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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1895
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- 1895-11-11
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1895
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6404 Nichtamtlicher Teil. 262, 11. November 1895. was er in rastloser Arbeit erkämpft, das umfangreiche Ge schäft seinem einzigen Sohne Ludwig, welcher bereits im Jahre 1874 als Lehrling in das väterliche Geschäft cin- gctrcten war, am 28. September 1887 übergeben konnte. Ihm, dem der Frohsinn angeboren war, der in seinem großen, geselligen Heim seinen Gästen so manchen edlen musikalischen Genuß bereitet, war eine, nur allzu oft durch Leiden und schmerzhafte Operationen unterbrochene, verhält nismäßig kurze Ruhe nach einem überaus arbeitsreichen Leben beschicken; sein reges Interesse an allen buchhändlerischen Fragen hat er jederzeit bethätigt, und so ist er denn auch nach seinem Ausscheiden aus dem Buchhandel noch bis zu seinem Tode Mitglied unserer Korporation geblieben. Ein tragisches Schicksal endigte am 15. Oktober 1895 allzu früh das Leben des Herrn Hans Hertz; tieferschüttert haben wir ihn, der so plötzlich und unerwartet heimging, am 18. d. Mts. zur ewigen Ruhe begleitet. Geboren am 17. April 1848 zu Berlin, besuchte Hans Hertz das Friedrich - Werdersche Gymnasium Hierselbst und widmete sich zunächst dem Kaufmannsstande, in welchem er in einem hiesigen Geschäfte eine vollständige kaufmännische Ausbildung erhielt. Nach einer kurzen Lehrzeit im Geschäfte seines Vaters, unseres allverehrten Herrn Wilhelm Hertz, trat er als Gehilfe in Julius Weise's Hofbnchhandlung (Wilhelm Spemann) in Stuttgart als Gehilfe ein, mußte aber diese Stellung infolge des Ausbruchs des Krieges im Jahre 1870 bereits nach halbjähriger Dauer wieder aufgeben. — Hertz stellte sich in Berlin als Unteroffizier und wurde dem Brandcnburgischen Infanterie-Regiment Nr. 35 zugeteilt, dessen Kämpfe und Schlachten, namentlich die blutige bei Mars la Tour am 16. August 1870, er sämtlich mitmachte, ohne eine Verwundung davonzutragen; ebenso hatte er die ganze Belagerung von Metz mit durchzumachen. Nach Uebergabe der Festung mußte er mit dem Regiment in Eil märschen bis Orleans und an all' den Kämpfen, die der Ein nahme vorangingen, teilnehmen, bis ihn eine schwere Er krankung am Thyphus nötigte, im Februar des Jahres 1871 als Vize-Feldwebel in die Heimat zurückzukehren. — Im Herbst desselben Jahres nahm er dann Stellung bei L. W. Seidel L Sohn in Wien und später bei W. Mauke Söhne in Hamburg, bis er — am 1. Januar 1875 — von seinem Vater als Teilhaber in die altberühmte Firma Bessersche Buchhandlung (W. Hertz) ausgenommen wurde. Ju treuer Mitarbeiterschaft wurde er seinem Vater eine bewährte Stütze, die dazu berufen schien, nicht nur den alten Glanz des umfangreichen Geschäfts aufrecht zu erhalten, sondern auch, wenn möglich, im persönlichen Verkehr mit den hochbcdeutenden Autoren des Verlages, noch zu vermehren. Neben seiner umfangreichen Geschäftsthätigkeit fand er Zeit, seine Kräfte in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen: von 1885 bis 1889 Mitglied des Haupt-Ausschusses unserer Korporation, wurde er 1892 durch das Vertrauen seiner Kollegen zum Schriftführer im Vorstande erwählt und hat diesen Posten bis zu seinem Tode mit aufopferungsvoller Hingebung ausgefüllt; im Frühling dieses Jahres wurde er als Nachfolger seines Vaters in den Litterarischen Sach- vcrständigen-Verein berufen. Mit den tiefgebeugten Eltern, die mit ihm ihren letzten Sohn dahingehen sehen mußten, mit der Familie betrauern wir Alle, nicht zum wenigsten wir Mitglieder des Vorstandes der Korporation, einen zuverlässigen und teilnehmenden Ge fährten, einen wackeren und liebenswürdigen Mann, der sich für alles Edle und Schöne begeistern konnte, dessen Andenken weit über das Grab hinaus in Dankbarkeit für alle Zeit in Ehren gehalten werden wird. Aber auch vier ehemalige Genossen, die eine lange Reihe von Jahren unserer Korporation als Mitglieder angehört haben, raffte der Tod dahin: Am 8. Februar 1895 verschied Herr Kommissionsrat Carl Hayn, in Firma A. W. Hayn's Erben. Carl Hayn wurde am 25. Juli 1831 geboren, besuchte bis zu seinem 17. Lebensjahre die hiesige königliche Real schule, wurde dann in dem Geschäfte seines, im Jahre 1866 verstorbenen Vaters, des königlichen Kommerzienrats A. W. Hayn, als Buchdrucker und Buchhändler ausgebildet und wirkte zur weiteren Vervollkommnung in seinem Berufe in Paris und anderen großen Städten. Im Jahre 1866 machte Hayn den Feldzug gegen Oesterreich mit und kehrte aus ihm als Sekonde-Lieutenant zurück; bald darauf wurde ihm seitens der Geschwister die Leitung der Berliner und Potsdamer Ge schäfte der altehrwürdigen Firma A. W. Hayn's Erben über tragen, bis er im Jahre 1889 die Verwaltung auf eigenen Wunsch niederlegte. 1890 schied er gänzlich aus der Firma aus und lebte bis zu seinem Tode als Privatmann; unserer Korporation hatte Herr Carl Hayn vom 15. Juni 1868 an augchört. Der 28. März 1895 endete das reichgesegnete Leben des Herrn Hofbuchhändlers Ernst Schotte. Geboren am 11. Dezember 1829 zu Halle a. Saale, be suchte Friedrich Moritz Ernst Schotte das dortige Gymnasium des Waisenhauses bis zur Prima, trat Michaelis 1846 als Lehrling in die G. C. Knapp'sche Sortiments-Buchhand lung in Halle a. Saale ein und verblieb, nach beendeter vier jähriger Lehrzeit, in derselben als Gehilfe noch bis Ostern 1851. Nach vierjähriger Thätigkeit in der Firma L. Stein thal in Berlin begründete Ernst Schotte am 25. Oktober 1855 ein eigenes Verlagsgeschäft unter der Firma Ernst Schotte L Co , dem er sehr bald durch die Fabrikation von Erd- und Himmelsgloben, Tellurien, Planetarien und Reliefkarten eine große Bedeutung verschaffte. Am 1. Oktober 1873 nahm Schotte Herrn Hugo Voigt aus Leipzig als Teilhaber seines Buchverlages auf und firmierte für diesen Zweig seines Ge schäftes E. Scholle L Voigt bis zum 16. Dezember 1874, an welchem Tage das Societätsverhältnis wieder gelöst wurde und der Buchverlag in den Alleinbesitz des Herrn Hugo Voigt überging. Seit jener Zeit widmete Ernst Schotte seine ganze Kraft dem Globen-Verlage, den er, in vollem Verständis der Forderungen des Anschauungsunterrichts in der Schule und der Bedürfnisse der Häuslichkeit in den gebildeten Ständen, sehr bald zu einem der bedeutendsten in Deutschland, wie auch im Auslande machte. Ein leichter Schlaganfall zwang den nunmehr Verstorbenen, am 1. Oktober das Geschäft und die Firma seinen Söhnen Rudolf und Max zu übergeben und auch aus unserer Korporation, der er vom 26. Oktober 1860 an angehört hatte, am 1. Januar 1894 auszuscheiden. Während dieser Zeit hat Schotte seine Kräfte opferwillig in den Dienst der Korporation der Berliner Buchhändler gestellt; er war durch das Vertrauen seiner Kollegen von 1885 bis 1890 Mitglied des Rechnungs- und Wahlausschusses und 1893 stellvertretender Vorsteher. Es war ihm vergönnt, bei seinem Scheiden aus dem Buchhandel auf erfreuliche Erfolge zurück- zublicken, die er auf einem, früher verhältnismäßig wenig angebauten Gebiete durch ernste Thätigkeit erzielt hatte. Am 5. August 1895 starb nach längerer Krankheit im 80. Lebensjahre zu Friedenau Herr Albert Nauck. Geboren am 25. Oktober 1815 als jüngster Sohn des damaligen Verlagsbuchhändlers Carl Nauck, Begründers der im Jahre 1877 erloschenen Firma Nauck'sche Buchhandlung, besuchte Albert Nauck das Gymnasium bis zur Prima und erlernte darauf den Buchhandel im väterlichen Geschäfte. Nach 3jähriger Thätigkeit als Gehilfe bei Perthes, Besser L Mauke in Hamburg begründete er am 2. März 1842 im Verein mit
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