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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1916-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1916
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 79, 5. April 1916. gestellt worden seien, die das Licht der Öffentlichkeit scheuten. Der Redaktion des Bbl. sei auch an dieser Stelle für Aufnahme des Artikels gedankt. Mit großer Freude haben wir es begrüßt, daß die neu zu gründende Sortimenter-Vereinigung, die nächste Ostermesje aus der Taufe gehoben werden soll, u. a. die Schul- bllchcrfrage in ihr Programm ausgenommen hat. Wir dürfen hoffen, daß unsere langwierigen Vorarbeiten, die immerhin eini gen Erfolg gezeitigt haben, dieser Vereinigung wenigstens einiger maßen als Unterlagen für den Weiterausbau unserer Gedanken und Bestrebungen dienen können. Um unseren Mitgliedern die Abwicklung des Schulbuch- geschäfts nach Möglichkeit zu erleichtern, haben wir im vorigen Jahre Rundschreiben sowohl an die Direktionen der höheren Schulen gerichtet, mit der Bitte, die Bücherbestellungen recht zeitig aufzugeben, als auch eine entsprechende Notiz mit der Bitte um Bekanntgabe an die hiesigen Zeitungen gehen lassen. Auf eine Anfrage der Handelskammer wegen des ein zuführenden 7 Uhr-Ladenschlusses haben wir uns mit einem solchen einverstanden erklärt, unter der Voraussetzung, daß die Maßregel sich ganz gleichmäßig auf alle Gewerbetreibenden der Stadt erstreckt und die Geschäftsinhaber nicht etwa genötigt sind, nach Schluß des Ladens auch die eigene Arbeit im Geschäft einzustellen. Eine Entscheidung zu dieser Sache scheint noch nicht ergangen zu sein. Es ist bei Uns angeregt worden, im Interesse der Fort bildung unserer Gehilfen diesen Karten für Vorträge, Konzerte usw. zu ermäßigten Preisen zur Verfügung zu stellen. Eine Anfrage bei den hierfür in erster Linie in Betracht kom menden Firmen hat sehr dankenswerte Bereitwilligkeit, auf diese Anregung einzugehen, ergeben. Da gegenwärtig Wohl alle Ar beitskräfte überlastet sind, können die zu diesem Zwecke erforder lichen Einrichtungen erst in Friedenszeiten getroffen werden. Auch für dieses Jahr ist eine VerschiebungderOsler- meß-Abrechnung um ein Jahr unter Bezahlung nur der festen Bezüge angeregt worden. Wir haben uns im vorigen Jahre gegen eine solche ausgesprochen und glauben, daß unsere Auf fassung durch die Tatsachen gerechtfertigt worden ist. Der Bar verkehr ist in den Sortimentsgeschäften ziemlich befriedigend ge wesen, sodaß die Mittel vorhanden waren, um die vorjährige Ostermcsse glatt zu erledigen. Die Rückstände bei den Verlegern sind, abgesehen von den unmittelbar durch die Kriegsereignisse in Mitleidenschaft gezogenen Firmen, nur unbedeutend. Wie wäre es um das Sortiment bestellt, wenn es nun heute noch vor der Erledigung der Ostermesse 1915 stünde, zu der inzwischen die Ver bindlichkeiten des Jahres 1915 hinzugekommen sind? Wir wer den also, wenn es auch schwer fällt, daran festzuhalten haben, daß auch in diesem Jahre die Konten glatt geregelt werden müssen. Eine Erleichterung wird dabei, wie der Deutsche Verlegerverein bereits zugestanden hat, wie im Vorjahre insoweit stattfinden, als die Firmen, die ihre verspätete Abrechnung rechtzeitig und hinreichend begründen, nach Prüfung die Abrechnung erst zum 1. Juli zu bewirken brauchen, wobei das Meß-Agio auf Zah lungen bis Pfingsten gewährt wird. Wie aus dem Bericht des 1. Vorstehers des Börsenvereins (Bbl. Nr. 9 vom 13. Januar 1916) hervorging, hat die Heeres verwaltung beschlossen, den F e l d b u ch h an d e l einheitlich zu organisieren, um dadurch manchen Beschwerden — namentlich von Verlegern — abzuhelfen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die planmäßige Organisation des Feldbuchhandels eine un günstige Rückwirkung auf die Sortimentsbetriebe im Inlands haben wird, teils weil manche Lieferungen, die sie bisher nach dem Felde machten, in Zukunft von den Feldbuchhandlungen be sorgt werden, teils auch weil der große Lesebedarf unserer Trup pen nunmehr im wesentlichen im Felde selbst eingedeckt werden wird, während bisher der größte Teil durch Einkauf bei den Sor timentern im Lande oder geschenkweises HinauKsenden ins Feld befriedigt worden ist. Es ist zu befürchten, daß dieser Schaden nicht abgewendct werden kann. Andererseits wird vielleicht man chem Buchhändler Gelegenheit geboten sein, durch Übernahme einer Feldbnchhandlung einen erfolgreichen Geschäftsbetrieb zu -entfalten. 392 Ter Vorsitz im Verband der Kreis-und Ortsver eine würde satzungsgemäß zur vorigen Ostermcsse auf einen an deren Verein übergegangen sein. Da angesichts des andauernden Krieges möglichste Kontinuität in der Führung der Geschäfte wünschenswert erschien, haben wir angeregt, daß der derzeitige Vorstand für die Dauer des Krieges im Amte bleibe und eine ent sprechende Änderung der Satzungen vorgenommen werden möchte. Dies ist geschehen, und der bisherige Vorstand, der sich zur Fort führung der Geschäfte in dankenswerter Weise bereit erklärt hatte, ist wieder gewählt worden. Er hat im vorigen Herbst eine Ver sammlung in Goslar einberufen, die durch die beschlossene Schaf fung einer neuen Organisation des Sortiments für dieses und den Börsenverein vielleicht einen Wendepunkt in der Entwicklung bedeutet. Das Sortiment blickt mit vollem Vertrauen und gro ßer Erwartung auf den dort berufenen Ausschuß, in der Hoff nung, daß es endlich gelingen möge, dem Sortiment eine Organi sation zu schaffen, die kräftig genug ist, um verlegcrischen Über griffen, unter denen das Sortiment schon lange zu leiden hat, mit Erfolg zu begegnen, ohne deshalb doch aus den Abweg einer Kampforganisation gegen den Verlag überhaupt zu geraten. Von der Dresdener Kaufmannschaft war an uns die Anfrage gelangt, welche Wünsche seitens des Buchhandels etwa bei Friedensschluß geltend zu machen wären. Wir haben hierzu folgende Wünsche geäußert: 1. daß Österreich-Ungarn sich der Berner Konvention an- schließe, wie überhaupt alle Länder, die ihr noch nicht angehören; 2. daß die Einfuhr von Büchern — auch von gebundenen, und Einbanddecken —, wie bisher, zollfrei erfolgen solle; 3. daß die Zölle auf Wcrkdruckpapier zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn gegenseitig möglichst niedrig gehalten wer den möchten. Zu den reichen und wichtigen Aufgaben, die der Frie den des fernem an uns stellen wird, gehört vor allem auch die möglichst reibungslose Wiedereingliederung unserer aus dem Felde heimkehrenden Krieger in unser Wirtschaftsleben. Je länger der Krieg dauert, je häufiger sich demgemäß die Notwen digkeit ergeben hat, Ersatz für die eingezogenen Mitarbeiter ein zustellen, umso schwieriger wird die Lösung dieser Aufgabe; um so notwendiger ist es aber auch, daß jeder einzelne sich der Pflicht bewußt bleibt, daß er zu seinem Teil an ihrer Lösung Mitwirken und deshalb schon jetzt seine Maßnahmen auch durch diesen Ge sichtspunkt mit bestimmen lassen muß. Unfern Mitgliedern gegen über bedarf cs gewiß keiner besonderen Begründung, daß unsere aus dem Felde heimkehrenden Gehilfen, die alle Gefahren und Strapazen dieses furchtbaren Krieges auf sich genommen und ihr Leben eingesetzt haben, um unserem Vaterlande die Schrecknisse des Krieges fern zu halten — daß sie vor allem einen Anspruch darauf haben, soweit irgend möglich, in ihr« alten Plätze wieder einzurücken, oder, wenn das mit Rücksicht aus die Leistungsfähig keit der Heimkehrenden unmöglich ist, wenigstens eine den Kräf ten entsprechende, möglichst gute Stellung in dem Hause zu finden, aus dem sie ins Feld hinausgezogen sind. Wir wollen aber nicht unterlassen, an dieser Stelle auf diese ernste und schöne Pflicht hinzuweisen und anheimzugeben, bei der inneren Orga nisation der einzelnen Betriebe schon jetzt auf diese Zukunftsauf gabe, soweit möglich, Bedacht zu nehmen. Wenn auch das Wirtschaftsleben sich immer ernster gestaltet, so ist doch auch der eiserne Wille zum Durchhalten immer uner schütterlicher, das Vertrauen auf den endlichen Sieg der deut schen Waffen immer zuversichtlicher geworden. So wollen wir in das neue Vereinsjahr mutig und unverzagt eintreten in der Hoffnung und mit der Bitte zu Gott, daß er unserem in tiefster Seele friedfertigen Volke einen baldigen Frieden gewähren möge, einen Frieden, der unser Vaterland auf Generationen hinaus vor der Wiederholung eines ruchlosen Überfalles sichert, wie es der gegenwärtige Krieg ist. Wir wissen und fühlen es alle: nicht eher kann von Frieden die Rede sein, als bis dieses Ziel erreicht ist. Bis dahin heißt es weiterkämpsen, weiter ausharren. Für deutsches Recht das deutsche Schwert, So sei des Reiches Art bewährt!
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