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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1917
- Strukturtyp
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- Band
- 1917-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1917
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- Deutsch
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Wenn wir hier von »wissenschaftlichen« Büchern und Ver öffentlichungen sprechen, so steht uns erst in zweiter Linie die Wissenschaft engeren Sinnes vor Augen; in erster Linie meinen wir - teilweise in Übereinstimmung mit dem urheberrechtlichen Begriff »wissenschaftlich« — folgende Unterscheidung. Es gibt Bücher, Zeitschriften usw., deren Hauptwirkung eine gcsühlsmäßige in wcitcsteni Wortsinn sein soll, und andere, die hauptsächlich verstandesmäßig in gleichfalls weitester Bedeu tung zu wirken haben. Man kann jene Literatur die unterhal tende, diese die belehrende nennen — beides wiederum im wei- testen Sinn, aber auch mit den naheliegenden Gefahren solcher Bestimmungen und Unterscheidungen überhaupt. Für uns kommt hier hauptsächlich dies in Betracht, dag die erstgenannte Literatur, trotz des inhaltlichen Interesses so vieler Leser von Poetischem, doch eine größere Formbedeutung, die letztere eine größere Inhalts bedeutung hat. Dort wird mehr danach gefragt, wie der Autor schreibt, hier mehr, was er schreibt. Dort walten ästhetische Interessen Vvr, hier logische. Dort gilt mehr der Gesamtcindrnrk, hier mehr der Einzcleindruü. Und das wirkt nun auch auf die äußere Gestalt, auf die Ausstat tung: sie wird in der elfteren Gruppe mehr auf eine Wohl gefälligkeit ausgehen, die bereits beim Aufschlagen des Buches anmutig und mehr znsammenhaltend (shuthetisch) als zer legend (analytisch) wirkt, wird hingegen in der letzteren Gruppe mehr auf Klarheit und noch mehr auf Deut lichkeit im Sinne von zuverlässigen Unterscheidungen bis ins einzelste hinein altsgehen. Dort kann schließlich alles in gleicher Weise wesentlich oder sogar »hauptsächlich« sein; hier gilt eine scharfe Hervorhebung des Wesentlichen gegen das Unwesentliche, der Hauptsachen gegen die Nebensachen. Und wäh rend dort viel ans einen gleichmäßigen Verlauf und Fluß des Dargebotenen aukommt, auf eine mehr oder minder schön ge schwungene geistige Linie, deren Rhythmus de» Leser tragen und einigermaßen bequem vom Anfang zum Ende bringen soll, muß hier mit Ungleichmäßigem gerechnet werden, mit mehreren ttnd zum Teil neben- oder auch gcgeneinanderlaufenden Linien und ganz besonders mit einer mehr oder minder selbsttätigen Mitarbeit des Lesers. Es wird sich bald zeigen, wie von dieser Unterscheidung aus manche hier vorhandenen Streitpunkte besser als sonst zu er ledigen sind. Das den beiden Klassen von Literatur Gemein same soll indes nicht vergessen werden. Indem wir es nun hier doch mit dem der zweiten Klasse Eigentümlichen zu tun haben, sei eine Angelegenheit voraugestellt, die zwar für beide Klassen wichtig, aber gerade auch durch jene Unterscheidung be einflußt ist; eine Angelegenheit, die schon mehrmals erörtert wurde, jedoch wegen noch fortdauernder,Übelstände und geradezu Torheiten immer wieder eine kritische Aufmerksamkeit verdient. Wir meinen das Problem des Buchtitels. Was Karl Bnch er dazu im Jahre 1912 geäußert hat, indem er in einem Vortrag die Frage beantwortete: »Welche Rücksichten sind bei der Wahl eines Buchtitels zu beobachten?« (abgedrnckt in Bü cher« »Hochschulfragen« von 1912), scheint leider recht wenig gewirkt zu haben und verdient neue Beachtung und Fortführung. Namentlich die Breite und Umständlichkeit von Büchertiteln ist dort gekennzeichnet und angegriffen worden, hält sich aber trotzdem wie ein Erbübel. Nun läßt unsere Unterscheidung jener zwei Literalurklassen bereits vermuten und rechtfertigen, daß in der mehr unterhal tenden Literatur der Buchtitel gleichfalls durch eine gefällige Form, dagegen in der mehr belehrenden Literatur hauptsächlich durch eine unterscheidende Verständigung über die Absichten des Buches wirken will. Das würde ganz, recht sein: und daß wissenschaftliche Buchtitel sich in dieser Richtung bemühen, muß anerkannt werden. Allein wie geschieht das meistens, und was kommt dabei oft heraus! Belletristische Erzählungslite- ratur hat an der Verwendung des Namens eines »Helden« eine kaum übertreffliche Art von Buchtiteln. Wird aber diesem Namen dann etwa hinzugcfügt: »Ein Roman ans dem sozialen Leben der Gegenwart«, so ist es mit der bündigen Schlagkraft des Ti tels schon vorbei; es beginnt der Unsegen der Untertitel, die den Eindruck machen, als wolltet! sie den Vorbeieilenden fest- halten, um ihn schnell noch zu mahnen, daß dies »was für ihn ist«, und daß er es nicht mit einer Abhandlung über Ka ninchenzucht verwechseln soll. Indessen waltet dieser Unsegen in der — wie wir sagen - Formliteratur lange nicht so wie in der Jnhaltsliteratur. .Hier mag er sogar notwendig werden, wenn der Obertitel etwas ankündigt, das mehreren Gebieten gemeinsam sein, mehrfache Absichten verbergen kann. Heißt ein Buch »Afrika«, so läßt es noch offen, ob cs »Meine Erlebnisse in den Tropen« oder aber »Eine geographische Beschreibung seiner Teile« bringen will; kündigt sich eine »Methodenlehre« an, so weiß man noch nicht, ob eine aus der Philosophie oder eine aus der Pädagogik ge meint ist. Roch mehr: manchmal wird eine nähere Bestimmung, speziell eine Einschränkung des Buchinhalts in geradezu sträf licher Weise verschwiegen. Um bei dem letztgenannten Gebiete zu bleiben: wie manche »Allgemeine Pädagogik« oder dgl. erscheint, die tatsächlich nur z. B. ein Buch über Votksschnl pädagogik sein will! Allein ich möchte den Untertitel sehen, der nicht entweder ohne weiteres Wegfällen oder in den Hanpttitcl hineingezogeu werden kann; und gewöhnlich verträgt auch dieser noch eher eine Verkürzung, eine Straffung als eine Verlängerung oder eine Verbreiterung oder gar eine geschwätzige Zerdehnung. Eine dem jüngsten Büchermarkt entnommene Publikation ist dafür charakteristisch genug, um hier eine Anführung zu verdienen. Die anscheinend gut angelegten »Pädagogischen Forschungen und Fragen«, die R. Stölzle herausgibt (Paderborn seit 1918, F. Schöningh), bringen als erstes Heft von G. GreißI : »Otto Wiltmaun als Pädagog und seine Entwicklung. Ein Bei trag zur Pädagogik des 19. Jahrhunderts«. Daß hier der be handelte Autor den Zusatz bekommt als »Pädagog«, ist ganz recht, denn von seinen philosophischen Verdiensten wird dabei abge sehen. Doch wozu die Worte »und seine Entwicklung«? Haben denn wir Titelleser den Verfasser des Buches in Verdacht, er wolle uns die Wandlungen, die sein Held wie mehr oder weniger jeder Gcistesmann durchgemacht hat, unterschlagen, sie fälschlich in ein einziges Stadium zusammcnziehen, lvas ja manchem 37
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