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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil Ü 77, 2. April 1917, vergangenen Jahre die Zentrale für Berufsberatung und Lehr^ stellenvermittlung gegründet worden, der auch unser Verein bei- getreten ist, unter Entsendung de» Herrn Alfred Janssen als unser» Vertreters, Um die tatsächlichen Verhältnisse kennen zu lernen, sind Umfragen in Hamburg-Altona erlassen worden, über die Herr Janssen auch im Börsenblatt <bgl, Ar, 48) aus führlich berichtet hat. Für die weitere Behandlung der Lehr lingsfrage, besonders der Lehrliugsfortbilduug ist ein dreiglied riger Ausschuß ernannt, dessen Arbeiten wir guten Erfolg wün schen. Für das Wiedererscheineu des Hamburger Bücher-Verzeich- nisses war wohl Interesse vorhanden, aber wegen Bearbeitungs- »nd Herstellungsschwierigkeiten mußte die Herausgabe für Weihnachten 1916 unterbleiben. Im Herbst wurde unsere neue Vertrauliche Wieder- v e rk äus e r liste unter Dach gebracht; sie erweist sich mehr und mehr als «ine unentbehrliche Handhabe bei der Behandlung des Hamburg-Altonaer Wiederberkäuferwesens und gibt uns außerdem eine brauchbare Unterlage bei der Erledigung der uns von der Geschäftsstelle in Leipzig zur Prüfung eingereichten Ge suche um Anerkennung, Der fleißigen und gewissenhaft arbei tenden Wiederverkäuser-Kommission sei auch an dieser Stelle Dank und Anerkennung ausgesprochen. Das wichtigste Ereignis fiir unseren Verein war unstreitig die Abänderung unserer »V e rke h rs o r dnung«, durch die zum I, Januar >917 in Hamburg-Altona-Waudsbck der Kunden-Skonto von 2 Prozent und in Hamburg allein der Be hördenrabatt von 5 Prozent gänzlich aufgehoben worden sind. An dem Bibliotheken-Skonto von 714 Prozent konnte in Anbe tracht der zwischen dem Börsenverein und den großen Bibliothe ken bestehenden Abmachung leider noch nicht gerührt werden. Wir können hier einstigen, daß vor einigen Wochen (Bbl, Nr, 43) vom Börsenvereins-Vorstand der Verzicht des Preußi sche» Kultusministers auf den Bibliotheken- RabattvonöProzenl zum I, April >917 bekannt gegeben worden ist. Ein schöner Erfolg hat die vvrangegangene Riesen arbeit gekrönt, dem Mann, durch dessen unermüdliches kluges Wirken das erst unmöglich Scheinende erreicht worden ist, gebührt des deutschen Buchhandels aufrichtiger Dank, Wie Ihnen be kannt, hatten wir uns in Hamburg gegen die Streichung des; kaufmännisch Wohl zu rechtfertigenden Kassaskontos lange ge sträubt, auch an die Abschaffung des Behörden-Rabatts von 5 Prozent nur mit einem gewissen Bedenken gedacht, weil eine allgemeine Regelung noch ausstand. Die Not der Zeit ließ uns und Kreis Norden, wie schon andere Vereine vor uns, doch zu der Überzeugung kommen, daß bei den riesig gestiegenen Spesen ein Abzug von den Ladenprei sen nicht mehr zu verantworten sei und sich das Pu-! blikum wie mit anderen Waren, so auch mit dem Buch als einem »Netto-Artikel« adfinden müsse. Der Übergang ging glänzend, ohne Schwierigkeiten vor sich. Die Genehmigung der geänderten Paragraphen durch den Börsenvereins-Vorstand ist leider noch nicht erfolgt, so daß das betreffende Deckblatt noch nicht hat gedruckt werden können. Außerdem hatten wir die ört liche Bestimmung getroffen, daß ein vierteljährliches Bestellgeld von 15 Pfennig aus all« mehr als einmal monat lich erscheinenden Zeitschriften zu erheben sei. Obiges war ein kraftvoller Schritt zur Besserung der Le- bcnsbedingungen des Sortiments; für einen weiteren, viel ein greifenderen hat sich zusammen mit Kreis Norden der Hamburg- Altonaer Buchhändler-Verein seit etwa einem Jahr eingesetzt. Die Erhöhung des Rechnungs-Rabatts von 25 Prozent auf einen Normalrabatt von 30 Pro zent, schon seit Jahren die ständige Forderung des Sortiments^ ist durch die beiden Vereine in sachlich gehaltenen und wohlbe gründeten Rundschreiben dem Verlage als ein durchaus berech tigtes und jetzt nicht länger mehr abzulehnendes Verlangen Vvr- getrageu worden. Eine ausführliche Schilderung des bisherigen Verlaufes der Angelegenheit würde weit über den Rahmen un- , es Jahresberichts hinausfühcen: nur soviel sei gesagt, die A r« beit ist nicht vergeblich gewesen. Nicht vereinzelt befinden wir uns in diesem Kamps, zahlreiche Rufer im Streit 3,8 ! sind vor uns und mit uns auf dem Plan erschienen, und heut« dürfte das ganze Sortiment in der Forderung einig sein, daß ein unhaltbar gewordener Zustand beseitigt werden muh. Der 25prozentige Rabatt als Rechnungs-Normal- rabatt — von Ausnahnren natürlich abgesehen - hat sich heuteüberlebt, diese Entlohnung des Sortiments ist auf dem Standpunkt der, ach so billigen Väterzeiten stehen geblieben und ist ganz und gar nicht der neuen Zeit mit ihren stack ge stiegenen und noch gewaltiger steigenden Geschäftsspesen und der wachsenden Lebensverteuerung gefolgt. Durch die Abschas- fung des Kunden-Skontos in fast ganz Deutschland ist ein Hauptcinwurf des Verlages hinfällig und ein Wunsch des Bör senvereins-Vorstandes erfüllt worden; wir geben der Hoffnung Ausdruck, daß nunmehr auch der Vorstand des Börse n- vereins selbst nicht länger zögern wird, gemäß seine» i» sei nem Jahresbericht 1916 <Bbl, Nr, 104 vom 6, Mai >916, S, 541) gemachten Ausführungen »für die Gewährung eines auskömmlichen Rabatts an das Sortiment« einzutceten. Die Durchschnittsspesen im Sortiments-Buchhan del betragen heute Wohl durchgehend ungefähr 25 Prozent des Umsatzes, wie erst kürzlich im Börsenblatt von maßgebender Seite ausgesagt worden ist. Aus den Kantatelagen des Jahres l9l0 sei nur einiges Wesentliche herausgegrifsen: Am 19, Mai 1916 fand die Gründuugsversammlung der Deutschen Buchhändler-Gilde statt. Eine Anzahl Hamburger Firmen ist der Gilde beigctreteu; die Zeit wird lehren, ob es der bis jetzt wuchtigsten Zusammen- sassung des deutschen Sortiments gelingen wird, die in der Er öfsnungsrcde aufgestellten hohen Ziele zu Nutzen und Front men des deutschen Buchhandels zu erreichen, Di« A bg e o r d n e l e n - V e r s a mm l u n g am 20, Mai 1916 und die Hauptversammlung des Bürsenver- eins am 21, Mai 1916 waren trotz des Krieges gut besucht. Der bisherige Verbands-Vorstand hatte sich, da alle Bemühun gen um einen Nachsolgcr vergeblich geblieben waren, sehr dan kenswerter Weise zur Wetterführung des Amtes bereit erklärt und wurde einstimmig wiedcrgewählt. Die Anträge auf »T eue - rungszuschläge« fielen, wir hatten uns mit ihnen wegen ! grundsätzlicher Bedenken, und weil wir sie für undurchführbar hielten, nicht befreunden können, Di? nicht zu vermeidenden Preiserhöhungen setzte, wie es uns als das Gegebene stets er schienen war, der Verlag an, je nach dem Gebot her Stunde weit über die gedachten 10 Prozent bis zu 25 Prozent und noch höher gehend. Fast jedes Börsenblatt bringt Neues auf dem Gebiet der Preisänderungen; es wird für den Sortimenter immer schwerer, sich hindurchzusinden und Jrrtümer zu vermeiden, Reibungen mit dem auf Anzeigen und Kataloge sich berufenden Publikum stellen sich leider häufig genug ein. Recht unangenehm ist es, wenn Erhöhungen von Zeitschriften zu kurz vor dem Anfang des neuen Jahrgangs oder gar mitten im Jahrgang zu seinem II, oder IV, Quartal erfolgen, anstatt zum Beginn des neuen Bandes oder neuen Jahrganges; sie sollten wenigstens vier Wochen vor dem betreffenden Termin bekannt gegeben wer den! Die vielen Preisänderungen dürften Wohl mit ein Grund mancher Disponenden-Verbote zur Oster-Messe 1917 fein. Wenn irgend möglich, sollte der Sortimenter in diesen Zeiten das erforderliche Lager behalten können, Remittenden- sendungen sind heutzutage riskant und teuer; wer kommt für ver regnete oder infolge der Kriegszustände sonst verdorbene oder für verschleppte Ballen auf, und was heißt »rechtzeitige Rücksendung«, wenn, wie jetzt, häusig Wochenlonge Güterspcrrcn eintreten? Die sich mehrenden Einberufungen werden, in Verbindung mit der frühen Ostermesse, die Abrechnungsarbeiten im Sortiment stark erschweren. Erfreulicherweise lassen uns die bekannten Erklä rungen der Vorstände des Börsenvereins und des Deutschen Ver legervereins Nachsicht und Entgegenkommen in Notfällen ge sichert erscheinen. Am 2, September 1916 fand die feierliche Einweihung derDeutschenBüchereiin Leipzig statt, an der Ihr Vor sitzender teilnahm, Tie Schaffung dicsesWcrkcs inmitten eines sol chen Krieges bleibt fiir alle Zeiten ein Zeugnis deutscher Kraft!
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