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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-03-11
- Erscheinungsdatum
- 11.03.1911
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- Deutsch
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59, 11, März 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. v. Mschn. Buchhandel. 3087 Beziehung zur Veredelung des Gottesdienstes beigetragen hat. Ich habe den einen Wunsch, daß, wie aus dem Gesangbuch allsonntäglich zur Ehre des Höchsten die Lieder erklingen und der Ruhm des Allmächtigen gepriesen wird, auch die Veröffent lichungen der Firma auf diesem Gebiete allezeit so bleiben mögen. Meine Herren! Als Vorsitzender der Königlichen Sächsi schen Kommission der Geschichte, die heute noch nicht zu Worte gekommen ist, darf ich der langjährigen Beziehungen gedenken, in denen diese Kommission zu unserer Jubelfirma gestanden hat, und ich muß es aussprechen, daß es der Kommission und mir als Vorsitzendem die höchste Freude wäre, wenn der heutige Festtag dazu beitrüge, daß die bis vor kurzem bestehenden an genehmen Beziehungen der Kommission zum Verlag vom heu tigen Tage an mit demselben Bande wieder geknüpft werden könnten und dieses dazu beitrüge, das vaterländische Unter nehmen von geschichtlichem Werte zu fördern. Wenn ich vom Standpunkte des Unterrichtsministeriums der Firma gedenke, darf ich, wie gesagt, um nichts zu wiederholen, meiner Freude Aus druck geben, wie die Jubelfirma durch die bekannte und manchem aus der Schulzeit nicht nur in angenehmer Erinne rung stehende üibliotbsek leuonorianL zur Vertiefung des klas sischen Unterrichts beigetragen hat und durch das Riesenwerk des »Ibsskrulus linAuas dazu beiträgt, die philologische Wissenschaft auf eine glänzende Stufe zu führen; und die ver schiedenen mathematischen Vertreter, die heute morgen zum Worte gekommen sind, haben zum Ausdruck gebracht, welche Wertschätzung die Firma verdient, dem sich auch das Kultus ministerium anschließt in dem Sinne, daß die »Mathematischen Annalen« und die »Enzyklopädie der Mathematischen Wissen schaften« in der für die Mathematik bedeutsamen Gegenwart dazu beigetragen haben, matbematisch unsere neunklassige Mittelschule tunlichst den Hochschulen anzunähern und manches Entbehrliche herauszunehmen, um Freiheit zu schaffen für Wichtigeres und Unentbehrliches. Das Werk »Kultur der Gegenwart«, das Seine Majestät der Kaiser anzunehmen die Gnade gehabt hat, ist schon heute früh erwähnt worden. Ich darf auch von meinem Stand punkt die Firma beglückwünschen, daß sie ein Werk von solcher enzyklopädischen Bedeutung geschaffen hat, auf das die deutsche Nation stolz sein kann. Ich wäre unvollständig, wenn ich mich damit begnügen wollte. Vor allen Dingen zu einer Zeit, in der das Unterrichts- und Schulwesen in allen Staaten und nicht zuletzt in Sachsen, dem Lande der Schulen, wie man es nennt, eine hervorragende Rolle spielt, muß auch der Ver dienste der Jubelfirma in der Ausgestaltung des pädagogischen Verlages gedacht werden, der für uns von um so größerer Bedeutung ist, als man in jedem Kulturstaat und speziell hier mehr und mehr zu der Überzeugung gelangt, daß die Zukunft eines jeden Volkes von der richtigen Ausgestaltung seines Schulwesens mehr oder minder abhängig ist. (Bravo!) Meine Damen und Herren! In Verbindung hiermit darf ich nicht eine Pflicht der Dankbarkeit unterlassen. Unsere Jubelfirma hat in dem schönen Bewußtsein, daß sie nicht bloß im Königreich Sachsen ihre Begründung gehabt, ihren Aufschwung und ihre Blüte genommen hat, sondern auch nach dem Grundsatz noblere obliFs Veranlassung genommen, sich in anerkannter Weise zu betätigen, wenn es sich darum handelte, Schulen einzuweihen oder Jubiläen zu feiern oder den Gymnasien durch die Lidliotbsea. IsubusriLva den ersten Grundstock für die Bibliothek zu schaffen, oder wenn sie durch den Katalog dazu beigetragen hat, daß die großen, mit Fleiß ausgearbeiteten wissenschaftlichen Abhandlungen zur Kenntnis der weiten wissenschaftlichen Kreise gelangten, und vor allen Dingen auch,daß die Firma die Bibliothek des Kultusministeriums durch ihre zahlreichen Veröffentlichungen und regelmäßigen Zeitschriften bereichert hat, ohne den Wunsch hinzuzufügen, daß auch Empfehlung an die Schulbehörden erfolge. Meine Damen und Herren! Sie sehen, wie eng die Be ziehungen sind, die das Kultusministerium mit unserer Jubel- firma verbinden, und wenn ich in den letzten Tagen die Fest schrift, die uns zugegangen ist, bei der knappen Zeit nur flüchtig habe durchblättern können, so darf ich doch in Übereinstimmung mit Ihnen und mit dem Ausdruck des Dankes für die Über sendung . . . aus diesem Buche entnehmen, daß die Geschichte der Firma in den letzten 100 Jahren zugleich eine Geschichte des Geistes- und Kulturlebens unserer deutschen Nation darstellt, und daß wir in ihr — ich würde mich freuen, wenn Sie denselben Gedanken hätten — ein nationales Einigungsband darin erblickt haben, über das wir uns um so mehr freuen dürfen, als die Zeiten trüb und ernst sind und man nichts als Zersplitterung im politischen und wirtschaftlichen Leben sieht, als man uns unsere berechtigte Freude an den nationalen Errungenschaften nehmen will. Wir wollen uns deshalb an solchen Festtagen aufrichtig freuen, da im Hintergründe der Zeit der Entstehung der Firma Teubner, als Deutschland von dem Korsen geknechtet am Boden lag und die Fackeln des Krieges loderten, eine glänzendere Epoche heraufzog, die die Tage der Ruhe und des Friedens brachte, in denen sich die heutige Feier der Firma abspielt, in einem großen, zur Weltmacht ge wordenen einigen deutschen Reich, dessen Bestehen eine sichere Gewähr für jede nationale Unternehmung ist und dessen Be gründung vor vierzig Jahren nicht zum mindesten dazu bei getragen hat, daß die Firma geworden ist, was sie ist, wie sie ist. Und wenn heute ein großer Teil der wissenschaftlichen Welt Deutschlands zusammengekommen ist, dürfen wir be solchen Festen dessen gedenken, daß uns gegenüber jener Zeit in vier Jahren hoffentlich die Freude beschieden sein wird, auf der Höhe bei Bingen das Denkmal des großen Deutschen zu enthüllen, dessen wir stets gedenken müssen. (Bravo!) Meine Damen und Herren! So wollen wir Deutsche uns hier auch an diesem Vergleich zwischen damals und jetzt er freuen und unserer Jubelfirma die Anerkennung aussprechen. Wir als Sachsen wollen es mit Stolz empfinden, sie im Kreise ihrer blühenden Schwester-Anstalten die unsere nennen zu dürfen, und wir wollen hoffen, daß das bescheidene Reis, das damals der Begründer vor 100 Jahren gepflanzt hat und das unter seiner und seiner Nachfolger Tatkraft und Unternehmungs- geist und unter der Förderung der Königlichen Staats regierung auf dem klassischen Boden der Stadt Leipzig zu diesem kräftigen Stamme herangewachsen ist, grünen und blühen möge, damit deutsche Kultur und Geisteswissenschaft auch in der Zukunft frische Blüten treiben können. Meine Herren! Ich sehe es Ihren Augen an, daß Sie warten, nicht bloß daß ich schließe, sondern daß zum ersten Male an diesem Jubeltage die Becher zusammenklingen, um die Firma mit einem begeisterten Hoch zu feiern. Meine Damen und Herren! Wenn ich das Hoch in die zwei Sätze kleiden darf, so mögen die Worte der Schrift sich an der Firma erfüllen: »des Vaters Segen bauet den Kindern Häuser«. Möge das Zeichen, das der unvergeßliche Gründer Benediktus Gotthelf Teubner ihr hinterlassen hat und auf das sie stolz ist, das Zeichen bleiben, in dem sie siegt. Das wird sie tun, wenn dieser Wunsch in Erfüllung geht, indem ich in Abweichung von einem meiner Herren Vorredner vom Vormittag das B. G. T. dahin deute: Mit Gottes Hilfe der Name B. G. T. in alle Zeiten! Unsere Jubelfirma, sie lebe hoch! hoch! hoch! Im weiteren Verlaufe des Mahles toasteten noch Herr Geh. Regierungsrat Prof. vr. Klein-Göttingen in sinnigen Ausführungen auf die Familie Ackermann und deren per sönliche freundschaftliche Beziehungen zu den Autoren ins besondere des mathematischen Verlages Herr Universitäts professor vr. Skutsch-Breslau auf den vorwiegend von Herrn vr. Alfred Giesecke geleiteten geschichtlich philologischen Verlag, Herr Konrad Giesecke, der jüngste Chef der Firma Teubner, auf den technischen Betrieb und die Mitarbeiter der Firma in Berlin, Dresden und Leipzig und Oberstleutnant z. D. Professor vr. P. Pochhammer aus Berlin als Dante- Forscher auf den seligen König Johann (Philalethes). Auch der deutsche Verlagsbuchhandel kam zu Worte. Als Vertreter des Deutschen Verlegervereins richtete Herr Otto von Halem, der neue Besitzer der angesehenen Leipziger Firma Veit L Comp., ehrende Worte an die Firma Teubner, auf deren Mitgliedschaft der Verein ganz besonders stolz sei. Immer höher gingen die Wogen der Festesfreude und die noch folgenden Trinksprüche waren in dem freudig er- 403*
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