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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1917
- Strukturtyp
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- 1917-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1917
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 287, 10. Dezember 1917. Der Vorstand des Deutschen Musikalien-Verleger-Vereins (I. V.t Max Merseburger) gibt in Nr. 25 seines Vcreinsorgans »Musikhandcl und Musikpfiege- den Mitgliedern Kenntnis von diesen Bedingungen und empsichit als »Gegenwirkung aus solche unhaltbare, zerstörende Ver hältnisse äußerste Zurückhaltung aller Druckaufträge, insbesondere Verzicht auf nicht unbedingt nötige Neuheiten». Gemessen an den Forderungen des Deutschen Bnchdrnckcrvereins erscheint uns eine Er höhung der Preise um 25 Prozent fast bescheiden. »Haas i.Vmerigiii: Intine.« — Unter dieser Überschrift gibt Louis Arby in der Pariser Zeitschrift »IkblLporlateur» einen interessanten und lehrreichen Auszug aus dem Bericht, den Georges Lafond dem im März d. I. in Paris versammelt gewesenen »llongrös cku llvre» erstattet Hai. Der Berichterstatter weist zunächst auf die allgemeine große Hinneigung der gebildeten Slldamerikancr zu französischer Literatur hin, eine naturgemäße Folge der zumeist von Franzosen geleiteten Erziehung und Lehre in den vielen von ihnen oder unter ihrer Mitwirkung gegründeten Schulen und Hoch schulen. Diese unleugbare Voreingenommenheit in ganz Südamerika für französische Geistcsrichtung habe sich beständig gemehrt und sei auch während des Weltkriegs weiter gewachsen. Die Größe des Be darfs an französischen Büchern in vier der größten Staaten wird in einer vergleichenden Zusammenstellung aus den letzten fünf Jahren gezeigt. Die Zahle» bedeuten Wert in Franks. Danach bezogen in diesen zum Vergleich gestellten Jahren: aus: Argentinien kr. Brasilien kr. Chile Ir. Uruguay kr. Frankreich für 959 999' 2 858 960 305 000 895 999 Deutschland für 889 999 798 999 61000 396 999 Italien für 746 999 499 699 80 000 54 999 Spanien für 1 859 999 1 859 990 450 000 289 990 Ans Chile wird im besonderen noch angeführt, daß trotz des Übergewichts des dortigen deutschen Einflusses die französische Bücher- einfnhr von 98 358 Ir. Wert im Jahre 1911 auf 191248 kr. lm Jahre 1913 angcwachscn sei. Der Berichterstatter ergeht sich des weiteren in einer umständ liche» Einieilung der einzuftihrcnden französischen Bücher nach erstens solchen, die für eine große Menge von Lesern in Betracht kommen, zweitens wissenschaftlichen und drittens Unterrichts-Büchern für die verschiedenen Arten von Schulen. Wie auch von andrer französi scher Seite hier schon beklagt worden ist, bedauert er die geringe heimische Sorgfalt bei Auswahl der Bücher. Er fordert strenge Sich tung, Aussonderung ungeeigneter Literaturerzeugnissc und Zurück haltung von der Ausfuhr, um Unnützes, Uninteressantes, nament lich auch sittlich Bedenkliches, bas der dauernden guten Meinung für Frankreich abträglich sein könnte, »ach Möglichkeit auszuschlicßcn. Mehr aber noch als nach französischen Originalausgaben ver lange die große Menge der überseeischen Leser, auch der fachwissen schaftlich gebildeten, wie besonders der Juristen und Mediziner, nach guten Übersetzungen in der Landessprache. Diese seien namentlich auch bei Schulbüchern von Wichtigkeit, denn von ganz jungen Leuten könne man eine Beherrschung des Französischen nicht erwarten. Hieraus sei das besondere Augenmerk der Verleger zu richten. Und weiter genüge für viele Arten von Büchern auch die bloße Übersetzung keineswegs: es bedürfe vielmehr, insbesondere für Lehrbücher — man denke an den Unterricht in der Weltgeschichte, der Länder- und Völkerkunde — auch der takiollen Anpassung am persönliche Empfin dungen und überkommene Anschauungen, an Gewohnheiten und Bräuche des Landes u. a. m. Kataloge neuerer und gangbarer älterer Literatur für die höher entwickelten Schichten der Leser, periodisch erscheinende bibliogra phische Repertorien der neueste» Erscheinungen für die Buchhändler, nicht zum mindesten auch häufig ergänzte zusammcnsasscnde Bücher verzeichnisse, alle in der Landessprache und mit Preisen in Landeswäh rung, sollten geschaffen und in weitem Umfange verbreitet werden. In solcher Betätigung von Umsicht und Tatkraft habe der deutsche Buchhandel einen gewaltigen, schwer einznholendcn Vorsprung, und ihr verdanke er hauptsächlich sein Übergewicht im Auslände. Die größte Aufmerksamkeit sei der unablässigen Mitwirkung der einheimischen Zeitungen zu widmen. Gegen entsprechende Vergütung würden diese sich gern bereitfinden lassen, empfehlende Büchernoüzcn, auch größere Besprechungen neuer Werke zu bringen, sowie gelegent lich durch umfassende bibliographische Abhandlungen Berufener den »anerkannt überragende» Wert der französischen Literatur» den Ge bildeten des Landes in dauernder Erinnerung zu halten. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsen Druck: Ramm L Seemann. Sitmtlich ln Leipzig. — Adresse der I2H2 Besonders wichtig sei auch die Vermehrung französischer Bnch- handlungen in den verschiedenen Ländern, sei es durch Neufchassnng, sei cs durch Angiicderung an bestehende Buchhandlungen landcsan- sässigcr Unternehmer. Auch die Errichtung zentral gelegener reich ausgcstattctcr französischer Büchcrlager zur schnellen, bequemen und wohlfeilen Versorgung der im Lande verstreuten einzelnen Buch handlungen sei von großer Bedeutung und unerläßlich. — Bei einem so bedeutenden Bedarf an französischer Literatur, wie der Bericht ihn feststellt, überrascht die ausfallend geringe Anzahl französischer Buch handlungen in Südamerika. Der Berichterstatter beklagt diesen offenbaren Mangel. Er weist nach, daß ihre Zahl in fast allen Städten, die in Betracht kommen können, denen anderer Länder, insbesondere auch Deutschlands, unterlegen ist. Zum Schluß mahnt er zu schnellem Handeln behufs möglichst vollkommener Ausnutzung der in ganz Südamerika angeblich stark gewachsenen Stimmung für Frankreich und gegen Deutschland. (Nach »I/Lxportateur«, Paris, vom 12. Juli 1917.> Ein Verband der evangelischen Sonntagsprejje Deutschlands ist vor kurzem ins Leben gerufen worden zur Wahrnehmung der im Augenblick schwer bedrohten Interesse» der evangelischen Sonntags blätter und Zeitschriften. Der Verband hat in einer Eingabe an den Reichskanzler und an die evangelischen Kirchenregierungen die der Sonntagspresse drohende Papiernot dargclegt und den Reichskanzler gebeten, den Papicrbezug der Sonntagspressc in der gleichen Weise wie für die Tageszeitungen sicherzustellen. sü. Falsche Gchaltsangaben bei Slcllcnbewcrbungcn sind Grund zu sofortiger Entlassung. Urteil des Kaufmannsgeiichis Bochum vom 39. Juni 1917. — Ein Handlnngsgehilse wurde kündigungslos ent lassen, weil sich kurz nach seiner Anstellung herausgestellt hatte, daß er bei seinem früheren Prinzipal nicht 165 -kl, wie er angegeben, son dern nur 139 -kl erhalten hatte. Er klagte auf Zahlung des Drei monatsgehalts, wurde aber vom Kausmannsgericht Bochum mit fol gender Begründung abgewicsen: Es mag dahingestellt bleiben, ob in der falschen Angabe eines Handlungsgehilfen über sein Gehalt in seiner früheren Stellung unter allen Umständen für den Geschästsherr» ein wichtiger Grund zur sofortige» Auflösung des Dienstverhältnisses im Sinne von 8 7V HGB. liegt; jedenfalls aber ist das Gericht der Auffassung, daß ein solcher wichtiger Grund dann gegeben ist, wenn die unrichtige Ge haltsangabe ein gewisses Maß von Geringfügigkeit überschreitet. Und das liegt nach Ansicht des Gerichts jedenfalls dann vor, wenn der Kläger beim Abschlüsse des Dienstvertrags ausdrücklich versichert hat, er habe in seiner früheren Stellung ein Gehalt von 185 ,/l monatlich bezogen, während er in Wirklichkeit dort nur 139 erhielt. Denn da cs bei der Annahme eines neuen Angestellten dem Geschäfts- Herrn in der Regel nicht möglich sein wird, die Fähigkeiten des Be werbers und seine persönlichen Eignungen zu dem Berufe einer ein gehenden Prüfung zu unterziehen, so pflegen diese Eigenschaften nicht zum geringsten Teile durch die Nachfrage nach dem Gehalt des Be werbers i» seiner früheren Stellung sestgestcllt zu werden. Aber auch ganz abgesehen hiervon, verstößt bas Verhalten des Klägers gegen die im Verkehr geltenden Grundsätze von Treu und Glauben, die es ihm zur Pflicht gemacht hätten, sein früheres Gehalt der Wahrheit entsprechend anzugeben. Auch insoweit liegt nach Ansicht des Ge richts für die Beklagte ei» wichtiger Grund zur Auflösung des Dienst verhältnisses vor. <Vgl. Gewerbe- und Kanfmannsgcricht 1917 Sp. 355/6.) Der Theaterkulturvcrband in Schwerin. In Schwerin Hai sich ein Ausschuß gebildet, der die Gründung eines Landesverbandes zur Förderung deutscher Theatcrkultur in Mecklenburg-Schwerin hcrbei- führen will. Den Vorsitz hat der Intendant des Hoftheaters, Frei herr v. Dinklage, übernommen. In den letzten Tagen wurden außer- dem Ortsvercinc gebildet in Weimar (Vorsitzender Direktor der Hos- bibliothek Prof. vr. Deetjen), in Harbnrg/Elbe (Vorsitzender Rechts anwalt Prael) »nd in Fulda (Vorsitzender Stadtvcrordnetenvorstehcr Jttsiizrai Rang). PersoimluaMIchten Gesallen: in einer der großen Schlachten der letzte» Tage Herr Adolf Hecht, ein mehrjähriger treuer Mitarbeiter der Firma Carl Peters In Magdeburg. v c , -1 „ der Dculschen Buchhiindler zu Leimig, Deutsches BuchhSudlilchaud. Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 iBuchhZiidlcrbauS).
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