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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.04.1916
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- 1916-04-04
- Erscheinungsdatum
- 04.04.1916
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78, 4. April 1918. Redaktioneller Teil. Information, Frc. —.50). Auch einige flämisch geschriebene Broschüren verdienen Erwähnung. So die beiden neuen Schrif ten des Genter Predigers Domela Nieuwenhuis Nyegaard, über den ich im letzten Briefe bereits zu berichten hatte: »De Orisis in Vlaanäeren en cle 5ll»LM8«be LervkAillA in vsrboncl Mkt 6rovt- dleäsrlancl» <8°., 27 S., Sonderabdruck aus »ve rijclspieAel«), und sein Kriegstagebuch, das als Ergänzung zu demjenigen von Stijn Streuvels willkommen sein dürfte: »liit mijn OorlogscksA- boek« fgr. 8"., 100 Seiten, dtieuve IlitKevers Aa»t8cbappij, Haag. Frc. 1.50). Die Bedeutung dieses Autors für unfern deutschen Standpunkt mag daraus erhellen, daß dessen von mir bereits erwähnte erste Kampfschrift nun auch in deutscher Übersetzung erschienen ist: Flandern vom südlichen Zwang befreit (A. van den Broecke, Lpz. .L 1.—). G. Vermeersch ließ einen »Oproep tot äe Vlsmingeu« erscheinen (gr. 8"., 62 S-, P. Hoeben. Frc. 0.75); im gleichen Verlag erschien jetzt auch die flämische Übersetzung der bekannten Broschüre des Ad vokaten Norden: »Oueijctig Leigte SU vuitseblauct« <8°., 93 Seiten, G. Richard. Frc. 1.—), die in diesen Tagen übrigens ebenfalls in deutscher Ausgabe bei F. Bruck- mann A.-G., München, erscheint. Endlich sei auf eine soeben erschienene, unter dem anonymen Verfassernamen »Claudius Severus« veröffentlichte Flugschrift »Viaanärens tVeoraug« (Flanderns Wehgesang) aufmerksam gemacht, die sich scharf gegen die frühere französische Bevormundung auslehnt und die einzige Hoffnung in einem unabhängigen Flandern mit eigener Verwaltung sieht (8°., 55 S., vruükerij dlercurius, Antwerpen. Frc. —.50). Die belgische Wissenschaft hat am Jahresanfang einen ihrer bedeutendsten und vornehmsten Vertreter verloren, den am 4. Januar im Alter von 78 Jahren verstorbenen Universitäts- Professor Gottfried Kurth. Der Verstorbene war neben dem Genter Gcschichlslehrer Pirenne der hervorragendste Historiograph Belgiens und stand als Leiter des Belgischen historischen In stituts in Rom mit der Gelehrtenwelt aller Länder in Verbin dung. Kurth stand den deutschsprachlichen Bestrebungen in Belgien sympathisch gegenüber, was er u. a. durch die Herausgabe der Zeitung »Deutsch-Belgien«, des Organs des »Deutschen Vereins für die Pflege der Muttersprache im deutschsprcchenden Belgien« in Arel (Arlon, Provinz Luxemburg) betätigte, dessen Ehren präsident er war. Auch für die flämische Bewegung zeigte er rege Teilnahme. Von seinen Geschichtswerken, die besonders von katholischer Seite sehr geschätzt werden, seien neben verschiedenen Leitfäden und Lehrbüchern für die Schule folgende Arbeiten ge nannt : »U'vgiis« aux touruauts cts I'Iüstoire«, »I.S8 originss <!-' In eivilisation mockerns« (6. Auflage 1912), »Uo» krontisres linßui- ktiquos US la Lelssique« (letzteres zurzeit häufig verlangt, jedoch vergriffen und schwer aufzutreiben), eine für weitere Kreise be stimmte, viel gelesene Vortragssammlung »I-a uationalit« beige« und di« Broschüre »Xotre uow national«. Brüssel. Jos. Thron. Bücherverzeichnis der Abteilung Dichtung. Zentral-Arbeiter-Bibliothek Leipzig. 8«. 56 S. In der Bücherstadt Leipzig hat das volkstümliche Bibliotheks wesen neuerdings bemerkenswerte Fortschritte zu verzeichnen. Gleich sam in der Erkenntnis, das; es deS Mittelpunkts des deutschen Buch handels unwürdig sei, wenn er nicht auch hier Mustergültiges zu leisten vermöchte, sind dank reichlichen zur Verfügung gestellten Mitteln die städtischen Lesehallen in ihrer praktischen Einrichtung und mit ihrem vorzüglichen Katalogmaterial entstanden. Dadurch hat sich die Leip ziger sozialdemokratische Partei aber nicht abhalten lassen, das von ihr gleichfalls begonnene Werk der allgemeinen Volksbildung fortzu- setzcn und auszugestaltcn. Die letzte Frucht ihrer Bemühungen ist der vorliegende Katalog, dessen Inhalt uns genau Aufschluß gibt, welche Zwecke die Zentral-Arbeiter-Bibliothek verfolgt. Dabei be rührt es vor allen Dingen angenehm, daß die Leute, die hier dem Volke eine Gelegenheit für seine geistige Erholung und Weiterbildung geben wollen, jegliche Absicht einseitiger Förderung von Parteizwecken außer acht gelassen und lediglich aus dem Gedanken heraus gehandelt haben, daß das Beste unserer Dichter und Denker gerade gut genug sei für unser Volk. — Andere würden vielleicht als Titel des Ver zeichnisses »Schöne Literatur« oder Nnterhaltungsliteratur« gewählt haben. Hier wird alles, was man unter Gedichten, Dramen, Romanen, Novellen, Erzählungen usw. versteht, unter der treffenderen Bezeich nung »Dichtung« zusammengefaßt. In dem Worte ist eine gewisse Verantwortlichkeit der Herausgeber einbegriffen, weil es Werke ohne literarische Bedeutung ausschließt. Wie sehr sie sich dessen bewußt waren, geht aus der sorgfältigen Auswahl der Bücher und Schriften hervor. Die Werke der deutschen Klassiker sind fast vollständig, ältere klassische Werke in guter Auswahl vorhanden. Die wertvollen Werke ausländischer Dichter fehlen nicht. Von neueren deutschen Dichtern sind außer Gottfried Keller, Conrad Ferdinand Meyer, Wilhelm Raabe, Fontane, Storni usw. auch Otto Julius Bierbaum, Helene Böhlan. Ida Boy-bd, Richard Dehmcl, Marie von Ebner-Eschenbach, Ottomar Enking, Otto Ernst, H. Eulenberg, Mar Eyth, Gustav Falke, Cäsar Flaischlen, Gustav Frenssen, Ludwig Ganghofer, Mar Geißler, Rudolf Greinz, Heinrich Hansjakob, Otto Erich Hartleben, Gerhart Haupt- mann, I. C. Heer, Wilhelm Hegcler, Rudolf Herzog, Hermann Hesse, Wilhelm Fensen (zu den in der Bibliothek enthaltenen größeren histo rischen Romanen Ienscn wurde seine kürzere, aber in der Handlung und dramatischen Steigerung beste Novelle »Karin von Schweden eine wertvolle Bereicherung bilden), Mar Kretzer, Joseph v. Laufs, Detlev v. Liliencron, Hermann Löns, Th. Mann, Charlotte Niese. Anton von Perfall, Fritz Reuter, W. -H. Riehl, Peter Rosegger, Karl Schönhcrr, Heinrich Sohnrey, August Sperl, Karl Spitteler, Hermann Sndcrmann, Konrad Telmann, Ludwig Thoma, Clara Viebig, Jakob Wassermann, Ernst Wichert, Adolf Wilbrandt, Ernst von Wilden bruch, Ernst von Wolzogen, Ernst Zahn, Fedor und Hanns von Zobeltitz mit ihren besten Werken vertreten. Während der Wegfall von Autoren, wie z. B. .Heimburg, Marlitt, Eschstruth, nicht stört, hätte I. V. von Scheffel wenigstens nicht mit seinem Ekkehard fehlen dürfen. Auch Heinrich Schaumberger besitzt genügend literarische Qualitäten, nm wenigstens mit seinen wichtigsten volkstümlichen Dorfgeschichten ausgenommen zu werden. Der Name Adolf Bartels, dessen »Dith marscher« Aufnahme gefunden haben, ist durch einen Druckfehler (Barthels) verunstaltet, der hoffentlich bei der nächsten Auflage ver schwindet. Von dem Franzosen Zola sind nicht weniger als Werke vorhanden. Wir wollen weder überpatriotisch, noch engherzig oder prüde erscheinen, wenn wir der Meinung Ausdruck geben, daß hier etwas weniger mehr gewesen wäre. Irgendwelche Charakteristiken der einzelnen Werke oder kritische Bemerkungen unter den Titeln fehlen. Dagegen sind in vielen Fällen Hinweise auf Bücher und Zeitschriften angebracht, in denen Biogra phisches und Literatnrgeschichtliches zn finden ist. Druck und Aus stattung des Katalogs sind vorzüglich. Ans dem Titel finden wir den Kopf Goethes, der von zwei Genien mit Lorbeer umkränzt wird, und darunter sein Wort, das in so trefflicher Weise Wert und Wesen des Buches umschreibt: »Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden«. Als Ganzes erscheint der Katalog in jeder Beziehung zweckent sprechend, in einigen Stücken sogar als mustergültig, sodaß man nur wünschen kann, daß er das Seinige zur literarischen und Charakter bildung breitester Volkskreisc beitrage. Kurt Loel e. Kleine Mitteilungen. Hauptversammlung der Gesellschaft zur Bekämpfung der Schund literatur. — Am 25. März hielt die Zentralstelle zur Bekämpfung der Schundliteratur im Architektenhause zu Berlin eine außerordent liche Hauptversammlung ab. Zweck der Versammlung war, Mittel und Wege zu finden, um die während des Krieges erheblich angewachsenc Schundliteratur zn bekämpfen und zu verdrängen. Rektor Samuleit- Nentölln erörterte das Wesen der Kriegsschnndliteratur und zeigte die Möglichkeiten der Bekämpfung. Nur ein Mittel könnte dieses Krebsübel des deutschen Schrifttums ausrotten: ein allgemeines Ver kaufsverbot. Nach einer sehr lebhaften Aussprache wurde einstimmig die folgende Kundgebung angenommen: »Zn den zahlreichen Schundhcften, die schon vor dem Kriege die sittliche und geistige Gesundheit unserer Jugend bedrohten, ist jetzt in den alten Schnndvcrlagsanstaltcn eine ganze Anzahl weitverbrei teter neuer Heftreihen von gleicher äußerer und innerer Wesensart erschienen, die ihre Stoffe dem gegenwärtigen Weltkriege entnehmen. Die Fülle aufregender Ereignisse, die der Krieg mit den furchtbaren Waffen von heute möglich und wirklich macht, wird hier von ebenso flinken wie gewissenlosen Schreibern mißbraucht, um dem Abenteuer- drang und der Lesegier unserer Jugend zu schmeicheln, damit sie immer neue Groschen opfere. Zn diesem Zwecke verzerren die Schnnderzenger
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