Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19170212
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191702129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19170212
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-02
- Tag1917-02-12
- Monat1917-02
- Jahr1917
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ^ 35, 12. Februar 1917. Den reinen Schriftplakatcn stehen die Bilöplakate ohne Schrift gegenüber, die jedoch, da die Natur des Plakates nur Individuelles, nicht Generelles verlangt, etwas Unfertiges, ein Halbfabrikat dar stellen, also gewissermaßen einen Notbehelf. Fiir Veranstaltungen aller Art, wie Bälle, Vereinsfestlichkeiten, Turn- und Schwimmfestc, Hunde-, Kaninchen-, Vogel- usw. Ausstellun gen, bei denen es dem Komitee meist aus Rücksicht auf Geld und Zeit nicht möglich sein wird, ein entsprechendes Plakat Herstellen zu lassen, ist es viel einfacher, wenn ein für allemal von einem renommierten Künstler ein gutes Plakat geschaffen wird, bei dem je nach Bedarf der Text geändert wird. Verschiedene Druckereien haben sich schon in den Dienst dieser Bestrebungen gestellt und liefern derartige künstle risch ausgeführte Plakate, die ebensogut die Kanarienvogelausstellung in Kleinzschocher wie die in Kyritz an der Knatter darstellen können. Immer noch besser, als wenn eine derartige Arbeit einer kleinen, ländlichen Druckerei aus Krähwinkelpatriotismus übergeben wird, die bei ihren beschränkten technischen Verhältnissen gar nicht imstande ist, etwas wirklich Künstlerisches zu liefern. Was beim Plakat von heute zu den wichtigsten Forderungen zählt, ist die Beschränkung des Textes auf das geringstmögliche Maß. Ein Hauptmerkmal unserer Zeit liegt bekanntlich darin, keine Zeit zu haben. Daher wird besonders das Straßenplakat, das man nicht be quem sitzend liest, sondern beim hastigen Vorübergehen, in aller Eile aufnehmen und sich einprägen soll, dieser Forderung entsprechen müs sen. Mit je weniger Worten sich ein Plakat ankündigt, um so eher kann es auf allgemeines Gehör rechnen. Plakate von Ausstellungen zum Beispiel sollten sich auf das geringste Maß von Text beschränken: Wer die Ausstellung veranstaltet, ist dem Publikum gleichgültig, des gleichen der Name des Protektors. Auch die Eintrittsgelder und ähn liches gehören nicht auf das Plakat, sondern müssen in der Zeitung genügend bekannt gemacht werden. Ein Kapitel für sich bilden die rätselhaften Inschriften, die man oft auf Ausstellungs- und anderen Plakaten findet. Seltsam verschnörkelte Schriftzeichen, die man erst lange studieren muß, bis man herausbringt, was gemeint ist, ver stoßen gegen die Forderung, daß das ganze Plakat auf den ersten Blick erfaßt und verstanden werden soll. Wahrscheinlich gingen die Veran stalter von solch rätselhaften Inschriften von dem entgegengesetzten Gedanken aus, daß man just gerade stehen bleiben werde, um dem Ding auf den Grund zu kommen, während man sonst mit einem raschen Blick vorübergeeilt wäre. Die Erfahrungen, die mit solchen Plakaten gemacht wurden, werden jedoch nicht die günstigsten gewesen sein. Die moderne deutsche Plakatkunst ist unter einem glücklichen Stern ans Licht gekommen. Zugleich mit dem Heranwachsen einer Generation von Künstlern, die den Stil des modernen Plakats er faßten, entstand in allen Teilen von Handel und Gewerbe ein in frühe ren Zeiten nicht gekanntes Bedürfnis nach Unterstützung der Propa ganda durch alle Machtmittel eindringlicher und wirkungsvoller Re klame. Die Erkenntnis von der großen Werbekraft des künstlerischen Plakats brach sich überraschend schnell Bahn, und Hand in Hand damit ging das Verständnis der großen Menge für diese neue und eigene Art Reklame. Trotzdem muß man wünschen, daß die oben erwähnten Schön heitsfehler im Laufe der Zeit wieder eingedämmt werden oder ganz verschwinden, wie sie ja auch während der Dauer des Kriegs sich nur selten bemerkbar gemacht haben. Kali. Kleine Mitteilungen. Bekanntmachung betreffend die Stundungsvorschrift des Zahlungs- ocrbots gegen Rußland. Vom 3. Februar 1917. — Auf Grund des Artikel 3 der Bekanntmachung, betreffend die Stundungsvorschrif ten der Zahlungsverbote gegen das feindliche Ausland, vom 17. Ja nuar 1917 lNeichs-Gesetzbl. S. 51) wird hiermit eine Ausnahme von der Stundungsvorschrift des § 2 der Verordnung, betreffend Zahlungs verbot gegen England, vom 30. September 1914 (Neichs-Gesetzbl. S. 421) und des Artikel 1 der Bekanntmachung, betreffend Zahlungsver bot gegen Rußland, vom 19. November 1914 sNeichs-Gesetzbl. S. 479) für folgende Fälle bewilligt: 1. wenn der Anspruch einer natürlichen Person zusteht, die in den gegenwärtigen Gebieten des Generalgouvernements Warschau oder des K. u. K. Militär-Generalgouvernements in Lublin ihren Wohnsitz und in diesen Gebieten oder im Inland ihren gegcn- 2. wenn der Anspruch einer juristischen Person zusteht, die in den gegenwärtigen Gebieten des Generalgouvernements Warschau oder des K. u. K. Militär-Generalgouvernements in Lublin ihren Sitz und in diesen Gebieten oder im Inland ihre gegenwärtige Verwaltung hat. Die Stundung endet mit dem Ablauf eines Monats, nachdem der Schuldner zur Leistung aufgefordert ist. . ^erantworilicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Ter Bürte» Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich ln Leipzig. — Adresse der 136 Die Ausnahmebewilligung gilt nicht fiir Forderungen, die eine natürliche oder juristische Person der bezeichneten Art erst nach der Erklärung des Kriegszustandes zwischen dem Deutschen Reiche und Rußland oon einem Dritten erworben hat. Berlin, de» g. Februar lS17, Der Stellvertreter des Reichskanzlers, Or. Helfserich, .sDeutscher Reichs-Anzeiger Nr, 3S v, 9, Febr, 1917.j Verbreitung deutscher Literatur in Norwegen. — Herr Th, k a u»- brechts in Kristiania, 1, Vorsteher des Norwegischen Ruchhänd lervereins, schreibt uns: »Gestatten Sie mir nur folgende Bemerkungen zu de» Auslassun gen der Redaktion in Nr. 17 des Bbl,: Wenn von der Auswahl deut scher Literatur im Auslande die Rede war, kam für mich nur das neutrale Ausland in Betracht, und zwar in erster Reihe die nor dischen Länder. Daß die hiesigen Importeure ebensogut versehen sind wie ihre Kollegen in Stockholm und Kopenhagen, behaupte ich noch, Uno was Auslage aus der Ladentafel und im Schaufenster betrifst, so geschieht das immer mit der größten Sorgsalt. Für die deutschen Verleger liegt — meinen Erfahrungen nach — eine bedeutend größere Aufgabe vor: die Freigabe der vielen technb scheu und anderen wissenschaftlichen Bücher, deren Ausfuhr jetzt nach dem neutralen Auslande verboten ist. In dieser Beziehung hat sich die deutsche Literatur eine sehr hohe Stellung erworben — jetzt heiß« cs, sie zu behaupten». PersonalnachrWen. Eduard Drumont f. — In Paris ist der antisemitische Schriftstel ler Eduard Drumont im Atter von 72 Jahren gestorben. Drumont war Herausgeber der Zeitung »Libre Parole«, die in der Dreyfus-Affaire eine führende Rotte spielte, und hat außer Romanen auch eine Reihe Schriften gegen das Judentum herausgegeben, von denen besonders das zweibändige Werk »I^a k'ranoe fuive« große Verbreitung fand Joseph Halevy f. — In Paris ist der berühmte Orientalist und Afrikareisende Joseph Halevy im Atter von 89 Jahren gestorben Die Wissenschaft verdankt dem Verstorbenen eine große Anzahl von Text entzifferungen, Übersetzungen und Sprachanalysen. In zahlreichen Werken sowie in vielen Abhandlungen in der von ihm seit 1892 herauS- gegebenen »kevue 86witt4ue ck'epigrapüie vt ck'üi8toire sueievL»- hat er die Ergebnisse seines Forscherfleitzes niedergelegt. Sprechsaal. Wer hastet? Im Anschluß an die Erörterungen wegen Disponenden und rech^ zeitigen Eintrcssens der O.-M.-Rllcksendungen in Leipzig bei der derzeitigen öfteren Frachtgutsperre stelle ich noch die weitere Frag«: Wer haftet für Schäden, die durch Wasser, Regen u. dergl. auf dem Bahntransporte entstehen? EinBeispiel: Ein g u t verpackter Frachtballen mit Remitte»- dcn ging direkt nach Berlin. Bet Abgang war trockenes Wetter. Der Bällen war 3—4 Wochen unterwegs. Inzwischen trat Regenwetter ein. Der Ballen kam völlig durchnäßt in Berlin an, der Verlege» verweigert Gutschrift, die Bahn verweigert Hastpsicht während des Krieges. Eine Möglichkeit, die Sendungen in verdeckten Wagen zu befördern, besteht nicht. Ein anderes Beispiel: Ich hole Frachtgüter selbst ab. Meine Markthelfer bezeugen, daß beim Abholen der Sendungen, die sic öfter aus den Bahnwagcn selbst herausbcfördern müssen, trotz wasserdichter Decken das Wasser in den Wagen so hoch gestanden habe, daß alle darin stehenden Sendungen Schaden nehmen mußten. Die Bücher, die zu unterst in der für mich bestimmten Kiste lagen, waren sämtlich naß. In diesem Falle war der Schaden nicht besonders groß, da es sich um Pappbände handelte, die ich gleich unter die Presse gab. Wer aber hastet für die aus dem Bahntransport durchnäßten Ostermeß-Nemittenden? Hamm i. W. D t t o F. D a b e l o w. Zeilschriftenvertrieb. Wer kann über die Firma I o s. S i m o n H e i » r i ch, Kolportage- buchhandlung in B e n s h e i m a. L. Bergstraße, die sich als General vertreter verschiedener Z-itschristen ausgibt, nähere Auskunft erteilen? I e, n"«ei Tlnttchen Bnchichndlei ,u 9e«g, T-uWes BmWndlerhans Redaktion und ärvcdiNou: reipzig. Gerichtsweg 20 iBnchtiliildlcrhatls).
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder