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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1916
- Strukturtyp
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- 1916-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1916
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- Deutsch
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1/ 112, 16. Mal 1916. Redaktioneller Teil. An die allgemeine Kundschaft wird kein Rabatt ge geben ; an Lehrer lO°/° auf Artikel, die vom Verleger minde stens mit 50 Rabatt geliefert werden und 5 °/o ans Ar tikel, die mit weniger als 50"/» bis 40 7» geliefert werden. Nachdem nicht wenige Sortimenter und auch manche Städte, in stillschweigender Übereinkunft der dortigen Hand lungen, die Rabatt-Abschaffung als »nicht tötend« bereits erprobt haben, dürfte die Abschaffung sich als geringstes (zur Hebung des Verdienstes stark beitragendes) übel erweisen. Vielleicht aber erkennen die Sortimenter und insbesondere die gemischten Betriebe bei dieser Ge legenheit, daß es nicht nur Nabattfragen sind, die den Musi kalienhandel schwierig gestalten, daß es vielmehr auch manche Schäden gibt, an denen die Sortimenter bessernd selbst Hand anlcgen könnten; ich denke dabei besonders an die Erziehung des Musikalienhändler-Nachwuchses und an die richtige und zweck mäßige Ausnutzung des gerade im Musikhandel auf ausgezeich neter Höhe stehenden Vertriebsmaterials und hoffe, auf diese beiden Punkte später ausführlicher zurückkommen zu können. Daß es trotz des überraschend lebhaften Geschäftsganges an ernsten Schwierigkeiten im Musikhandel nicht fehlt, Schwierig keiten, die durch die Hauptversammlung jedenfalls weitere Klä rung finden werden, geht aus dem Gesagten deutlich hervor — aber, wie sollte der Krieg, der jeden Gedanken, jedes Empfinden beherrscht, der kaum einen Berufszweig unberührt läßt, nicht auch im Musikhandel einem Sturme gleich zu spüren sein! Doch so schwer und unbequem die Folgen auch für den einzelnen sein mögen, wenn man die Russenzeit in Ostpreußen erlebt, wenn man gelesen hat, was Preußen in den Jahren 1806—12, als die Fran zosen im Lande waren, was damals auch die Geschäftswelt er dulden mußte, so wird das Murren und Klagen in der Kehle ersticken, und man wird Gott danken, daß im deutschen Lande, wie furchtbar auch der Krieg draußen tobt, Kulturarbeit in ruhiger Stetigkeit getrieben werden kann. Paul Ollendorff. Erhöhung des Nechnungsrabatts. (Vgl. Nr. 84 n. 95.) Bon dem Buchhändler-Verband Kreis Norden und dem Hamburg- Altonaer Buchhändler-Verein geht uns das nachstehende, nntcrm 10. Mai erlassene Rundschreiben zu: Unser erstes Rnndschreiben vom 25. April d. I. hat uns bereits eine sehr große Zahl von Inschriften gebracht, die fast sämtlich unser Begehren grunösäblich als berechtigt anerkennen. Ans einige davon möchten wir hier eingehen. Es schreibt nns eine große altangesehene Verlagsbuchhandlung, die sowohl durch wissenschaftliche, als auch durch schönwissenschaftlichc Veröffentlichungen hervorragt: »Wir haben von den Ausführungen Ihres Rundschreibens vom 25. April, wie auch von der vorangegangcncn Veröffentlichung Fhres Briefwechsels mit dem Vorstand des Deutschen Vcrlcgervereins über die Frage der Erhöhung des Rechnnngsrabatts bei wissenschaftlichen Büchern mit lebhaftem Interesse Kenntnis genommen. Was unsere Stellungnahme hierzu betrifft, so sehen wir den Wunsch des Sorti mentsbuchhandels, auch bei wissenschaftlichen Werken tunlichst einen höheren Rechnungsrabatt als 25 '/» zu erhalten, im allgemeinen für berechtigt an.« ES wird dann allsgeführt, daß die betr Firma seit einigen Fahren bei bestimmten wissenschaftlichen Büchern schon einen höher» Rabatt als 25 °/o eingeführt habe und daß sie bestrebt sein werde, dies auch künftig zu tun; allerdings ohne sich, zu verpflichten, daß es ausnahms los geschähe. Ähnlich lautet die Zuschrift einer andern gleichfalls sehr bedeu tenden alten Vcrlagsfirma: »Für unsere Firma ist im übrigen die Frage an sich eigentlich schon erledigt: wir liefern nicht nur unsere populären, sondern auch unsere wissenschaftlichen Verlagswcrke mit wenigen Ausnahmen ... gegen bar mit bis zu 40°/» .... und geben außerdem durch Barverrcchnung des abgesetztcn Kommissionsgutes Gelegen heit, in den Genuß des Barrabatts zu kommen' Der Raum verbietet uns, noch mehr voll den eingcgangcnen zu stimmenden Antworten wörtlich hierher zu setzen. Dagegen möchten wir das ausführliche Schreiben des Inhabers einer strengwissenschaft lichen Verlagsbuchhandlung ersten Ranges erwähnen, welches in dem Verlangen des Nachweises, nicht nur der Behauptung, gipfelt, daß ein Rabatt von 25"» bei wissenschaftlichen Büchern für das Sortl ment ungenügend fei. Wir haben u. a. darauf erwidert, daß schon anläßlich des Streites mit Professor Bücher in der Denkschrift des damaligen Verbandsvorstandcs eine Hamburger Sortimcntsftrma ziffcrmäßig nachgcwiescn habe, daß ihre allgemeinen Geschäftsspesen 18 o/o vom Jahresumsatz betrugen, während zu gleicher Zeit eine groß? rheinische Firma diese sogar auf 22bezifferte: daß gerade bei wissen schaftlichen Büchern bei Lieferungen an Bibliotheken vielfach 5 teil weise sogar 7'/. o/> abgezogen werden müßten. Inzwischen wären die allgemeinen Geschäftsunkosten aber überall noch gestiegen, sodaß bei nur 25 o/, Rabatt von einem angemessenen Nutzen für das Sortiment tatsächlich nicht gesprochen werden könne usw. Wir hoffen, daß der hochangeschene Kollege sich von der Nichtigkeit dieser Dinge überzeugen und danach dann seine Maßnahmen treffen wird. In de» wenige» ablehnenden Zuschriften findet sich im wesentlichen zweierlei: 1. eine Rabatterhöhung bringt uns doch keine größere Verwendung seitens des Sortiments, und als Besorgungs-Provision sind 25 ge nügend: 2. wir gewähren denjenigen Sortimentern, die größeren Absatz für uns erzielen, besondere Nabattvcrgünstigungen in irgend einer Form. Diese Ansfassungen nnd Maßnahmen, wenn sie scheinbar zunächst auch einleuchtend sind, treffen u. E. doch nicht den Kernpunkt der , Frage. »Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert«, auch der Sorti menter, der bisher keine Gelegenheit gehabt oder gesucht hat, für einen Verlag tätig zu sein, arbeitet doch, wenn er eine ihm gewordene Bestellung ausftthrt, arbeitet mit Kosten, muß seine allgemeinen Ge schäftsunkosten pro i-nta bei jedem einzelnen Auftrag berechnen und hat somit den Anspruch, daß ihm dabei ein Nutzen verbleibt. Auch der Sortimenter der kleinen Stadt, dem es unmöglich ist, durch großen Absatz in den Genuß von Staffelrabatt zu kommen, hat diesen Anspruch Wir wiederholen, was wir schon in unferm ersten Rundschreiben nach drücklich ausgesprochen haben: »Das Recht, den Ladenpreis zu bestimmen, schließt die Pflicht in sich, einen auskömmlichen Rabatt zu gewähren.« Wenn es nachweisbar ist, daß das Sortiment bei nur 25 Rabatt auf wissenschaftliche Bücher einen Nutzen nicht hat, dann m u ß der Rabatt erhöht werden. Sonst treten unhaltbare Zustände ein, sollst kommt, was der Vorstand des Deutschen Verlcgcrvcreins vermieden sehen möchte (vgl. das Schreiben im Börsenblatt Nr. 84 vom 11. April d. I.), daß die deutschen Sortimcntsbuchhändler englische wer den, die sich um wissenschaftliche Literatur überhaupt nicht kümmern, sondern nur das verkaufen, woran sic verdienen. In keinem der ablehnenden Briefe ist ausgesprochen, daß die Preise der wissenschaftlichen Bücher eine Erhöhung von mindestens 5 zu gunsten des Sortiments nicht vertrügen, wie auch der Vorstand des. Deutschen Vcrlegcrvercins das in seinem angezogcnen Schreiben nicht sagt. Bemerkenswert dagegen ist, daß eine strengwisscnschaftliche große Vcrlagsfirma in ihrer Antwort an nns ausspricht, daß sie Rcisebuch- handlungen 50 "s> Rabatt gewähre. An sich ist also die von nns be gehrte bescheidene Erhöhung von 25°/, ans 20"/, schon möglich, um so mehr möglich, als wir gar nicht erwarten, daß diese Erhöhung rück wirkende Kraft haben soll. Der in verschiedenen Antworten erhobene Einwurs, daß bei der jetzigen wirtschaftlich bedrängten Lage des wissenschaftlichen Verlages unser Ansuchen recht unzeitgemäß wirke, erledigt sich in sich selbst. Oierade die wirtschaftlich schlechte und teure Zeit macht den bisherigen Zustand für das Sortiment unhaltbar, gerade in der Zeit allgemeiner Preissteigerung wird das Publikum höhere Bücherprcise, die natür lich der höhere NcchnnngSrabatt verursachen muß, am ehesten noch hinnchmen. Die bevorstehende Ostermesse bringt Anträge ans Tencrnngszn- schlägc. Wir finden, daß bei eingehender Prüfung sich doch gewichtige Bedenken dagegen cinstellen. Es ist nicht unsere Aufgabe, an dieser Stelle näher darauf einzngehen, nur das mochten wir hervorhcben, daß mancherlei Verwirrungen nnd Unsicherheiten die Folge sein wür den, ganz abgesehen von der Unmöglichkeit einer einheitlichen aus nahmslosen Durchführung. Was wir bezwecken, ist klar nnd unschwer durchführbar. Wir wiederholen es: 1. Preiserhöhungen so ansctzen, daß dem Sortimenter wenigstens 00 Rechnungsrabatt gewährt werden können. 2. Den Kalkulationen für Neuerscheinungen statt des bisherigen Nechnungsrabatts von 25 jetzt einen solchen von 00 zugrunde zu legen. 62L
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