780 Börl-n-latl s, d. Dljchn. Buchtzxnd«. Künftig erscheinende Büchen .H 28, I. Februar 1917. Soeben gelangt zur Ausgabe: Das Mätteliseppi Eine Erzählung von Heinrich Federcr 16. bis 20. Tausend Mit einem Bildnis Federers 565 Seiten. Geheftet 5 Mark. Gebunden 6.50 Mark. wenn ich in einer schlaflosen Nacht im Schreibzimmerchen sitze, die Fenster H 1 offen, die Stadt ringsum im Schlummer, und höre unten am See den Schnellzug den Bergen zurollen, dann ist mir, alö fahre ich plötzlich mit, weg auö aller Gegenwart inö Jugendland hinein. Und mir wird, ich gehe wieder barfuß durchs Dorf hinauf und sehe sie alle, mit denen ich wuchs und litt und lachte, und ich winke ihnen und grüße hier ein Tor und dort ein Pförtchen, doch vor allem ein bekanntes Fenster am SpichtigerhauS. Und ich neige mich vor Berg und Kirch turm und den lieben Gräbern . . . Da, halt, rauscht ein Brunnen in der Gaffe, ein Pfad führt zum MältelihauS, die Scheiben sind blank und verriegelt, aber hin und her, hin und her scheint der Schatten dcö Seidengatters zu gehen. Aha, das Mätteli seppi webt. Still, Buben! auf den Zehen vorbei! daß eS uns nicht sieht und in die Kammer kommandiert und aufs Bänklein zwingt und im Glaubens- und Sitten büchlein bis auf die Nieren auSfrägt. Denn ich frage Euch, Kameraden, könnten wir ihm noch so rasch und laut und knabcnrein Satz für Satz antworten, ohne Stottern und Erröten, wie damals in der Unschuld unseres zwölften Jahres? Um die Ecke... es hat uns gesehen! Heinrich Federer (in Grotes Weihnachtü-AImanach 1916) lim Berlin G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung