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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-05-17
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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»V 113, 17. Mai 1916. Redaktioneller Teil. sondern er soll nur dem Zweck dienen, die Tcucrungszuschläge z. Tl. auf das Publikrim abzuwälzen, weil sie der Buchhandel nicht tragen kann. Daß durch die Teuerungszuschläge eine merkliche Herab setzung des Umsatzes herbeigefiihrt werden sollte, ist, von ein zelnen Fällen vielleicht abgesehen, nach meiner Meinung nicht zu befürchten. Vor allen Dingen ist sie bei den Behörden so gut wie ausgeschlossen. Jede Behörde erhält ihren Etat für ein Jahr bewilligt und sucht diesen auch zu verbrauchen. Überträge werden nicht gemacht; was von dem verfügbaren Gelds nicht als verbraucht nachgewiesen wird, fällt an den Staat zurück. Dieser müßte also schon besonder« Verfügungen treffen, die zu verhindern Aufgabe des Börsenvereins sein müßte. Und nun möchte ich zum Schluß die lieben Herren Kollegen doch bitten, die Angelegenheit nicht nach dem strengen Buchstaben unserer selbstgeschaffenen buchhändlerischen Gesetze zu betrachten, sondern ins Auge zu fassen, daß es sich um die Schaffung eines Notgcsetzes in einer doch tatsächlich vorhandenen Notlage handelt. Demgegenüber kann sich kein Verleger, kein Sorti menter weigern, sich für einen vorübergehenden Teuerungszu schlag zu entscheiden, der nach meinem Dafürhalten das ein zige wirklich allgemein durchführbare Mittel ist, den Buch handel vor dem enormen Schaden zu bewahren, der ihm durch die Kriegslage erwächst und viele Existenzen zu vernichten droht. Wenn der Börsenverein und Verlegerverein ernstlich wollen, dann können sie den Zuschlag ebenso schützen wie den festen Ladenpreis, und die Mehrzahl aller vernünftig denkenden Kol legen wird sie dabei unterstützen. Der einzelne Widerstrebende kann und darf nicht den Ausschlag geben. Wollen wir denn zum Gespött aller kaufmännisch rechnenden Gewerbetreibenden anderer Berufe werden? Wollen wir an dem Phantom zugrunde gehen, daß es sich nm eine Beseitigung des festen Ladenpreises handle, während im Grunde genommen doch nur eine vorüber gehende Besteuerung des Publikums in Form einer Spesen berechnung beabsichtigt ist, wie der Staat z. B. den Quittnngs- stempel erheben will? Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg i Wollen wir, dann können wir, und wenn auch noch so viele Leisetreter sich ängstlich vor den Konsequenzen fürchten, die eintreten könnten. Das eiserne »Mutz« steht dahinter. Wird der Antrag nicht angenommen, so muß natürlich der einzelne Verleger zur Selbsthilfe greifen, so schwer ihm das auch fallen wird. Das Sortiment würde aber davon kaum Nutzen haben. Die Lesenot an der Front. Verzeichnis wohlfeiler, gut gedruckter Bücher zum Versenden ins Feld. Aus gewählt und herausgegeben von Hans Goltz, Buchhand lung, München, Brienncrstratze 8/9 und I. 8". 24 S. Daß es neben den Organisationen, die sich die Versorgung der Truppen mit Lesestoff angelegen sei» lassen, noch genug für den ein zelnen, auch sllr den einzelnen Buchhändler zu i»n gibt, wenn er gewillt ist, seine Persönlichkeit in den Dienst der guten Sache zu stellen, dasür erbringt die vorliegende kleine Schrift einen sprechende» Beweis. Die Herausgeberin, eine Buchhandlung in München, geht von der Be obachtung aus, daß die Lazarette, namentlich die Frontlazarcttc, nur stiesmütterlich mit geeigneter Lektüre bedacht werden, und hat sich zur Ausgabe gemacht, deren Versorgung von sich ans dnrchzuführen. Eine Persönlichkeit, die nicht genannt wird, hat als Grundstock der Samm lung sllr 500 Lazarette je 10 Bücher, also 5000 Bände gestiftet. Klei nere Stiftungen sind bereits angcgliedcrt. Damit auch anderen Ge legenheit gegeben wird, sich an dem Liebeswerkc zu beteiligen, hat die Bnchhandlnng eine Ausstellung geeigneter Bücher und Schriften in ihren! Geschäftslokalc vcransialiei und das obige mit einer aus- sühriichen Einleitung versehene Verzeichnis herausgegeben. Die in der Einleitung vertretenen Gesichtspunkte müssen von allen Buchhänd lern gebilligt werden. In eindringlicher Weise wird die Lesenot an der Front geschildert »nd dargcian, was dem Behüteten zuhause 20 bis 50 ^s, ja selbst 1 ,st bedeuten, gemessen an den heutigen Preisen sür Wurst, Speck und Käse, wenn man den draußen geistig Hungernden die erwünschte Nahrung znkommen tasten kann. »Eine Wurst ernährt nur einmal einen, ein Buch erlabt unendlich viele, bis das letzte Blatt zerrissen ist.- Mit Recht wird das Schenken »abgelegter» Bücher ver urteilt. »Es ist eine Nichtachtung für den Kämpfer draußen, wenn er als Liebesgabe für seinen Geistcshunger ein altes BürgcrlichcS Gefetzbuch oder den 5. Band eines Romans von der Mühlbach erhält. Jeder Buchhändler zeigt Euch die preiswerten Sammlungen.» Dieser Umstand kann gar nicht laut genug betont werden, und es wäre sehr angebracht, wenn kurz vor Beginn und während der Tage der Neichs- buchwochc in den Oriszcitungen auf das Unangebrachte einer derartigen »Liebesiätigkcii» in eindringlicher Weise hingcwicscn werden würde. Kür jedes Lazarett sollen 100 Bücher gestiftet werden. In der Ausstellung wird gezeigt, in welcher Weise die Versendung nach Anweisung des kgl. bapr. Kriegsministcriums und der stellver- iretenben Generalkommandos organisiert ist. Die Buchhandlung weist die Verwendung jeder Stiftung an Geld oder Büchern sofort nach. Für die Auswahl der im Verzeichnis ausgesührien Bücher waren maßgebend: deutsche Verfasser, guter Druck, Rücksichtnahme auf alle Bildungsstufen und Bekenntnisse, buchhändlerische Erfahrung und Be obachtungen im Feld. Die Einteilung des Verzeichnisses gliedert sich in acht Abteilungen: Romane, Novellen, Märchen, Sagen, — Gedichte und Dramen — Humoristische Schriften — Illustrierte Bücher, Kunst — Geschichte, Rciscbeschreibuugen, Briefwechsel und Erinnerungen, Vermischtes — Der Krieg — Schriften über einen Zukunfiskrieg vor Ansbruch des Weltkrieges — Gegen England. Am Schlüsse ist eine Anzahl Dankschreiben abgedrucki. Man muß zugesichcn, daß das Verzeichnis mit großer Sorgfalt und Sachkenntnis zusammcngestclli ist. Mancher Berufsgenossc wird daher imstande sein, allerlei für seine eigenen Zwecke gelegentlich der Neichsbuchwoche daraus zu entnehmen. Leider muß ich auch in dieser Schrift das Fehlen des von Hacsscl herausgcgebenen billigen Aus wahlbändchens »Conrad Ferdinand Meyers Stimme zum Weltkrieg» mit der Novelle »Der Schuß von der Kanzel» scststclleu. Dagegen ist die Drcimarkausgabe dieses Werkes aufgeführt. Von den ganz bil ligen Ausgaben findet sich nur wenig. Die Preise bewegen sich im allgemeinen von 1 .st aufwärts bis zur Grenze von 0 »st und beziehen sich meist auf gebundene Werke. Das Verzeichnis kann deshalb den jenigen Bcrufsgenossen als Anhalt dienen, die gelegentlich der Reichs buchwoche nicht gerade die ganz billigen Sammlungen in den Vorder grund stellen wollen, besonders wenn ihr Publikum aus Leuten be sieht, denen cs auf einige Groschen mehr nicht ankommt. k>1scator. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen nnd Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 8. bis 13. Mat 1916. Vorhergehende Liste 1916, Nr. 107. * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Aktiengesellschaft A. Apostel, Helsingfors. Die im Kgr. Sachsen befindlichen Vermögenswerte wurden in Zwangsoerwaltung ge nommen. Verwalter: Redakteur Karl Hesse, Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. sH. 19./IV. 1916.) *Armee-Feldbuchhandlungen Albert Langen, Charleville, Warmertville, Le CHLtelet, Bazaucourt, Nethel, St. Masmes (Frankr.). Leipziger Komm.: Kittler. (Dir.) Ascherberg, Hopwood L Crew Ltd., London. Die im Kgr. Sachsen befindlichen Vermögenswerte wurden in Zwangsver waltung genommen. sH. 19/IV. 1916.) Biton, L. I-, St. Laurent sur Seore. Die im Kgr. Sachsen be findlichen Vermögenswerte wurden in Zwangsverwaltung ge nommen. sH. 19./IV. 1916.) Collignon Verlag, Arthur. Berlin. Die Firma lautet jetzt: Arthur Collignon. sH. 13/V. 1916.) Deutsches Druck- u. Verlagshaus, G. m. b. H., Wien. Ver treter Adalbert Rain gelöscht. August Raffelsberger als Mit glied der inländischen Vertretung bestellt. sH. 10./V. 19>6) Dom-Buch- u Kunsthandlung, Trier, infolge Einberufung ge schloffen. sB. 107) Druck- u. Verlagsgesellschast A. F.Marcks, St. Petersburg. Die im Kgr. Sachsen befindlichen Vermögenswerte wurden in Zwangsverwaltung genommen. sH. 19./IV. 1916.) 62S
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