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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1878-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1878
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- Deutsch
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Autors, seiner Erben und Rechtsnachfolger ist ewig. III. Nach Ablaus der von den bestehenden Gesetzen für die Dauer der Autor rechte gesteckten Frist kann Jedermann ungehindert die literarischen Werke veröffentlichen, sobald er den Erben oder Rechtsnachfolgern einen Gewinnstantheil zahlt. IV. Jedes literarische, wissenschaft liche oder künstlerische Werk wird in den fremden Ländern nach denselben Gesetzen behandelt, wie die dort selbst entstandenen Werke. Dasselbe gilt für die Aufführung dramatischer und musikalischer Werke. V. Um dieses Schutzes sicher zu sein, braucht der Autor nur i» dem Lande, in welchem das Werk zum ersten Mal erschienen ist, die üblichen Förmlichkeiten erfüllt zu haben. VI. Der Kongreß erachtet, daß die Besserung der sittlichen und materiellen Lage der Schriftsteller wesentlich an die Gründung oder weitere Entwicklung der Gesellschaften zum Schutze der Rechte des Schriftstellers und an die Einführung von llnterstützungs- und Pensionssonds geknüpft ist. Der Congreß nahm ferner den Vorschlag an: eine internationale literarische Gesellschaft zu gründen, welche dem entsprechenden Ver ein und den Schriftstellern aller Länder geöffnet sein soll. Endlich beschloß er folgende Wünsche: 1) daß die internationalen Verträge dem Autor das ausschließliche Recht Vorbehalten, zu einer Ueber- setzung oder Bearbeitung seines Werkes zu ermächtigen; 2) daß die literarischen Conventionen künftig von den Handelsverträgen ganz unabhängig bleiben; 3) daß die französische Regierung die Initia tive zu einer internationalen Zusammenkunft ergreife, in welcher die Vertreter der verschiedenen Regierungen eine einheitliche Conven tion über die Ausübung des literarischen Eigenthumsrechts im Geiste der vom Congreß angenommenen Beschlüsse zu vereinbaren hätten. Zur Geschichte der Typographie in Frankfurt a. O. Unter den vorgenannten Gegenstand hielt unlängst Hr. Per rector Schwarze in Frankfurt a. O. in dem dortigen Historischen Verein einen Vortrag, der nach dem „Frankfurter politischen Wochen blatt" folgendermaßen lautet: Unter den märkischen Städten hat nur Stendal schon im 15. Jahr hundert einige Drucke von 1487 und 88 aus der Osficin eines Joach. Westphal auszuweiscn. Außerdem ist Frankfurt der älteste Sitz der Buchdruckerkunst in der Mark, wo sie sich im Zusammenhänge mit der Universität entwickelte. Doch sind schon aus der Zeit vor Eröffnung derselben im Jahre 1508 zwei Druckwerke bekannt; das eine ist ein kleiner Octavband von 20 Blättern vom Jahre >502, unter dem Titel Lrbvr ssluti» ammae, 23 alphabetisch geordnete Sprüche ent haltend, welche aus dem deutschen Text des Geiler von Keisersbcrg durch Joh. Schiplitz ins Lateinische übersetzt worden sind; das andere ein starker Folioband, mehrere Tractate des Magister Petrus Hispanus über Aristoteles enthaltend, welche der Prof. Joh. Lind- holtz 1504 herausgab. Aus dem ersten Decennium der Typographie wurden sooann noch erwähnt: Ambros. Lacher, ein Professor der Mathematik, der seine eigenen Werke drucken ließ; Conrad Baum garten, der vorzugsweise theologische, Joh. Hanau, der besonders philologische Werke, auch Hutten's tzaerola« u. a. verlegte. Später tritt Joh. Eichorn in den Vordergrund, der 1549 aus Nürnberg nach Frankfurt übersiedelte und bald im Besitz einer großen Osficin war, welche zu Zeiten 4 Pressen, 18 Gehilsen, sowie Zeichner und Formschneider beschäftigte. In mehreren Auflagen erschien seit 1552 bei ihm ein Gesangbuch, welches wohl auch außerhalb Frank furts benutzt wurde; bei ihm wurden die Werke des bekannten Theo logen Andr. Musculus verlegt, sein Ruf lockte nach Frankfurt den Abenteurer Leonhard Thurneißer, welcher hier sein großes Pracht werk „kisou", oder „Von kalten, warmen, mineralischen und metalli schen Wassern", drucken ließ. Doch da Thurneißer, durch die Gunst pes Kurfürsten Johann Georg nach Berlin berufen, in den aus gedehnten Räumen des Grauen Klosters selbst eine Druckerei anlegte, welche bald eine ungeheure Thätigkeit entwickelte, so wurde er da durch ein Concurrent Eichorn's und entzog ihm nicht nur Bestellun gen, sondern auch geschickte Arbeiter. Bekanntlich verblich Thurneißer's Glücksstern bald; die Osficin Eichorn's aber blieb noch bis in den Anfang des 18. Jahrhunderts im Besitz seiner Nachkommen. Bon Einzelheiten sei erwähnt, daß neben der Eichorn'schen Buchdruckerei um die Wende des 1k. Jahrhunderts die Hartmann'- sche Osficin unter Johann Hartmann und seinem Sohn Friedsich von besonderer Bedeutung war. Sie hat auch einen reichen musika lischen Verlag aufzuweisen, unter welchem die Werke des Cantor Bartholomäus Gesius, namentlich seine Gesangbücher, obenan stehen. Im 17. Jahrhundert wurde durch Erasmus Rösner (1663) auch in Guben eine Filiale seiner Buchdruckerei errichtet, die jedoch nach einiger Zeit wieder einging. Zur Zeit des zweiten Jubiläums der Universität (1706) zählt Beckmann (Geschichtsschreiber von Frankfurt, st. 1717) außer drei Buchhändlerfirmen auch sünf Buchdruckereien aus, aus denen sowohl eine bedeutende Zahl von Universitäts-Programmen und Disserta tionen, als auch größere Werke hervorgiugen. Auch bestand längere Zeit eine Druckerei für die Herausgabe hebräischer Schriften, an welcher sich auch mehrere Professoren, namentlich Grillo und Jablonski betheiligte». Die letzte Universitäts-Buchdruckerei war die von Apitz. An ihre Stelle trat, nach Verlegung der Universität, die mit der königl. Regierung 1815 nach Frankfurt übergesiedclte Trowitzsch'sche Osficin, welche 1779 in Cüstrin als königl. Hosbuch- druckerei war privilegirt worden. Sie nahm bald einen unerwarte ten Aufschwung, besonders durch die weit verbreiteten Volkskalender und erösfnete schon 1820 eine Filiale in Berlin, welche seit 1852 selbständig organisirt wurde. Misccllen. Endlich ein Anfang! — Im Börsenblatt Nr. 157 ist die Erklärung einer Anzahl der bedeutendsten Stuttgarter Firmen ver öffentlicht, welche gegen die Schleudercr, die ihre Artikel unter dem Ladenpreis ausbieten, energisch Front machen. Ihnen gebührt der höchste Dank aller aus solidem Grund gebauten Sorlimentshand- lungen. Wir wenden uns an diese-mit der dringenden Aufforderung, diesem Dank durch ganz energische und bevorzugte Verwendung für den Verlag dieser Firmen einen praktischen und dauernden Ausdruck zu geben. Mögen bald die anderen Verleger, namentlich die Mit glieder des Leipziger, Berliner und des Allgemeinen Freien Ver- legervercins sich zu einem gleichen Vorgehen entschließen! V. Ueber die Auction eines Theils der Didot'schen Biblio thek, welche vor kurzem in Paris stattsand, wurde bereits in diesem Blatte berichtet. In welchem Maße sich auch einzelne Antiquare an der ungewöhnlichen Concurrenz betheiligtcn, bezeugt u. a. ein soeben ausgegebencr Katalog von Bernard Quaritch in London: „Lala- 1oAU6 ot' tÜ6 rara booÜ8 null maucmoripls lronAbl at lbo Kaie ol tbs aelsbratoä Lickot. coltevtiou, l>x kt. H." Die Ziffer der Erwer bungen Quaritch's in dieser Auction beläuft sich zwar nur aus 94 Nummern (von denen mehrere als „schon verkauft" im Katalog ohne Preis aufgeführt sind), dieselben repräsentiren aber in den Einzelpreisen eine Summe von über 7000 Psd. Sterling. Dem Verzcichniß der Didot'schen Bücher schließen sich 136 Nummern karis, cknus 1878" an, deren Gesammtwerth gegen 3000 Psd. Sterling beträgt. Die 230 Nummern beziffern sich also aus zwei- malhunderttausend Mark Verkaufspreis — suchen freilich ihre Käufer auch nur unter den feinsten und reichsten Bücherfreunden dies- und jenseits des Oceans,
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