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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1900
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- Deutsch
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7794 Nichtamtlicher Teil. ^ 239, 13. Oktober 1900. das Verhalten ihrer Tarifkommission bei den Verhandlungen mit den Prinzipalen übervorteilt, namentlich, weil die getroffenen Ab machungen den Arbeitgebern gestatteten, überall die 54stündige Arbeitszeit durchzuführen, während sie bisher nur 53 bis 53sir Stunden für die Woche betragen habe. Weiter richtet sich die Opposition gegen die von den Prinzipalen geforderte sechsmonatige Kündigungsfrist des Tarifes und dagegen, daß die Buchbinder arbeiter verpflichtet sein sollen, sich den Entscheidungen des Buch druckertarifamtes bedingungslos zu fügen. Die Kommission der Buchbindereiarbciter hält die Arbeitszeit von 53 Stunden gegen über 54 des Einigungsplanes aufrecht. Ein wieder aufgefundenes Gemälde von Albrecht Dürer. — lieber ein wieder aufgefundenes Bild von Albrecht Dürer berichtet Anton Weber in der Zeitschrift für bildende Kunst. Er hat in Lissabon im dortigen -Nusou Naoional das Bellas ^.rtss- ein Gemälde entdeckt, das den heiligen Hieronymus dar stellt, und das er als ein von Dürer selbst in seinem Tagebuch der niederländischen Reise erwähntes erkannt hat. Zum Monat März^ des Jahres 1521 merkt Dürer dort an: »Ich habe einen Hieronymus fleißig in Oelfarben gemalt und dem Roderigo von Portugal geschenkt.- Der Portugiese Roderigo Fernandez hatte sich in Antwerpen des deutschen Künstlers in der liebenswürdigsten Weise angenommen, und Dürer hatte ihm aus Dankbarkeit dieses Oelbild gewidmet. Das Gemälde wurde durch den Gesandten des Königs Joao III., Ruy Fernandez de Almeida, nach Portugal gebracht, von den Nachkommen desselben in dem Marktflecken Azeitao aufbcwahrt und gelangte im Jahre 1880 durch Kauf in den Besitz der portugiesischen Regierung. Das auf Holz gemalte, 60:48 om messende Bild stellt den Heiligen in etwas vorgebeugter Stellung dar. Das greise Haupt ist mit der flachen rechten Hand gestützt, der Arm ruht auf einem pultartigen Kasten, der Zeigefinger der vorgestreckten linken Hand ist auf einen Totenschädel gelegt, der sich auf einem schmalen Tische vor dem Greise befindet. Die Augen schauen sinnend geradeaus, die hohe Denkerstirn ist von Furchen durchzogen. Eine grüne Mütze deckt den Kopf, den Körper umschließt ein hell rotes Gewand, über das ein dunkelroter Mantel geworfen ist. Auf einem Lesepult liegt ein aufgeschlagener Quartband, während zwei geschlossene Bücher darunter sichtbar werden. Aus dem größeren, grün gebundenen Buche ragt ein weißer Buchmerker hervor, der oben die Jahreszahl 1521 und unten das Monogramm Dürers trägt. Von der grünen Wand des Hintergrundes hebt sich ein Kruzifix ab. Die Arbeit zeigt im ganzen keine recht be friedigende Farbenharmonie, sie ist jedoch mit außerordentlichem Fleiße gemalt, die Zeichnung der Adern und der einzeln ange gebenen Haare, die Behandlung des Antlitzes und des Totenkopses zeigen die Malweise des Künstlers. Jeder Zweifel daran, daß man es hier mit dem von Dürer erwähnten Bilde zu thun hat, scheint ausgeschlossen. Wie der Herausgeber der Zeitschrift für bildende Kunst, Pro fessor Max Zimmermann, hinzusügt, ist von keinem anderen Ge mälde Dürers außer von dem verbrannten Hellerschen Altar von Frankfurt a. M. eine so sorgfältige Vorbereitung durch Zeichnungen nachzuweisen, wie von diesem wieder entdeckten Hieronymus-Bilde. Der berühmte Grcisenkopf in der Albertina ist maßgebend ge wesen für das Gesicht im allgemeinen, für den Bart, für die rechte Hand und für die Kappe, ohne daß sich der Künstler jedoch ganz sklavisch an diese gehalten hätte. Auf einem jetzt im Berliner Kupserstichkabinett bewahrten Blatte zeichnete Dürer denselben Kopf noch einmal, weil er in dem Gemälde die Augen geradeaus blicken lassen wollte, während die Zeichnung der Albertina den Greis mit niedergeschlagenen Augen giebt. Daran schließen sich Studien für den linken Arm und dis linke Hand auf einem anderen Blatte der Albertina; ebendort findet sich auch eine Zeichnung mit dem Totenschädel, auf den die Hand weist, und eine Zeichnung des Lesepults mit den Büchern. Alle diese Blätter sind auf dunkel violettem Papier und in derselben Technik, Tusche mit Bleiweiß gehöht. Das Motiv, die Darstellung des Hieronymus mit dem Toten schädel, war in den Niederlanden, wo Dürer das Bild malte, schon während des 15. Jahrhunderts als Nemento mori sehr beliebt. Dürers Gemälde muß früh zu großer Berühmtheit gelangt sein, denn cs finden sich mehrere Bilder, die augenscheinlich von dem von Dürer geschaffenen Typus beeinflußt sind. Mangel an Setzern für Setzmaschinen. — In einer Versammlung von Zeitungsbesitzern, die am 30. September im Architektenhause zu Berlin abgehalten worden ist, kam der herrschende Mangel an Setzmaschinensetzcrn zur Sprache. Man beschloß, den Druckcrcibesitzern zu empfehlen, Setzmaschinen nur unter der Bedingung zu kaufen, daß die Fabriken sich verpflichten, jederzeit die für die Maschinen nötigen Setzer zu stellen. Die Fabriken müßten in ihren Setzcrschulcn weit mehr Setzer ausbilden, als bis jetzt geschehe. Nähere Auskunft erteilt allen Interessenten die Geschäftsstelle des Vereins deutscherZeitungsverleger inHannooer. Kunstanst alt B. Grosz A.-G. in Leipzig. — Das Geschäfts jahr 1899/1900 ergab nach der Bilanz vom 30. Juni 1900 einen Reingewinn von 128435 >6 3 -ß (-si Gewinnvortrag aus dem Vorjahre von 3239 2 H — insgesamt 131674 >6 5 -Z). Das Aktienkapital beträgt 1000000 Von der Pariser Weltausstellung. — Der 7. Oktober, ein Sonntag, der von außerordentlich schönem Wetter begünstigt war, brachte der Weltausstellung die höchste bisher erreichte Besucherzahl, nämlich 652 082. Pietro del Vecchio in Leipzig. — Pietro del Vecchio, die wohlbekannte, über 100 Jahre bestehende Kunst handlung, die soeben in die neuen und wesentlich größeren Parterreräume des Dodelschen Hauses, Markgrafenstraße, neben der Leipziger Bank, übergesiedelt ist, wird am nächsten Montag nachmittags 3 Uhr ihre Verkaufs- und Ausstellungs-Räume dem Publikum wieder zugänglich machen. lieber die innere Einrichtung der neuen Räume wird uns geschrieben: Die hohen, von schönem Nordlicht durchfluteten Räume sind in prachtvollem modernsten Stile ausgestattet, die Verkaufsräume der Kunsthandlung haben goldgelbe Gobelintapeten und Fries, die Farbe der Möbel darin ist heliotrop. Mustergiltig eingerahmte Kunstblätter schmücken die Wände. Um jedem Originalgemälde einen passenden Hintergrund zu geben, sind die Wände der Kunstausstellungs räume in verschiedenen Tönen gehalten, so der große Aus stellungsraum silbergrau (die Möbel darin sind altgrün), die anderen Zimmer teils gobelinblau, teils altrot, die Möbel Mahagoni und Nußbaum. Um allen Ansprüchen des kunstliebenden Publikums zu genügen, hat die Firma auch ein Lesezimmer eingerichtet, wo die besten Kunstzeitschriften ausliegen. Dieses hat gelbbraune Tapeten und marineblaue Möbel und wird durch die bequeme und schöne Einrichtung jeden Besucher zu längerem Verweilen veranlassen. Den großen Anforderungen, die das moderne Kunstgewerbe an Einrahmungen stellt, genügt die Firma durch Einrichtung eines separaten Musterzimmers für Einrahmungen. Die Eröffnungs ausstellung ist vorzüglich beschickt worden, ein Besuch der Räume daher sehr lohnend. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler: Verlags-Katalog von ilsber L Oo. in Berlin IV., Unter den länäon 13. Oktober 1900. 8". 54 8. Vortags -Vsrrsiobnis über Dilclsrbüobor, dugondsebriktsn, Aoiobon- Kolorior- unä 8obrikt-Vorlageo, Kostkarten-illbums, 8pielo Dissnbabnkartsn, Ankleidepuppen, Modellierbogen, Willkommen- Lranrs, Ossebsnk-Dittsratur, Kriekmarkon-^lbums, Incliansr- uncl 8ssgssebiobtsn, sovis anders volkstümliobs 8obriktsn von W. Düms in Wesel. Nit Nettopreisen. dlur kür cksn Kuob- bandsl. ^.usgsgebsn ^.nkang 8extombsr 1900. 8". 32 8. mit Dsstsllrettsln. klone Ilinbäncls clor Deiprigsr Duebbindsrsi-^otiongssoll- sobakt, vormals Oustav Dritrsebs, K. 8. llokbuobbincler in Deiprig. Nustorblatt dir. 97 u. 98. VII. Auktion Oilboker L Kansobburg in Wien, 23. bis 26. Oütobor 1900. — Katalog von Hit-Wiener Lmsiobton, österrsiobisobon nnä ungarisebon 8tädtsbilclern, Kultur- und sittsngssobiobtliobon Darstellungen, bistorisobsn Klattsrn uncl Kontrakts; Düobsr uncl Klugsebrikten, ruineist ourioson, bumoristisobon uncl satirisobsn Inbalts über Wisn, Oostorroiob uncl Ungarn; seitens Kalender uncl ^lmanaobs rum grössten Vbsile aus clor 8amm1ung clos Herrn Kranr Iran in Wion. 6r. 8". 116 8. mit Bildern. 1136 Ilrn. Allgemeine Ossobiobte unä Ooograpbis. Antiquariats - Katalog dir. 26 von Krann Kseb in Hannover. 8". 55 8. 1418 klrn. Bulletin Kbotoglob. Aüriob-Dondon, Kbotoglob Oo. (Doiprig, Oarl Oüttiob). 5. labrgang, klo. 10, 1. Oktober 1900. 4". 8. 67—74. llbo Kublisbsrs' Weekl^. llbs American book tracls jouroal, vitb vvbiob is incorporated: llbs American lntorar^ Oarotto and Kublisbsrs' Oiroular. klsv Vork, Kublieation Oküoo, 59, Duano 8trost. Vol. I, VIII, klo. 13 (Wbolo klr. 1496). 8ep- tombsr 29, 1900. Dali ^.nnounoomont klumbsr. Oatalogo di buoni libri, in venclita a prsrri nstti prssso la libroria Dario 6. Kossi in Koma. Oktober 1900. 6r. 8". 64 8. 412 dlrn. Der Leitung»-Verlag. Kaebblatt kür das gesamte 2eitungsrvesen. Dsrausgogobsn vom Vsroin cloutsobor 2situngsvsrlgger. Oesobäktsstslle in Hannover. I. labrgang, klr. 1. Kol. 16 8.
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