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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1917
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- 1917-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1917
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- Deutsch
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7!.W vört-nb»-,! s. b. Dtschn. «uchti»i,d-I. Fertige Bücher. X- 260. 7. November 1917. V (2) In neuer Auflage liegt vor: Karl Hans Strobl: Bismarck Roman in drei Bänden. Band l: Der wilde Bismarck. Geheftet M. 4.— 20. Tausend. Gebunden M. 5.50 Band 2: Eisen und Blut. Geheftet M. 4.50 18. Tausend. Gebunden M. 6.— „Das Literarische Echo" schreibt über KarlLans Strobls Bismarck-Roman in der Nummer des l. November: ^>V>it dem zweiten Bande seines Bismarck-Romans stand Strobl vor einer wesentlich schwereren künstlerischen Aufgabe, als sie ihm der Stoff des ersten Bandes stellte. Bismarcks Jugend bot den Mensche» im Werden unmittel bar. und die Entwicklung des Romans war durch die persön liche Entwicklung Bismarcks gegeben. Das Problem der Be arbeitung eines historischen Stoffes trat noch kaum an den Künstler heran. Sehr viel schwerer war die Aufgabe, in den Lebensabschnitt von Frankfurt bis Versailles eine nicht nur historische, sondern persönliche Entwicklung zu bringen, aus der Fülle politischer Ereignisse, Gestalten und Gedanken den Menschen Bismarck hcrauezuarbcilcn. Trotz der großen Schwierigkeiten ist das drinKünstler vollauf gelungen, indem er drei große Landlungcn in den Mittelpunkt stellt, die er straff durchführt und künstlerisch entwickelt; Hand lungen, deren Ursprung überhistorische, allgemein-menschliche und doch durchaus Bismarcksche Motive bilden: Bismarck und sein König, Bismarck und Johanna, Bismarck und das kommende Deutsche Reich. Schon in dem historischen Ver hältnis Bismarcks zu König Wilhelm hat es an dramatischen Konflikten nicht gefehlt. Der Künstler hat das Persönliche dieser historischen Tatsachen überzeugend und packend zur Darstellung gebracht... Andererseits liegt im Verlauf dieser Landlungsreihe die gewaltigste Szene des Buches: Johannas Kampf um das Lebe» Bismarcks an seinem Krankenlager nach der Rückkehr aus Petersburg. . . Das schwierigste Problem stellte Strobl die dritte Landlungsreihe: Bismarck und das kommende Deutsche Reich. Aus der ungeheuer ver wickelten Fülle des Stoffs, wie sie uns in „Gedanken und Erinnerungen", in den „Briefen" und der riesigen Bismarck- Literatur vorliegt, mußten einzelne Personen, selbst unter Gefahr einseitiger Beleuchtung, hervorgchobc» werden (Keudcll), Ereignisse mußten typisiert, Gedanken symbolisiert werden. And da kann man nur mit Bewunderung der tech nischen Intuition des Künstlers folgen. Bedenken erheben sich nur in Einzelheiten.. . Die Nachfrage nach den beiden Bänden des Bismarck-Roman» von Karl Han« Strobl ist nach wie vor eine recht starke, und ich empfehle dringend, sich rechtzeitig mit Exemplaren zu versehen; ich liefere nur noch fest. Lochachtungsvoll L. 6lM»Mll>, Verlag / Lei« (D In neuer Auflage liegt vor: Karl Hans Strobl: Bismarck Roman in drei Bänden. Band l: Der wilde Bismarck. Geheftet M. 4.— 20. Tausend Gebunden M. 5.50 Band 2: Eisen und Blut. Geheftet M. 4.50 l 8. Tausend. Gebunden M 6.— „Das Literarische Echo" schreibt über Karl Lans Strobls Bismarck-Roman in der Nummer des l. November u. a.: Oum Schluß ei» paar Worte über die von der Kritik -O wiedcrholtaufgestellteBehauptung.daßStroblsBismarck ein grundsätzlich verkehrtes Antcrnehmen sei, weil die Gestalt des Stroblschen Bismarck sich notwendig nie mit dem Bilde decken könne, das jeder Deutsche sich von seinem Bismarck mache. Nun: zunächst die Frage, warum die Kritik diese Behauptung auf die literarische Darstellung beschränkt und sie nicht auch auf die vlasüsche, ja die histsrische ausdchnt? And ferner: Weiß der Kritiker nicht, wie das landläufige Bismarckbild selbst gebildeter Deutscher aussicht? Es ist ein klägliches Gerippe aus wenigen historischen Daten, vermischt mit der Erinnerung an Anton Wernersche Gemälde — ein lückenhaftes Gebilde, an dem die durchaus nicht fundierte Vorstellung übermenschlicher Größe haftet. And wo ein lebendiges Bismarck-Bild wirklich vorhanden ist: warum setzt da ein Abweichen von dem Stroblschen die Absicht des Künstlers ins Anrecht? Wird nicht vielmehr der Kenner mit besonderem Interesse den Wegen des Künstlers nachgchen und den Grund der abweichenden Ansichten aufzufinden suchen? Jedenfalls aber wird er sich mit dem Buch, wie cs das vollauf verdient, ernsthaft auseinandersctzen. Die oben wiedergcgebene Behauptung ist der verkappte Lauptsatz des skeptischen Relativismus: weil alles von Menschen Ge schaffene und Gedachte notwendig subjektiv ist, ist es nicht allgemein gültig und daher im Grunde ein vergebliches Be ginnen. Wie in der Philosophie, so auch in der Kunst führt dieser Satz zur Negation jedes Schaffens überhaupt. Dem gegenüber muß nicht nur der Künstler, sondern auch der Kritiker mit allem Nachdruck betonen: Die Objektivität eines Kunstwerkes ist seine widerspruchslose und konsequente Subjektivität. Sofern der Künstler die großen Linien erschaut und mit Vertiefung gestaltet hat, ist sein subjektives Werk — objektiv ein Kunstwerk. Die Nachfrage nach den beiden Bänden des Bismarck-Nomans von Karl Hans Strobl ist nach wie vor eine recht starke, und empfehle ich dringend, sich rechtzeitig mit Exemplaren zu versehen; ich liefere nur noch fest. Lochachtungsvoll L. SIMM»», Berlxg / Lei«
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