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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1900
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- 1900-09-26
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- 26.09.1900
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armte und erst durch W. Blackwood wieder aufblühte. Dieser wurde am 20. November 1776 in der damals gerade im höchsten Ruhme strahlenden Universitätsstadt Edinburgh ge boren. Auch der Edinburgher Buchhandel stand damals schon in hohem Ansehen und hatte bedeutende, auch schriftstesterisch thätige Vertreter. Schon der Barbier und Dichter Allan Ramsay <1686—17b8) that sich als Buchhändler hervor. Ebenso waren Crecch und Smcllie, der erstere gelegentlich von Robert Burns ge stiert, intelligente Buchhändler. Schon früh war W. Blackwoud mit dem auch später littcrarisch thätigen Archibald Constable be freundet. Nach dem frühen Tode seines Vaters wuchs er unter der Pflege seiner Mutter auf. Mit vierzehn Jahren, 1790, trat er, schon lange von eifrigem Lesedrnng erfüllt, bei der Buchhäudlcr- firma Bell L Bradfute in die Lehre ein, die zu früher Be kanntschaft mit Parlaments- und Uuivcrsitätsmitglicdcrn Gelegen heit gab. Seine freie Zeit wurde meist niit Spaziergängen und Studien mit einem älteren und einem jüngeren Bruder ausgefüllt. So bildete er sich neben seinen Berufspflichten autodidaktisch heran. Mit seinem Freunde teilte er eine lebhafte Bücherlicbe, die seinen buchhändlerische» und litterarischen Kenntnisse» zu gute kam. Nach dem 1797 seine Lehrzeit beendet war, trat er in die Verlags handlung von Mundell L Co. ein, die u. a. Th. Campbell's erstes Werk! -kloasurss ok Hops» gegen ein Honorar von 50 Freiexem plaren verlegten. Als Vertreter einer Filiale in Glasgow, be suchte er dort Kollegia und sammelte Bücher, die er gelegentlich gut zu verwerten wußte. Mit zweiundzwanzig Jahren (1798) kehrte er nach Edinburgh zu seinen Lehrherrcn zurück. Durch Frau Vrad- sute machte er die Bekanntschaft mit der Lehrerin Airs. Janet Stuart, seiner späteren Gattin. Nach einen, Jahre geht er nach London zu Mr. Cuthill, wo er drei Jahre blieb und Bücher kata logisierte. Hier tauchen die ersten Verlegerhoffnungen in ihm auf. 1804 kehrt er nach Edinburgh zurück und etabliert sich, achtund zwanzig Jahre alt. Eine günstige Geschäftslage und Liebe zur Sache begünstigten sein Sortiments- und Antiquariatsgeschäft, so daß er 180b heiraten konnte und nach einen, weiteren Jahre bereits im Besitze eines schönen Hauses und Gartens war. In diese Zeit fällt auch die Geburt seines ersten Kindes, Alexander Blackwood. So blühten zugleich das Familienglück und ein flotter Geschäftsgang. Zu den Bücherliebhabern, die ihn mit seiner Kundschaft be ehrten, gehörte kein Geringerer als Walter Scott. Sein erstes Verlagswerk, das er auch selbst verfaßte, war der mehr als 15 000 Bände umfassende Katalog seiner Bücher (1812), der viele Bestellungen und wohlwollende Briefe, wie von W. Scott, dem Bibliographen Dibdin, I. Murray in London, u. a., veranlaßte. Letzterer hatte, mit de» Ballautynes entzweit, ihn, schon 1811 eine Bücheragentur für Edinburgh übertragen. Auch mit anderen Verlegern stand er in guten Beziehungen. Zu seinen ersten eigent lichen Verlagsmerken gehörte Th. M. Erics -Inko ok lluox«. 1816 übernimmt er auch die Agentur von Cadell und Davics, London. «Den Staub der alten Bücher hat er abgcschüttelt.« Er verlegt Romane von Miß S. Ferricr und zahlt für den ersten, -Narriags«, 3000, für den zweiten, -Mio Inbsritancs-, 20 001 Zu einem lebhaften Briefwechsel zwischen Blackwood, Murray und James Ballantyne, dessen Agent Blackwood 1813 geworden war, gab der Verlag von Walter Scotts, des »großen Unbekannten«, Werk: »Aalss ok w)' stuvlllorä» Veranlassung. Scotts freundschaft liche Beziehungen zu Blackwood, bei den, Scott gelegentlich ein Essen mitmachte, und der Umstand, daß bisher von ihm veröffent lichte Werke bei verschiedenen Verlegern erschienen waren (Wawerlcy bei Constable, Guy Mannering bei Longnian) ließen bei Blackwood keinen Zweifel an Ballantynes Befugnis, ihm im Aufträge Scotts die »Aa-Ios« zum Verlag zu offerieren, aufkommen. Bei Scott aber erregte es Aergernis, daß Ballantyne Bedingungen gestellt hatte, die Scott nicht billigte. Nach mancherlei Weitläufigkeiten aber erschien das Werk dennoch in einer Auflage von 6000 Exemplare» und gegen ein Honorar von 12000 ^ im gemeinschaftlichen Verlag von Blackmood und von Murray, und zwar 1816. Es folgten bald eine 2., 3. und 4. Auflage. Ohne daß aber die 4. Auslage ganz ausverkauft war, wurde 1817 der Verlag einer 5. Auflage Constable übertragen. Die Erfolge verschiedener Zeitschriften, wie der bei Constable erschein,nden »Lelinburxb llsvisev-, eines Organs der Whigs, der bei Murray erscheinenden »i^uartgrlz- Usvisw-, eines Organs der Tories, und anderer, hatten schon öfter den Wunsch zur Gründung eines ähnlichen, vorwiegend belletristischen, doch zugleich kultur historische, politische, überhaupt wissenschaftliche Gegenstände populär behandelnden Blattes in Blackwood angeregt. Im Jahre 1816 machte er Ernst mit der Sache und gründete unter Mit wirkung der hochbesoldcten Redakteure Pringle und Cleghorn und des eifrigen Mitarbeiters I. Hogg das gleichfalls vorwiegend toryistischcr Tendenz huldigende Biatt: -Lclinburgb Nontblz- blaAa- rino«. Mit der schon 1817 erfolgten Abänderung des Titels in «Llaolcrvoock's Ns.^a.rins« übernahm John Wilson (pseudonym Christopher North), der schon länger in Blackwoods gastfreund lichem Hause verkehrte, die Redaktion. Ihm zur Seite stand als fleißiger Mitarbeiter, kurze Zeit auch als Mitredakteur, I. G. Lock hart. Diese beiden Schriftsteller zeichneten sich durch vielseitige Fähigkeiten und rasches Arbeiten aus. Die Verbindung mit Blackwood wurde eine vieljährige und segensreiche. Das Erscheinen der ersten Nummer (Oktober 1817) erregte in Edinburgh großes Aufsehen, besonders durch den satirischen, durch Angriffe auf berühmte Schriftsteller vielen Widerspruch, anderseits viel Amüsement erweckenden Artikel: »Abs Obaläss Nanusoript«. So wurde Coleridge und seine Selbstbiographie: -Lio^ra.pbio, lntsraria- angegriffen. Ein Angriff auf Leigh Hunt führte einen Bruch zwischen dessen Verlegern Baldwin CradockCo. und Black- wood herbei. Auf Lockharts Rat suchte Blackwood W. Scott als Mitarbeiter zu gewinnen. Dieser selbst lieferte zwar zunächst keinen Beitrag, empfahl aber seinen älteren talentvollen Freund W. Laidlow, der mit Vergnügen Mitarbeiter wurde, Scott sich als litterarischen Beirat sicherte und von Blackmood mit einer stehenden Remuneration bedacht wurde. 1818 wurde Murray gegen eine Einzahlung von 20000 ^ Teilhaber des Blattes; aber schon mit dem Januar 1819 verschwindet Murrays Name vom Magazin. Die Wicderannahmc des eingezahlten Betrages ver weigerte er. Inzwischen hatten sich schon Anfang 1818 verschiedene Angriffe gegen das Magazin erhoben, so von G. Mackenzie und von Patrick, Fraser und Tytler. — Als neue Mitarbeiter werden I. G. Frerc und Sir I. Mackintosh genannt. Th. M. Crie lehnt die Mitarbeiterschaft ab. Einer der rührigsten Mitarbeiter war unzweifelhaft I. G. Lockhart (1794—1854), ein Schwiegersohn von Walter Scott. Seine Beziehungen zu Blackwood, seinen Söhnen und dem Magazin waren von, Beginn des Erscheinens 35 Jahre hindurch die leb haftesten und besten. Obwohl zehn Jahre jünger als Wilson, war er doch in freundschaftlicher Weise mit ihm verbunden und ein Hauptförderer des Magazins. Auch sonst war er für Vlackwoods Verlag thätig und übersetzte u. a. A. W. v. Schlegels Hauptwerk: »Vorlesungen über dramatische Kunst und Litteratur«. Das gene röse Honorar von 6000 >6 war für eine Reise nach Deutschland bestimmt, die ihn u. a. mit Goethe bekannt machte. Daß er kein engherziger Tory war, zeigte er dadurch, daß erden Reo. Williams, obgleich ein Whig, um die Mitarbeiterschaft am Magazin ersuchte. In dem betreffenden Schreiben wird auch W. Scotts Beitrag -vopravit)- ok aniwals« erwähnt. Wilson und Lockhart wurden um diese Zeit von Blackwood und Murray mit je 10000 jähr lich honoriert. Beide entwickelten, freilich unter Blackwoods ge schickter Hauptleitung, einen entsprechenden Fleiß. Lockhardt ins besondere war ein litterarischer Proteus, der sich z. B. darin gefiel unter den Namen Baron von Lauerwinkel, Professor Sauerteig und Or. Ulrich Sternstare zu schreiben. 1822—29 war er ein eifriger Mitarbeiter der durch Humor und Satire gewürzten Rubrik: -blootss L.mbrosia,vas-, an der außerdem besonders Ma- ginn, Hogg und Wilson mitwirkten. Die Idee dieser Rubrik hatte Blackwood angeregt, wie er es denn auch bei den Artikeln selbst nicht an seinem kritischen Einfluß fehlen ließ. Außerdem erschienen natürlich mancherlei Artikel von anderweitein Interesse, wie über Southcy, Wordsworth re. In Lockharts Werk -Lstsrs I-sttsrs to bis Linskollc- (wohl zu unterscheiden von W. Scotts: -Lauts Ost- tsrs to bis Linskolb») sind u. a. mancherlei Mitteilungen über das litterarischc Leben in Blackwoods gastfreundlichem Hause enthalten. Diesen feiert er gelegentlich auch durch ein Gedicht in fünfzig Strophen, deren jede mit dem Namen Blackwood endet. 1825 ver ließ Lockhart Edinburgh, um an Stelle Giffords die Redaktion der -Huartorlz- lisvisve» zu übernehmen. Indessen blieb er auch ferner und weit über W. Blackmoods Tod hinaus dem Hause Blackwood und deni Magazin treu verbunden. Noch enger und andauernder verbunden mit dem Magazin war John Wilson (1785—1854), der zugleich 1818—52 als Professor der Moralphilosophie in Edinburgh wirkte. Schon in einem Briefe aus 1817 spricht Blackmood seinen Dank für gelieferte Sonette und Reviews aus. Zu seinen frühesten Verwendungen für andere gehörte eine solche für Charles Lloyd, dem ec für eine Tragödie ein von Blackwood gezahltes Honorar von 400 ^ zuwandte. Sein eigenes erstes Werk von größerer Bedeutung war: -stigbts ancl 8ba,ckon-s ok Leottisb biks- (1822). Die freundschaft lichen Beziehungen zu Blackwood wurden u. a. durch des letzteren Besuch bei Wilson in Elleray, mit dein er eine herrliche Vootfahrt unternahm, befestigt. Ein satirischer Artikel über Wordsworth, der nichts weiter als einen Scherz darstcllte, führte Anfeindungen Wilsons herbei, wurde aber wieder gut gemacht durch den 1825 erschienenen Artikel: »Niclsuwwsr, Nallnsss anel Nr. Nartin«, der eine Apologie der »blootos« und Wordworth's enthielt. Mit dein Jahre 1826 übernahm Wilson die Hauptredaktiou des Blattes. Er schreibt neben allen Redaktionsscherercien Beiträge über Beiträge, u. a. über Byron, Pellico, Barrington und Spenser. Er denkt jährlich 12 000 durch Beiträge zum Magazin zu verdienen.
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