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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 303, 31. Dezember 1917. derer Autoren auf den jungen Berleger. EL seien nur genannt: Theo dor Mundt, Louise Mühlbach (Friedrich der Große und sein Hof, Kai ser Josef und sein Hof), A. E. Brachvogel (Friedemann Bach), Hans Wachenhusen, George Hesetiel und Willibald Alexis. Auch aus dem Gebiet des Zeitschriftenverlags versuchte sich Otto Zanke mit Erfolg; bekannt ist »Die deutsche Romanzeitung«, die 1864 mit Raabes Hunger pastor und Spielhagens Problematischen Naturen ins Leben gerufen wurde. Daneben wurde der Romanverlag rüstig weiterbetrieben, und Autoren wie Hermann Kurz, Bittor von Scheffel, Kürnberger, Fanny Lewald, Philipp Galen, Otto Roquette, Otto Ludwig, Karl Gutzkow bezeichnen seine Spur. Am 23. Zuli 1873 nahm Zanke seineil zweiten Sohn, l^r. Gustav Zauke, als Teilhaber auf, dem 1881 sein lüngster Sohn Richard folgte. Ihnen übergab er 1885 den Berlag und zog sich ins Privatleben zu rück. Er starb im Alter von fast 70 Zähren am 7. Dezember 1887. Seine Söhne gliederten dem Berlage Werke der aufblühenden russi schen und nordischen Literatur (Tolstoi, Turgenjew, Dostojewski, Björnson u. a.) an und schufen, dem Zuge der Zeit nach Berbilligung oes Lesestoffes folgend, die bekannte »Kollektion Zanke«. Nur kurze Zeit war es den Brüdern vergönnt, zusammen zu schaffen und zu wirten. Richard Zanke starb 1897 plötzlich am Herzschlag, und 13r. Gustav Zante folgte ihm schon 1901 im Lode nach. Seine Witwe, Frau Editha Zanke geb. Rhens, nahm sich des verwaisten Geschäfts an, bis am 1. Zanuar 1903 ihr ältester Sohn Or. Erich Zanke als Teilhaber eintrat. Unter seiner Leitung wurden der Berlag weiter ausgebaut und die »DeutscheRomanzeitung« milder »Deutschen Roman- bibliothek« (bisher im Berlage der Deutschen Berlags-Anstalt in Stuttgart) verschmolzen. Zm Jahre 1913 ging dle Firma in den alleinigen Besitz des Herrn Or. Johannes Zanke über, der sie trotz des Weltkrieges im Sinne seiner Borfahren weiter entwickelt. Schiefertafel und Papiermangel. - Der »Boss. Ztg.« schreibt man: Als man sich vor einigen Jahren entschloß, die Schiefertafel aus den untersten Klassen zu verbannen, war dafür die Erfahrung maßgebend, daß sie leicht zerbrechlich, schmutzig und geräuschvoll im Gebrauch war. Jetzt sollen diese Rücksichten in der Zeit der Papierknappheit fallen; gerade die untersten Klassen, in denen die Kinder infolge ihrer Unge schicklichkeit viel Papier verbrauchen, müssen jetzt »papierlos« werden, zumal da auch im Kriege der Gebrauch der Schiefertafel für die Eltern billiger ist als Tinte, Feder und Papier. PerssküMchnchM. Adolj Fasson ft — I» Berlin ist Professor Oe. Adolf Lasso» im Aller von 85 Jahren gestorben. Seine wissenschaftliche Bedeutung licgi in seinen Arbeiten auf dem Gebiete der Rechts- und Kultur- phiivsophic. 1871 erschien sein »Prinzip und Zukunft des Völker rechts-, ein vielbeachteter Versuch, ein an und siir sich juristisches Thema vom philosophischen Standpunkt ans zu lösen. Von seine» weiteren Werten nennen wir noch das »System der Rechtsphilosophie» i1882j, »Entwicklung des religiösen Bewußtseins der Menschheit» (188<i) und »Dcks Kulturidcal und der Krieg» <2. Ausl. 1998). Er juchte die Hegcische Rechtsphilosophie selbständig weiterznbauen und hat viel zur Verbreitung der Lehren seines Meisters beigctragen. Enge» Sachße 1- — In Bonn ist der ord. Pros, der praktischen Theologie in der evangelisch-theologischen Fakultät, Geh. Kons.-Rat 11. Oe. Eugen Sachße im Alter von 78 Jahren gestorben. Er schrieb n. a. über »Ursprung und Wesen des Pietismus» <1884), »Evangelische Katechetik» (1897) und gab von 188S bis 1994 die Zeitschrift »Halte, was Du hast« heraus. Wilhelm Trübncr ft — Nach einer Meldung aus Karlsruhe ist dort einer der bedeutendsten deutschen Maier, Professor Wilhelm Trübner, an Herzlähmung im 97. Lebensjahre gestorben. Er malte mythologische und historische Bilder, Bildnisse ans der Jetztzeit, Still leben, Landschaften, Bildnisse. Von seinen Lehrern Kanon und Leibi machte er sich bald frei und wurde ein Hauptvertreter der Freilicht malerei. Nach längerem Anscnthalt in München nahm er 1897 seinen Wohnsitz in Frankfurt am Main, wo er als Lehrer am Stäbelschen Institute wirkte) 199S wurde er nach Karlsruhe berufen, ein Jahr danach zum Direktor der dortigen Akademie bestellt. Vor kurzem erschienen Triibners Gemälde in 450 Abbildungen in den Klassikern der Kunst in Gesamtausgaben. Von seinen schriftstellerischen Erzeug nissen verdienen die Schriften: »Das Kunstverständnis von heute» (18SL) und »Die Verwirrung der Kunstbegriffe» (1909) Erwähnung. Ernst Hcrter ft — Am 21. Dezember ist in Berlin der Bildhauer Ernst Herter, Letter des Bildhaueraitsaales an der dortigen Hoe»> schule für bildende Künste, im 71. Lebensjahre gestorben. Er schuf eine große Zahl von Bildwerken, von denen sich der ruhende Alexander und der sterbende Alexander in der Berliner National-Galerie befin de». Ein von ihm in Brunnensorm sür Düsseldorf cniworsenc» Lens- mal Heinrich Heines ries heftige Erörterungen hervor und wurde dann in New Volk ausgestellt. Karl Rabl ft — In Leipzig ist Pros. Oe. Karl Rabl, Ordinarius der Anatomie der Universität Leipzig, »ach längerem Leiden im 84. Lebensjahre gestorben. Im Vordergrund seiner Forschungen stand der Entwicklungsgedanke. Die ganze lange Reihe von wechselnden Zu ständen, die die Organismen vom Beginn ihrer individuellen Existenz bis zur Erreichung jenes fertigen Zustandes durchlause», der Gegen stand der reinen vergleichenden Anatomie ist, bildete für Rabl da» Objekt seiner Untersuchungen. Durch seine Tatkraft erhielt die Ana- tomie ein neues, groß angelegtes Lehrgebäude) aus Rabis Feder stammt auch »Die Geschichte der Anatomie zu Leipzig«, die bemerkens werte Aufschlüsse gibt. Oskar Bulle ft — Am 25. Dezember ist in Weimar Pros. Oe. Oskar Bulle, Generalsekretär der Deutschen Schiller-Stiftung, nach längerem Leiden im Alter von 89 Jahren verschieden. Von 1884 b>Z 1889 in Berlin als Herausgeber der »Gegenwart» tätig, ging er später nach Italien, wo er sich mit den Vorarbeiten zu dem in Ge- meinschast mit Pros. G. Rigutini herausgegebenen Wörterbuch der italienischen Sprache beschäftigte. 1897—1908 leitete er die Redaktion der wissenschaftlichen Beilage der »Allgemeine» Zeitung« in München und siedelte, zum Generalsekretär der Deutschen Schiller-Stiftung er nannt, 1999 nach Weimar über. Als Dichter ist er u. a. 1898 mit zwei Dramen »Die Schwestern« und »Der Prinz von Galliern» hervor getreten. ^ LprechsM. Derpackungsspessn. Eine Berlagssirma berechnet uns für eine Broschüre außer dem Kreuzband-Porto von 19 Pfg. noch «ine Berpackungsgebllhr von 19 Pfg. Für ein Kreuzband, das in eine höchstwahrscheinlich alte Zei tung gewickelt wurde, 19 Pfg. bar zu erheben, ist doch etwas stark. Diese Verpackungsspcsen muß der Sortimenter aus eigenem trage», da er doch dem Kunden diese 19 Psg. nicht in Anrechnung bringe» kann. Der Verdienst i» dein fraglichen Kalle verringert sich auf 17"z>, wovon noch eine Bestellkarte swohlgemerkt nicht Bllcherzettel, dg ein» Privatadresse angegeben werden mußte) zu bestreiten ist, so daß zum Schlüsse, bei einem Verkaufspreis von -X 1.29, 14 Pfg. Bruttv-Nutzen bleiben. Es ist ja allgemein bekannt und gewiß bedauerlich, daß dt» Verpackungs-Materialien so ungeheuer im Preise gestiegen sind, ade« 1V Pfg. sür ein Kreuzband Spesen zu berechnen, ist doch wohl nicht ge rechtfertigt. Wie kann man sich gegen solche Vorkommnisse schützen? Es wäre angezetgt, bi« Namen solcher Firmen im Börsenblatt z» veröffentlichen. C Weihnachtsgeschäft — Ekdulbücheegeschäft. Das Weihnachtsgeschäft ist vorüber und dürfte mit wenig Aus nahmen befriedigt haben. Unerquicklichkeiten wegen unmöglicher öde* nicht rechtzeitiger Lieferung fehlten allerdings leider auch nicht. Die von der Gunst der großen Masse getragenen Modeschriftsteller waren seit Wochen »ausverkauft«. Das hatte aber das Gute, daß manches Buch gekauft wurde, das sonst keine Berücksichtigung gefunden hätte. Nur wenige haben beim Fehlen des Gewünschten ganz Abstand von einem Bücherkauf genommen. Beim demnächstigen Schulbüchergeschäft liegt das anders; da heißt es rechtzeitig für ein möglichst vollständiges und genügendes Lager sorgen. Schon Ostern dieses Jahres kam es vor, daß Bücher monatelang fehlten; nächste Ostern wird es noch schlimmer werden! Die Hatz nach den neuesten Auflagen wird aber wohl etwas Nachlassen; mancher wird froh sein, wenn er überhaupt sein Buch bekommt. Für den Sortimenter bietet sich da Gelegenheit, sein Lager ausgeführter Schulbücher abzustoßen. Es dürfte sich empfehlen, die Lagerbestände nachzusehen nnd überflüssiges im Börsen blatt anzuzeigen, — aber zeitig, sonst hat die Sache keinen Zweck! Offerten in den letzten Wochen bedeuten weggeworfenes Geld, wäh rend frühzeitige Angebote gewiß Berücksichtigung finden werden. Bielefeld. A. Helmich's Buchhand lunr Hugo Anders. 1284
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