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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1927
- Strukturtyp
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- 1927-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1927
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- Deutsch
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X- 96, 26. April 1927. Redaktioneller Teil. die Galerien Thannhauser im Lause des Monats Mai in Berlin W 9, Bellevnestrassc IS, erössnen, wird als erste eine Ausstellung deutscher Malerei und Plastik (Ausschnitt aus der Zeit von Menzel und Leibl bis Heutes gezeigt werden. — Die Galerie DelVecchio in Leipzig eröfsnete vor kurzem ihre große April— Mai-Ausstellung mit einer umsangreichen Kollektion von Werken von Ale;. Weise-Mlinchen, speziell Schneelandschasten aus den bayri schen Bergen. Ferner ist zum ersten Male in Leipzig mit einer größeren Sonder-Ausstellung vertreten der Italiener Ulderico Gio- vacchini mit seinen interessantesten Arbeiten an Landschasten, In terieurs, Genrebildern und Porträts. Ferner sind erstklassige Einzel werke älterer Meister ausgestellt. — Die Galerien Thann- hanser in München, Thcatinerstraße 7, zeigen im Monat April die Große Ausstellung französischer Kunst (Cözanne, Corot, Courbet, Daumier, Degas, Delacrol;, Gauguin, van Gogh, Manet, Monet, Monticelli, Picasso, Pissarro, Renoir, Sisley, Toulouse-Lautrecs sowie junge Kunst. Die »Bastei, Verein jüngerer Buchhändler«, Dresden, veranstaltet am Sonnabend, dem 3V. April 1927, abends 8 Uhr, im Restaurant »Weltschänke«, Barbarosfastraße, Ecke Kyffhäuserstraße, einen Her renabend. Alle Kollegen des Dresdner Buchhandels sind dazu herzlichst eingeladen. Es ist dafür gesorgt, daß dieser Abend allen Teilnehmern einige frohe und vergnügte Stunden bringen wird. Der Kreis Leipzig des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs- gehilfcn-Verbandcs teilt uns folgendes mit: Am Sonntag, dem 1. Mat, findet ein Familien - Ausflug statt. Wir fahren nach Grimma und wandern von hier über Großbothen nach unserem schöngelegenen Erholungsheim »W a l d s r t e d e n« bei Bad Lausick. Der Vorstand des Kreises Leipzig ladet alle Buchhandlungsgehilsen mit ihren Familien hierzu herzlichst ein. Gäste sind willkommen. Die Abfahrt erfolgt 8 Uhr früh vom Bahnsteig LS aus; Tresspunkt daselbst 148 Uhr. Gelegenheit zum Mittagessen ist in Großbothen ge geben. Die Kaffeetafel findet im »Waldfrteden« statt. Nachzügler fahren 8.20, 10.15 (Eilzug), 11.S» und 2.18 Uhr direkt nach Bad Laulick. Es ist Sonntagskarle zu lösen, die Gültigkeit für Grimma bzw. Bad Lausick hat (Preis 4. Kl. Mk. 1.50, 3. Kl. Mk. 2.20). Hoffentlich beschert uns der Wettergott recht sonniges Frllhlingswetter. Die Gründung einer Argentinischen Philosophischen Gesellschaft wurde, wie der »Philos. Weltanzeiger« berichtet, auf dem Internatio nalen Philosophenkongreh an der Harvard-Universität durch Professor Cvriolano Albertni in Buenos Aires bekanntgegcben. Nach seinen Ausführungen hat es Philosophie im sachwissenschaftlichen Sinne bis her in Argentinien nicht gegeben. Reben dem spanischen Scholastizis mus habe man nur philosophische Ideologien im Gefolge politischer und sozialer Bewegungen gekannt; von Einfluß seien hier Comte, Spencer, John Stuart Milk und besonders Haeckel gewesen. Jetzt sei das philosophische Interesse im Erwachen, und man studiere Boutrou;, Bergson, Croce, Windelband, Husserl. Buchausstellung in Bulgarien. — In der bulgarischen Hafenstadt Varna wird eine Buchausstellung vorbereitet. Diese wird von Ver legern und auch von Autoren beschickt. Der Sitz des Ausstellungs komitees besindet sich in der Buchhandlung »OLitelj« in Varna. Dr. F. W. Aus Schweden. — Die Frage über den Wert der Blicherbe- sprechungen in der Tagespreise ist für den Buchhandel keine neu mehl, und der Wert bzw. der Nutzen, den diese auf den Absatz von Neuerscheinungen ausllben, wurde schon sehr oft erörtert. Auch in Schweden hat man sich wieder einmal damit beschäftigt und eine bessere Lösung als die bisherige zu finden gesucht. Unter anderem hat ein jüngerer Schriftsteller einen Vorschlag gemacht, nach welchem die Neuerscheinungen von bisher unbekannten Autoren zurückgestellt und diejenigen Autoren, die nicht ganz Außerordentliches leisten, vollständig totgeschwiegen werden sollen. Demzufolge sind auch Rund fragen bei einigen großen Verlegern erfolgt, die sich ziemlich einheit lich dahin geäußert haben, daß es nicht angängig sei, hier einen Unterschied zu machen, und baß es von großer Bedeutung ist, wenn die Neuerscheinungen, besonders zur Weihnachtszeit, seitens der Presse durch Besprechungen einem weiteren Publikum bekanntgemacht werden; denn solange man in Schweden (wie bisher) daran sesthält, haupt sächlich zu Weihnachten Bücher in größerem Maßstabc sllr sich, sür Freunde und Verwandte usw. zu kaufen, ist es sehr wichtig, daß recht viele Besprechungen erscheinen. — Es mag hier erwähnt werden, baß gerade die schwedische Tagespresse den Verlegern hinsichtlich der Rezensionen ganz außerordentliche Dienste erweist, indem sie zur Zeit der großen Bllcherslut, die etwa im Oktober/November be ginnt, hierzu geeignete Hilfskräfte (Schriststeller, Dichter, Akademiker usw.) einstelll, um möglichst alle Neuerscheinungen, die ihr zur Be sprechung zugesandt werden, berücksichtigen zu können. Die großen Tagcsblätter bringen regelmäßig jede Woche besondere Beilagen auch mit Abbildungen, außerdem in jeder Nummer nicht nur Verzeichnisse, sondern auch kurze Hinweise und Besprechungen von Neuerscheinun gen, sodaß das Publikum jeden Tag aus die neuen Bücher hingewiesen wird. Es hat sich gezeigt, daß zahlreiche Besprechungen in der Tages preise geradezu ausschlaggebend sllr den Erfolg oder Mißerfolg eines Buches gewesen sind. Im schwedischen Finanzministerium wurde eine Gesctzesnovelle ausgearbeitet, die das Autorenrecht, wie es in der Berner Konvention sestgelegt ist, auch aus den öffentlichen Bortrag der Dichtwerke aus dehnen will. Zur Gesetzesnovelle hoben sich verschiedene sachverständige Kreise geäußert, u. a. hat sich die Aktten-Gesellschast Nadiodtenst, die den Rundfunk sllr Schweden versorgt, gegen eine solche Erweite rung des Autorenrechts ausgesprochen. Von dieser Seite wird nämlich befürchtet, daß eine derartige Maßnahme im Interesse der allgemeinen Bildung nachteilig wirken würde. F. V. Abschluß der ungarischen Enzyklopädie. — Durch eine Festsitzung in der Ungarischen Akademie, der Wissenschaften wurde die Heraus gabe des 20. Bandes des Rsvai-Le;ikons und damit die Vollendung dieser großen ungarischen Enzyklopädie gefeiert. Die Arbeit daran, die natürlich durch den Krieg und die Wirtschaftskrise vielsach ge hemmt war, hat zwanzig Jahre gebauert. Der Organisator, der Ver leger Maurus Joh. Rövai, ist vor einem Jahre gestorben, hat also die Vollendung seines Werkes nicht mehr erlebt. An der Enzyklopädie, die berufen ist, das 1892—I960 herausgegcbene Ikbändige Pallas- Le;lkon zu ersetzen, waren 877 Mitarbeiter beteiligt. Aus den Vereinigten Staaten von Amerika. — Immer von neuem bemüht sich »Ludlisbors' Wooklv«, ihren buchhändlerischen Lesern Anregung zur Erweiterung ihres Geschäftsbetriebs zu geben. In drei aufeinanderfolgenden Aussätzen schrieb ein Mitarbeiter: »Wie man sich ein Antiquariat einrichtet« (öuilckiug a rare Look Department). Was soll man kaufen?, heißt es darin: Jeder Ort von über 566 Einwohnern besitzt alte Bücher, die man eben nur auffinden muß; eS sind überall mehr vorhanden, als der Nichtkenner ahnt. Man bemühe sich um Bücher über die Geschichte Amerikas, ober zuerst noch besser, über die eigene Lokal-Geschichte. Man forsche die Käufer aus, welche Art Bücher sie sammeln, denn im Lande der Sammler aller Gegenstände gibt es überall Freunde irgendeiner Sorte alter Bücher; man bemühe sich, deren geheimste Wünsche zu erfahren und komme ihnen mit Vorschlägen und Angeboten entgegen, usw. — Die Religionsbuch woche, die jedesmal am Anfang des Jahres stattsindet, ist eine Amerika eigentümliche Einrichtung, die in der alten Welt kaum so erfolgreich zu gestalten wäre. Eine ganze Nummer des Verlegerblattes ist dieser Woche gewidmet, und ein wirklich stimmungsvolles Werbeplakat für die Woche wird abgebildet. Das Innere eines hohen Domes ist im Halbdunkel dargestellt, nur eine hohe, durch das ganze Bild gehende Säule ist hell beleuchtet; einige Kirchcnbesucher im kleinsten Maßstab, um durch den Gegensatz zu wirken, erscheinen im Vordergrund um den Säulenschaft herum, darunter steht in wenig auffallender, dem Bilde angepaßter Schrift: ktoligious Looks duilck Llraraotor«. — Die gleiche Nummer bringt eine Schilderung des Streites, der in England um die neue Ausgabe des offiziellen Gebetbuchs »Lraxer Look» ausge brochen ist. Die bisher gebrauchte Ausgabe stammt aus dem Jahre 1682 und ist nie erneuert worden. Dann wurde ein Ausschuß, dem hohe Würdenträger angehörten, beauftragt, eine Erneuerung des Buches in die Wege zu leiten. Das hat 86 Jahre gedauert, und nun lag das neue Buch fertig vor. Es wurde ei» buchhändlerischer Ersolg. Andere Bücher kamen in den Buchhandlungen ins Hintertressen, und das Lrs^or Look wurde ein »Lest Seiler«. Nun wurde es kürzlich zum ersten Mals von einem Geistlichen im Gottesdienst gebraucht, und so fort erhob sich heftiger Widerspruch, denn das Buch ist noch nicht amtlich abgenommen worben. Es müssen noch hohe Behörden und sogar das englische Parlament bemüht werden, um die allgemeine Ein führung vorzunehmen. Den strenggläubigen Kreisen ist es zu ketzerisch und den Aufgeklärten noch zu strenggläubig; bei den Formeln der Eheschließungen ist bei der Erwähnung der Braut das Wort »Ge horchen« (Obez-) ausgefallen; daher besonders der Sturm der Ent rüstung und der Ersolg bet der Frauenwelt. Um recht anschaulich die Ausgaben eines Buchhändlers zu schil dern, werden in einem Aussatz als handelnde Personen ein Philosoph und ein Sortimenter etngesllhrt. U. a. sagt der Philosoph: »Me verkaufen Bücher, wie ein Farmer seine Geschäfte macht. Der Farmer geht zu einem Mann, der ein hnugriges Pferd besitzt, und bietet ihm Heu an«. Daraus der Buchhändler: »Natürlich, denn einem hungrigen Auto kann er kein Heu verlausen«. Der Philosoph erwidert: 473
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