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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1895
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- 1895-11-11
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1895
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- Deutsch
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262, 11. November 1895. Nichtamtlicher Teil. 6403 schaft Berlins veranstalteten Kommerse war Ihr Vorstand offiziell vertreten. In dem Jahre, welches der Erinnerung an die vor fünfundzwanzig Jahren geführten heißen Kämpfe und an die Einigung unseres großen deutschen Vaterlandes gewidmet ist, möge es gestattet sein, hier ein Cirkular zum Abdruck zu bringen, welches Herr Alexander Duncker, damals Vor steher der Korporation der Berliner Buchhändler, unter dem 9. Oktober 1871 erließ: »Zu der Geschichte des Berliner Buchhandels ge hört auch die Beteiligung desselben an dem glorreich beendeten Kriege gegen Frankreich. — Um eine authen tische Feststellung derselben zu ermöglichen, ersuche ich — im Einverständnis mit den Mitgliedern des Vor standes — die Herren Kollegen um gefällige Aus füllung der umstehenden Rubriken und bitte, dabei festzuhalten, daß es sich für diese Aufstellung um alle die Mitglieder des Berliner Buchhandels handelt, welche zur Zeit der Mobilmachung — also Mitte Juli 1870 — in einer Berliner Buchhandlung beschäftigt waren und von da eine militärische Verwendung, gleichviel welche, erhielten. Da bei der bevorstehenden General-Versammlung das Resultat dieser Ermittelung zur Kenntnis der Herren Kollegen gebracht werden soll, so ersuche ich um beschleunigte Rücksendung des Schema's, auch für den Fall, daß niemand zu verzeichnen wäre « Das Resultat ist dem heutigen Jahresbericht in einer Tabelle, die den anwesenden Herren hier in einem Separat- Abzuge zur Verfügung steht, beigefügt. Nach dieser Zu sammenstellung waren am Feldzuge 1870/71 von den Mitte Juli 1870 im Berliner Buchhandel Beschäftigten beteiligt: 14 Prinzipale, 37 Gehilfen, 10 Markthelfer, in Summa 61, von denen 3Prinzipale und 3 Gehilfen mildem Eisernen Kreuz II. Klasse dekoriert wurden. Verwundet wurden 2 Prinzipale, 3 Gehilfen, 1 Markthelfer; gefallen sind 1 Prinzipal und 3 Gehilfen; infolge der Anstrengung während des Feld zuges starben 2 Gehilfen. Den Gefallenen und Verstorbenen nicht minder wie denen, welche noch unter uns weilen und damals ihr Leben für das Vaterland einsetzten, sowie auch allen, welche zwar damals nicht im Berliner Buchhandel standen, aber jetzt zu uns gehören, sei als Mitkämpfern in dem gewaltigen Streite hiermit in dankbarer Erinnerung ein ehrendes Gedächtnis seitens der Korporation der Berliner Buchhändler gesichert. Schwere Verluste hat uns das hinter uns liegende Jahr gebracht; wir haben den Verlust von 3 Korporationsmit gliedern und 4 ehemaligen Genossen unserer Körperschaft zu verzeichnen. Am 20. April 1895 endete der Tod die langen und schweren Leiden des nicht nur um unsere Korporation, son dern auch um den Unterstützungsverein deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen so hochverdienten Herrn Eduard Eggers in einem Alter von nur 57 Jahren. Geboren am 4. April 1838 zu Reval als der Sohn des dortigen Buchhändlers Georg Eggers, der im April 1836 mit Eduard Pelz die Buchhandlung Eggers L Pelz (seit dem Jahre 1839 Eggers L Comp.) in St. Petersburg be gründete, war der jetzt Verstorbene zum Nachfolger des Vaters in dieser Handlung bestimmt. Eduard Eggers arbeitete auch eine Zeitlang im väterlichen Geschäft, doch zwang ihn die Rücksicht auf seine Gesundheit, die Heimat zu verlassen, da er das Petersburger Klima nicht vertragen konnte; er wandte sich zunächst nach Berlin und trat bei Rudolf Gaertner als Gehilfe ein. — Nach weiterer Ausbildung in angesehenen LvrlundsechMler Jahrgang. Firmen zu Breslau, Leipzig und Paris übernahm Eggers im Jahre 1867 den Verlag der 1790 gegründeten Buchhandlung Gebrüder Bornträger in Königsberg i/Pr., verlegte ihn nach Berlin und verstand es, in emsiger und umsichtiger Arbeit denselben zu erneuter und erweiterter Bedeutung zu bringen Er hat in verständnisvoller Thätigkeit nicht nur der alten Firma den guten Klang im deutschen Buchhandel bewahrt, sondern seinen Verlag auch durch eine Reihe wissenschaftlicher Werke ersten Ranges vermehrt und bereichert. — Vor kurzem ist der Verlag durch Kauf in den Besitz des Herrn vr. Robert Th oft, Sohnes unseres Zwickauer Herrn Kollegen, über gegangen. Eduard Eggers, vermählt mit einer Schwester unseres Kollegen, des Herrn vr. Paul Pa rep, hatte sich ein glück liches und beglückendes Familienleben geschaffen; er war uns allen ein lieber Genosse, der sich durch seinen geraden Cha rakter die Achtung aller, die mit ihm zu verkehren hatten, zu erwerben verstand. — In aufopfernder Bereitwilligkeit hat er eine Reihe von Jahren hindurch seine Dienste der Korporation der Berliner Buchhändler und dem Unterstützungsoerein deut scher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen in verantwor tungsvollen Posten, die ihm das Vertrauen seiner Kollegen übertrug, gewidmet; er war von 1878—1882 Kassierer im Vorstande des Unterstützungsoereins und von 1873—1875 Schatzmeister der Korporation. Außerdem hat er mehrfach als Mitglied der Ausschüsse mitgewirkt und sich in all diesen verschiedenen Aemtern den dauernden Dank der Berufs genossen, nicht zum mindesten aber den der Witwen und Waisen im Buchhandel erworben. In den Morgenstunden des 30. September 1895 ver schied Herr Eduard Bloch sanft und schmerzlos, obwohl der Todesengel bereits fünf lange, bange Wochen hindurch stünd lich über seinem Lager geschwebt hatte. Geboren am 20. August 1831 zu Berlin, besuchte Eduard Bloch zuerst die hiesige Bartelsche Knabenschule, dann in Dessau die Franz. Schule, trat 1845 in den Buchhandel als Lehrling bei Otto Zanke in Perleberg ein, der als Besitzer der Horvathschen Buchhandlung in Potsdam auch eine Filiale in Perleberg be gründet hatte, und verblieb bei diesem — das letzte halbe Jahr als Gehilfe im Hauptgeschäft — bis zum Jahre 1850. Vom Juni 1850 bis Oktober 1852 Gehilfe im Verlagscomp toir in Leipzig und Grimma, in welcher Thätigkeit ihm auch die Filialen der genannten Firma in Leisnig und Wurzen unterstellt waren, trat er zu jener Zeit offen mit seiner Neigung für die Bühne hervor. Sein Wunsch, selbst die Bretter, die die Welt bedeuten, öffentlich zu betreten, wurde ihm durch das Verbot der Eltern vereitelt; er suchte und fand Ersatz während seiner Thätigkeit in Grimma durch Errichtung einer Liebhaber-Bühne. Ende 1852 nach Berlin zurückgekehrt, fand Eduard Bloch Stellung als erster Gehilfe bei Leopold Lassar und verblieb in derselben — mit einer kurzen Unterbrechung im Jahre 1856, hervorgerufen durch einen verlockenden An trag der Hermann Gersonschen Modezeitung — bis zur selb ständigen Uebernahme der Firma am 1. Juli 1857. In un ermüdlicher Thätigkeit — bereits vor Beendigung seiner Lehrzeit, sah Bloch sich ohne Mittel und Unterstützung, auf sich allein angewiesen, da das väterliche kaufmännische Ge schäft durch einen Brand vollständig zu Grunde gegangen war — hat der Verstorbene es verstanden, zielbewußt Stein auf Stein zu fügen und einen, in seiner Eigenart stolzen Bau aufzuführen; von Anbeginn an war sein Bemühen darauf gerichtet, die übernommene Firma zu einer speziellen Theater- Buchhandlung auszubilden Und es ist ihm in glücklichster Weise gelungen, sein Ziel zu erreichen, sodaß er nach 30jühriger buch händlerischer Selbständigkeit, als ihn ein schmerzhaftes Leiden zwang, sich Schonung aufzuerlegen, wohlbefriedigt von dem, 870
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