Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1914
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- 1914-06-23
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- 23.06.1914
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. .V 142, 23. Juni 1914. Leipzig durch den Hamburgischen Exporteur zuschicken, erbitten sich u. a. auch vielleicht mal einen Barsortimentskatalog. Ist nun zufällig die betreffende Verbindung inzwischen abgebrochen, dann bleibt solch ein Katalog leicht beim Exporteur liegen, und es ist ihm so ein Mittel an die Hand gegeben, um billig einzu- kaufcn. Meine Bitte an das Barsortiment geht dahin, in dieser Beziehung die größte Sorgfalt und Vorsicht walten zu lassen. Vielleicht ist es möglich, daß der Katalog nur numeriert und gegen Quittung abgegeben, oder daß sonstwie über jeden Katalog, der hinausgeht, eine genaue Kontrolle geführt wird. Herr Kommerzienrat Carl Schöpping, München: Meine Herren! Ich stimme ganz mit den Worten des Herrn Ersten Vorstehers überein, daß es wenig Zweck hat, diese Klagen hier alljährlich zu wiederholen, ohne ein Mittel zu bezeichnen, in welcher Weise dem Übel zu Leibe gegangen werden kann. Mit Recht muß gefordert werden, daß diesen Klagen ein greifbares Material zugrunde gelegt wird. Es handelt sich also um die Bar sortimentskataloge, die unrechtmäßigerweise in die Hände von Auchbuchhändlern gelangen. In der Sitzung des Verlegervereins ist heute morgen schon erwogen worden, ob es nicht möglich wäre, diesem Unfug zu steuern. Zunächst käme als Kontrollmittel die Numerierung der einzelnen Kataloge in Betracht, vielleicht in der Weise, daß die Nummern in untilgbarer Weise auf den Ein band eingepreßt werden, was allerdings Geld kostet. Es ist uns wohlbekannt, daß auch bei uns in München in den Pensionen, wo die verschiedensten Nationalitäten Verkehren, die Pensions mutter beispielsweise für die Japaner die Bücher durch einen Hintermann zusammen besorgt, nachdem sie sich den Barsorti- ments-Katalog Verschafft hat. Es wäre doch möglich, daß der Barfortimenter sich entschließt, die Kataloge so zu kennzeichnen, daß man den Weg finden könnte, auf dem der Katalog in die Unrech ten Hände gekommen ist. Das ist gewiß zu machen, wenn nur der gute Wille Vorhanden ist. Zum mindesten würde das eine er reicht werden, daß mancher von den Zwischenmännern in der Abgabe seiner Kataloge vorsichtiger würde. Dieses Verfahren scheint mir auch wieder der einzige gangbare Weg zu sein, um der Forderung nach Beweisen zu entsprechen. Herr Bernhard Staar, Berlin: Meine Herren, ich möchte bloß einen Irrtum des Herrn Koeh- ler richtigstellen. Ich habe ausdrücklich erklärt: Ich bin ein Geg ner des Barsortiments, nachdem seine Kataloge einen Umfang angenommen haben, den ich nicht mehr als berechtigt anerkenne» kann, und dafür habe ich auch die Gründe genannt. Prinzipiell habe ich gegen das Barsortiment nichts einzuwenden. Ich möchte noch ergänzend erwähnen, daß jetzt auch in Berlin Exportgeschäfte mit dem Barsortiments-Netto-Katalog arbeiten, wodurch wieder dem Sortiment Kunden entzogen werden, denn solche Firmen bezogen früher durch das Sortiment ihren Bedarf, und dem Sortiment blieb dabei ein bescheidener Nutzen. Ich wiederhole: solange die Kataloge immer weiter anschwellen, wer den die Auchbuchhändler mit mathematischer Gewißheit zuneh men. Tatsache ist, daß auf Grund dieser vorzüglich gearbeiteten Kataloge heute Krethi und Plethi Buchhandel im Nebenberuf treiben kann, wozu absolut kein Bedürfnis borliegt, son dern wodurch nur der reguläre Buchhandel geschädigt wird. Und daß die Gefälligkeitsgeschäfte der Herren Verleger-Chefs und ihrer Angestellten dann ebenfalls wieder zurückgehen, wenn der Bezug unbequemer und schwieriger wird, dürste Wohl ebenfalls nicht zu bestreiten sein. Vorsitzender: Ich glaube, es ist nicht ganz richtig, wenn Herr Staar sagt, daß die Herren an Krethi und Plethi liefern. Aber er wollte vielleicht etwas anderes sagen, daß nämlich die Herren verführt werden, zu glauben, sie hätten es mit Buchhändlern zu tun. Daß sie es absichtlich tun, hat ihnen Wohl Herr Staar nicht vorwerfen wollen. Herr Koehler hat das Wort. Herr Karl Franz Koehler, Leipzig: Meine Herren! Es ist soeben wieder über den Mißbrauch der Barsortimentskataloge gesprochen worden. Ich mutz auf das zurückkommen, was ich Ihnen bereits in Bayreuth gesagt habe: an dem Mißbrauch der Barsortimcntskataloge sind zum großen 1004 Teile die Herren Sortimenter selbst schuld, und zwar insofern, als mit den alten Katalogen — sic bekommen jedes Jahr einen neuen geliefert — nicht mit der nötigen Vorsicht umgegangen wird. (Sehr richtig!) Jedenfalls können wir Nachweisen, daß mit den alten Katalogen eher das Gegenteil geschieht. Ich möchte Ihnen einige Fälle erzählen. Ein Kollege schrieb mir kürzlich einen Brief, worin er mitteilte, daß in einer Laubenkolonie mein Kata log neben anderen Dingen mit gestohlen worden wäre. Meine Herren, mit einer Laubenkolonie stehe ich nicht in Verbindung. (Heiterkeit.) Sodann kam an mich ein Schreiben von der Eisen bahndirektion in Erfurt, es wäre ein Barsortimentskatalog der Firma K. F. Koehler gefunden und noch nicht wieder abgeholt worden; ob ich den zurückhaben wollte. Des weiteren ging kürz lich durch die Zeitungen eine Notiz, daß in Wien ein Barsorti mentskatalog versteigert worden wäre; der hätte, weil er die ge samte gangbare Literatur von 1789 an enthielt — das war näm lich ein kleines Mißverständnis: auf dem Katalog steht das Grün dungsjahr unserer Firma (Heiterkeit) —, als Katalog für die gesamte Literatur seit dem Ende des vorletzten Jahrhunderts bei der Versteigerung 35 .K gebracht. (Heiterkeit.) In einem anderen Falle habe ich es selbst erlebt, daß mir ein Buchhändler, in dessen Laden ich inkognito kam, den Barsortiments katalog in die Hand gab mit dem Bemerken, ich möchte mir das Buch selbst heraussuchen. Also sie sehen, daß von anderer Seite außerordentlich diel gesündigt wird, und ich möchte deshalb, wie in Bayreuth und Goslar, die dringende Bitte an Sie richten, doch ja recht vor sichtig mit den alten Katalogen umzugehen; dann werden auch die Klagen verschwinden. Es ist mir vielfach vorgekommen, daß mir von Firmen, mit denen ich nicht in Verkehr stehe, geschrieben wurde: »Ich habe Ihren Barsortimentskatalog aus dem Jahre 1907 — wollen wir einmal sagen —; der scheint mir veraltet zu sein, kann ich nicht den neuen bekommen?« Da ist dann nachge wiesen worden, daß der Mann den Katalog irgendwie einmal bei einer Allpapierhandlung gekauft hatte. Was Herrn Staar anlangt, so mutz auch ich ihm danken für das Interesse, das er dem Barsortiment entgegenbringt. Aber ich möchte Herrn Staar doch bitten, die Sorge um die Rentabilität des Barsortiments lieber uns zu überlassen; wir werden sicher nichts tun, wodurch wir geradezu Verluste erleiden. Und was die Dicke der Kataloge anlaugt - ja, meine Herren, daran sind Sic selber schuld. Nämlich die Sache ist folgendermaßen: Unsere Firma hatte vor 10 Jahren das Bestreben, durch weise Beschrän kung der Neuaufnahmen ihre Kataloge nicht zu dick werden zu lassen. Plötzlich gingen unsere Umsätze zurück, und auf Anfrage bei einer der betreffenden Firmen bekam ich zur Antwort: »Wir möchten ja gern bei Ihnen bestellen; aber Ihr Katalog enthält nicht das, was in den anderen Katalogen zu finden ist«. Dadurch ist es gekommen, daß wir bei immer dickeren Katalogen ange- lnngt sind, und, Herr Staar, infolgedessen kann ich Ihnen auch nicht helfen, wenn Sie einen Athleten brauchen, der diese Kataloge wälzt. (Heiterkeit.) Aber, meine Herren, das ist Ihre eigene Schuld I Vorsitzender: Die letzten Worte waren wohl nur scherzhaft gemeint. Aber der Herr Vorredner hat sich eines historischen Fehlers schuldig gemacht: die ersten dicken Kataloge rühren doch von der Firma K. F. Koehler her. K. F. Koehler war der erste, der auch die wissenschaftliche Literatur hineinzog, und darin ist ihm später erst Volckmar gefolgt. Also das Karnickel sind Sie (zu Herrn Koehler) gewesen. (Heiterkeit.) Herr Petters hat das Wort. Herr Otto Petters, Heidelberg: Meine Herren! Ich glaube, nicht der ganze Buchhandel, der hier vertreten ist, wird die Ansicht teilen, daß es besser wäre, wenn die Barsortimentskataloge nicht in dieser Dicke erscheinen, sondern ich bin der Überzeugung, daß ein großer Teil der Sor timenter den Umfang und die Reichhaltigkeit der Barsortiments- katalogc sehr gern sieht (Zuruf: Leider!), zumal in der Jetztzeit, wo die Beschaffung und Lieferung des Buches oft außerordentlich schnell vor sich gehen mutz. Außerdem ist es sicherlich für den Prinzipal sowohl wie für den Gehilfen sehr angenehm, recht viel
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