4458 x° 106, 7. Mat 1987. Bermtschte Anzeigen, Börsenblatt I. d. rgchn. Vu«handl4 Buchhändler-Gterbekasse, Sitz Bremen. Jahresbericht der S. Hauptversammlung zu Leipzig am 44. Mai 4921 Oos vierte Iahr der Buchhändler-Sterbekasse, welches heute hinter uns liegt, hat eine Ent' täuschung gebracht. Zum ersten Male ist die Mitgliederzahl seit dem Bestehen der Kaffe zurück' gegangen. Der Hauptgrund liegt wohl darin, daß wir 46 Mitglieder ausschließen mußten, weil eine Antwort von diesen Mitgliedern trotz wiederholter Versuche überhaupt nicht zu erlangen war, geschweige denn von ihnen ein Beitrag gezahlt wurde. Es ist tief bedauerlich, daß es immer noch im Deutschen Buchhandel Männer gibt, die es nicht einmal der Mühe wert halten, auf Briefe zu antworten. Im übrigen kann unser Bericht nur darauf Hinweisen, was die Buchhändler-Sterbekaffe für den Börsen verein sein könnte, falls sie eine Zwangskaffe innerhalb des Börsenvereins wäre. Noch einmal geben wir deshalb die nackten Zahlen des Zahres 4925/26 wieder, wie die Kasse innerhalb des Börsenvereins gewirkt haben würde: 4926 4921 Mitglieder: 4974 x 20 -- M. 99420.— Todesfälle: 67x4000 - M. 67 000.— Reservefonds M. Z2420.— Mitglieder: 5045 x 20 - M. 400 MO.- Todesfälle: 6Sx40oo - M. 68 000.- Mservefonds M. Z2Z00.- Da in den letzten 25 Jahren (ohne Kriegsjahre) die Todesfälle im Börsenverein 44—45 auf 4ooc> waren und — ich glaube — nur ein paar Mal die Zahl 46 und darüber erreicht haben, so würde das Endresultat so ziemlich dasselbe bleiben. Nach 20 Zähren hätte der Börsenverein unter Zugrunde legung der Mitgliederzahl von 5000 mit Zinseszins ein Vermögen von ca. M. 4000000.—, und die Zinsen dieses Reservefonds würden genügen, alle Mitglieder, die länger als 20 Jahre Mitglieder des Börsenvereins sind, mit M. 2000.— -ei Todesfall zu versichern. — Wer sich einmal einen Augenblick Zeit nimmt und darüber nachdenkt, was hier an sozialer Arbeit versäumt wird von einem Verein, der wie kein anderer dazu berufen wäre, dank seiner Organisation die Kaffe fast ohne Kosten einzurichten, der wird uns Recht geben, wenn wir jedes Zahr an die Spitze unseres Zahresberichts den Ruf setzen: „Wann endlich wird der Börsenverein den Mut zur Tat finden!" — Mag es auch manchen Mitgliedern schwer werden, die M. 20.— jährlich und das einmalige Eintrittsgeld zu zahlen, so sollte doch jeder einzelne daran denken, daß das Geld einfach eine Spareinlage ist, die sich in jedem Falle verzinst und im Augenblick der Not doppelt willkommen ist. — Daß unsere Kaffe nicht so viel leisten kann, wie wir möchten, liegt daran, daß so viele Mitglieder Zurückbleiben und nicht von dem kollegialen Bewußtsein gedrängt werden, zu helfen,- denn während im Börsenverein dieses Zahr nicht ganz 44 Tote auf 4000 Mitglieder kommen, kommen bei uns mehr als 25 Todesfälle auf 4000. Die Ursache ist leicht erkennbar, denn die alten Mitglieder sind eingetreten, während die jungen Mitglieder ferngeblieben sind. Aber uns erfüllt es mit Freude und Stolz, daß wir gerade den Alten die Gewißheit geben können: die junge Generation dankt Euch für das, was Ihr uns in vergangenen Zeiten getan. Zm übrigen mag jeder einmal nur kurze Zeit die Zahlen durchsehen, damit er sieht, daß auch unsere bescheidene Arbeit nicht vergebens gewesen ist. Wir danken dem Börsenvereine-Vorsiand, daß er uns stets in unseren Wünschen unterstützt hat, danken den Herren aus den Kreisvereinen, die in liebenswürdiger Weise bei den Jahresversammlungen für die Sterbekaffe geworben haben. Im Jahre 4926 haben wir 22 männliche und 5 weibliche Mitglieder durch den Tod verloren und durften den Hinterbliebenen das Sterbegeld von insgesamt M. 46 200.— auszahlen. Unser Re servefonds ist auf M. 50000.— angewachsen, und wir haben — soweit Menschen überhaupt rechnen können — die Gewißheit, daß wir das Ziel erreichen werden, welches wir uns gesteckt haben. An unsere Mitglieder haben wir nur die eine Bitte: Bleiben Sie uns treu, wie wir Ihnen stets die Treue halten werden! W. Hermann.