M» gV 77, 2. April 1917. Fertige Bücher. BörsenölaU f. d. Dtjchn. Buchhoiibel. 2309 ^ongs Goldene MaMer-'AMiothek Wir versandten nachstehendes Rundschreiben: (T^er große Mangel an Rohstoffen für die Einbände unserer Klassiker, der nach 2H Jahren des Weltkrieges sich in außergewöhnlichem Maße fühlbar macht, zwingt uns, eineVereinfachung der Einbände unserer Klassiker vorzunehmen. Wie allgemein bekannt, dürfen Leincnstoffc für Bucheinbände nur in beschränktem Maße hergestellt werden, während andrerseits die Einfuhr für Buchbindcrlcincn aus dem neutralen Auslände gesperrt ist. Soweit jedoch aus dem neutralen Auslände eingeführtcr Lcinenstoff noch vorrätig ist, kostet er durchschnittlich das Sechsfache wie früher. Hierzu kommt noch, daß die zu den Einbänden nötigen Pappen um das Dreifache, der Leim um das Vierfache, die Hestgazc um das Zehnfache gegen früher gestiegen sind, während die Preise für das Druckpapier fast dreimal so hoch sind, wie zu Anfang des Krieges. Um nun unfern Klassikern, ohne die jetzigen Preise für die billigste Ausgabe zu erhöhen, fernerhin einen geschmackvollen Einband zu geben, haben wir einen vornehmen Geschenkband Herstellen lassen, der mit bestem rotbraunen Leinen-Ersatzstoff in gleicher Farbe wie das seitherige Leinen überzogen ist und dabei die gleiche Rücken- und Vorderdcckclprcffung wie der bisherige Modern-Leinen-bzw. Bibliothek- Leinenband aufwcist. Der verwandte Ersatzstoff hat eine kräftige Struktur, so daß wir für den Einband größte Halt barkeit Zusagen können. Wir liefern vom l. April ab für die Preise der seitherigen Modern-Leinen- und Bibliothck-Leincnbänve den Gcschenk-Modern-Einband und den Geschenk-Bibliothckband und erlauben uns darauf aufmerksam zu machen, daß wir künftighin die Modern-Leinen- und Bibliothek-Lcinenbände, soweit wir für diese noch Leine» zu außergewöhnlich hohen Preisen beschaffe» konnten, nur zu den Preisen der seithcrigenModcrn-Halbfranzbände liefern können. Auch der Modern-Halbfranzband wird nur noch für kurze Zeit lieferbar sein, da der größte Teil des vorhandenen Leders von der Heeresverwaltung beschlagnahmt ist und wir nur noch kleine Lederbestände zu außergewöhnlich hohen Preisen aufkaufen konnten. Wir können daher den Modern-Halbfranzband, soweit überhaupt noch möglich, nur zu einem durchschnittlichen Aufschlag von Mark l.— pro Band liefern. Die Ganzlederbände können schon seit längerer Zeit nicht mehr hcrgestellt werden, da hierzu das nötige Leder fehlt. Wir sind aber bereit, die vorhandenen Bestände noch zu den seitherigcnPreisen auszuliefern. Das gleiche gilt für die Prachtausgaben, bei denen wir ebenfalls die bisherigen Preise bcibehaltcn, wobei wir jedoch bemerken, daß für den Rotleinenband das nötige Leinen vollkommen fehlt, weshalb von diesem Einband nur noch geringe Bestände vorhanden sind. Für die auf Ihrem Lager befindlichen Verzeichnisse von „Bongs Goldener Klassiker-Bibliothek" liefern wir Ihnen Preisänderungszettel, den Sie gef. in diese Verzeichnisse cinlegen und zur Aufklärung Ihrer Kunden verwenden wollen/ Bestellzettel hierfür liegt bei. Wir bitten um Ihre weitere tätige Verwendung für unsere kritisch zuverlässigen, preiswerten Klassiker-Ausgaben und um Aufgabe Ihrer Lagcrergänzung. Hochachtungsvoll buLschbsÄbrlagshaus^ongL^o. Berlin und Leipzig März 1917 W Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. 84. Jahrgang. 309