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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1926
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- 1926-01-19
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- 19.01.1926
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,1z 15, 19, Januar 192k. Redaktioneller Teil. fragen, daß der Absatz deutscher Werke, trotz aller guten Voraus setzungen dasür, zurückgcgangen ist. Tatsächlich sind doch die tech nischen Voraussetzungen sür den Absatz gut und in vieler Be ziehung besser als im Frieden. Während 1924 nur 146 Firmen in Schweden und Norwegen eine Vertretung in Leipzig hatten, betrug die Zahl im Jahre 1925 187. Die Anzahl der Buch-, Kunst- und Musikalienhandlungen ist in Schweden von 66 im Jahre 1913 aus 78 im Jahre 1925, in Norwegen von 23 im Jahre 1913 aus 29 im Jahre 1925 gestiegen. Liegt die Ursache in den hohen Bücherpreisen? Sicher zum Teil. Hoch sind die Preise ja nicht. Der Beweis, daß bei einer Steigerung von 80 bis I00A des Papleres, von über 1007s des Druckes, gar nicht zu reden von der Kostensteigcrung des Ein bandes und der allgemeinen Geschäftsspesen, die Preise deutscher Bücher und Noten keine Friedenspreise mehr sein können und im allgemeinen nicht zu hoch sind, ist schon oft geführt. Sie sind es aber relativ. Auch in den hochvalutigcn Ländern ist die Kauf kraft gesunken. Immerhin liegt hier nicht der einzige Grund; ich glaube, die deutsche Sprache hat etwas an Bedeutung im Ver gleich zur Vorkriegszeit verloren. Das kann schließlich nicht wundernehmcn, wenn man bedenkt, daß ein fünfjähriger Krieg mit schweren Erschütterungen getobt hat. Jedensalls gibt in dieser Beziehung zu denken, daß die Einfuhr von Büchern aus England zugenommen hat, wenn die Menge auch wesentlich hinter den deut schen Ziffern zurückbleibt. (1920: 382 >k 1921: 437 >1- 1922: 643 är.) So sind es die verschiedensten Ursachen, die den Buchabsatz in das Land der beiden uns stammverwandten Völker behindern. Es gilt ihnen zu begegnen. Bei der Preisteuerung dürfte Abhilfe schwierig sein; jedenfalls kann der Buchhandel von sich aus nichts oder nur wenig tun. Er ist in das Rad des allgemeinen Wirtschasts- geschehens verflochten. Daß der Verlag bei der enormen Über produktion von selbst zu billigsten Preisen gezwungen wird, braucht nicht erst bewiesen zu werden. Wohl aber kann der deutsche Buchhandel den geistigen Schich ten in Schweden und Norwegen zeigen, daß er in seiner Leistungs fähigkeit wieder zu Friedcnsvcrhältnisscn zurückgekehrt ist. Mag das deutsche Buch im Vergleich zur Berlagsproduktion anderer Länder, insbesondere derjenigen Frankreichs, teuer erscheinen: dasür soll es sür sich beanspruchen dürfen, in der Qualität an erster Stelle zu stehen. Wie die deutsche Buchausstellung 1916 in Stockholm den Zweck hatte, den Nachweis zu erbringen, daß das deutsche Buchgewerbe trotz des Krieges seinen Aufgaben noch ge recht wurde, so soll di« Buchausstcllung 1926 in Stockholm be weisen, daß der deutsche Buch-, Kunst- und Musilalienverlag trotz schwerer Kriegs- und Nachkriegsjahre die Lücken ausgemerzt, die Ersatzware abgcschafst hat und nur noch Gutes und Bestes hcr- vorbringt. So ist das Ziel der Ausstellung, Oualitätswerke aller Art, das illustrierte und schön gedruckte Buch, Graphik, Reproduktionen, schöne Literatur, Musik und wissenschaftliche Literatur von Be deutung zu zeigen. Möge der Erfolg in Belebung des Buchab satzes nicht ausbleiben und damit dem Hauptziel gedient werden: der Wiederbelebung kultureller und geistiger Beziehungen. Der Schauladen des Buchhändlers. (Nachtrag.) Infolge des Aussatzes, welchen ich im Bbl. 1925, Nr. 74 über diesen Gegenstand veröffentlichte, gehen mir immer Anfragen zu, aus denen es sich deutlich ergibt, welchen Anteil die Frage des Schauladens in Buchhändlerkreisen erweckt hat. Offenbar besteht vielerseits der Wunsch, neue Läden nach meinen Ratschlägen zu bauen oder doch wenigstens ältere Läden vorteilhaft umzubauen. Immer wieder sehe ich dabei aber deut lich die Besorgnis durchleuchten, daß solche Bauarbeiten doch große Kosten erfordern müßten. Man d^nkt immer, es ge höre dazu eine -Spezial-Firma sür Ladenbau«, die allerdings die Arbeiten stark verteuern würde. Diese Besorgnis ist es, die ich nachträglich zerstreuen möchte. In Wahrheit ist ein geschickter Schlossermeister im Verein mit einem Glasermeister, der mit Spiegelglas umzugehcn weiß, durchaus imstande, selbst die schwieriger erscheinenden Neu- und Umbauten auszusühcen; handelt es sich dabei im wesentlichen doch nur um die Einfügung eines leichten Gcsperres aus Eisen und Stahl zwischen Fußboden und Decke des alten Ladens. Auch die Spiegelglasscheibcn, so eigenartig geformt sic z. T. nach den Abbil dungen, die mit veröffentlicht wurden, erscheinen mögen, bereiten bei der Ausführung des Baues kaum Schwierigkeiten; denn sie sind heutzutage in den Glashütten nach allen Formen und Größen leicht zu haben. Die Glascrmcister aber selbst sind auf die Liefe rung und das Einsetzen der Scheiben durchaus eingerichtet, weil diese Arbeiten heute vielfach Vorkommen. Damit fällt auch noch ein anderes Bedenken so gut wie völlig sort: daß nämlich durch die Bauarbeiter! der Betrieb des Ladengeschäftes ungebührlich lange gestört würde. Die Arbeiten lassen sich vielmehr so einrichtcn, daß bei geschickter Ein teilung und richtiger Vorarbeit in der Werkstatt alles in kürzester Frist erledigt werden kann. Auch »Spezial-Firmen- könncn dann kaum rascher arbeiten als angesessene Schlosser- und Glasermeister — und vor allem arbeiten sie teurer. Was die Kosten solcher Umbauten betrifft, so können sie bei richtiger Überlegung des Baues durchaus in mäßigen Grenzen gehalten werden. Auf alle Fälle werden sie sich bezahlt machen, indem der Umsatz im Laden zunehmen wird. Man lasse sich also nicht abhalten, man baue; Bauen ist eine Lust! Regierungs-Baumeister Franz Woas-Wiesbaden. Zur Einrichtung eines zeitgemäßen Buchladens. (Vcrgl. auch die Mitteilungen über eine neue Ladeneinrichtung i» Nürnberg im Bbl. 1825 Nr. MV, S. 19 982.) Der Aufsatz im Bbl. Nr. 269 vom 17. November 1925 »Ge sichtspunkte sür die Einrichtung eines zeitgemäßen Buchladens« veranlaßt mich, auch meine Erfahrungen aus dem im Oktober v. I. ersolgtcn Umbau meines Buchladens mitzutcilcn. Sie decken sich im wesentlichen mit der Aussassung, die aus den Ausführungen in Nr. 269 hcrvorgeht. Da der Umbau Ansang November 1925 fertig war und der oben erwähnte Artikel am 17. November er schienen ist, befriedigt es mich ungemein, mit meiner Neueinrich tung in vielen Punkten das getroffen zu haben, was Hanns Jaquemar in seinen Grundsätzen in der Nr. 269 bekannt gibt. In einem Punkte muß ich ihm aber im Interesse der Auf klärung widersprechen: in seiner Verneinung der Mitwirkung des Architekten. Dieser ist nach meinen Erfahrungen unerläßlich. Der beste ist gerade gut genug. Ich habe meinen Umbau durch den Leipziger Architekten Johannes Koppe durchführen lassen und bin heute herzlich froh, nachdem ich die Erfahrungen hinter mir habe, daß ich mich zu diesem Schritte entschlossen habe. Ist es doch nicht allein das verständnisvolle Zusammenarbeiten des Künstlers mit dem Buchfachmann, was zum Erfolge führt. Es kommt auch daraus an, daß die vielen Wünsche in technischer Hin sicht nutzbringend in die Praxis umgesctzt werden, daß man einen Treuhänder zur Seite hat, der die Interessen des Ladcninhabcrs den aussührendcn Gewerken gegenüber allenthalben vertritt und dafür sorgt, daß man vor Schaden bewahrt bleibt. Ein guter Architekt macht sich immer bezahlt. Mein neuer Buchladen hat den Beifall der Fachkreise, der Presse und ganz besonders den meiner Kundschaft gefunden. Man hebt hervor, »daß künstlerisches, der Praxis zugewandlcs Empfin den und handwerklicher Fleiß Rostock um einen Raum bereichern, der feinen besonderen Zwecken auf neuartige und schöne Weise dienen will«. Viele Mühe und ein intensives Vertiefen in die Materie hat cs gekostet, dem Buche die notwendige Harmonie einer künstlerisch abgestimmten Umgebung zu schaffen. Die unglücklichen Raumver- hältnisse meiner Räumlichkeiten gaben uns manche harte Ruß zu knacken. Dabei Parole: sparen, überall sparen, die Zeiten sind leider nicht darnach angetan, daß man auch nur an geringen Luxus denken könnte. Die alte Decke hatte in einem Teile einen frei liegenden monströsen Untcrzugsbalken, der unbedingt verschwinden ^ 75
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