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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.04.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-04-14
- Erscheinungsdatum
- 14.04.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19170414
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191704148
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19170414
- Nutzungshinweis
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- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-04
- Tag1917-04-14
- Monat1917-04
- Jahr1917
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.04.1917
- Autor
- No.
- [42] - 368
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Reda!üon«Uer Teil. /rx L6. 14. April 1917. öMchMl. Nemirtieren ohne Umwersen des Lagers. In einem Hamburger Brief des Herrn Kollegen Pape (Bbl. Nr. dri) lese ich, daß er — und wohl noch viele Kollegen vom Sorti ment — noch nicht mit den O.-M.-Arbeiten beginnen konnte. Das ver anlaßt mich, auf Grund günstiger Erfahrungen die nachstehenden Aus führungen zu veröffentlichen, hoffend, damit manchem Kollegen noch dienen zu können. Infolge Mangels an erfahrenem Personal beschloß ich, die Re mission ohne Umwerfen des Lagers soweit als möglich durch zuführen. Ein Herumsuchen in einem Lager, das 6 Wochen lang nach Verlegern geordnet ist, mußte vermieden werden, weil es meist mit dem so bequemen Wegschicken der Kunden geendet hätte. Ich nahm zunächst im Alphabet alle Firmen vor, bei denen das Gelieferte ohne hin eine fast geschlossene Gruppe im Lager bildete. (Die Jugendschrif ten und Bilderbücher hatte ich allerdings umgeworfen und nur die festen Bestände, die vorher ausgeschieden waren, in der bisherigen Ordnung belassen.) Zn diesen ganz oder fast ganz geschlossenen Gruppen gehören die Bücher von Firmen wie Euler, A. Schultze, Hesse L Becker, Salzer, Braun L Schneider, Borngräber, Kiepenheuer u. v. a. Bei weiteren Firmen waren die gelieferten Sachen schnell zusammengesuchl. Ich ordne dabei die Bücher jedes Verlegers genau nach der Reihenfolge der Eintragung, dabei die zu verschiedenen Termi nen mehrfach gelieferten Bücher in ihrer Gesamtanzahl beim ersten Posten mit Bleistift vermerkend. Fehlten Exemplare von Neuigkeiten, so mußte der Novitätenzettel Auskunft geben. Auf diese Weise konn ten etwa 7/iv aller Verleger glatt erledigt werden. Die disponierten broschierten Bücher wurden nun in der Reihenfolge der Ver leger belassen und in besonderen Regalen aufgestellt. Nachdem einem die Bücher einmal durch die Hände gegangen waren, war das Auf sinden ja nicht mehr so schwer. Nun wurde der Rest des Lagers um geworfen, und bei dessen Behandlung tauchten noch vereinzelt Bücher auf, die nachremittiert werden mußten, weil man sie das erstemal nicht gefunden hatte. Das waren besonders diejenigen, bei denen un praktische und bequeme Verlagsgehilfen den Titel etwa so geschrieben hatten: »Müller, Lehrb.« oder »Schulz, Leitf.«, wenn er nicht über haupt unleserlich lind infolgedessen so auf Konto geschrieben war, daß inan sich nichts dabei denken konnte. Diese Nachremission nahm etwa 6 Tage in Anspruch, einschließlich rückwärtiges Umwerfen. Zum Schluß sah ich noch die Glasschränk^und das Reservelager durch und behandelte einige Restanten. Das Ganze verlief glatt und ohne Störung, und wenn ich im ganzen eine Woche mehr gebraucht hatte, wie beim herkömmlichen Verfahren, so lag das daran, daß ich mehr als sonst von der Kundschaft in Anspruch genommen war. Aber ich kann aus Erfahrung das ganze Verfahren, das ich selbst für immer beibehalten werde, dringend empfehlen. Augsburg, kl. April 1917. Friedrich Schott, i. Fa. Schlosser'sche Buchhandlung. Die Frage einer Remission ohne Lagcrsturz zur Ostermesse ist im Börsenblatt wiederholt behandelt worden, zuletzt sehr ausführlich von Hans Jmhof im Jahrgang 1915, Nr. 130. Wenn seine Vor schläge, die im wesentlichen auf die Führung eines während des gan zen Jahres auf dem laufenden zu haltenden Lagerkataloges hinaus- gehen, anscheinend wenig Beachtung im Buchhandel gefunden haben, so erklärt sich diese Stellungnahme teils aus der Abneigung vieler Sorti menter gegen buchhalterische Arbeit, teils aber auch aus den diesem System tatsächlich anhaftenden Mängeln. In umfassenderer Weise hatte bereits Hans Heß in seinem Artikel »Neuzeitlicher Sortiments- betrieb« im Börsenblatt 1913, Nr. 1 ein System aufgestellt, das, aus Signaturen und Nummern bestehend, hauptsächlich einer Mechanisie rung des Novitätenvcrtriebs zu dienen bestimmt ist, durch seine ganze Anlage aber zugleich eine sichere Grundlage für die Nemissionsarbei- ten ohne Lagersturz bietet. Auch dieser Artikel ist, wie so manche An regung, sang- und klanglos vorübergegangen. Sieht doch der Buchhan del im allgemeinen in statistischen und buchhalterischen Arbeiten eine unproduktive, zeitraubende Beschäftigung, ohne zu berücksichtigen, daß dieser Mechanismus erst die Seele seines Geschäfts zu voller Entfal tung bringen kann. Nach Erscheinen des Heßschen Artikels hat der Verfasser in un ablässiger Arbeit sein System auszubauen gesucht und es auch praktisch erprobt, bis der Krieg ihn — August 1914 — zu den Waffen rief. Seit dieser Zeit fehlt jede Kunde von ihm, doch hat er vor seiner Einberufung -um österreichischen Heer» di» Grundsätze seines Systems schriftlich niedergelegt und uns übermittelt. Sie erscheinen uns interessant und wertvoll genug, um bei dieser Gelegenheit darauf zurückzukom men, umsomehr, als das System in seinen Beziehungen zu Buch und Kundschaft, Novitätenveririeb und Remission viel zweck mäßiger ausgebaut worden ist, als der erwähnte Artikel erkennen läßt. Die Anwendung der Signaturen wird von Heß sowohl in derLager - wie in der K u n d e n eintciluug einheitlich durchgeführt: beiderseits Gliederung in möglichst viele Unterabteilungen, die im Lager wie in den Kundenlisten die gleiche Buchstabenbezeichnung haben. Die Signa tur eines jeden Buches stellt somit eine Verbindung her zwischen seinem Platz im Lager auf der einen und dem gegebenen Interessen tenkreis auf der anderen Seite. Die Nummern dagegen dienen zur Bezeichnung der zum Vertrieb kommenden Bücher. Durch die fort laufende bestellbnchmäßige Eintragung der ausgewählten Neuerschei nungen erhält jeder Titel eine Nummer, die er dauernd behält, so lange das Buch auf Lager bleibt. Die Nummer wird schon bei der Be stellung angegeben, vom Verlage wiederholt und durch das Abstreichen in den Bestelltsten kontrolliert, so daß etwa vom Verleger nicht ange gebene Nummern in den Verlegerlisten sofort auffindbar sind. Da diese zugleich als Kommissionskonten eingerichtet sind, so erübrigt sich ein Lagersturz zur Ostermesse. Die Gliederung des Lagers in beliebig viele kleine und kleinste Unterabteilungen ist zudem für ein rasches und sachgemäßes Bedienen namentlich auch bei Beteiligung jüngerer Kräfte von erheblicher Bedeutung: sie wird durch die Verwen dung praktischer Signaturen dauernd in Ordnung gehalten. Ebenso lassen sich die Jnteressenten-Listen bei dieser Einteilung mit Hilfe der Signaturen praktisch verwenden und ständig auf dem laufenden halten. Während die Signatur, die zumeist nur aus einem oder zwei Buchstaben besteht, z. B. 1 — Technik, nebst Unterabteilung: — Eisenbahnbau, H. — Luftschiffahrt, 1^1 — Maschinenbau, LVV — Wasserbau usw., oder ^ — Jugendschriften, nebst Unterabteilungen: 3^ —Abenteuer, 3D — Dichtungen und Ro mane für die Jugend bearbeitet, 3L — Erdkundliche Jugendschriften, eH — Freiheitskriege, J6 — Geschichte und Biographien für die Ju gend, 311 — Historische Erzählungen, II. — Luftschiffergeschichten, 3^ — Naturgeschichtliche Jugendschriften, 3^8 — Seegeschichten usw., nur zur raschen Orientierung über Art oder Inhalt und Jnteressenten- gruppen bestimmt ist, hat die Nummernbezeichnung den Zweck, die ein zelnen Bücher innerhalb dieser Gruppen zu kennzeichnen bzw. ihr Auffinden in den einzelnen, alle näheren Daten enthaltenden Listen zu ermöglichen. Dadurch daß die Nummern auf den Verlegerfakturen einerseits, auf den Kundenkonten bzw. Verkaufskassenzetteln anderer seits stets mit anfgeführt werden, ergeben sich so genaue und sichere Beziehungen, daß undeutliche Titelschreibungen keinen Schaden an- richten können. Durch zweckmäßige Gestaltung der Arbeiten macht sich das Heßsche System diese Vorteile zunutze und führt eine Arbeits teilung nach den im Börsenblatt 1913, Nr. 1, näher ausgeführten Grundsätzen herbei, dergestalt, daß das teure Sortimentspersonal ent lastet, also evtl, vermindert werden kann, während das im Sortiment so besonders umfangreiche Rechnungswesen: Expedition, Statistik usw. zuverlässige und leicht kontrollierbare Erledigung auch durch ein un geübtes, lediglich zu mechanischen Arbeiten geeignetes Kontorpersonal findet. Das System ist somit nicht nur ein Beitrag zur Lösung der Ncntabilttätsfrage im Sortiment, sondern auch der nicht minder wich tigen Gchilfcnfrage. Wie aus der in dieser Nummer abgeüruckten Tagesordnung der diesjährigen Hauptversammlung des Börsenvereins hervorgeht, ist darauf auch ein Antrag des Vorstandes, »Die Hauptversammlung wolle die Gründung einer Wirtschaftssrelle (Buchhandels- und Werbeamt) beschließen«, gesetzt worden. Wird diesem Anträge entsprochen, so wäre damit auch eine Stelle geschaffen, der die weitere Verfolgung der Frage einer zweckmäßigen Organisation des Novitätenvertriebes und der O. - M. - Nemissionsarbeiten zur Untersuchung überwiesen werden könnte. Das kann und darf indes die Leser nicht abhalten, sich auch an dieser Stelle damit zu beschäftigen. Kehren doch die Arbeiten alljähr lich wieder, und so verschieden auch Art und Umfang der einzelnen Sortimentsgeschäste sein mögen, so zweckmäßig wäre es doch, an die Stelle fortwährenden Suchens und Expcrimentierens ein festes Sy stem für Novitätenvertrieb und Nemissionsarbeiten zu setzen, das, elastisch genug, sich der Größe und Art der einzelnen Geschäfte anzu passen, einen rationellen Vertrieb und wesentlich vereinfachte Nech- nungsarbciten gewährleistet. Viel wäre schon geholfen, wenn die O.-M.- Arbeiten nicht ans wenige Wochen zusammengedrängt, sondern plan mäßig auf das ganze Jahr verteilt würden. An Mehrarbeit würde cs auch dann in den Wochen vor der Ostermesse nicht fehlen, nur daß die geleisteten Vorarbeiten jedem Geschäft weit mehr Ruhe und Stetig keit als heute geben würden. Verantwortlicher Redakteur-: ikmilrbvm«». — Verlag: Ter Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche« Buchhändlerhauß. Dru<: R a »> m L Le c m a n n. SSmtvich in Leipzig. — Adresse der Redaktian und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlcrhauS).
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