Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1896

^ 191, 18. August 1896. Nichtamtlicher Teil. 4965 Auskunft zu erachten. — -Zunächst ist der Angriff verfehlt, mit dem geltend gemacht wird, daß durch Verschweigen der statt gehabten Protestierung der am 6. November und 8. Dezember 1893 fälligen Wechsel eine arglistige Erteilung falscher Aus kunft überhaupt nicht habe bcthätigt werden können; denn da der Beklagte auf die von I. an ihn gerichtete Frage nicht schwieg, sonder» redete, so war damit auch die Möglichkeit gegeben, durch »»vollständiges Reden die arglistige Absicht der Täuschung des Fragende» zu verwirklichen.» — -Daß der Beklagte für den Schaden, den er durch arglistige Empfehlung verursacht hat, cinstchen muß, auch wenn die Empfehlung nur mündlich erteilt worden ist, folgt aus 8 818 Allg. L.-R. Teil ! Tit. 13, der durch den von stillschweigender Verbürgung handelnden ß 209 Allg. L.-R. > 14 eine Einschränkung nicht erleidet; der Heranziehung des Art. 317 H.-G.-B. bcdars cö zur Begründung der Verantwortlichkeit des Be klagten nicht.- (Reichsanzgr.) Lithographie-Ausstellung in München. — lieber die Münchener Ausstellung von Wiegendrucken der Lithographie be richtet die Papierzeitung folgendes: »Ein großer Teil der reichen Schätze der Mallinger-Sammlung in München ist seit 1881 in acht einzelnen historischen Ausstellungen vorgcführt worden. Das hundertjährige Bestehen der in München erfundenen Steindruckerei macht die diesjährige Ausstellung für das Druckgcwerbe besonders wichtig. Es sind 261 Nummern mit 312 Blättern und 13 Buch- drnckwerkcn aus der Zeit der sogenannten Wiegendrucke, also aus der Zeit von 1796 bis 1821, die aus der Mallinger-Sammlung und ans dem Historische» Museum zu einem Gesamtbilde der ersten Entwickelung der Lithographie zusammengcstellt worden sind. Diese Ausstellung darf als eine würdige Ehrung Scnefcldcrs gelten und reiht sich den Auszeichnungen an, die die Stadt München schon früher ihrem berühmten Mitbürger erwiesen Hat - Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Dsutsobs duristsn-^situng. llrsg. von Dr. D. Daband, De. N. 8tsnglein und De. II. 8taub. 1. labrgang. dlr. 16. (1b. Lugust 1896.) Ait Dittsraturübsrsicbt, mitgetsilt von ?rolessor 8obulr, Libliotbokar bei dem Reiobsgsriobt. 4". 8. 305—324. Verlag von Otto Disbmann in Lerlin. Drehbares Büchergestell. — Zu unserer Mitteilung in Nr. 187 d. Bl. über ein von Herrn Paul Bette in Berlin kon struiertes und durch ihn verkäufliches drehbares Büchergestell für die handliche Unterbringung von Nellamheften und Tauchnitz bänden in Sortimentsgeschäften teilte uns Herr Fr. Aug. Groh- mann in Leipzig mit, daß er seit etwa zwanzig Jahren den Alleinvertrieb eines drehbaren Büchergestelles besorge, daS von dem Fabrikanten Carl Hecht in Leipzig zuerst angefertigt worden sei und noch angefertigt werde. Indem wir dieser Erklärung gern Raum geben, müssen wir es anderseits ablehnen, sie als eine »Be richtigung» unserer ersten Notiz anzucrkennen. Denn das Hechtschc Büchergestell ist ein beliebig verrückbares Möbel, das sich, wie cm Globus, auf einem Dreifuß dreht, also auch in seiner Höhcn- entwickclung beschränkt ist und sich mehr für ein Studierzimmer zu eignen scheint, als für ein Geschäft. Das Bette'sche Büchergestell dagegen rnht mit seiner drehbaren Achse fest nn Fußboden und in der Zinimer-(Ladcn-1Dcckc, kann also die ganze Höhe des Ladens ausnutzen und soll ein fester Bestandteil der Ladeneinrichtung sein. In der betreffenden Mitteilung ist übrigens auch nur für diese spezielle Verwendung, noch dazu mit besonderem Hinweis aus die vorgenannten beiden Sammlungen, eine Priorität für Herrn Bette in Anspruch genommen, denn daß es drehbare Büchergestelle schon lange vorher gegeben hat, wird, wie uns, so auch jedem Leser bekannt sein. Personalnachrichten. Siebzigster Geburtstag. — Der Verlagsbuchhändlcr Herr E. Morgenstern in Breslau, der bereits vor fünf Jahren sein sünfzigjährigcs Buchhändler-Jubiläum feiern konnte, hat am 8. d. M. sein siebzigstes Lebensjahr vollendet. Obwohl der Tag in die all gemeine Reise- und Ferienzeit fiel und der Jubilar, wie auch vor fünf Jahren, sorgfältig vermieden hat, diesen Werkstein seines Lebens in der Oeffenrlichkcit bekannt werden zu lassen, reichten doch die Räume des Hauses zeitweise nicht aus, die große Zahl der Glückwünschendcn aufzunchmen. Der Magistrat, soivie die Stadt- verordneten-Versammlung, der der Gefeierte seit mehr als zivanzig Jahren angehört, sandten besondere Deputationen, ebenso zahlreiche Vereine, von denen mehrere künstlerisch ausgcstattcte Adressen, Gedenkblätter und kostbare Blumenspenden überreichten. Diesen Deputationen schloß sich eine große Zahl persönlicher Freunde an. Die Zahl der Briese und Depeschen aus alle» Teilen Deutschlands erreichte eine sehr bedeutende Höhe. Die meisten rührten von Er werbs- und Wirtschafts-Genossenschaften und deren Vorständen her, da der Jubilar seit über fünfundzwanzig Jahren dem deutschen Genossenschaftswesen mit besonderer Vorliebe seine Kräfte widmet, wie er denn auch mehrere Jahre dem Vorstände des Börscnvcreins der deutschen Buchhändler als eifrig und erfolgreich thüligcs Mit glied angchört hat. — Der Jubilar, den eben erst schwere Krank heit heimgesucht hatte, ivar so weit wicdcrhergestellt, um seine Freunde empfangen und mit ihnen seinen Ehrentag heiter verleben zu können. — Möchten ihm noch viele Jahre rüstigen Wirkens be- schieden sein! Gestorben: am 16. August der frühere Verlagsbuchhändler Herr Wolf gang Gerhard in Leipzig, der unter der Firma Wolsgang Gerhard seine Handlung am 25. Oktober 1845 begründet und in umsichtiger und erfolgreicher Arbeit zu Bedeutung und Ansehen emporgehobcn hat. Am 1. Januar 1891 trat er den Besitz des Geschäftes an seinen Sohn Raimund Gerhard ab, um sich zur wohlverdienten, aber leider durch Krankheit be einträchtigten Ruhe zurückzuziehcn. — Ehre seinem Andenken I Anzeigeblatt. ; Geschäftliche Einrichtungen s und Veränderungen. s35796j VV. IVIuIISl' Lngiisb and Lorsign Dookseller 1. 8tar Varä, 6are^ 8trsst, VV.O. in Dollffüll, den 15. August 1896. ?. x. klisrdurob bssbrs wir mied, clsw deut- sobsn Luobbandsl anLULeigsn, dass wir mied bier ruwlr lljäbriger 'Ibätigksit als Dondonsr -igsnt der Lirma 8tsobsrt in dlsw Vork als Lnglisb and Loreign llookssllsr etabliert babs. Des IVsiteren verweise wir anl meine VnLsigs inr Lörssnblatt dir. 189 vom 15. August 1896. lloobaebtungsvoll ^7. Alullsr. Kommissionär: 1? r. D ud w. Derb ig in Dsiprig. s35740j ?. sp. lob bssbrs miob biormit bökliobst an ?.uLsigsn, dass iob Lnds d. N. am bissigen Platte sino nsus (böbrnisebs) Luobbandlung unter dsr Lirma (xiintrtv I1it1>8li^ srölkne. I'iir den Lrlolg msinss Dntsrnsbmsns glaube iob sbsnso in msinsr Laobksnntnis, als in msinsn günstigen lrnanüisllen Vsrbält- nisssn genügende Lürgsobalt üu babsn. lisksrooxon über letztere erteilt bereitwilligst die Filiale dsr „Aivnostenskä banka pro Osobz-a Noravu" (Oowsrbsbank kür Döbmen und Näbron) in öudweis. IIsLugnsbmsnd aut das Ossagts, erlaube iob mir an die Herren Verleger das bölliobe Itrsuvksn Lu stellen, mein Onternebmsn ge fälligst durob Lonto-Lrölknung und rsebt- Lsitigos Linsenden littsrarisobsr und Xunst- dlovitäten, Vsr1agsvsr?.siobnisss, Drospekte, ^.nnonoen u. dsrgl. Lu unterstütLSn. Neins Vertretung übsrnakmen trsund- liobst dis Herren 8öksr L Llouösk in Drag, 74. 8s.vtlob>sir in IVion und lL. 74. Lrootctruus in Deipsig, bei denen immer binlängliobss Depot vnrlisgsn wird. Nit kollegialer Vobtung Dudweis, am 13. Tlugust 1896. Srtstuv Oubslrx. Neidork, den 1. August 1896. (3567 lj x, llierdurob bssbre iob nriob, lbnsn dis ergebene Nittsilung Lu maobsn, dass iob am bsutigsn Vage meine unter dsr Lirina 6rii1 7^U»6i'8' LnelilniiilUiiil» seit dem labrs 1857 bisrselbst bsstsbsnds Lucrktruiicllunx an Herrn Nax Hansen aus dl io bull verkauft babs, wolobor das Oesobätt unter der Lirma vormüls Ollrl ^.Ibsrs' knoststüiitiliiiix weiterkübrsn wird. lob kann lbnsn meinen llaobtolgsr als einen tüobtigsn, Ibrss Vertrauens in jeder Ilinsiobt würdigen Nann angslegentliob sm- pleblen und bin übgrLSugt, dass derselbe 675*