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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1900
- Strukturtyp
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- 1900-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1900
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- Deutsch
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245, 20. Oktober 1900. Nichtamtlicher Teil — Sprcchsaal. 8029 feier nahm. Welch großer Sympathien der Jubilar sich im Kreise seiner Kollegen erfreut, ging unter anderem daraus hervor, daß auch die älteren Mitglieder, die den geselligen Veranstaltungen sonst fern zu bleiben pflegen, sich in sehr großer Anzahl ein-" gefunden hatten. Herr Scholtze eröffnete den Kommers durch einen Willkommen gruß an die Erschienenen. Dann gedachte er des Vereins. Wie überall, wo es etwas zu erreichen gälte, was dem Einzelnen un möglich sei, sich die von gleichem Streben beseelten Kräfte zu ge meinsamem Wirken vereinigten, so sei es auch in unserem Kreise gewesen. Nur durch treues Zusammenwirken Gleichgesinnter sei der Verein gegründet worden, habe er sich zu dem heutigen Stand punkt entwickeln können, der es ihm ermögliche, seine vielseitigen Aufgaben zum Wohle der Kollegen und deren Angehörigen zu erfüllen. Redner trank auf das fernere Gedeihen des Vereins. Nachdem ein von Herrn Scholtze bei einer früheren Gelegen heit gedichtetes schwungvolles Festlied angestimmt worden war, das man dem Verfasser zu Ehren -neu aufgelegt- hatte, ergriff der zweite Vorsitzende, Herr Otto Pfeiffer, das Wort, um Herrn Scholtze die Glück- und Segenswünsche des Vereins zu seinem Jubiläum zu überbringen. Redner erwähnte, daß Herr Scholtze bereits am Jubiläumstage durch eine Abordnung des Vorstandes beglückwünscht worden und daß ihm als Ehrengabe des Vereins ein Teppich überreicht worden sei. Cr gedachte dann des treuen Wirkens des Jubilars in arbeitsreicher und verantwortungsvoller geschäftlicher Stellung, seiner Verdienste um den Verein, der großen Opfer an Mühe und Zeit, die er ihm während einer langen Reihe von Jahren gebracht habe, und schloß mit dem Wunsche, daß Herrn Scholtze noch ein langes ersprießliches Wirken in Gesundheit und Rüstigkeit beschicken sein möge. Herr Scholtze dankte mit herzlichen Worten und versprach, auch ferner für den Verein zu wirken, soweit es in seinen Kräften stände; das Interesse für die Hilfskassen habe ihm immer besonders am Herzen gelegen. In längerer, trefflicher, auch an humoristischen Wendungen reicher Rede sprach darauf Herr Wünsch, der im Anschluß an die Worte des Herrn Pfeiffer einer »Stimme aus dem Volke- Gehör verschaffen wollte. Cr hob hervor, welche Fülle von Arbeit eine fünfundzwanzigjährige Thätigkeit im Kommissionsgeschäfte in sich schließe; der Jubilar habe aber eine dankbare Aufgabe gehabt: es sei ihm als Auslieferer der Cotta'schen Buchhandlung vergönnt gewesen, durch ein Vierteljahrhundert die litterarischen Schätze dieses Welthauses mit verbreiten zu helfen. Dankbar sei es anzuerkcnnen, daß Herr Scholtze bei allen Anforderungen, die das Geschäft an ihn stellte, seine freie Zeit zum großen Teile dem Wohle der Kollegen, dem Vereine, gewidmet habe. Die Aera Scholtze bedeute für den Verein eine Zeit steter ruhiger, gedeihlicher Ent wickelung, und der -Bacillus der Zufriedenheit- habe sich im Ver ein jetzt so fest eingenistet, daß eine ziclbewußte Opposition nicht auskommen konnte. Redner gedachte daun noch der trefflichen persönlichen Eigenschaften des Jubilars und brachte ihm ein Hoch aus, in das die Versammlung freudig einstimmte. Nach nochmaligen Dankeswortcn des Herrn Scholtze begann die Fidelität. Eine Reihe ausgezeichneter humoristischer Vorträge belebte die Stimmung aufs angenehmste. Dazwischen wurden Kommerslieder gesungen, und so war die Zeit wie im Fluge ver gangen, als der Gedanke an die Pflichten des kommenden Tages zum Aufbruch mahnte. Wir wünschen dem Verein eine erfreuliche Wciterentwickelung im achtundsechzigsten Jahre seines Bestehens; seinem verdienten Vorsteher aber noch eine lange Reihe von Jahren gesegneten Wirkens im Hause E. F. Steinacker sowohl, als für das Wohl der Kollcgenschaft! —s— Buchhändlervercin -Insel- in Tübingen.— Der Buch händlerverein -Insel» in Tübingen hielt am 13. Oktober seine diesjährige Hauptversammlung ab. Aus den Vorstandsberichten sei entnommen, daß im abgelaufenen Vereinsjahre zwölf Vor träge seitens der Mitglieder gehalten worden sind, und zwar über folgende Themata: Die Entstehung des deutschen Volksliedes lHaller), Die Entstehung der Schrift (Gulde), lieber Buchbinderei (Kapp), Humoristische Vorlesung (Wille), Die Literaturgeschichte iu ihrer Verwendung im Buchhandel (Hermes), Meyer oder Brock haus? (Müder), Zur Charakterisierung eines deutschen Dichters — Conrad Ferdinand Meyer — (Bechstedt), Ueber Papierfabrikation (Rau), Ueber Kredit- und Bankwesen (Pflug), Die ersten Tübinger Verleger und Drucker (Rühle), Ludwig Uhland (Kannebier), Die Erfindung der Buchdruckerkunst (Höckh). — Die Beibehaltung der Vor träge ist auch für das kommende Wintersemester beschlossen worden.— Der Zuwachs unserer Vereinsbibliothek betrug im vergangenen Ver einsjahre 23 Werke in 39 Bänden, während sich die Frequenz der Bibliothek auf 112 Bände belief. Allen edlen Spendern, die uns mit Zuwendungen bedachten, sprechen wir an dieser Stelle unseren verbindlichsten Dank aus. Die Bibliothek umfaßt zur Zeit 860 Werke in 1553 Bänden und repräsentiert einen Nettowert von 2261 ./6 77 Die Neuwahl des Vorstandes ergab: als Vorsitzenden R. Wille, i. H. I. C. B. Mohr (Paul Siebeck)*), als Schriftführer und Kassierer R. Pflug, i. H. I. C. B. Mohr (Paul Siebeck); das Amt des Bücher- warts verbleibt nach wie vor in den Händen des Herrn H. Hermes. Zu erwähnen bleibt noch, daß die seitherige Benennung -Verein jüngerer Buchhändler- in -Buchhändlervercin- abgeändert wurde. — Das Vereinslokal befindet sich zur Zeit im Gasthaus -Zum König-, Hcrrenbergerstraße. Die Sitzungen finden Sonnabends von fizO Uhr ab statt. — Zuschriften an den Verein sind an Herrn R. Wille zu richten. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler: DvanAslisobs IRgoloAig. Nonatlicbsr ^.nrsiAsr I4r. 208 von N. I-smpsrtr' ^nbiquariat: (?. Ilaustoin) ia öonn. 8". 56 8. Vsnts 3. ll. Loijsrs cku 23—27 ootobrs 1900. Lupplsmsnt an Oatalogus. 8". 5 8. Haag, Martinas dlijüokt. Osutsoüs I-ittsratnr. llossing, Oostüs, 8obillsr in ssltsnsn Ori- ginal-^usZabsn. ^.Iinanaobs ancl'I'asobonbüobsr. UsbsrsstrunAgn in cksntsollsr 8praobs. llagsrkataloq dir. 25 von I'oräinancl 8oböninAÜ in Osnabrück. 8". 65 8. 1755 kirn. Mittsiluogsn ckor VsrlaqsbuobbanälnnA II 6. '1'onbnor in bsiprig. 33. öaln-Aang 1900, dir. 4/5. 8». 8. 97—156. Allgeineiner deutscher Buchhandlungs - Gehilfen- Vcrband. — Der in der letzten Hauptversammlung neugeschaffenc Kreis Oesterreich-Ungarn, Südkreis, der Transleithanien und die Alpenländer umfaßt und dessen Vorort Graz ist, hat sich jetzt endgiltig gebildet. Als Vertrauensmann ist Herr Fr. Kuschar (i. H. -Styria-) und als Stellvertreter Herr Ed. Frank (ebenda) gewählt worden. (Sprechsaal.) Eine Weihnachtsidee. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß in den letzten zehn Jahren der Absatz der sogenannten .Prachtwerke» rapid zurück gegangen ist. Jeder Fachmann wird sich das sagen müssen, abcc gleichzeitig konstatieren, daß es nicht an den Prachtwerken liegt, sondern an etwas anderem. Unsere Prachtwerke sind, dank der unermüdlichen Thätigkeit der graphischen Kunst, so vorzüglich ausgestattet, daß man heute fast sagen kann: es kann Besseres kaum geleistet werden! Das Kaufen der Prachtwerke kann also daran nicht scheitern, auch nicht vom finanziellen Standpunkte — denn sie sind thatsächlich preiswert —, woran liegt es also? Mit den Prachtwerken, die mit Recht zur Geschenklittcratur gerechnet werden, konkurrieren tausenderlei Schmuck- und Nippsachen; diesen haben sie in den letzten Jahren den Platz räumen müssen. Eine Tafel von Hochzeits- und Weihnachtsgeschenken wies eine Menge Aussätze, Blumenvasen, venetianische Gläser, Lampen und ähnliche Dinge auf, manchmal in mehrfacher Anzahl; aber ein Buch ist selten oder gar nicht zu finden! — Ist es da nicht an der Zeit, dagegen etwas zu thun? Gerade jetzt vor Weihnachten müßten sich die Herren Sortimenter in den einzelnen Städten verbinden und eine geschickt durchdachte Reklame für die -Geschenk- litteratur- machen. Ist denn nicht ein gutes Buch der beste Freund des Menschen? Könnte man nicht das Pu blikum für den idealen Wert eines Buches aufs neue er wärmen und durch geeignete Reklame den Wert dieser oben erwähnten Gegenstände vermindern? Wir können es doch nicht niehr verheimlichen, daß mit den Weihnachtskatalogcn, wo unzählige Titel das Publikum konfus machen, das Weihnachtsgeschäft noch gemacht wird; wir müssen durch geeignete Reklame das Publikum zum Bücherkauf an re gen und den Wert der Bücher über alles andere erhaben hinstellen. Eine solche Reklame könnte z. B. in der Weise geschehen, daß man geschickte, anregende Artikel in die Tagesblätter über den Wert der Bücher bringt. Anderseits von den Lokalvereinen ge meinsame auffallende Inserate mit Stichworten, wie -Kauft Bücher-, -Der beste Freund der Menschen», -Einen dauernden Wert», -Weniger fürs Auge als fürs Herz» und viele andere veröffentlicht — unter Nennung sämtlicher dem Lokalverein angehörcnden Firmen. Man scheue vor dieser -modernen kaufmännischen Re klame» nicht zurück, sie entehrt unseren Stand nicht, bringt aber etwas ein. Dieses zur weiteren Anregung. Köln a/Rh., den 20. Oktober 1900. . . .ski. *) Der bisherige Vorstand unseres Vereines, Herr Sautter, war leider zur Wicdcrannahme des Amtes nicht zu bewegen; für seine langjährigen Dienste sei ihm auch hier unser herzlicher Dank dargebracht. 1073*
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