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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
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5882 B«rl-nil-tt s. d. DIlchn. Buchhand,I. künftig erscheinende Bücher. ^ 142, 23. Juni 1914. In meinem Verlage erscheint: Kuli-Kurt Berliner Künstler-Roman von Josef Iellinek Mecklenburger Nachrichten, Schwerin: Nach längerer Panse spendet Josef Iellinek aus der F ii l l e seiner schöpferischen Kraft, aus der Schatzkammer seines Geistes seinen Zeitgenossen ein neues Werk. Dieses Werk, das den Titel Kuli- Kurt trägt und sich als ein Noman aus der Berliner Knnstler- welt kategorisiert wissen will, ist bei weitem nicht mit einem solchen in landläufigem Sinne zu verwechseln und aufzuuehmeu... Mit größter Freude werden wahrheitssuchendc, geistig durstende Leser auf ihrer Wanderung durch die literarische Wüstenei Josef Iellinek, den Meister seiner Erzählungsknnst begrüßen, dessen Feder zu scharfem Schwerte, dessen Wort zu flammender Leuchte, dessen Geist zu mahnender Geißel wird. Von dem Hintergründe krasser Realistik hebt sich die adler- beflügelten Idealismus in sich tragende Gestalt Kurts plastisch heraus. Durch den zersetzenden Geist, durch das mimosenhafte Fcinempfindcn, durch die zartsinnigen Regungen dieses Helden, dieses Künstlers, über mittelt der Verfasser sich uns, gibt er uns restlos seine zartbesaitete lauterste Seele offenbar. Dieses Werk, dessen dichterischer Gehalt sich wie eine leuchtende Goldader durch den Schacht seiner Vielseitigkeit zieht, dürfte somit den Oberen der geistigen Zehntausend ein idealer Freund, ein Erzieher zu Recht und Wahrheit, ein Prediger von und zu Lauterkeit und Schönheit werden. Leipziger Neueste Nachrichten: Wie ein Pendant zu seinem letzten Roman »Knnstlauflente« stellt Iellinek seine neue Arbeit hin, die das Leben und Schaffen eines wundervollen, idealen Menschen und Künst lers zum Mittelpunkt hat... D a § d r ä n g t s i ch i n grellen Far ben aus dem Hintergrund heraus und belebt die einfache Linie der H a n p t e r z ä h l n n g ungemein. Es ist eine geschickte Art der Helldunkel-Technik, die Iellinek anwendet. Durch die Gegcneinanöerstellung der typischen Vertreter erreicht er die packendsten Situationen und die stärksten Wirkungen zugleich. Mit vornehm epischer Zurückhaltung läßt er die Ge schehnisse für sich reden, und da er innerhalb seiner Menschen steht, steht er außerhalb seines Buches. In alles das hinein mischen sich sehr geschickt geschmackvolle Milieuschilderungen und Episoden teils voll liebenswürdiger Grazie oder Spötterei, teils an gefüllt von bitterster Ironie. Es herrscht ein Leben in diesem Noman, das jeden zwingt, m i t z n e r l e b e n, wie es nur eine starke Scknldernngs- gabc erzwingen kann. Wir brauchten mehr solche Bücher, die man allen so herzlich empfehlen kömite. Berliner Börscn-Zeitnng: Ein ergreifendes Buch voll Lebens wahrheit. Ein Kenner der Wirklichkeit, führt uns der Autor durch das Dasein eines Journalisten, der eigentlich ein Dichter ist, und ihn sowohl wie die Menschen, die um ihn gruppiert werden, sehen wir eindrucksvoll durch das geschriebene Wort in unsere Seele projiziert Einfache und dabei große Wahrheiten. Sen- ^nzcn. die ein reiches Denken sowohl beweisen wie Zeugnis für eine hupende Fähigkeit oblegen, »da wo der Mensch in seiner Qual ver stummt. zu sagen, was er leide«, füllen das Buch, von dem wir wün schen. daß cs zahlreiche Leser finde, weil dadurch ihre Empfindungen vertieft, ihre Gedankenwelt erweitert würde. Bremer Nachrichten: . . . Eine Sammlung mit rücksichtsloser Wirklichkcitstrcnc im naturalistischen Stil ausgcmalter Einzelbilder. Iellinek erweist sich als Beherrscher eines außerordent lich großen und zuverlässigen Bcobachtnngs- materials. . Wer sich für die soziale Lage der Künstler und Schriftsteller interessiert — und das sollte heute jeder denkende Mensch — dem kann das Buch als eine hochinteressante Lektüre empfohlen werden. Presse. Buch, Papier, Berlin: Alle müssen den neuesten Roman von Josef Iellinek lesen. Diesen einzigartigen Roman, der gewiß nicht nach jedermanns Geschmack ist. vor allem nicht nach dem Geschmack moderner Romanleser. Für diese ist er von einem viel zu idealen Staiidvnnkt ans geschrieben. Im Mittelpunkt steht der verkannte Idealist, der seinem Genius vertraut und wie ein Verkünder der Wahrheits- und Mcnschheitsidealc durch die Reihen der falschen Pro pheten, der Alleswisser und Nichtskönner schreitet. Köstliche Typen, der Wirklichkeit abgelauscht, hat der Verfasser geschaffen: man sicht sie lebend vor sich mit ihrem Getue und ihrer Großmannssucht, diese Herrenmenschen, denen alles Menschliche fremd ist. Die Liebesgeschichte ist mit großer dichterischer Empfindung geschildert und wird poetisch verklärt durch die gegenseitigen Offenbarungen zweier gleichgestimmter Seelen. Einige seiner Personen sind Originale aus dem Berlin n u s e r e r T a g c, die auch auf der Bühne gute Figur machen würden. In trefflichen Betrachtungen geißelt der Verfasser in den Reden seines Hauptheldcn die Zustände unserer Zeit. Man wäre versucht, eine Sammlung solcher Stellen ans dem Jellinek'schcn Noman anszu- wlihlcn und sie der Mitwelt als Spiegel vorznhaltcn. Der Verfasser hat seinen Roman als eine ideale Lebensaufgabe betrachtet, die zu er füllen er sich berufen fühlte. Und jeder, der an unserem geistigen Leben teilnimmt, sei es als Mitwirkcnder, sei es nur als Erlebender, sollte den Noman, der »Dem Genius des Deutschen Volkes« gewidmet ist, lesen und wieder lesen. Tagcs-Post, Linz: Josef Iellinek hat sich durch seinen Roman »Kuustkauflcute« sehr vorteilhaft eingeführt und wird auch mit seinem neuen Nomau verdiente Erfolge erzielen. In dem jüngsten Werke werden die Leiden und Freuden eines Dichters in wahrheitsgetreuer und fesselnder Weise geschildert. . . Der Gang der Nomanhandlttng ist spannend: der Autor versteht es vorzüglich, mit dem Licbeslebcu des Romanheldcn interessante Fragen zu verknüpfen. Es ist nicht zu bezweifeln, daß alle, welche ans einem Lesestoffe auch Belehrung und Aufklärung schöpfen wollen, gerade nach diesem Werke gern greifen werden und daß auf diese Weise die sehr beachtenswerten Anregungen des Verfassers in die weiten Kreise der Leser den Weg finden werden. Münchener Neueste Nachrichten: Der Verfasser wird wohl überall lebhafte Anerkennung finden. Er überrascht, ich möchte fast sagen: verblüfft, durch die Sicherheit der Zeichnung und durch eine so male rische Behandlung der Sprache, daß man unwillkürlich den Eindruck von keck hingcworfenen Farbflecken gewinnt. PointiliSmus im guten Sinn. In bewußt wirksamem Gegensatz dazu stehen einige mit echter Empfindung geschriebene Szenen aus dem Lessiughaus, gleichsam wie Bilder aus einer schönen entschwundenen Zeit. General-Anzeiger für Hamburg-Altona: Es ist zu wünschen, daß dieses neue Werk Iellineks von vielen gelesen würde, von ernsten und nachdenklichen Menschen. . . Die Reihe der handelnden Personen, ihre Eigenart, ihr Leben schildert Iellinek in ihrer ganzen, krassen Wirk lichkeit; jede einzelne Figur ist von abgeschlossener Rundung. Reicher Inhalt, eine Fülle von guten, ernsten Gedanken zeichnen das Werk aus und seinen sympathischen Schöpfer. Post, Berlin: Die Charaktcrzeichnung ist Iellineks Stärke. Der »fromme« Seelenfreunö ist meisterhaft gezeichnet: das natur getreue Bild eines gerissenen Berliner Bau- und G r u u ö st ü ck s ch i e b e rs. Derartigen dem Leben abge tan schien Charakteren stehen die idealisierten des Kuli-Kurt und seiner Welln und ihrer Eltern, gegenüber. Es gehört wahrhaftig Mut dazu, in unserer aufgeklärten Zeit noch Ideale nicht nur zu haben, sondern auch offen zu vertreten; gefallen sich doch viele moderne Schriftsteller darin, ihre Personen nach krankhaften Launen handeln zu lassen, was dann der Leser, der in dieselbe Kerbe schlägt, um nicht als rückständig zu gelten, »psychologische Ver tiefung« nennt. Was Poesie ist und sein soll, wird darüber meistens vergessen. Iellinek hat erfreulicherweise diese Rich tung nicht eingechlagen. Gerade dies macht sein Buch an ziehend — ich denke da vor allem an die Schlußszene. Man merkt auf jeder Seite, daß Iellinek die Welt, die er schildert, aründl'ch kennt Iellineks Kuli-Kurt ist ein Noman. der durch seine seine Ebarakterzeichnnng ein Stück Lebenswahrheit bietet, und wegen seiner edlen Beaeksterung für künstlerische und sittliche Ideale geliebt zu werden verdient. : : Nach obigen Kritiken darf das Buch in keiner Leihbibliothek fehlen. ; : Preis brosch. 4 M. geb. 5 M/Aus beiliegendem Zettel bar bestellt mit 40"o Verlag Paul Baumann, Berlin-Charlotte»»»--, 4
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