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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1917
- Strukturtyp
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- 1917-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1917
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- Deutsch
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32NI°l?a>" ZS tu". tt , i°f' ^s."z2 nt. isi-III^S -N-. Nr. 13. .EMMrnd^MrstÄ^^Äiis'öerAMj^^nBÄHNMÄ^u''2eU)i^ Leipzig,. Mittwoch den 17. Januar 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Inhaltsverzeichnis und Llbsrsichtstafel. Von Or. N o b e r l S t e i n in Leipzig. Mer Werl und Bedeutung des Inhaltsverzeichnisses sind sich Verfasser und Verleger einig. Das Inhaltsverzeichnis gibt nicht nur in Stichworten den Inhalt an. sondern zeigt zugleich Aufbau und Gliederung des Stoffes. Gut gegliederte Bücher lassen selten das Inhaltsverzeichnis vermissen! sogar in einzelnen Ro manen kann man es finden, wie z. B. in Wilhelm Heinrich Riehls »Ein ganzer Mann« (Cotta); hier spricht geradezu die Freude an wohlabgewogener Komposition heraus. Im all gemeinen ist in der Schönen Literatur ein solches Verzeichnis entbehrlich. Bei allen wissenschaftlichen Werken aber sollte aus ein aus führliches Inhaltsverzeichnis gehalten werden. Aber — und darum handelt es sich hier — die äußere Form sei noch sorgfältiger gepflegt. Die schönste Inhaltsangabe kann dem Verfasser durch den Buchdrucker beeinträchtigt, ja verdorben werden, während anderseits der Drucker auch aus einem mäßigen Verzeichnis durch geschickte Hervorhebungen im Druck noch etwas »machen« kann. Gute Beispiele bieten verschiedene Bände der Kultur der Gegenwart (Teubner), trotzdem meist mehrere Verfasser an einem Bande beteiligt sind; hier merkt man das erfreuliche Walten einer Schriftleitung; solche Herausgebcr- Schriftleitung gibt es allerdings nur bei Sammelwerken; bei Einzelwerken dürften Vorschläge der Verlagsschriftleitung oft genug dem Verfasser willkommen sein. Musterbeispiele möchte ich die Inhaltsverzeichnisse der Werke Wilhelm Wundts nennen. Hier ist gute, nicht überreiche Gliederung; die Haupt abschnitte treten klar hervor; die Bezeichnungen »Abschnitt«. »Teil« ufw. fehlen oder sind im Druck schwächer gehalten als die Jnhaltsbezeichnung, die dadurch kräftiger ins Auge fällt. In den beiden hauptsächlich unterrichtlichen Werken; Grundriß der Psychologie und Einleitung in die Philoso phie sind die Stichworte der kleinen Abschnitte eines ein zelnen Paragraphen in fortlaufendem Satz gedruckt, also nicht, wie sonst, jedes -Stichwort in einer Zeile für sich, so daß bei aller Ausführlichkeit die Übersicht gewahrt bleibt. Aller dings nur eine beschränkte Übersicht. Daher gibt Wundt in seiner EinleitungindiePhilo- sophieals Anhang noch besondere »Tabellarische Übersichten«. Hier sind die einzelnen Gruppen größerer Abschnitte der Ge schichte wie des Systems der Philosophie auf Tafeln vereinigt, so daß man mit einem Blick den ganzen geschichtlichen oder lo gischen Zusammenhang der Teile überschaut. Der Vorteil ist ohne weiteres ersichtlich. Es bedarf nicht langen Suchend und Umblätterns: die Tafel zeigt übersichtlich den großen Zu sammenhang. so daß die weiteren Einzelheiten leichter einfallen oder entwickelt werden können. Natürlich kann die Tafel keine Begründungen und sonstige Ausführungen bringen; das soll sie auch nicht. Sie leistet genüg, wenn sie das. was im Text ein gehend dargelegt ist, in so klarer, geschickter Anordnung zusam- menfaßt. daß es dem Gedächtnis oder Verstand nicht schwer fällt. Näheres von selber wiederzufinden. Solche Übersichtstafeln oder synoptische Tabellen, für Ge schichtliches auch Synchronismen genannt, waren in früheren Zeiten viel mehr in Gebrauch als heutzutage. Für alle Fächer des Wissens gab es Tabelleuwcrke oder doch einzelne Übersichts tafeln; ich habe solche zusammengestcllk für Theologie, Rechts kunde. Natur- und Heilkunde, Mathematik, Technik, Erdkunde, Sprachen. Philosophie und Geschichte (politische. Kultur-, Kunst-, Wissenschaftsgeschichte usw.).*) Für jegliche Art bon Statistik wie für Zusammenstellung von Zahlwerten in Medizin und Na turwissenschaft ist die Tabelle die selbstverständliche Darstellungs- form; ebenso für Stamm- und Ahnentafeln wie für Geologie. Übersichtstafeln sind »im öffentlichen und Geschäftslcden wie im Haus« ein viel verwendetes Hilfsmittel zu vergleichender Dar stellung verschiedenartiger Zeitrechnung, bon Münzen. Matzen und Gewichten, sowie zu handlicher, schnell zurechtweisender Zusammenstellung verwickelter Verordnungen und dergleichen. Posttarife. Fahrplantafeln, Münztabellen, Vergleichsüber sichten der Kalender verschiedenen Stils. Wandkalender (im Gegensatz zu Abreiß- joder Buchjkalendern). Berechnungstabel len für schwierige Körperinhalle (wie z. B. Baumstämme), No- menklainrvergleiche. gesundheilspolizeiliche Verordnungen fürs Haus (bei Seuchengefahr). . . . Anweisungen zu Hilfeleistung bei Unglücksfällen in Fabriken und Badeanstalten kurz, eine bunte Fülle von Tabellen kennt man im praktischen Leben«. **) Sie bilden einen Latsachenbeweis für ihre Brauchbarkeit. Und doch ist die Verwendung der Übersichtstafeln in der Lite ratur seit zwei, drei Menschenaltern auffällig zurückgegangeu. Den Ursachen soll hier nicht weiter nachgcsorscht werden. Datz die Tabellen unzweckmäßig^wären und daher seltener ange wendet würden, bestreite ich. Im Gegenteil möchte ich empfehlen, sich von neuem mit der Tabellenfrage zu befassen, sich möglichst mit dieser Darstellungsform wieder zu befreunden und sie wie der allgemeiner zu benutzen. Und zwar zur Ersparung bon Mühe und Zeit. »Das neue Deutschland nach dem Kriege wird schwere Aufgaben zu lösen, harte Arbeit zu leisten haben. Es gilt, mit unseren Energien hausz uh alten und mit gesammel ter Kraft ans Werk zu gehen. Zu geistigem Haushalten und zu geistiger Sammlung können, so glaube ich, die Übersichten mit ver helfen«.***) Wir haben wahrhaftig nicht mehr soviel Zeit wie frühere Geschlechter, aber wir wollen doch, wenn wir Bücher benutzen, gründlich lesen, mit nachhaltigem Erfolg. Zum gründlichen, be sinnlichen Bücherlesen laden aber die Übersichtstafeln so recht ein; sie bilden geradezu Ruheplätze für den Geist. So wirken z. B. die verschiedenen »synchronistischen Tabellen«, die Uorck von Warten bürg seiner Weltgeschichte in Umrissen nach den einzelnen Kapiteln beigegebcn hat. Ob der Erfolg — 15 Auflagen! — nicht auch diesen praktischen Tafeln mi t zu ver danken ist? (Militärische Werke wenden übrigens mehrfach die *> Vgl. meine Abhandlungen: Übersichtstafeln für Natur- und Heilkunde in G li n t h c r - S » d h o f f s »Mit teilungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften» 191« XV. Band S. 89 fs.; Alte und neue Übersichtsta feln in Dilles »Deutschen Geschichtsblattcrn« 1916 Heft 7—9. **> Aus meinem Aufsatz Übersichtstafeln als Unter richtsmittel in Jlberg-Cauers »Neuen Jahrbüchern für Päda gogik« ISIS S. 22« ff. ***) Alte und neue Übersichtstafeln (Anm. l) S. 218. 49
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