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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1911
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- Deutsch
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R KO, 13. März 1911. Nichtamtlicher Teil. «rs-nri« >. d. Mich» MM-»«-,, 31i3 Nichtamtlicher Teil. Zur Goethe-Ausgabe vom Jahre 1806—1813. <Vgl. Nr. 33, 43, S3 d. Bl.> Zu der Erwiderung des Herrn Seusser auf meine Be merkungen muß ich auf die Gefahr hin, daß die meisten der Leser für das in Rede stehende Thema recht wenig Interesse haben, doch einige Gegenäußerungen machen. Zunächst lasse ich unentschieden, ob wirklich ein voll ständiger Neusatz von Band 1—7 vorliegt, trotzdem es so »leicht festzustellen« sein soll. Nach meiner nochmaligen Prüfung glaube ich noch nicht daran, da das Vorhandensein bzw. Fehlen von Blöcken und ähnlichen Anzeichen kein sicherer Anhalt dafür ist, und da ich andererseits Gegen beweise, wie z. B. das Vorhandensein defekter Buchstaben genau an der gleichen Stelle in beiden »Ausgaben«, vorfand. Doch mag das sein, wie es wolle. — Herr Seuffer hat mich gerade im Wesentlichen mißverstanden. Bekämpft habe ich zweierlei: 1. Die Annahme, daß es sich um zwei verschiedene Ausgaben im Sinne von »Varianten« handelt, also um textlich verschiedene Ausgaben, an denen der Autor be teiligt ist. 2. Die Schlußfolgerung, welche von beiden nun eigent lich die oäitio priucsxs und welche die »zweite Ausgabe der ersten Auflage« sei. Lä 1 habe ich betont, daß es sich durchweg um Druck fehler und Nachlässigkeiten des Korrektors handelt, höchstens könnte man noch bei einzelnen Stellen von Lesarten sprechen. Es sind immer nur einzelne Buchstaben, seltener ein ganzes Wort oder ein fehlendes Komma. Ganz besonders scheint aber die Annahme willkürlich, welche von ihnen eine nach der anderen korrigierte und bessere ist. Ein Vergleich der Fehlerstellen zeigt, daß Bände der Ausgabe ^ 1 Fehler vermieden haben, die sich in denen der Ausgabe L vorfinden, und umgekehrt. Das Fazit wird allerdings auch nach meinen Feststellungen meist die L-Bände vorziehen lassen. Ob eine andere Zuteilung zur L- resp. L 1-Ausgabe nicht eine gleichmäßige Zusammenstellung der besser korri gierten Bände ermöglicht, möchte ich hier unentschieden lassen. Zeigt doch die neue Feststellung des Herrn Seuffer, »daß es von Band 1 der ^ 1-Ausgabe selbst noch zwei verschiedene Auflagen gibt-, zu welchem Wirrwarr diese Unterscheidungen schließlich führen können. Nachdem ich auch diese Entdeckung als richtig nachgeprüft habe, bin ich stolz darauf, in nur 3 kompletten Exemplaren nun sogar 3 ver schiedene »Ausgaben« ein und derselben ersten »Auflage» zu besitzen. Und hier kommen wir nun zu Punkt 2: Welche von ihnen ist die erste? Während ich der Meinung bin, daß es sich um eine und dieselbe Auflage handelt und höchstens von einer »Nachschußausgabe« die Rede sein kann, glaubt Herr Seuffer folgern zu dürfen, welche von den 2 (jetzt also 3!) die erste gewesen sei. Ich halte es für unmöglich, dies auf Grund der Druckfehlervergleiche zu entscheiden, und behaupte wiederholt, daß auch das Fehlen der Seitenzahl auf der Notentafel an sich nichts dazu beweist, wenn nicht außerhalb stehende <z. B. briefliche) Beweise hinzutreten. Wer mit Druckereien viel zu tun hat, weiß, wie oft Fehler noch nachträglich absichtlich (d. h. durch Verballhornisieren) oder meist unabsichtlich (Zusammenfallen des Satzes und Neusetzen ohne Korrektur) entstehen, die vorher nicht darin waren. Ich verbleibe also bei meiner Auffassung, daß die erste Gesamt-Ausgabe von Goethes Werken zwar verschiedene Ab weichungen (Druckfehler und vielleicht auch Lesarten) in Börsenblatt flir den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. den Exemplaren aufweist, daß aber deshalb von verschiedenen Auflagen oder Ausgaben nicht eigentlich gesprochen werden kann, weil ihre Zahl sonst möglicherweise sich »ä libitum steigern ließe. Angabe der Druckfehlerunterscheidungen ist allerdings bei der Katalogisierung erwünscht. — Vorzuziehen sind natürlich die möglichst fehlerfreien Exemplare. Hierzu kommt noch die Abweichung des Papieres. Ein Bibliophile wird natürlich Wert darauf legen, daß alle Bände auf dem gleichen Papier gedruckt sind, und diejenigen auf besserem Papier vorziehen. Die Papierfrage ist leider bei jenen Untersuchungen unberücksichtigt geblieben. Erwähnen möchte ich übrigens noch, daß bei meinen drei Exemplaren die Subskriptionsliste in einem fehlt, in den beiden anderen richtig in Band I hinter dem Titel folgt. Bei einem vierten Exemplar, das ich auf Abweichungen prüfte, ist sic aber in Band 4 eingebunden und dieses letztere Exemplar ist in den alten Einbänden der Zeit erhalten. Man hüte sich, etwa daraus folgern zu wollen, daß ein Exemplar vor Erscheinen subskribiert sei und das andere erst nach Fertigstellung des ganzen Werkes ausgeliesert wurde. Ebensogut kann der Subskribent oder dessen Buchbinder die Subskriptionsliste makuliert haben. Cotta hat auch vielleicht bei den kompletten Exemplaren nicht immer diese Liste mit geliefert. Alle Schlüsse aus solchen Verschiedenheiten scheinen gewagt; das gilt auch von der Reihenfolge der Drucke je nach den verschiedenen Fehlern und nicht minder von der Mustktafel mit oder ohne Seitenzahl. Nikolassee, 7. März 1911. Max Harrwitz. Künstlerische Schrift. Vortrag des Lerrn F. H. Ehmcke-Düsseldorf im Deutschen Buchgewerbehause in Leipzig. Am Abend des 7. März hielt Herr F. H. Ehmcke aus Düssel dorf in der Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig einen höchst anregenden Vortrag über das Thema »Künstlerische Schrift«, der, wie vorauszusehen war, einem außer ordentlichen Interesse begegnete, so daß die weite Halle bis auf den letzten Platz gefüllt war. Einleitend besprach der Redner die auffallende Unsicherheit, die in Kreisen des Publikums in bezug auf guten Geschmack herrsche und die bei der Vergebung von Druckaufträgen ein all gemeines höheres Stilgefühl oft genug deutlich vermissen lasse. Es ginge vielen wie einem Architekten, der, statt seine Kenntnisse von der historischen Entwicklung des Werdeganges der Architektur für die Gegenwart zu nützen, nicht imstande sei, etwas Ge diegenes und für seinen Auftraggeber wirklich Passendes aus dem ihm anvertrauten Material und Raum zu gestalten. Aber auch von seiten der Druckereien werde noch außerordentlich viel gesündigt, und die überwiegende Minderwertigkeit der heute her- gestellten Drucksachen — der Redner sprach von 99 Prozent — sei ein deutlicher Beweis für eine durchaus ungenügende Schulung des Setzerpersonals. Wir glauben nun allerdings, daß dieses harte Urteil in solchem Umfange heute nicht mehr seine Berechtigung hat. Hieran anschließend gab der Redner eine eingehende Über sicht über die Geschichte der Schrift und wies an mancherlei Beispielen nach, wie eine jede Schriftform zu allen Zeiten ein getreues Abbild des Kulturzustandes des Volkes gewesen sei, das diese ausgebildet oder weiterentwickelt habe. Die starren Formen der lateinischen Versalien sprechen zu uns von dem strengen Römervolke und fügen sich durchaus harmonisch in die geo- metrisch abgemessenen Architekturdetails der Zeit ein; so wird eine mit solcher Inschrift bedeckte Platte selbst zum schönsten Dekor für das Bauwerk, für das sie bestimmt ist. Die Schreiber, denen es oblag, oft lange Texte niederzu- 411
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