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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1900
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- Deutsch
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211, 11. September 1900. Nichtamtlicher Teilt 6733 woäorvs- teilen sich die Arbeiten des Bibliographen in folgende drei Hauptabschnitte: 1. Prüfung des Buches, 2. seine Beschreibung, 3. seine Klassifizierung. So einfach diese Wissenschaft zunächst erscheint, ist doch die Thätigkeit des Bibliographen eine äußerst komplizierte und mühselige, vielleicht nicht immer vollkommen gewürdigte. P. Deschamps sagt im Vorwort zu Brunst, wanusl clu librairg; Lnpplsraent Band 1: »8'il 68t un rnätier au raovcls, in^rat, psnibls, aräu, mal rstribue, peu eonsiäsrs, o'sst ä ooup sür oslui äs bibliograpbs. -Un biblio^rapbs! gu'sst-os gus o'sst gvs ya?» ckissnt ls8 gsns äu monäs, st -ya» sst un supüswisws -Un biblioAraplrs! äissnt lss savants st guslguss lsttrss; wais o'sst un sous-orärs ciui a son utilits! O'aborä il ns ports onrbraAg ä psrsonno, attsnäu gu'il sst s^stswatignsnrsnt äoarts äs l'aäwinistration äss bibliotböguss publiguss; puis il psut, äans sa sxbtzro rnoässts, nous rsnärs guslguss ssrvioss; guanä nous sowwss swbarrassss, il nous rsnssiAns ä l'snäroit äss souross spsoialss; il nous inäicius Iss ouriositss soisntiL^uss, o'sst un oataloßus ambulant! sto. sto. Es genügt nicht allein, sämtliche Druckerzeugnisse mit ihren Titeln aufznzeichncn (nach Ebert würde dies die reine Bibliographie sein); es ist vielmehr vonnöten, diesen Angaben noch weitere Mit teilungen über den inneren Wert, über die Art der Ausführung, der Brauchbarkeit rc. der einzelnen Werke hinHuzufügcn, bannt jedermann mit Leichtigkeit unter Rücksicht auf seine Studienzwecke und Neigungen eine entsprechende Auswahl unter der täglich er scheinenden Masse der litterarischen Erzeugnisse von oft sehr unglei chem Werte treffen kann. (Nach Ebert die angewandte Bibliographie.) Selbstverständlich ist dies keine leichte Arbeit für den Bibliographen und erfordert die Kenntnis der Bücher bis in die kleinsten Details. Das weitaus Wichtigste und Schwierigste jedoch ist die Klassifizierung der Bücher, in wissenschaftlichen Kreisen fortgesetzt Gegenstand lebhafterErörterungen und Verbesserungen; man ist unablässig dabei, ein einziges, absolut zuverlässiges lnblivgraphisches System zu finden und bei Einteilung und Katalogisierung der Bücher eine gewisse Einheit, ebenso wie bei den Formaten anzustreben, so daß schließlich im Laufe der Zeit bereits an die 200 verschiedene Systeme entstanden sind. Rouvcyre führt uns die gebräuchlichsten davon, darunter auch das vielfach umstrittene Deweysche Dezimalsystem, auf das er selbst nicht besonders zu sprechen ist, sehr aussührlich vor unter Hinweis auf gewisse Bor- und Nachteile und giebt selbst sehr einleuchtende bibliographische Vorschläge auf Grund eigener Erfahrungen. Ich wage nicht zu entscheiden, ob seine Ausführungen dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft entsprechen, jedenfalls lassen sie an Klarheit nichts zu wünschen übrig und erscheinen praktisch sehr leicht auszusühren und zweckmäßig. Vor allem erscheinen auch seine Ansichten und Ratschläge betreffs Herstellung der Kataloge beachtenswert und dürften auch Laien willkommen >ein. Ein besonderer Abschnitt beschäftigt sich mit der Klassifizierung von Autographen, Gravüren und Manuskripten, ein weiterer be richtet über die Thätigkeit der -Ottios international äs biölioArapbis» in Brüssel. Den Schluß des Bandes bildet eine lehrreiche chronologische Zusammenstellung ausführlicher Titel von Werken aus dein 15. —17. Jahrhundert als Beispiele zu biblio graphischen Arbeiten. lieber den zehnten (letzten) Band ist nur wenig zu sagen; sein Inhalt beschränkt sich darauf, alles in den Bänden 1—9 Enthaltene nochmals kurz wiederzugeben, und auf eine alphabetische Zusammen- sammenstellung der im Verlaufe des gesamten Wertes angewandten tormini toolloioi. An Stelle dieser umständlichen, sich über 117 Seiten erstrecken den chronologischen Jnhaltswiedergabe der ganzen Materie, deren Berechtigung und Zweckmäßigkeit ich absolut nicht einzusehen vermag, wäre ein wirkliches alphabetisches Inhaltsverzeichnis zum Nachschlagen eher am Platze gewesen, während die Erklärungen oer auf die Bibliographie, aus die graphischen Künste rc. rc. bezüglichen Ausdrücke thatsächlich einem vorhandenen: Bedürfnis entsprechen, aber ebensogut einem Hauptregister hätten eingesügt werden können. Eine typographische Merkwürdigkeit will ich nicht unerwähnt lassen, es ist dies die Bandbezeichnung auf dem Schmutztitel, die bei dem vorliegenden zehnten Bande folgender maßen aussieht Uonnaissanoos nsosssairss ä un biblioplnls Daß dieser typographische Sternhimmel besonders schön sei, kann man wohl nicht behaupten; da die sonstige typographische Aus stattung jedoch eine musterhafte ist, so sei dies auch nur als Kuriosum erwähnt. — Möge das Rouveyresche Werk die Anerkennung finden, die es verdient, und sich eines guten Absatzes erfreuen. Kleine Mitteilungen. In Oesterreich verboten. — Das k. k. Kreis- als Preß- cht in Königgrätz hat mit dem Erkenntnisse vom 4. September 1900 die Weiterverbreitung der Druckschrift: -Warum ich meine nicht laufen lasse- von Arthur Zapp, Verlag von Max in Leipzig, nach Z 303 St.-G. verboten. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie zu München. — Tie Direktion dieser von der königlich bayerischen Staatsregicrung beaufsichtigten und subventionierten fachlichen Bildungsanstalt giebt folgendes bekannt: -Für das Lehramt -Praktische Photographie» wurde unter elf Bewerbern Herr Rudolf Lähnemann, z. Z. technischer Leiter des Hof-Ateliers Arthur Marx zu Frankfurt a. M., durch Kura- toriumsbeschluß vom 4. September berufen. Herrn Lähnemann geht der Ruf eines vorzüglichen Porträtisten voraus. Der Lehr körper der Anstalt ist damit gebildet; die Berufungen gehen nun behufs Bestätigung zum Staatsministerium. Die Bauarbeiter: in der Anstalt nehmen den besten Fortgang. Durch neueste Ent schließung des Magistrats der Gemeinde München sind der Anstalt weitere drei Säle des provisorischen Schulhauses an der Renn bahnstraße zur Verfügung gestellt, so daß sie nunmehr über zehn Räumlichkeiten von in: ganzen 670 Hsm Flächeninhalt ver fügt. Das Statut ist in zweiter Auflage erschienen. Infolge der umfangreichen Vorarbeiten werden Einschreibungen von Stu dierenden nur noch bis 1. Oktober entgegengenommen. Auskünfte werden erteilt von der Direktion der Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie zu München. - Festschrift. — Die Stadt Bamberg begrüßt den 25. Deutschen Juristentag mit einer Festschrift, die außer den geschäft lichen Mitteilungen, Programmen, den: Führer durch Stadt und Umgebung rc. auch zwei Abhandlungen enthält, nämlich 1. von Ur. Leitschuh-Straßburg: Die Halsgerichtsordnung und ihre Ausgaben; 2. von Freiherrn Emil von Marschalk: Hervor ragende verstorbene Bamberger Juristen der neueren Zeit. Gutenberg-Ausstellung in der k. u. k. Hofbibliothek zu Wien. — Die Gutenberg-Ausstellung in der k. u. k. Hof- lnbliothek zu Wien empfing am 7. d. M. den Besuch Seiner Majestät des Kaisers. Vom Direktor der Hofbibliothek, Hofrat Karavaczek, geleitet, besichtigte der Kaiser die zur Schau gestellten Schätze mit großem Interesse und sprach, als er die Hofbibliothek verließ, seine große Befriedigung über die Veranstaltung der Ausstellung aus. Buchbinder-Streik. — Angesichts des Festhaltens der Buchbindergehilfen an Forderungen, die für die Meister unan nehmbar waren, sind die Verhandlungen über die Vereinbarung eines neuen Lohntarifs ergebnislos verkaufen. Infolgedessen wurde den Gehilfen in Berlin, Leipzig und Stuttgart von ihren Prinzipalen ein neuer Tarif zur unterschristlichen Erklärung vor- gelegt. Denjenigen Gehilfen, die die Anerkennung dieses Tarifs verweigerten, wurde ihre Stellung gekündigt. Es erfolgte hierauf die sofortige Arbeitsniederlegung der großen Mehrzahl der Ge hilfen. Es handelt sich im Ganzen um etwa 7000 Ausständige. Alldeutscher Verband. — Der Gesamtvorstand des -All- deutschen Verbandes- tagte am 8. d. M. in Leipzig und beschloß, die nächste allgemeine ordentliche Tagung des gesamten Alldeutschen Verbandes in: September 1901 in Plauen :. V. abzuhalten. Ausstellungspreis. — Die Zeilen-Setz- und -Gießmaschine -Monoline- ist auf der Pariser Welt-Ausstellung mit dem -Oranck ?rix» ausgezeichnet worden. Ausstcllungspreis. — Die Verlagsbuchhandlung Panl Parey in Berlin erhielt in der landwirtschaftlichen Abteilung der Pariser Weltausstellung die goldene und die silberne Medaille für ihre aus den Gebieten der Landwirtschaft, des Gartenbaues und des Forstwesens ausgestellten Verlagswerke und Zeitschriften. Leipziger Buchbinderei-Aktiengesellschaft vor in als Gustav Fritzsche. — Der Aufsichtsrat hat beschlossen, für das abgelausene Geschäftsjahr eine Dividende von 7 Prozent (gegen 10 Prozent im Vorjahre) vorzuschlagen. Der Rückgang ist teils durch erhöhte Ausgaben ai: Löhnen und Zinsen, teils durch wesent liche Preisverteucrung für Materialien, insbesondere aber durch den geringeren Umsatz des abgelaufenen Geschäftsjahres ent standen. Die Direktion nimmt an, daß dies nur eine vorüber gehende Erscheinung ist, und hofft, wenn nicht unerwartet Schwierig keiten in bei: Lohuverhältnissen eintreten sollten, in: lausenden Jahre wieder bessere Ergebnisse erzielen zu können. Siebenimdsechzigster Jahrgang. 903
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