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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1917
- Strukturtyp
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- 1917-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1917
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 260, 7. November 1917. kum die Bestimmung aufzunehmen, daß bei direktem Bezüge ein Teuerungszuschlag berechnet werde. Viel wichtiger als die ju ristischen Bedenken des Herrn Kilpper ist die praktische Erwä gung, wie dieser Teuerungszuschlag sich begründen läßt. Denn wenn er für das Sortiment eine Notwendigkeit bedeutet, so ist damit, besonders bei neuerschiencnen Büchern, diese Notwen digkeit nicht auch für den Verlag erwiesen, da sonst nicht einzu- sehe» wäre, warum er nicht gleich in den Preis einbezogen wor den ist. In diesem Nachweis der Notwendigkeit und Unum gänglichkeit des Teuerungszuschlags liegt ja überhaupt, wenn nicht die ganze, so doch die größte Schwierigkeit. Denn wenn auch nicht der einzelne Geschüftsvorfall für sich beurteilt werden kann, sondern die gesamten Gcschäftsvcrhältnisse zu be rücksichtigen sind, so wird doch zunächst jeder den ihn angehen den besonderen Fall zu »beleuchten« suchen. Deshalb hätten wir gerade aus Gründen einer möglichst allgemeinen Beteili gung des Sortiments am Teuerungszuschlag gewünscht, die Dinge nicht so souverän in Bausch und Bogen behandelt zu sehen, wie das vielfach geschehen ist, eben weil man sich immer an den Einzelfall halten und von ihm aus Stellung zu dieser Neuordnung nehmen wird. Aus die rechtlichen Bedenken, wie sie von den Gerichten oder Kriegsämteru geltend gemacht wer- den könnten, sind wir bereits anläßlich der Besprechung der Ta gung der Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvcreine in Goslar näher eingegangen und können daher ans diese Ausführungen verweisen. Gelingt es dem Sortiment, eine möglichst einheitliche Durch führung des Teuerungszuschlags in seinen eigenen Reihen dnrch- zusetzen und ihn aus der Sphäre der Unsicherheit in die des rein Geschäfts- und Rechtsmäßigen zu erheben, so wird er auch beim Publikum keinen großen Schwierigkeiten begegnen. Nicht über sehen werden darf freilich, daß die Maßnahme nur als ein Not behelf, ein vorübergehender Zustand — um nicht »vorüber gehende Erscheinung« zu sagen — gedacht ist, der, je länger er dauert, desto deutlicher seine nachteiligen Folgen erkennen lassen wird. Gegenwärtig handelt es sich jedoch darum, dem Sorti ment die Möglichkeit des Durchhaltens zu geben. Der Errei chung dieses Zweckes soll der Teuerungszuschlag dienen, und so wichtig uns die Aufrechterhaltung des Ladenpreises als der festen Grundlage, von der aus sich Publikum, Verleger und Sortimenter über den Büchermarkt orientieren, auch erscheint, so wäre sie mit der Proletarisicrung des Sortiments doch zu teuer erkauft. Für den Sortimenter aber heißt es jetzt — um auf die den Ausgangspunkt unserer Ausführungen bildende Frage zurückzukommen —, anch während dieses Interregnums sich das Vertrauen des Publikums zu erhalten suchen und dem Gewähren des Verlags die Gewähr tadelloser Geschäftsführung gegenüberzustellen. Aus dem Buchdruckqewerbe. In der Zeit vom 20.—21. Oktober d. I. fand in Berlin eine Sitzung des H a n p tv o r st a n d e s des Deutschen Buch drucker-Vereins und vom 22.-25. Oktober eine Sitzung des Tarifausschusses der Deutschen Buchdrucker statt. Soweit buchhändlerische und Berlagsinteressen hierbei in Frage kom men, sei nachstehend das Wesentliche aus diesen Verhandlungen mit- gctcilt. Bezüglich der Zusammenlegung von B n ch d r n ck e r e i e n bzw. von Z e i t n n g s b c t r i e b e n ist zu berichten, daß weder von der Ncichsregierung noch vom Kriegsamt eine Zusammenlegung von Zeitnngsbetrieben und von Druckereien, die sich mit der Herstellung von Zeitungen beschäftigen, beabsichtigt ist. Die Kriegsamtsstellen sind in diesem Sinne vom Kriegsamt unterrichtet imd angewiesen worden. Bemerkenswert ist auch, wie aus der »Zeitschrift für Deutsch lands Buchdrucker« zu ersehen ist, daß in Bayern, wo die Er hebungen und Vorarbeiten über eventuelle Zusammenlegungen am weitesten gediehen waren, die Angelegenheit vorläufig als aufgegcbcn zu betrachten ist. Tic jüngst von der Metall-Vermittlungsstelle für das graphische Gewerbe angeorönete und durchgeführte frei willige Anmeldung bzw. Zurverfügungstellung von Altmetall und zum Teil rioch gebrauchsfähigen Buchdrncklettern, Setzmaschinensatz, Stcrco- typicplatten, Galvanos und dergleichen, hat ein günstiges Resultat ge zeitigt; rund 3,6 Millionen Kilo Metall sind zur Abgabe angemcldet worden. Aus dem Bericht hierüber ist zu erkennen, daß die N92 vom Kriegsministerinm beabsichtigte Zwangseinziehung von Metallen aus dem graphischen Gewerbe sich wahrscheinlich nicht als notwen dig erweisen wird. ' * Hinsichtlich der Abänderung des Buchdruck-Preis- tarifs, der demnächst neu erscheinen wird, wurde zur Erledigung der Vorarbeiten-, die beschleunigt werden sollen, ein Ausschuß von 12 Mitgliedern gewühlt, der ans den Herren van A ck e n - Krefeld, Bär-Leipzig, Boll-Bcrlin, Geheimrat B ü x e n st e i n - Berlin, Kommerzienrat Förster-Zwickau, Friedrich-Breslau, Admi nistrator Heitschmidt - Halle, Georg Jacob- Mannheim, Kom merzienrat K r a i s - Stuttgart, Direktor M i e l ck e - München, I)r. P e t e r s m a n n - Leipzig und S ä u b e r l i ch - Leipzig besteht. In einer die Revision des Deutschen Buchdruck-Preistarifs betreffenden Bekanntmachung des Bcrcchnungsamtes des Deutschen Buchdrucker- Vereins, dessen Vorsitzender Herr Buchdrnckereibesitzer Wilhelm Bär-Leipzig ist, wird ansgeführt: »Wertvolle Unterlagen für eine jede Revision des PreistarifS bilden die vom Berechnungsamt bestän dig gesammelten Mitteilungen über die bei Anwendung des Tarifs in der Praxis gemachten Erfahrungen. Wir richten daher an alle tariftreuen Buchdrnckereien, die für die eine oder andere Bestimmung des Preistarifs eine Verbesserung vorschlagen können, hiermit das Ersuchen, solche Vorschläge bis spätestens zum 15. November d. I. an uns einzureichen. Alle bis zu diesem Zeitpunkte eingehenden An regungen und Vorschläge (auch solche aus Verlegerkreisen? Red.) wer den auf ihre Zweckmäßigkeit geprüft und nach Möglichkeit berück sichtigt.« Zum Zweck einer einheitlichen Behandlung von Angelegenheiten, die sich innerhalb der Tätigkeitsgebiete des Deutschen Buchdrucker- Vereins und des Vereins Deutscher Zeitungsverleger namentlich durch deu Einfluß des Krieges ergebe«, soll durch einen beiderseitig gewählten Ausschuß eine.Aussprache erfolgen. Für den Deutschen Buchdrucker-Verein wurden in diesen Ausschuß die Herren vr. Victor K l i n k h a r d t-Leipzig, Heinrich Otto-Godes berg, Georg Wagner-Posen und Direktor Will-Mainz ge wählt. * » Ter Tarifausschuß, dessen Tagung vom Präsidenten der Tarifgemcinschaft der Deutschen Buchdrucker, Herrn Öleheimen Kom merzienrat B ü x e u st e i n - Berlin, geleitet wurde, erörterte zunächst recht eingehend alle die durch den Krieg bisher erforderlichen Maß nahmen, tarifliche Ausnahmen usw. Den breitesten Raum nahmen, nachdem man sich über die Bedingungen betreffs der Ausbildung von Ersatzkräften im Hand- und Maschinensatz sowie in anderen techni schen Hilfsdienstleistungen ausgesprochen nnd geeinigt hatte, die Be ratung über die von den Gehilfen beantragte Erhöhung der Teuerungszulagen ein. Nach langen Verhandlungen im Ple num und in Ausschnßsitzungcn wurde beschlossen, an die be rechnenden wie an die im Gewißgeld stehenden Gehilfen ohne Rücksicht auf ihren Lohn zu den jetzigen Teuerungszu schlägen noch weitere Zuschläge zu zahlen, die sich je nach der Höhe des für den einzelnen Ort maßgebenden Lokalzn- schlags für ledige Gehilfen zwischen 6—8 Mark und für verhei ratete Gehilfen zwischen 7,50—9,50 Mark bewegen und die ab 26. No vember 1917 zu zahlen sind. Bei Leistung von Überstunden bzw. Sonn- und Feiertagsarbeit fällt zwar die Teuerungszulage weg, aber diese Stunden werden mit einem Kriegsanfschlag von 75°/o ans die tariflichen Entschädigungssätze für Überstunden vergütet. Außer klei neren tariflichen Abänderungen usw., die die Entlohnung nnd die Ar beitszeit betreffen, wurden noch einige Bestimmungen bezüglich der Lokalzuschläge geregelt, wodurch ab 1. April 1918 gewisse Drnckorte eine zweieinhalbprozentige Erhöhung des Lokalznschlags erfahren nnd damit gegebenenfalls auch den nächsthöheren Satz bei Bemessung der Teuerungszulagen. Die betreffenden Orte werden noch vor Ende die ses Jahres durch das Tarifamt bckanntgcmacht. Was die Preise für Drucksachen bzw. den Buchdruck- Preis t a r i f betrifft, so stellte sich der Tarifausschuß (laut Proto koll) auf den Standpunkt, »daß unter Berücksichtigung der enorm ge stiegenen Herstellungskosten für Anfertigung von Drucksachen ein Aufschlag von mindenstens 100 Prozent auf die im Bnchdruck-Preistarif festgelegten Preise berechtigt und erforderlich ist, und daß überdies die Papierprcise eine zurzeit bis zu 500 Prozent und mehr betragende Steigerung erfahren haben. Aus allen diesen Gründen hat der Tarifausschuß unter voller Zustimmung der Gehil fenmitglieder einstimmig beschlossen, daß die in der Tarifgemcinschaft vereinigte Prinzipalität bei Durchführung der vom Tarifausschuß ge nehmigten Drnckpreise mit willen der Tarifgemeinschaft zu Gebote stehenden Mitteln nachdrücklichst zu unterstützen sei«. Aus Punkt 14 des Beschlnßprotokolls über die Sitzungen des Ta- rifansschusses geht hervor, daß der immer mehr sich nachteilig gel-
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