Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1910

2208 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 41, 19 Februar 1910. Eintreten für das buchhändlerische Gemeinwohl, sein erhebendes Beispiel in der Pflege echter Kollegialität haben ihm Dank verdient. Der sei ihm heute ausgesprochen, und ihm gesellen sich unsere freundlichsten Wünsche für weiteres gesegnetes Wirken vereinter kommender Generationen, denen er den Weg geebnet hat. Kleine Mitteilungen. Briefübermittlung durch Fernsprecher iu England. - An Sonn- und Feiertagen ist der Postdienst in England im Ver gleich zu andern Staaten manchen Beschränkungen unterworfen. So ruht in London Sonntags die Bestellung von Postsachen, ab gesehen von Eilsendungen, für die die Zustellung vom Absender für den Sonntag ausdrücklich gewünscht ist, vollständig. Mit Beginn dieses Jahres ist nun zur Beschleunigung der Nachrichtenüber mittlung von der englischen Post- und Telegraphenverwaltung für London di^. Einrichtung getroffen worden, daß der Inhalt der Sonnabends nach Beginn der letzten Bestellung oder Sonntags früh aus der Provinz eingehenden Briefe, die für Fernsprech teilnehmer bestimmt sind, auf Verlangen des Absenders dem Empfänger durch Fernsprecher zugesprochen wird. Die Briefe müssen in Umschläge mit der Adresse »Vlw Oentrai Vsls^rapli Oküoe, Uouäoa L.O.« eingelegt werden, die durch einen starken, auf der Mitte der Vorder- und der Rückseite von oben nach unten gehenden Strich besonders gekennzeichnet sind. Die Ge bühr für die Übermittlung durch den Fernsprecher ist auf 3 Pence für je 30 Worte festgesetzt worden; der Betrag muß in Frei marken dem Schreiben beigefügt sein. Die Sendung selbst ist in gewöhnlicher Weise zu frankieren. Wenn nicht ausdrücklich eine andere Zeit für die Fernsprechübermittlung vorgeschrieben ist, wird die Nachricht vormittags gegen '/-9 Uhr zugesprochen. Ober-Postassistent Langer. Ausstellung Muhammedanifcher Kunst München 1910. — Die Vorarbeiten für diese in ihrer Eigenartigkeit einzig da stehende Ausstellung schreiten rüstig vorwärts. In den aus gedehnten Ausstellungs-Gebäuden wird fleißig gearbeitet und in den Hallen 3, 4 und 5 ist mit dem Einbau der Säle begonnen worden. Einzelne Partien sind im Rohbau fertig. Aus Konstantinvpel und Kairo sind bereits die ersten umfang reichen und wertvollen Sendungen mit Ausstellungsgütern in München eingetroffen. In Laienkreisen hat man viel fach keinen Begriff von der Vollständigkeit, in der die wert vollsten und schönsten Stücke aus der Zeit der Kalifen bis zur Gegenwart im kommenden Sommer in München vertreten sein werden. Aber nicht nur die fertigen, zum Teil Jahrhunderte alten Er zeugnisse muhammedanischer Kunst werden zur Ausstellung kommen, sondern durch Gewinnung orientalischer ernster Hand werker mit ihren Werkstätten werden die Ausstellungsbesucher Gelegenheit haben, wenigstens teilweise das Entstehen der Kunst gegenstände verfolgen zu können. Noch ist viel Arbeit zu leisten; aber auf Grund des heutigen Standes der Arbeiten darf man auf ein günstiges Gesamtresultat für den Mai, in welchem Monat die Hallen dem Besucher sich öffnen werden, hoffen. * Zinsvergütung bei Ostermetz-Vorauszahlung. (Vgl. Nr. 25, 28, 34 d. Bl.) — Die nachstehende Firma vergütet bei Vorauszahlung auf den zur Ostermesse 1910 fälligen Saldo (außer 1 Prozent Meßagio) den angegebenen Zinssatz: Herdersche Verlagshandlung in Freiburg i. Br. 4U pro anno (Reichsbank-Girokonto; Postscheckkonto: Karlsruhe Nr. 315). * Remittendenfaktur-Vordrurke O.-M. 1910. (Vgl. 1909 Nr. 301—304; 1910 Nr. 1—35, 37, 39 d. Bl.) — Weiter eingegangen sind Vordrucke von folgenden Firmen: Ignaz Schweitzer, Aachen, K. Thienemanns Verlag, Stuttgart. Postpäckcreiverketzr während der letzten Weihnachtszeit. — In der Zeit vom 12. bis einschließlich 25. Dezember 1909 sind in den 83 Orten des Reichspostgebiets mit mehr als 60 000 Ein wohnern, in denen wie üblich besondere Feststellungen statt gefunden haben, 7 398 471 Pakete aufgegeben worden und 5 991 435 eingegangen; insgesamt waren also, ohne die Durchgangssendungen, 13 389 906 Pakete zu behandeln, das sind gegen das Vorjahr mehr 858 228 Stück oder 6,8 v. H. Eine noch größere Zunahme hat in den letzten 20 Jahren nur 1898 und 1892 stattgefunden, näm lich um 7,8 v. H. und um 9,2 v. H. In den 4 volkreichsten Städten des Reichspostgebiets, die auch den größten Weihnachtsverkehr aufweisen, hat die Zunahme im Jahre 1909 gegen 1908 betragen: in Berlin 159 336, in Hamburg 43 196, in Dresden 30 210, in Leipzig 56 675 Stück. Überhaupt sind vom 12. bis einschließlich Berlin 2 689 832, in Hamburg 729 600, in Dresden 591 606, in Leipzig 849 003 Pakete. OPAss. Langer. * Neue Bücher. Kataloge usw. für Buchhändler. 4°. ?ag68 17 ä 28. 0' 2 (15 901 ) Münchener Autoren - Abend. — Der IX. Münchener Autoren-Abend der Ortsgruppe München der Allgemeinen Ver einigung Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen findet statt am Dienstag den 22. Februar, abends 9 Uhr, im Gesellschaftshaus des Neuen Vereins, Türkenstraße 28/^ Der bekannte Schrift steller und Kritiker Herr Balder Olden wird aus seinen un veröffentlichten Arbeiten: »Der Strom des Lebens«, »Zerbrochene Tafeln«, »Der lange Kapellmeister« vortragen. — Eintrittskarten zu 1 ^ sind im Vorverkauf in nachstehenden Buchhandlungen zu haben: Heinrich Jaffe, Briennerstraße 54; Fr. Klübers Nachfolger (Nähr L- Funk), Lenbachplatz; Otto Halbreiter, k. Hofmusikalien handlung, Promenadeplatz 16. Mitglieder der A. V. d. B-G., sowie alle Kollegen des Münchener Buchhandels lösen in den ge nannten Firmen gegen Ausweis Karten zum Vorzugspreis von 40 A Damen willkommen. vr. * Verein der Buchhandlungsgehilfinnen in Berlin. — Der Verein der Buchhandlungsgehilfinnen in Berlin veranstaltet am 22 Februar im Dessauer Garten, Dessauerstraße 1, einen Vortragsabend mit Lichtbildern. Herr Franz Fürstcnberg, Dozent an der Humboldt-Akademie, hat sich dem Verein liebenswürdiger weise zur Verfügung stellt. Das Thema seines Vortrags lautet: »Der Weltverkehr einst und jetzt«. Beginn des Vortrags 9 Uhr abends. Gäste sind willkommen, der Eintritt ist frei. * Butztag in Dachsen. — Auf den Bußtag in Sachsen am Mittwoch, den 23. Februar sei für den Geschäftsverkehr mit Leipzig wiederholt aufmerksam gemacht.