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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1917
- Strukturtyp
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- Band
- 1917-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1917
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- Deutsch
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10, 13. Jaimar 1917. Redaktioneller Teil. Auge»! Unsere alltägliche Fraktur z. B. läßt »och kaum ahnen, welche Pracht entfaltet zu werden vermag, wenn die Schnörkcl- kalligcaphie der Fraktur so recht üppig losgelassen wird — wir scheinen ja auch damit ästhetische Vorteile preisgegeben zu ha ben! Doch nun ahne» wir schon, worin für den jetzt vorliegen den Gegenstand die Lösung des Problems der Schriftgattungcn liegt. Kurz: Fraktur Paszt für Formlitcratur, An tigua für I n h a l I s l i I e r a t u r. Tie Fraktur ist selber formaler als die Antiqua, ist eingängi ger und interessanter, lenkt die Aufmerksamkeit mehr auf das Schriftbild, als es die Antiqua tut. Diese könnte man beinahe, wenn nicht auch sie vielfacher Schönheiten fähig wäre, den »ge vorncn Schulmeister« nennen, wie die Fraktur den »geborncn Belletristen«. Die Antiqua tritt hinter ihren Inhalt zurück wie ein technisches Nüttel hinter seinen Zweck, die Fraktur umkleidet den ihren mit einem mehr oder minder gefälligen Gewand. Diese wirkt mil Schriftbildern, jene mit Gegenstandszcichcn. Diese passt für synthetisches Interesse am Ganzen, jene für analytisches In teresse an den Teilen. (Schluß folgt.) Städtische Bücherhallen zu Leipzig: Bücher-Verzeichnis Kriegswiffenscbaft. Kl 8° 40 Seiten. Leipzig 1916, Städtische Bücherhallen. Steif drosch. Ladenpreis 1 Vom Balkan bis Ostasien."^Jnleressen, Ausgaben Probleme, Land und Leute, Geschichte, Religion, Kultur, Wirtschaft. Eine Bücherzusammenstellung. Kl. 8". 31 S. Leipzig 1916, ebenda. Steif drosch. Ladenpreis 1 Mit diesen beiden Sondcrverzeichnissen erbringen zwei Damen, l die den Berns der Bibliothekarin ergriffen haben, gewissermaßen den Befähigungsnachweis für sorgfältige und sachgemäße bibliographische ! Arbeit im Dienste des volkstümlichen Büchereiwesens. Unter den I Benutzern, der Leipziger Städtischen Biichcrhallen befindet sich sicher leine gewaltige Anzahl von Lesern, deren Hauptinteresse dem gegen- Iwärtigen Weltkriege zugewendct ist. Diesem natürlichen Interesse Iivird nicht nnr durch reiche, sorgsam ausgewählte Bücherbestände, Isolidern auch durch gute bibliographischeNachweise Rechnung getragen. Das I Bücherverzeichnis -»Kriegswissenschaft« umfaßt nnr einen, aber einen Iwichtigen Ausschnitt ans der Kriegsliteratur und beschäftigt sich mit der IWissenschaft vom Kriege im engeren Sinne, also mit den Dingen, I deren Kenntnis für die Beurteilung der meisten durch den Krieg ent- Istandencn Fragen Voraussetzung sein sollte, in sehr vielen Fällen aber Igar nicht oder nur unvollkommen vorhanden ist. Wir finden in dem »Katalog literarische Nachweise über Allgemeines im Kriegs- und IHcerwesen, über .Heeresorganisation, Heeres- und Wehrordnung, Ge lschichte des Kriegs- und Heerwesens, Kriegsphilosophie, Kriegspolitik, »Kriegsrecht, die Kriegshandlung, die verschiedenen Truppengattungen, Idic Technik des Kriegswesens, den Seekrieg und Luftkrieg. Das zweite Verzeichnis kommt einem im Verlaufe des Krieges Icntstandencn Orientierungsbedürfnis entgegen. Mit dem Aufschluß »der großen Land- und Handelsstraße nach dem Osten richteten sich die iBlicke weitester Kreise nach dem Orient, umsomehr, als die Kenntnis von Land und Leuten, der geschichtlichen, religiösen, kulturellen und »wirtschaftlichen Verhältnisse meist nnr unvollkommen vorhanden war. Wer sich in den Beständen der Bücherhallen über die Balkanfrage und Drientpolitik, über Ostasicn und die europäischen Interessen, über Ge schichte, Land und Leute der christlichen Balkanstaaten, des türkischen »keiches, des Islams, Asiens und Ostasiens unterrichten will, findet in ^em zweiten Verzeichnis ausreichende bibliographische Nachweise. VKide Verzeichnisse führen nicht nnr Titel von Büchern mit kurzen Bemerkungen ihrer Souderart, sondern'auch Einzelabteilungen ans Sammelwerken und Zeitschriftcnanfsätze auf. Es liegt iu der Natur der Sache, daß vielen Leuten, die sich mit dein Studium der in beiden Verzeichnissen behandelten Wissensgebiete »'efassen, mit der Gelegenheit der Bücherbcnntzung in de» Leipziger städtischen Biichcrhallen allein nicht gedient ist, sondern daß sie ge zeigt sind, sich das eine oder andere Werk käuflich zu erwerben, diesen und den anderen Benutzern des Katalogs, denen die Bestände der Leipziger Städtischen Bücherhallen schwerer zugänglich sind, dient ^in jedem Verzeichnis bcigefügter Schlüssel mit Verlags- und ) r e i s a n g a b e u. Auf Vollständigkeit erheben natürlich beide Verzeichnisse keinen Anspruch. Sie enthalten Angaben über sorgfältig Insgcwählten Lese- und Bildnngsstoff für die breiteren Schichten un- Icrcs Volkes, ohne daß eine strenge Trennung vom rein Wissenschaft lichen in allen Fällen möglich war. Im Hinblick auf ihre Zweckbe stimmung, weitesten Kreise» zu dienen, erscheint der Preis der Ver zeichnisse dem Umfange entsprechend reichlich hoch bemessen. Als Bearbeiterin des ersten Verzeichnisses hat sich die Bibliothck- assistentin Fräulein Josy Neinlein, des zweiten Fräulein Hildegard Bosse, die die gleiche Stellung bekleidet, verdient gemacht. —e. Kleine Mitteilungen. Ein seltsamer Schriftstellcrbund. Uber den jetzt mit großem Tamtam erlassenen Wettbewerb für einen Roman und ein Lustspiel, für die Preise von 4000 Mark in Aussicht gestellt sind, bringt die »Ber liner Volks-Zeitung« in ihrer Abendausgabe vom 5. Januar gewisse Einzelheiten, die geeignet erscheinen, sich mit den Ausschrcibcru etwas näher zu befassen. Der Weimarer Schriftstellerbund, wie sich der Preisansschrciber nennt, verspricht zwar in einer Fülle von Propa gandamaterial, daß er nur »rein literarischen und Humanitären Zwecken dient, aber es ist seltsam, daß die Menschen, die so edle Zwecke verfolgen, weder im Adreßbuch von Weimar noch sonst irgend wie zu ermitteln sind. Wohin die Beträge für Mitgliedschaft und »Prüfungsgebühren« gehen, ist schon etwas deutlicher, und zwar wer den sie von einer Frau Klara K., der Gattin eines angeblichen Ber liner Schriftstellers, in Empfang genommen. Ein Herr »Franz von der Groth«, der als Vorstand zeichnet, ist in Weimar und Umgebung nicht anfznfindcn. So bleibt nnr die Tatsache, daß vor einem Schrift- stcllerbnnd, dem nichts weiter auffindöar ist als die Empfangs- stclle für Geldbeträge, zunächst gewarnt werden muß. Diesen Ausführungen möchten wir noch hinzufügcn, daß der Weimarer Schriftstellerbuud angeblich dem »Arbeits-Departement des Kriegsamtes« den Vorschlag unterbreitet hat, »man möge die deutschen Geistesarbeiter besonders berücksichtigen, wenn ihre Arbeitskräfte verlangt werden«. Zu diesem Zwecke erläßt der Verein eine Umfrage an die deutschen Schriftsteller, die von einem gewissen »Müller« unterzeichnet ist. Dieser Name wird sich zweifellos im Weimarer Adreßbuch finden, schmieriger dürfte cs indes sein, zu ermitteln, welcher Müller als empfangsberechtigt für den Weimarer Schriftsteller-Bund anzusehcn ist. Angeblich soll der eigentliche Unter nehmer ein gewisser Oskar Kaiser sein, der sich gegenwärtig im Heeresdienst befindet. Vortrag über Grillparzers Ahnfrau. - Am 31. Januar 1817 wurde Grillparzers Erstlingsdrama »Die Ahnfrau« zum ersten Male anfgeführt; dieser Tag fährt sich somit Ende dieses Monats zum hun dertsten Male. Aus diesem Anlässe wird auf Einladung des Wiener Volksbildungs-Vereins unser Wiener Kollege Herr Friedrich Schiller am Sonntag, 21. Januar, um 4 Uhr nachmittags, im Lesesaale des Wiener Kaufmännischen Vereines, Wien I, Iohannesgasse 4, einen Vortrag über Grillparzers »Ahnfrau« halten. Eintritt frei, Gäste willkommen. Die polnische Sprache im Postverkehr. Im privaten Postverkehr des Generalgouvernements Warschau tritt für den Post- und Telegra- phenvcrkehr von jetzt ab eine wesentliche Erleichterung ein, indem die polnische Sprache außer wie bisher auf Postkarten auch in Briefen, Drucksachen, Geschäftspapiercu zngelassen wird. Die Beschränkung, daß Privattelcgramme nicht mehr als 13 Worte enthalten dürfen, wird demnächst für das Gebiet des Generalgouvernements aufgehoben. Ein Jubiläum der medizinischen Presse. - Vor 200 Jahren ist, ivic Prof. Di-. Kißkalt in der »Deutschen Medizinischen Wochenschrift« mitteilt, die erste Berliner medizinische Fachzeitschrift »^eta mn- clieorum Ü6roIiii6N8ium« erschienen. Ihr Begründer war Johannes Daniel Gohl, der seit 1711 Aufseher über den Gesundbrunnen iu Freicnwalde war. Kriegsteilnehmer und Angestelltenversichernng. — Die ständigen Neueinbernfungen lassen es wünschenswert erscheinen, von neuem dar auf hiuzuweisen, daß die versicherten Angestellten in der Lage sind, sich bzw. ihren Hinterbliebenen (Frauen und Kindern unter 18 Jahren) Ansprüche ans der Angestelltenversichernng zu sichern, für de» Fall, daß für den Kriegsdienst - oder auch aus an deren Gründen vorzeitig Bernfsnnfähigkeit oder Tod eintritt. Es ist dies zu erreichen durch A b kürzung der Wartezeit, die sonst für die Hinterbliebenenrenten 60 Monate, also mindestens 3 Jahre, und sür das Ruhegeld (Invalidenrente) mindestens 120 Monate, also mindestens 10 Jahre, beträgt. Die Abkürzung ist seitens des Ver sicherten beim Direktorium der R c i ch s v e r s i ch e- r n n gsanstalt für A n g e st c l l t e, Berlin-Wilmersdorf,. Hohen- zollerndamm 103/193, zu beantragen: die Bewilligung hängt von dem günstigen Gesundheitszustand des Antragsstellers ab. Es ist dabei 39
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