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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1900
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- Deutsch
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6732 Nichtamtlicher Teil. 211, 11. September 1900. und einer tüchtigen Rechtsprechung wird man auch hier er warten dürfen, daß sie bei eventuellen in der Praxis vor- kvmmenden formalen Härten gegenüber dem Standpunkte der Autoren durch eine extensive Interpretation der bona tiäss des jeweiligen Kvntraktverhältnisscs der Billigkeit ausreichend Geltung zu verschaffen wissen. Verlagsbuchhändler vr. Kirchheim, Mainz. k0I1V6^1'6, 6011118.1883.11668 I1606883il'68 3. Uli diWo^Ililo, Lvooiiixg.xich68 äo not68 oritjgns8 st äö äoonm6iit8 didIioxrllfiliicjii68. 5" säit. VowW IV. V. VI. VII. VIII IX. X. ?aris 1899, Lä. Ronvszcrs. (Schluß aus Nr. 210.) Band VI. Dcr erste Teil des sechsten Bandes schließt sich eigentlich dem vierten Bande direkt an, derBcrfasser hat es jedoch für notwendig befunden, für die rsliurss aux arwos, obikkess st wonoßp-awings wohl iui Hinblick auf den übrigen Inhalt des Bandes einen besonderen Abschnitt dafür einzurichten. Bei dieser Gelegenheit kann ich dein Verfasser einen Tadel nicht ersparen: die einzelnen Kapitel und Abschnitte an sich sind nicht zusammenfassend und übersichtlich ge nug und ivenn sie auch unter sich teilweise wieder etwas Ver wandtes haben und daher ein Hinübergreifen unvermeidlich und auch kurze Wiederholungen unumgänglich wurden, so macht doch das Ganze bei dem unverkennbar musivischen Charakter manchmal einen unruhigen Eindruck. Entschuldbar ist dies einerseits durch die Vielseitigkeit des teilweise unter sich wieder verwandten Stoffes und anderseits durch das unverkennbare Streben des Autors, so vielseitig wie möglich zu sein. Die Gepflogenheit, Bucheinbände mit Wappen, Chiffren und Monogrammen zu versehen, ist allgemein verbreitet und entstand einerseits dem Bestreben, das jeder Bibliopbile zeigt, den in seinem Besitze befindlichen Büchern ein seinen Neigungen und seiner Individualität entsprechendes Gepräge zu verleihen, anderseits ist es eine der naheliegendsten Besitzmarkierungen, die in erster Linie am Einband sofort ins Auge springt. Einbände mit Wappen, Chiffren, Monogrammen rc. spielen daher im Antiquariat eine nicht unbedeutende Rolle, vorzugsweise dann, wenn sie aus der Bibliothek irgend eines hervorragenden Bücherliebhabcrs stammen, und sind wiederum von Sammlern sehr gesucht, ja, vielfach kommen die Einbanddeckel allein in den Handel. Dem vorliegenden Abschnitt entnehmen wir sehr interessante Mit teilungen über berühmte Sammlungen und Bibliotheken, die be sonders durch die Pracht und die Eigenart ihrer Einbände er wähnenswert sind, über die bibliophile Gepflogenheit einzelner Souveräne, über die Art von Einbänden, wie sie Bibliophilen, wie Grolier, Maioli und andere Förderer des Buchwesens für ihre Bibliotheken fertigen ließen, unter eingehender Besprechung der meistens auf den Buchdeckeln mit aufgedrucktcn Devisen, Er klärung einzelner Embleme rc. rc., ferner Mitteilungen über die Preise einzelner im Antiquariatshandel besonders gesuchter Werke aus verbürgtem Besitz einer der genannten berühmten Persönlich keiten. Zum Schluß finden wir noch eine lehrreiche Zusammen stellung von Einbandtypcn in verhältnismäßig guter Reproduktion aus dem Besitze französischer Herrscher und ihrer Gemahlinnen von Ludwig XII. bis aus Napoleon I. Im Anschluß hieran behandelt der Autor kurz die Buchdruckcr- und Buchhändlerzeichcn oder Signete und Buchbinder-Etiketten unter Hinweis auf die Speziallitteratur und im weiteren Verlauf die llx libris und Bcsitzmarken, Lx äonis rc. Rouveyre schreibt nach Boucher die Ausführung der ersten künstlerischen lüx libris wie sie jetzt allgemein als Besitzmarkierungen Anwendung finden, keinem Geringeren als Albrccht Dürer zu, der es für den als Schriftsteller und Bibliophilen gleich bekannten und berühmten Nürnberger Pirckheimer wohl in dessen Aufträge schuf. Die ver schiedenartigsten Variationen, die das Lx libris im Laufe der Zeit erfuhr, und die nicht selten künstlerische Ausführung derselben durch erste Meister hat bewirkt, daß das Sammeln von Lx libris stark in Mode gekommen ist. Rouveyre verurteilt das leiden schaftliche Sammeln von Lx libris aus naheliegenden Gründen, denn die von dieser Manie Befallenen entfernen erbarmungslos jedes Lx libris aus den in ihre Hände fallenden Büchern, denen sie ihr ursprüngliches Gepräge rauben und die sie entwerten, nur um recht viele der kleinen niedlichen Vignetten rc. in ihre Samm lung aufnehmen zu können. Etwas kölnisch wirkt es allerdings, wenn man gleich hinterher die guten Ralschläge liest, die der Präsident der Loeists kranyaiss äos oollsotionnsurs ä'ox-libris allen Ilx libris-Sammlern erteilt, wie man am besten Lx libris aus Büchern entfernt, ohne diese zu beschädigen. Eine reichhaltige Vorbildersammlung von deutschen, franzö sischen, amerikanischen und englischen Lx-Iibris vom sechzehnten Jahrhundert bis auf die neueste Zeit schließt sich an; den Schluß des sechsten Bandes bildet eine Abhandlung über Bücher mit Autogrnphen der betreffenden Verfasser, mit Dedikationen und handschriftlichen Notizen aller Art. Wir kommen zum siebenten Bande (dem zwölften Kapitel des ganzen Werkes), dessen reicher und interessanter Inhalt wohl ein eingehendes Studium desselben verdiente, zumal der Verfasser weder Mühe »och Kosten gescheut hat, seine Darlegungen durch historische Dokumente zu ergänzen und durch eine äußerst reich haltige Zusammenstellung von illustrativen Beispielen für Laien fesselnder zu gestalten; er handelt von den alten Handschriften, den geschriebenen Büchern und der Buchmalerei. Es ist sehr interessant, zu verfolgen, wie sich der ornamentale Stil und die charakteristische Eigenart der Handschriften von Jahr hundert zu Jahrhundert entwickelt haben, wie die ursprünglich steifen Anfangsbuchstaben nach und nach elegante oder bizarre Formen annehmen und schließlich die Anwendung von Orna menten aller Art und Tier- und Pflanzenformen den llebergang von der Kalligraphie zur Buchmalerei erkennen lassen. Welchen Reichtum der künstlerischen Ausstattung zeigt die Schrcibkunst des Mittelalters, welche Fülle von Geduld und Hingabe tritt in den alten Manuskripten zu Tage, welche erstaunliche Anwendung höchsten Kunstfleißes und vollendeter Technik müssen wir an den Miniaturen bewundern! Der Buchmalerei gebührt das große Verdienst, der folgenden Zeit ein unschätzbares Material von Zierleisten, Arabesken, Vignetten, Initialen rc. übermittelt zu haben; es sei daher besonders auf den Anhang zu Band 7 ver wiesen, in dem der Autor eine sehr willkommene chronologische Zusammenstellung von ornamentalen Grundformen, Schrist- charakteren rc. rc., wie sic zur Dekoration von Manuskripten vom vierten Jahrhundert an nach erhaltenen Denkniälern der Handschriftenmalerei verwandt ivurden, giebt, die die dekorativen Wandlungen der Schrift und die fortlaufende Entwickelung der Buchornamentik deutlich erkennen lassen. -I'ai prsts il z? a quslquss wois, es livrs ä an bomws qui I'avoit vu sur wo. tabls st ws I'avoit äswanäs instawwsnt. Il visnt äs ws 1s rsnärs sn ws ka-isant wills sxousss. Is suis ssrtain qu'il ns I'a pas In-, 1s ssul usa°;s qu'il su alt kait a stö ä'^ rsnvsrssr son soritoirs, psut-strs paar ws wontrsr qus, lui aussi, 11 satt -cowwsntsr» st oouvrir Iss war^ss ä'snors. (jus ls bon l>isu lui paräouus st lui üts ä jawais I'snvis äs ws äswauäsr äss livrss.» So schrieb Andre Eherner einst in ein wertvolles Buch, das ein Bekannter aus seiner Bibliothek entlehnt und ihm mit Tinte begossen und auch sonst in einem traurigen Zustand befindlich zucückgebracht hatte, und Rouveyre hat nicht so unrecht, wenn er im nächsten (achten Bande) seines Werkes außer den Insekten, der Feuchtigkeit und den Ratten in erster Linie auch die Entleiher von Büchern zu deren Feinden rechnet. A. Chenier war noch glücklicher als mancher andere, dcr Bücher verborgt; viele pflegen geliehene Bücher überhaupt nicht zurückzugcüen. Wer kennt nicht die Antwort jenes passionierten Bibliophilen, den eines Tages jemand bat, ihm ein Buch zu leihen: -Io ns prsts jawais äs livrss. Lss livrss prstss ns sont jawais rsnäus ... . Larkaitsmsnt! Xiusi tous lss livrss quo vous vo^sr la, os sont äss livrss qn'ou w'a prsts st qus j'ai garäs.» Außer amüsanten Plaudereien und Mitteilungen über mutwilliges Beschädigen und Verderben und Benützen wertvoller Bücher zu Einbänden rc., Uber Literarische Fälschungen rc. finden sich in diesem Bande sehr beherzigenswerte Ratschläge, um Bücher vor Insekten zu schützen, ferner erprobte Mittel, um alte Bücher zu restaurieren, Flecke zu entfernen und sonstige Schäden an den selben auszubessern. Ein Bericht über die im Jahre 1898 abge- halteue internationale Konferenz zur Erhaltung und Wieder herstellung alter Handschriften, ferner im Anschluß daran eine Reihe von Rezepten, um das Verderben der Handschriften zu verhindern oder sie auszubcssern, sowie ein Abschnitt über Bücher, die auf China-, Japan- rc. Papier, Seide, Satin, Holz, farbiges Papier rc. gedruckt sind, unter Namhaftmachung der so gedruckten Werke bilden den Schluß des gleichfalls reich illustrierten Bandes. Wir kommen zum neunten Bande, der folgenden Inhalt auf weist: -äs la olassiiioatiou sz-stswatiquo äss livrss, äss autograpbss st äss gravarss oowwsnt äoit stro rsäigs ls oatalogus ä'uns biblio- tbsqus publiqus st osiui ä'uns bibliotbsqus partioulisrs». Der fortgesetzten ungeheuren Vermehrung der Bücher verdankt eine neue Spezialwissenschaft ihre Entstehung, die Bibliographie. Die Bibliographie ist, nach kouvszu-s, die Wissenschaft vom Buche vom Moment an, wo es die Druckerei verläßt, bis zu dem Tage, wo das Publikum durch besondere Anzeige in dafür bestimmten Organen davon erfährt, und wo cs schließlich endgiltig in einer Bibliothek zur Ausstellung gelangt. Nach Henri Stein, dem Herausgeber der in Paris erscheinenden Zeitschrift -Ls Libliografibs
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