Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1907

98, 29. April 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d Dtschn. Buchhandel. 4397 angeboten. Etzold unterschrieb den Verpflichtungsschein und hinterlegte ein Kautionsakzept von 500 Nach einer an den Vorsitzenden des Sortimentervereins gelangten Mit teilung war Etzold als Gehilfe in einem hiesigen Verlag an gestellt und die von ihm seinerzeit gegründete Firma er loschen; wir haben daraufhin beim Börsenverein den Antrag gestellt, Etzold aus der Mitgliederliste zu streichen, der Börsen verein hat unserm Ersuchen stattgegeben. Den Antrag eines unsrer Mitglieder, das von ihm 1901 hinterlegte Kautionsakzept zurückzuerhalten, haben wir befür wortend an den Börsenvereiusvorstand weitergegeben, die Rückgabe ist dann auch erfolgt. Zu unsrer Freude können wir Mitteilen, daß nunmehr auch das dritte große Warenhaus von Berlin, nämlich das von Jandorf, den Verpflichtungsschein unterschrieben hat und ein Kautiousakzept im Betrag von 5000 ^ hinterlegte. Da nunmehr in Berlin keine Warenhäuser mehr vorhanden sind, die die Satzungen nicht anerkannt haben, hat der Vor stand auf eine Anregung des Börsenvereins hin beschlossen, die seinerzeit wegen Lieferung an Warenhäuser gesperrten Firmen nicht mehr in der Sperrliste weiterzuführen. Es seien endlich unsre Mitglieder noch darauf hin gewiesen, daß der Syndikus der Korporation der Berliner Buchhändler, Herr Rechtsanwalt De. Marwitz, Formulare und amtliche Anweisungen zur Erlangung des literarischen Schutzrechts in Amerika kostenfrei zur Verfügung hält. Damit schließen wir unfern Jahresbericht und geben bei Eintritt in das neue Vereinsjahr dem Wunsche und der Hoffnung Ausdruck, daß cs ein friedliches und für die Ent wicklung des deutschen Buchhandels segensreiches sein möge. Karl Siegismund, Georg Kreyenberg, R. L. Prager, Vorsitzender. Schriftführer. Schatzmeister. Gustav KUstenmacher, Vertreter des Berliner Sortimentervereins. Berichtigung. Im Börsenblatt Nr. 90 vom Freitag den 19. April d. I. befindet sich auf Seite 4058 — 60 eine 4*/, Spalten lange Besprechung von Adelbert Kirsten in Halle a/S. über den übersichtsplan für die einfache Buchführung des Sortimenters in Tabellenform. Bearbeitet von D. Schönwandt. Verlag der Osiander'schen Verlagsbuchhandlung, In haber Karl Köhler, Königlicher Hofbuchhändler, Tübingen. Preis 1 Der richtige Titel dieses Werks, das mir vorliegt, lautet: Übersichts-Plan für die Einfache Buchführung des Sorti menters in Tabellenform (Text und 2 Einlagen). Osiander'sche Verlagsbuchhandlung, Inhaber Karl Köhler, kgl. Hofbuchhändler, Tübingen. Wer diese beiden Titel vergleicht, wird finden, daß Herr Kirsten sich veranlaßt gesehen hat, den richtigen Titel aus eigner Wissenschaft zu ergänzen und meinen Namen als Bearbeiter daraufzusetzen. Ich muß für diese Ehre ganz gehorsamst danken, denn an diesem überstchtsplan bin ich gänzlich unschuldig, der Inhalt ist allerdings teilweise aus den Anleitungen, die ich zu den Osianderschen Geschäftsbüchern geschrieben habe, entnommen, aber, wie jeder Vergleich augenfällig ergibt, in ganz wesentlichen Punkten ausschließliche Arbeit des un genannten Herausgebers; diesem kommt es zu, auf die zahl reichen, anscheinend wohlwollenden Verbesserungsvorschläge zu antworten. Ich kann es wohl den Lesern überlassen, das Verfahren des Herrn Kirsten, für eine anonym erschienene Druckschrift Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. ohne weiteres einen Bearbeiter zu kreieren, genügend zu würdigen. Berlin, 26. April 1907. D. Schönwandt. Bemerkung der Redaktion. — Für die vorstehende Berichtigung nimmt Herr D. Schönwandt uns gegenüber das ihm gemäß Z 11 des Preßgesetzes zustehende Recht in Anspruch. Wir nehmen keinen Anstand, sie unverzüglich ihrem vollen Wortlaut nach abzudrucken, obwohl sie sich nicht in den Grenzen hält, die Paragraph 11 des Preßgesetzes dem Berichtiger zieht, sich vielmehr teilweise von der Beschrän kung auf »tatsächliche Angaben« entfernt. Was die von Herrn Schönwandt gerügte Unrichtigkeit im Titel des besprochenen »Übersichtsplans« betrifft, so liegt dem Zusatz des Herrn Kirsten, der diesen »Übersichtsplan« im Börsenblatt Nr. 90 vom 19. April auf unsere Bitte be sprochen hat, ein sehr verzeihlicher Irrtum zu gründe. Denn nicht nur wird im Text des Übersichtsplans mehrfach D. Schönwandt genannt und darauf hingewiesen, daß die Ausarbeitung »nach Schönwandts Methode« erfolgt sei, sondern auf den Schutzumschlägen der beiden uns zur Besprechung zugegangenen »Übersichtspläne« (der eine für Sortimenter, der andre für Verleger), die zugleich als Begleitfaktur dienen, steht mit großen fetten Buchstaben folgender Aufdruck: bei 1.) O-jisoäsr's prsütisebs OssobLktsbÜLbsr. Lssrbsitst von O. 8eüövvsvckt. bei 2:) Osiancksr'« prslitisobs Ossobklktsbüobsr. Lssrbsitöt von v. Lebön^vsnckt. 1 Übgrsiolltkpisn kür äis sinksobs nvck äoppslts Unobkübrunx ckss VsrlsAsrs. Damit erledigt sich unsers Erachtens die aus dem gesetzlichen Rahmen der obigen Berichtigung herausfallende Aufforderung zur Würdigung des »Verfahrens« unsers Herrn Mitarbeiters. Redaktion des Börsenblatts. Kleine Mitteilungen. Post. — In der Zeit vom 10 Mai bis einschließlich 18. Sep tember wird auf dem Gelände der »Deutschen Armee-, Ma rine- und Kolonial-Ausstellung Berlin 1907- eine Post anstalt mit Telegraphenbetrieb und mit öffentlicher Fernsprechstelle unter der Bezeichnung -Berlin-Schöneberg Armee-, Marine- und Kolonial-Ausstellung» in Wirksamkeit treten. Diese Postanstalt soll die Annahme von Postsendungen jeder Art (aus genommen Pakete), von Telegrammen und Rohrpostsendungen, sowie den Verkauf von Postwertzeichen übernehmen. Auch können daselbst Postsendungen jeder Art (ausgenommen Pakete und Sen dungen mit mehr als 6000 ^ Wertangabe), Telegramme und Rohrpostscndungen abgeholt werden, sofern sie in der Aufschrift den Vermerk »postlagernd Berlin-Schöneberg Armee-, Marine- und Kolonial-Ausstellung- tragen. (Deutscher Reichsanzeiger.) Deutscher Buchgewerbeverein. Ostermetzausstellung im Deutschen »uchgewerbehause zu Leipzig. — Am Kantate sonntag wurde wie alljährlich im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig die Ostermeßausstellung des Deutschen Buch-,. Kunst-, Landkarten- und Musikalienverlags eröffnet, die dann bis Ende August als sogenannte Jahresausstellung weitergeführt wird. Etwa 5000 Bände von Werken des Buch-, Kunst- und Musikalien verlags, eine große Zahl Kunstblätter und Landkarten jeder Art geben ein übersichtliches Bild über die Neuerscheinungen des letzten Buchhändlerjahres. Alle Gebiete des Wissens sind vertreten, und eine übersichtliche Anordnung erleichtert eine schnelle Orientierung. Unter den Kunstblättern verdienen neben den Künstler-Stein- zeichnungen der Firmen Fischer L Franke in Berlin, R. Voigt- länder's Verlag und B. G. Teubner in Leipzig vor allem die 576