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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 112, 18. Mai 1918. Schwierigkeit, da nicht nur die Kataloge de-; einzelnen Ver legers, sondern auch die ausgezeichneten Gesamt-Kataloge des Musikyandels zu berichtigen wären. Den zweiten Weg: Wandlung der Ladenpreise Non Ordi när in Netto haben einige Verleger dar dem Krieg bereits «inge schlagen, er ist auch des weiteren bon einzelnen Verlegern wie von einer größeren Verleger-Gruppe mit gleichen oder ähn lichen Interessen gewählt worden. Diese erklären alle ihre Verlagswcrke als Nctto-Artikel, liefern Werke, die früher mit mehr als SO"/» rabatticrt wurden, mit dem Höchstrabatt bon SV"/», während die bisherigen 50"/» ans -10V» gemindert werden und der niedrigste Rabatt 33^ "/» bleibt. Diese Rabatt-Umwandlung dürfte die Sortimcnterkceis« am meisten beschäftigen; sie wird vielen Sortimentern, insbesondere denen, die an Lehrerknndschaft durchweg den Höchst-Rabatt geben müsse», mindestens keinen Verlust, oftmals Gewinn bringen. Ein Beispiel niöge dies erweisen: da es sich um Ordinär-Artikel handelt, durften an das Publiktim nach den bestehenden Berkanfsbestimmungen 20 7« Rabatt gegeben wer den, während jetzt, nachdem das Heft Retto-Artikel geworden ist, höchstens 5 7° eingcräumt werden dürfen. Die Rechnung wäre also folgende: ein Werk, Ladenpreis 2.—, wurde bisher mit 50 7° bezogen, kostete ^/k 1.— und konnte mit ./k 1.60 ver kauft werden, jetzt kostet cs im Einkauf1.20 und bringt 1.00, also eine Gewinnstcigerung bon ü 7° bom Ladenpreise. Hat der Sortimenter hingegen an das Publikum schon bisher auf Ordi- när-Artikcl keinen Rabatt oder weniger als 2V 7» gegeben, so wird er ans dein zweiten wie auf dem dritten Verleger-Wege einen Teil der Verleger-Verluste mittragen müssen. Die radikale Rabatt-Umwandlung wird von einigen Ver legern als Annäherung an die gesunden Verhältnisse im Buch handel ganz besonders begrüßt, sie vertreten auch die Ansicht, daß die Rabattgelvährung au das Publikum völlig unberechtigt sei und der Verleger keine Ursache habe, hohen Rabatt cin- zuräumcn, damit der Sortimenter auf Verleger-Kosten Geschenke an das Publikum mache. Gegen diese oftmals ausgesprochenen Ansichten wurden aus den Sortimentcrkrciscn starke Einwendungen erhoben (wie auch im Börsenblatt bon dem in allen mnsikalienhänülerischen Frage» so ausgezeichnet bewandert gewesenen Ernst Challier wieder holt erwähnt), und damit kommen wir zu dem zweiten Teil: der Stellung des Sortimenters zur Rabattfragc. Die wesent lichsten Einwendungen sind folgende: Buch- und Musikalien- Sortiment sind nicht mit gleichem Maß zu inesse», bei allem musikalischen Sinn Deutschlands ist die Verbreitung bon Noten und von Büchern nicht miteinander zu vergleichen. Also geringerer Umsatz. Dann die Preise! Wenn es auch im Buchhandel an billigen Ausgaben nicht fehlt, so spielen doch Werke im Preise von über .Ä 3.— eine ganz andere Rolle als im Mustkalicnhandel. Man denke an den Wertunterschied in den Anschaffungen, die für sein Studium ein Mediziner oder ein Jurist und andererseits ein Pianist oder Sänger machen muß! Also geringere Einnahinen auch bei lebhaftem Betrieb. Schon im Januar 1914 schrieb ein bedeutender österreichi scher Musikalien-Sortimenter in »Mnsikhandel und Musikpflcgc«, daß die Bewegung in de» deutschen Musikverlegcrkreiscn einer »Musik-Sortimenter-Versolgung« gleiche; es handle sich darum, zu entscheiden, ob der Mnsikveriag den Sortimenter brauche oder nicht .... die eingcschlagene Richtung führe z»m unaus bleiblichen Ruin des Musiksortimcnts. — .Hier wird in sehr temperamentvoller Weise das Kind mit dein Bade ausgeschüttet, denn daß die Verlegerschaft, so wenig der einzelne auch mit dem Eintreten des Sortiments für seine Ausgaben zufrieden sein mag, in summa, die Erhaltung und Stärkung des Sortiments wünscht und wünschen muß, scheint zweifellos. Andererseits ist die schwierige Lage, in der sich das Sortiment seit Jahren in steigender Weise befindet, nicht zu bestreiten. Sie geht auch da raus hervor, daß, während die Zahl der gut gehenden reinen Bnch-Sortimenie in Deutschland eine sehr beträchtliche ist, die Zahl der reinen Musikalienhandlungen, die sich nicht an einen Verlag, eine Konzert-Agentur oder ein Versandgeschäft anlehnen, 622 nicht mit Buch-Sortiment oder Klavier- rcsp. Jnstrumenten-Ge- schäft verbunden sind, sehr gering ist und daß diese kleine Anzahl, von einigen bedeutenden Sortimentshandlungen in Großstädten abgesehen, aufs schwerste um ihre Existenz kämpft und die Inhaber »mit ganzer Seele« dem Geschäfte Vorsteher müssen, um Erfolge zu erzielen. Aus der Schwierigkeit des Geschäfts erklärt es sich vielleicht auch, daß der Sortimenter, so gern er mehr verdienen möchte, sieh bis jetzt nicht hat entschließen können, de» Kundenrabatt ganz abzuschaffcn, daß er vielmehr behauptet, eine gewisse Ellbogenfreihcit im Rabattgcbcn im Kampfe gegen die Warenhäuser wie in der Behandlung besonders schwieriger Kunden haben zu müssen. Wie zäh das Sortiment an dem Kn»< denrabatt festgehalten, wie es andererseits trotz aller Klagen, wenn Fragen bon größter Tragweite zur Verhandlung standen, sich oftmals völlig Passiv Verhalten hat, sicht man nicht ohne Erstaunen, wenn man rückblickend die Entwicklung der Verkaufs- bestinnnungcn verfolgt. Einige Hnuptdaten seien daraus genannt: Es war ein gewaltiger Fortschritt, als im Jahre l888 nach schwere» Känipfen und Mühen cs Gcheimrat vr. von Hase, dem damaligen Vorsteher des Vereins der Deutschen Musikalien händler, gelang, nach dem Chaos allgemeiner Schleuderet, den Rabatt mit 331» 7» auf Ordinär-Artikel und 20 7» auf Netto- Artikel festzusctze». Diese Bestimmungen waren mit nnwcsent liehen Änderungen volle 20 Jahre (!) in Kraft. (In diese Zeit fällt die Verpflichtungs-Erklärung der Sortimenter, An- schluß an den Börsenvercin nsw.) In einem Rabatt-Referat auf dem Internationalen Verlegerkongreß 1901 wurde gesagt: »Die Gewohnheit des Rabattgcbens ist im Musikalienhaudel so fest eingewurzelt, daß es selbst Heckuleskräften nicht gelingen würde, diese Gewohnheit anszurotten«. April 1908 stand dir Frage erneut zur Besprechung. Abschaffung des Kunden-Rabatts wurde dringend empfohlen, aber nicht ducchgesctzt; im Oktober desselben Jahres fanden dann die heute noch geltenden Rabatt- Vorschriften Annahme: Höchsterlanbter Rabatt an das Publi kum 20 7» ans Ordinär- und 5 7« auf Netto-Artikel. Zugleich wurden alle Sortimenter von Vereins wegen mit cincc Erklä rung an das Publikum über diese Herabminderung versehen. In den folgenden Jahren blieb die Rabattfragc ständig im Vor dergrund. In der Hauptversammlung 191 l wurde der Beschluß gefaßt, eine Kommission zur Revision der Verkaufsbeslimmungen einzusctzcn. Diese Kommission hat mit Fleiß und großer Umsicht sich der Sache angenommen, Rundfragen an die Sorti menter versandt (die größtenteils nicht beantwortet wurden!!) und sonst praktische Vorschläge verschiedener Art gemacht. Der endgültige Vorschlag der Kommission betreffs des Rabatts war: 10 7» ans Ordinär-Artikel, n»f alle sonstigen Artikel kein Rabatt. Bevor das Ergebnis auf der Hauptversammlung 1912 zur Sprache kam, teilte der Verband der Schweizer Musikalienhändler mit, daß man dort an das allgemeine Publikum überhaupt keinen Rabatt und nur an sich ausweiscnde Lehrer 20 7° gewähre. Da mals warnte eine Kölner Firma dringend, um erneute Beun ruhigung des Publikums zu vermeiden, entweder den Rabatt ganz abznschasfen oder die bisherigen Bedingungen bcizube- halten. In der Hauptversammlung konnte man sich nicht einigen, und es wurde schließlich, um weiterer Beunruhigung des Sorti ments und des Publikums vorznbeugen, der Antrag ange nommen: »Es soll die Rabattfragc bis anf weiteres vertagt werden«. Es scheint nicht ausgeschlossen, daß die jetzige ganz beson dere Lage der Dinge den Sortimentern den Mut gibt, den Kun denrabatt völlig zu streichen. Ter Verein der Berliner Musi kalienhändler ist in diesem Sinne schon vorgcgangen. Nachdem er in seiner Hauptversammlung vom 23. Februar eine neue, recht komplizierte Rabattskala in Vorschlag gebracht (zu der sich ini Börsenblatt vom 6. April ein Stuttgarter Sortimenter und außerdem im »Musikhandel und Musikpflegc« vom gleichen Tage ein Anonhmus eingehend geäußert haben), hat er in außerordent licher Hauptbcrsammlnng von, 27. Mürz zur Cnrpfehlung bei der Hauptversammlung des Vereins der Deutschen Musikalienhändler folgende Vorschläge angenommen:
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