß internationale Postsendungen schon am Aufgabeort verzollt werden könnten, ferner, daß der Absender sich leicht Gewißheit über den zu zahlenden Zoll ver schaffen könnte. Zu diesem Zwecke sollte man für Postsendungen den Zolltarif vereinfachen, indem man nur seine Hauptqruppen (ohne Unterabteilungen) bestehen ließe und für jede einen Mittelsatz des Zolles festsetzte. 2. Es ist wünschenswert, daß die Zollverwaltungen die Richtigkeit der Zolldeklarationen dnrch Vereinbarung eines inter nationalen gleichen Deklarationsformulars fördern, und daß die Zollpflichtigen von den Handelskammern u. s. w. nachdrücklich auf möglichst genaue Anfertigung der Deklarationen hingewiesen werden. 3. Es ist zu wünschen, daß allgemein die für die Zollrevision geöffneten Postpakete nach dem Wiederverschluß amtlich plombiert oder versiegelt werden, lieber die Modalitäten hätten sich Zoll- und Postverwaltung zu verständigen. 4. Es ist zu wünschen, daß — in Ausdehnung eines schon von vielen Staaten angenommenen Verfahrens — allgemein inter nationale Postsendungen, die aus irgend einem Grunde ins Her kunftsland zurtickgehen, von Ein- und Ausfuhrzöllen frei bleiben. 5. Retourwaren in Postpaketen sollten von Zöllen frei bleiben, falls die Pakete im Gewahrsam der Post geblieben sind und ihre Herkunft amtlich bescheinigt ist. 6. Da die Herkunft von Postpaketen regelmäßig aus den Begleitpapieren unzweifelhaft festzustellen ist, so sollte bei ihnen auf Ursprungszeugnisse verzichtet werden. Wo man das nicht will, sollte man wenigstens deren Anforderungen auf das Mindestmaß beschränken und sie kostenlos ausstellen. 7. Es wäre wünschenswert, daß der Verkehr in Postpaketen in den Außenhandels-Statistiken gesondert nachgewiesen werden würde. Deutscher Reichstag. — Der Deutsche Reichstag ist auf den 14. November einberufen worden. Defregger-Ausstellung. — Die Defregger-Ausstellung der königlichen Akademie der Künste zu Berlin wird erst am 1. No vember eröffnet werden. Ausstellungspreis. — Der Buchhändler Herr L. Werner in München, dessen Prämiierung mit der kgl. bayerischen Staats medaille auf der Bauausstellung zu Dresden wir gemeldet haben (vgl. Nr. 242 d. Bl.), ist auch von den Preisrichtern der Welt ausstellung zu Paris für ausgestellte Architekturwerke durch Zu erkennung der silbernen Medaille ausgezeichnet worden. Buchhandlungs-Gehilfen-Verein zu Leipzig. — Die Mitglieder des Buchhandlungs-Gehilfen-Vereins zu Leipzig hatten sich am 5. Oktober zu einer Doppelfcier im kleinen Saale des Deutschen Buchhändlerhauses zusammengefunden. Es galt, die Wiederkehr des Tages, an dem vor sicbenundsechzig Jahren der Verein gegründet wurde, durch einen Kommers zu feiern und bei dieser Gelegenheit dem langjährigen, verdienten ersten Vor sitzenden, Herrn Paul Scholtze, der einige Tage zuvor sein fünf- undzwanzjähriges Jubiläum im Hause C. F. Steinacker begangen hatte, zu zeigen, welch innigen Anteil der Verein an der Jubel-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder