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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-01-03
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Rr. 2. >s 1 I ch ^ W^e" >?hrUch?o<^ach ^d-m"^uswnd Ä°l^ ^"-i^ng N Daum°; .pl""?S.I3chö M.^/s.eS M". V^S-'sS M.; lör Nichl- r» dur^ Kreuzband, an Nichtmit^lieder in ^ Mitglieder 40 >pf^ 32 M.. 6SM.. 1<X> — Deila^cn werden .. ,en^ Leipzig, Mittwoch den 3, Januar 1917. 84. Jahrgang Redaktioneller Teil. Der Aufbau des buchhändlerischen Bildungswesens. Von Karl Illing. Als ich vor einigen Monaten meine kurzen Ausführungen über die Frage der Lehrlingsausbildung den Spalten des Bör senblattes anvertraute, wußte ich, daß ich kein Neuland betrat. Ich kannte die mancherlei Versuche, die aus diesem Gebiete schon unternommen worden waren, und kannte auch ihre wenig ermu tigenden Ergebnisse. Immerhin erachtete ich die Zeit für ge kommen, wo im Zusammenhang mit den neuen Bahnen, die der Buchhandel — aus eigenem Antrieb oder veranlaßt durch die Umwälzung unseres Wirtschaftslebens — sich anschickt zu be schreiten, die Bildungsfrage wieder ausgerollt werden mutzte. Die gegebenen Anregungen haben Beachtung und Zustimmung gefunden. Natürlich Weichen die Anschauungen über die Form der Durchführung voneinander ab, aber in einem Punkte begeg nen sich alle Meinungen: Fortbildungsmöglichkeiten für unseren Jungbuchhandel müssen geschaffen werden, und zwar bald. Die ser Gedanke zieht sich nicht nur durch sämtliche Börsenblattbei träge, er kommt auch zum Ausdruck in allen mir persönlich zuge gangenen Meinungsäußerungen und findet seine beste Bestätigung in der Tatsache, daß trotz der schwierigen Zeitverhältnisse eine Reihe von buchhändlerischen Vereinen die Angelegenheit erneut auf die Tagesordnung ihrer Hauptversammlungen gesetzt und in wohlwollender Weise besprochen hat. Es sind dies meines Wissens bis jetzt der Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein, der Sächsisch-Thüringische Buchhändler-Verband und der Ba disch-Pfälzische Buchhändler-Verband. Auch der Ausschuß für die Lehranstalt des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, der die Entwickelung der Bildungsfrage von jeher mit Aufmerksamkeit verfolgte, hat, was mich mit besonderer Freude erfüllt, in einer neuerdings abgehaltenen Sitzung beschlossen, die Angelegenheit auf Grund der durch die letzten Erörterungen geschaffenen Lage weiter zu verfolgen. Erfreulicherweise erkennt man auch fast allgemein die Be deutung des gegenwärtigen Zeitpunktes für die Besprechung der Sache an. Freilich wird man in diesen Tagen, wo dem Buch- Pandel vielfach auch die unentbehrlichsten Arbeitskräfte entzogen worden sind, schwerlich an eine Durchführung des Gedan kens gehen können. Aber es handelt sich zunächst auch weniger um die Durchführung als um die Vorbereitungen dazu. Diese können, ja müssen jetzt getroffen werden, soll bei der ganzen Sache etwas Brauchbares herauskommen. Die unausbleibliche Neuorientierung unseres Wirtschaftslebens nach dem Kriege wird auch den Buchhandel vor eine ganze Reihe neuer Aufgaben stellen, die höchste Kraftcntfaltung verlangen. Darunter werden voraussichtlich Aufgaben sein, deren Lösung im Augenblick dring licher erscheinen wird, als die Weiterverfolgung der Bildungs frage. Damit würde diese aber Gefahr laufen, in das Hinter treffen, wohl gar in Vergessenheit zu geraten. Dem muß unbedingt vorgebeugt werden. Soll denn wieder alles, wie einst, in ein Nichts zerfließen? Nein! Nun, da der erste Schritt mit der erneuten Aufrollung der Frage getan und das Samenkorn auf günstigen Boden gefallen ist, müssen auch die weiteren Schritte folgen, und zwar - ohne Zögern. Die grundsätzlichen Entscheidungen über die Mög lichkeit der Einrichtung von Kursen überhaupt, die Anbahnung geeigneter Verbindungen mit Schulen usw., die Umschau nach Lehrkräften und schließlich die Zusammenstellung des Lehrstoffs, das alles sind Aufgaben der Gegenwart. In ihrer Lösung seitens der Kreis- und Ortsvereine haben wir einen Teil der Vorberei tungen zu dem schweren wirtschaftlichen Kampfe zu erblicken, der des Buchhandels nach Kriegsende harrt. Denn darüber sind wir uns wohl klar: der deutsche Buchhandel wird alle Kräfte zusam mennehmen müssen, um seinen Platz in der Welt zu behaupten. Schon ein Blick auf Frankreich und seine krampfhaften, selbst be trächtliche Opfer nicht scheuenden Bemühungen, das deutsche Buch zu verdrängen, zeigt, woraus wir uns gefaßt machen müssen. Zu diesem Kampfe wird die Waffe einer besseren Ausbildung gerade gelegen kommen. Deshalb sollten die Vorbereitungen jetzt so weit gehen, daß die geplanten Kurse ihre segensreiche Tätigkeit möglichst schon im ersten Friedensjahre beginnen könn- ten. Leider sind meine ersten Ausführungen auch mißverstanden worden. Es wurden ihnen z. B. Ziele untergeschoben, die nie bestanden haben. Diese Anschauungen sind geeignet, die ganze Angelegenheit in ein falsches Licht zu rücken und der guten Sache zu schaden. Das gilt zunächst von dem Gedmrken einer Buch handelshochschule. Dieser hat mit meiner Anregung nichts zu tun. Mein Vorschlag ging dahin, Bildungsstätten für unsere jüngsten Buchhändler, in erster Linie also für die Lehrlinge zu schaffen, wo ihnen die Grund züge des buchhändlerischen theoretischen Wissens vermittelt werden. Das wären aber gerade die Kenntnisse, die für ein Studium an einer buchhändlerischen Hochschule unbedingt vorausgesetzt werden müßten. An diesen grundlegenden Berufskenntnissen Mit es leider sehr häufig. Sic können unmöglich durch den Besuch einer Fortbildung?- oder Handelsschule erworben werden. Daher der Wunsch nach Fach kursen, aber nicht, wie manche anzunehmen scheinen, neben der Fortbildungsschule, sondern statt oder besser noch durchVer- mittlung der Fortbildungsschule. Es wird eigentlich nachgerade Zeit, daß sich der Buchhändler mit dieser meist irur als unver meidliches übel, Wohl gar als lästigen Zwang empfundenen Ein richtung endgültig abfindet. Sie ist nun einmal da und wird nie verschwinden, sondern, im Gegenteil, sicher noch weitere Kreise ziehen. Da gilt es, die Gelegenheit wahrzunehmen und das einmal Gegebene nach Möglichkeit auszunutzcn, indem man cs in den Dienst der eigenen Sache stellt. Das ganze buch händlerische Bildungswesen mutz meines Er achtens auf der F o r tb i ld u n g s s ch u l P f l i cht aufge- baut werden. Hierin befinde ich mich übrigens in Über einstimmung mit Holland (Rr. 249) und mit Rath (26k), die auf Grund ihrer eigenen praktischen Erfahrungen zu dem gleichen Ergebnis gekommen sind. Die Fortbildungsschulpflicht allein bietet die nötige feste Grundlage und sichert gegen di« bei allen freiwilligen Unternehmungen unvermeidlichen schlechten Er fahrungen. Deshalb sollten zunächst in allen großen Städten, wo es möglich ist, für Buchhandlungslehrlinge besondere Klassen an den bestehenden Fortbildungs- oder Handelsschulen angc- strebt werden, in denen dann der gesamte Unterricht, der sonst naturgemäß auf den allgemeinen Warenhandel zugeschnit- 8
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