.V 58, 12 MLrz ISIS, Künftig erscheinende Bücher, Börsenblatt s, d. Dtschn. Buchhandel. 3165 Verlag von Egon Fleischel Co., Berlin <I Wir versandten Rundschreiben über folgende demnächst erscheinende Neuheiten: Mühselige und Beladene Novellen von Otto Alscher Mit Amschlagzeichnung von L. Widlizka geh. Mk. 3.—; geb. M. 4.— Wie in seinem Erstlingswerk „Ich bin ein Flüchtling" führt uns Otto Alscher wieder in die Grenzgebiete Rumäniens und Angarns, wo der Kamps tobt zwischen den W Zigeunern und dem Lirtenvolk der Rumänen. Beides sind Menschen; die einen stark und stämmig für sich, die anderen ein kleines Laustem unsteter Menschen, mißachtet, aber trotzdem keine Knechtesnaturen. — Alscher hat ein seines Ohr für die gewaltige Musik, die die riesige Berglandschaft, die weiten Steppen durchbraust, für die ergreifende Melancholie, die über demLeben dieserAusgestoßenen liegt. Das Lied von der Sternenjungfrau Ein Berliner Roman von Alfred Gold geh. M. 4.-; geb. M. 5.—. DasLied von der Sternenjungfrau, wie romantisch es als Titel auch klingt, ist ein sehr realistisches Lied, vom Leben und Treiben der Berlin-W-Bohöme. Der Verfasser hat seinen Stoff aus den Milieus geschöpft, in denen sich der große Entwicklungsprozeß der wachsenden Weltstadt ausprägt. Er hat eine Art journalistischen Romans geschrieben, der die Tendenzen der Zeit auffangen will. Ein Lauptvorzug des Buches neben der scharfen Charakteristik ist die Plastik, mit der das Gesellschaftsbild herauskommt. Andreas der Dieb Ern Geschichtenband von Ludwig Bauer Mit Amschlagzeichuung von I. Tom geh. M. 2.— ; geb. M. 3.— Ludwig Bauer gehört gegenwärtig zu den bekanntesten deutschen Journalisten. In diesem Buche debütiert er nun als Erzähler, und man kann schon jetzt mit Bestimmtheit aussprechen, daß ihm auch hier der Erfolg treu bleibe» wird. Er hat vom Feuilleton die Frische und Lebendigkeit der Schilderung übernommen; aber er verbindet damit ruhige Sicherheit, die innerlichsten Seelen regungen bloßzulegen, Reichtum an Ein fällen und eine fast verblüffende Kraft, den Leser fortwährend in einer wie selbstver ständlichen Spannung zu halten. Das stille Leuchten Roman von August Friedrich Krause geh. M. 4.—; geb. M. 5.50 Wie im „Sonnensucher", dem ersten Roman Krauses, bildet die innere Ent wicklung eines Menschen auch den Inhalt des neuen Bandes „Das stille Leuchten". Diesmal jedoch gelangt das Liebesproblem zur Darstellung und wird zum entscheidenden Erlebnis, um das die Ereignisse sich gruppieren. Krause schildert mit Kraft und Anschaulichkeit und versteht es, für seine schlesische Leimat zu interessieren. Szenen von hoher dramatischer Wucht wechseln mit rührenden Ereignissen, sortreißende Spannung liegt in dem Ganzen.