Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1914
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- 1914-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1914
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. .V 142, 23. Juni 1914. apostel, die ja auch im Norden von Deutschland vorhanden sind, nicht bloß im Süden (Heiterkeit) und im Osten, gehen in einer ganz raffinierten Weise vor; man weiß wirklich gar nicht, was man davon denken soll. So wurde z. B. eine Photographie konfisziert mit der Bemerkung, man könne ja, wenn nian ganz genau hinsähe, bei der betreffenden dargestellten Frau die Zei chen des Geschlechts sehen. Meine Herren, wenn jemand ein Kunstwerk betrachtet und danach sucht, ob da irgendwie Geschlechtsteile sich erkennen lassen (Heiterkeit), so kann ich einen solchen Menschen nur als unanständig bezeichnen. Aber solche Leute sind es, die diese Gesetze veranlassen, und solche Menschen sind es auch, die sie ausführen. Bei einem Prozesse ist z. B. folgendes vorgekommcn. Da wurde der betreffende Schutzmann gefragt: »Haben Sie Ärgernis genommen?« Da sagte er ja, und ein zwei ter, der gefragt wurde, sagte nein. — »Na, warum haben Sie denn kein Ärgernis genommen?« — »Ja, uns ist gesagt worden: Ihr Kerls, Ihr habt kein Ärgernis zu nehmen, überlaßt das den anderen!« — »Na, warum hat denn der andere Schutzmann doch Ärgernis genommen?« — »Ja, der ist in der Jnstruktions- stunde nicht dabei gewesen.« (Heiterkeit.) Meine Herren, das sind Tatsachen. Ich habe hier ein Material gesammelt, das ganz ungeheuerlich ist; im Interesse unserer Zeit will ich nicht darauf eingehen. Ich kann Ihnen aber nur raten, daß Sie auf der Hut sind und alles unterstützen, was diese Sittlichkeitsschnüffler endlich einmal in ihre Höhlen, wo sie nach Unanständigkeiten und nach Geschlechtsteilen suchen können, zurückweist. (Heiterkeit.) Ich möchte noch das eine bemerken, daß namentlich der Börsenverein eine ganz ausgezeichnete Petition gegen den Ge- setzentwurf eingereicht hat. Im Herbst wird auch noch eine Zu sammenkunft des Hansabundes mit Vertretern des Buchhandels stattfinden, und so wollen wir uns der Hoffnung hingeben, daß dieser Kelch an uns vorübergehen wird. (Bravo!) Wir gehen weiter und kommen zur Herbstversammlung. — Konkurrenzklausel. — Poslschcckgesetz. Dazu hat Herr Krehen berg das Wort. Herr Georg Krehenberg, Berlin: Meine Herren! Ich möchte aus einen Irrtum aufmerksam machen. Hier im Bericht ist davon die Rede, daß das Postscheck- gesey vom 6. November 1908 datiert. Tatsächlich haben wir aber erst ein Postscheckgcsetz vom 26. März 1914, während früher die Regelung des Postscheckverkehrs durch die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 6. November 1908 erfolgt war. Ich bitte, dies freundlichst zu ändern, bevor der Bericht endgültig festgestellt und verschickt wird. Vorsitzender: Ich danke Herrn Krehenberg für die Belehrung. Wünscht sonst noch jemand das Wort? — Das geschieht nicht. Kampf um die Sonntagsruhe. Dazu hat Herr Meißner das Wort. Herr Otto Meißner, Hamburg: Sehr geehrte Herren! Im Jahresbericht wird u. a. darauf hingewiesen, daß im Buchhandel der Wunsch nach einer voll kommenen Sonntagsruhe vorhanden sei. Ich kann Wohl ver stehen, daß man im Sommer die Geschäfte ganz geschlossen halten will; aber im Winter hätten doch sehr viele Buchhandlungen, wie ich weiß, in der Zeit von ^12—2 Uhr ihre Läden gern geöffnet, zunial die Eisenbahnbuchhandlungen Sonntags Bücher verkaufen dürfen. Wenn im Reichstage beschlossen wird, daß die Buch handlungen am Sonntag nicht offen haben dürfen, dann mutz dafür gesorgt werden, daß auch die Eisenbahnbuchhandlungen am Sonntag keine Bücher verkaufen dürfen. Solange dies den Eiscnbahnbuchhandlungen aber gestattet ist, solange mutz auch dem Buchhandel Gelegenheit zum Verkaufen gegeben werden. Ich möchte den Vorstand bitten, sobald sich ihm Gelegenheit bie ten sollte, auf die Konkurrenz des Eisenbahnbuchhandels hin zuweisen, damit dieser Gesichtspunkt nicht außer acht bleibt und wir etwa dem Eisenbahnbuchhandel gegenüber nicht benachteiligt werden. Vorsitzender: Ich will sehen, ob sich noch eine kleine Notiz darüber ein- fügen läßt. Auslegung des Artikels 3 der Postnovelle vom 20. Dezember 1006 1899 durch die Kgl. Postverwaltung. — Gutachten an den Steuerausschutz. — Allgemeiner Buchhandlungsgehilfentag. Ich möchte auch noch einmal mündlich empfehlen, daß die Kollege», die es irgendwie ermöglichen können, ihren Angestellten zum Besuch des Buchhandlungsgehilfentags Gelegenheit geben, der hier vom 4. bis 6. Juli abgehalten werden soll. Einweihung des Neubaues der Kgl. Bibliothek und der Aka demie der Wissenschaften in Berlin. — Ausscheiden des Herrn Gustav Nusser aus dem Vereinsausschutz. Dazu kann ich Mit teilen, datz Herr Nusser heute morgen einstimmig wiedergewählt worden ist. (Bravo!) Der Verband gratuliert dem Vereinsaus schuß und Herrn Nusser. Jubiläum der Nicolaischen Buchhandlung Borstell L Reima- rus sowie der Firma E. S. Mittler L Sohn. — SOjähriges Be rufsjubiläum des Herrn Kommerzialrat Wilhelm Müller in Wien. — Jubiläum der Firma K. F. Koehler in Leipzig. — SOjähriges Berufsjubiläum von Wilhelm Koebner. — Einladun gen an den Vorstand zum Besuch der Verbandstage. — Ein weihung des Völkerschlachtdenkmals. — Grundsteinlegung der Deutschen Bücherei. Dazu hat Herr Opitz das Wort. Herr Emil Opitz, Güstrow: Die buchhändlerischen Mitglieder der Gesellschaft zur För derung der Deutschen Bücherei hat auf das lebhafteste be unruhigt, was über den Konflikt der Bibliotheksverwaltung mit dem Vorstande des Börsenvereins in den letzten Wochen in den Zeitungen veröffentlicht worden ist. Eine Erklärung unseres verehrten Ersten Vorstehers hat Wohl mancherlei Aufklärung ge bracht, uns aber doch nicht die eigentlichen Motive des Konflikts, die Gründe des Zwistes klargestellt. Inzwischen sind ja, wie ich gehört habe, in den letzten Tagen noch mancherlei Verhandlungen zwischen den Beamten und dem Vorstand gepflogen worden, die teils einen Ausgleich, teils wieder einen neuen Konflikt gezeitigt haben. Ich möchte fragen, ob der Erste Vorsteher des Börsen vereins gewillt ist, uns hier an dieser Stelle weiter über diese Angelegenheit aufzuklären und uns damit eine Beruhigung zu geben. Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund, Berlin: Ja, meine Herren, ich bin gern bereit, mich über diese Sache zu äußern. Eigentlich hatte ich mir das für morgen Vorbehalten. (Lebhafte Rufe: Sehr richtig! Bravo!) — Also wenn Sie mor gen in der Hauptversammlung sind, erübrigt es sich vielleicht heute (Sehr richtig!), diese Aufklärung zu geben, und wenn Herr Kollege Opitz damit einverstanden ist, würde ich jetzt also auf eine Beantwortung verzichten, Ihnen aber jetzt schon sagen, meine Herren, datz für den Buchhandel keinerlei Beunruhigung not wendig ist. (Lebhaftes Bravo.) Herr Emil Opitz, Güstrow: Ich danke für die Erklärung und bin für heute damit zu- friedengestsllt. Vorsitzender: Konferenz der Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine mit dem Börsenvereinsvorstand. Meine Herren, damit wären wir am Ende unseres Jahres berichts angelangt. Ich frage, ob noch jemand das Wort dazu wünscht. — Das ist nicht der Fall. Nun frage ich, ob Sie den Jahresbericht, an dem also noch die Änderungen anzubringen sind, die Sie gewünscht haben, an- nehmeu wollen. Diejenigen Herren, die den Bericht in dieser Weise genehmigen wollen, bitte ich sitzen zu bleiben. — Er ist einstimmig angenommen. Wir kommen zu Punkt 2 unserer Tagesordnung: Rechnungslegung für das abgelaufene Jahr, erstattet vom Schatzmeister. Ich bitte Herrn Schuchardt, das Wort zu nehmen. Herr Oscar Schuchardt, Berlin: Meine Herren! Ich kann Ihnen die erfreuliche Mitteilung machen, daß wir im letzten Jahre wieder einen kleinen Überschuß erzielt haben. (Bravo!) Allerdings ist er nicht sehr groß, und es mutz daher bei dem Beitrage bleiben, den Sie uns in den letzten Jahren bewilligt haben. Eingenommen haben wir: aus Bei trägen 6799.75 -kl, aus Zinsen 203.90 .L, aus Verpflichtungsschei nen 130.55 .K, so datz wir im Rechnungsjahre 1913/14 eine Ge-
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