Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1914
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- 1914-06-23
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- 23.06.1914
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. .4/ 142. 23. Juni 1814. Ich bitte also diejenigen Herren, die wünschen, daß auch in diesem Herbst eine außerordentliche Abgcordnetenversammlung stallfinden soll, sitzen zu bleiben. (Es erhebt sich niemand.) — Also das ist angenommen; der Vorstand wird danach handeln. Dann möchte ich im Aufträge des Festkomitees des Börsen vereins Ihnen Mitteilen, daß das Festkomitee bittet, heute abend in Auerbachs Keller zu erscheinen; es warten Ihrer dort noch verschiedene Überraschungen. (Zuruf: Um wieviel Uhr?) — Nach der Versammlung, also zwischen 10 und 11. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Der Zentralvcrband Deutscher Tonkünftlcr und Tonkünstler-Ver- cine (E. V.) hält seine 11. Delegiertenversammlung am 4. und 5. Juli in München im Sitzungssaal der König!. Akademie ab. Der Ver band, dem 12 Tonkünstler- und Musiklehrervereine Deutschlands an- gegliedert sind, behandelt in seiner diesjährigen Tagesordnung die Kranken- und Angcstellten-Versicherung, sowie andere Berufs- und Standesinteressenfragen, die die Aufmerksamkeit aller schaffenden und ausübenden Tonkünstler und Tonkttnstlerinnen, sowie aller Mu siklehrer und Musiklehrerinnen in weitem Maße verdienen. Außer dem werden Prof. Martin Krause-Berlin über »Was ist ein Motiv, was ist eine Melodie, was ist ein Thema?«, Prof. M. E. Sachs-Mün chen über sein temperiertes 19-Ton-System, Kgl. Kammermusiker Hans Diestel-Berlin liber Violintechnik und Geigenbau, Prof. Nich. Simon- München über indische Musik sprechen. Die Münchener Ortsgruppe des Schutzverbandes deutscher Schrift steller hat in einer zahlreich besuchten Versammlung Protest erhoben gegen die Vergewaltigung der geistigen Freiheit, wie sie neuerdings in dem Verbot der Münchener Zensurbehörde gegen Hinnerks »När rische Welt« und Wedekinds »Simson« zu finden sei. Beide.Werke seien ohne jede Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sittlichkeit an zahlreichen Bühnen Deutschlands und des Auslands anfgeführt worden oder zur Aufführung bestimmt. Die Deutsche Kunsthändler-Gilde e. V. hält am Freitag, den 26. Juni, vormittags 10^ Uhr in Leipzig im Sitzungs zimmer Nr. 12 der Internationalen Ausstellung für Buch gewerbe und Graphik ihre diesjährige ordentliche Haupt versammlung ab. Die Bestrebungen, mit den Kunstverlegern zu festen Verkehrsnormen zu gelangen, scheiterten vorläufig an dem Widerstand einzelner Verleger. Der Vorstand gedenkt, die Kunsthändler besonders eindringlich zum Eintritt in die Gilde aufzufordern, da der Zusammenschluß mehr noch als in anderen Branchen zu einer zwingen den Notwendigkeit geworden ist. Die Tagesordnung besteht aus fol genden Punkten: Bericht des 1. Schriftführers über das abgelanfene Vereinsjahr. — Rechnungslegung des 1. Schatzmeisters. — Vorstands mahl und Wahl der Rechnungsprüfer. - Bericht über die Tätigkeit des gemeinsamen Ausschusses der Vereinigung der Kunstverleger und der Deutschen Kunsthändler-Gilde zur Schaffung einer neuen für beide Vereine geltenden Verkehrsordnung: Bericht iiber den Verlauf de: Hauptversammlung der Vereinigung der Kunstverleger in Berlin am 1. Mai 1914. — Antrag des Vorstandes, die Einschreibegebühr zu er mäßigen. — Bestimmung des Ortes der nächsten Hauptversammlung. — Eventuelle Anträge von Mitgliedern. — Aussprache (ohne Ab stimmung) über Wünsche oder Anregungen aus dem Mitglicderkreise. Tie Schulordnung für die höheren Lehranstalten in Bayern. — Tie neue Schulordnung für die höheren Lehranstalten in Bayern wird im Amtsblatt des Kultusministeriums vom 10. Juni veröffentlicht. Sie umfaßt 283 Seiten und zerfällt in Schulordnung, Lehrplan, Schülersatzung, Bestimmungen und Ratschläge für Eltern, Gesundheits pflege für Schüler, Vollzugsbestimmungen und Anweisung an die Rektoren. In der eigentlichen Schulordnung werden unter den Be griff »höhere Lehranstalten« die humanistischen Gymnasien, Progym nasien und Lateinschulen, die Realgymnasien und Nealprogymnasien, die Oberrealschulen und Realschulen zusammengefaßt. Nach Bedürf nis können außerdem Ncformrcalgymnasicn und Neformrealprogym- nasicn eingerichtet werden. Die Gymnasien und Oberrcalschulen um fassen je nenn, die Progymnasien und Realschulen je sechs, die Latein schulen in der Regel je fünf Klassen. Als Zweck der höheren Lehranstalten wird bezeichnet, die Schüler auf religiöser Grundlage zu sittlicher Tüchtigkeit zu erziehen, ihnen eine höhere allgemeine Bildung in vaterländischem Geiste zu ge währen und sic zu selbständiger Geistesarbeit fähig zu machen. Die Gymnasien und Oberrcalschulen haben die weitere Aufgabe, die Schüler zum selbständigen Studium an einer Hochschule zu befähigen. Ein hu manistisches und ein Realgymnasium, sowie ein solches und ein Nc- formrcalgymnasium können unter gemeinsamer Leitung als eine Anstalt so eingerichtet werden, daß die Schüler in gleichen Unterrichts fächern mit annähernd gleichen Lehrzielen zusammen unterrichtet wer den. Uber die viel umstrittene Verpflichtung zum Besuche des Gottes dienstes heißt es: »Die Schüler haben die Bestimmungen ihres Be kenntnisses über den Besuch des Gottesdienstes an Sonn- und Feier tagen zu befolgen. Die katholischen Schüler haben an Sonn- und- Feiertagen den Schulgottesdienst, wo ein solcher eingerichtet ist, zu besuchen; auf Antrag der Eltern kann aus besonderen Gründen vom Anstaltsoorstand im Einvernehmen mit dem Neligionslehrer Befrei ung gewährt werden. Tie protestantischen Schüler sollen an Sonn- und Feiertagen den Gottesdienst regelmäßig besuchen. Die israelitischen Schüler haben an den Sabbaten und Feiertagen, an denen ein Unter richt nicht stattfindet oder an denen sie vom Unterrichte befreit sind, den Hauptgottesdienst, an andern Sabbaten und Feiertagen den für sie in Betracht kommenden Jugendgottcsdicnst oder, wo ein solcher nicht eingerichtet ist, den Nachmittagsgottesdienst zu besuchen«. Schriftliche Hausaufgaben können in mäßigem Umfange gegeben werden, jedoch nicht vom Vormittag auf den Nachmittag. Die Sonn- und Feiertage sind »tunlichst« davon freizuhalten. Erwähnenswert mag noch sein, daß an allen nennklassigen Anstalten zur Unterstützung des Rektors ein Konrektor fungiert. Der Verband Deutscher Kunstgewerbevereinc hält am 1. und 2. Juli in der Wcrkbund-Ausstellung zu Köln seinen 24. Delegierten tag ab. Beratungen über Gebührenordnung, Wettbewerbsspesen, Schiedsgerichte und anderes werden neben mancherlei anderen Fragen die Versammlung beschäftigen. Der Verband umfaßt zurzeit 43 Ver eine mit rund 16 000 Mitgliedern. Zentralstelle zur Bekämpfung der Schwindclfirmen. — Das Groß herzoglich badische Ministerium des Innern weist in einem Erlaß vom 7. Mai 1914 die Großherzoglichen Bezirksämter auf die vom Verbände der Rechtsauskunftsstellen eingerichtete Zentralstelle zur Bekämpfung der Schwindclfirmen hin und empfiehlt ihnen, in geeigneten Fällen die Hilfe der Zentralstelle in Anspruch zu nehmen sowie der Zentral stelle die von ihr gewünschten Auskünfte zu erteilen, soweit hiergegen nicht im Einzelfalle Bedenken bestünden. Personalnachrichten. Auszeichnung. — Herrn Otto Ncugebauer, Inhaber dev Firma Gustav Neugebauer in Prag, ist mit Dekret vom 4. Juni d. I. der Titel »k. und k. Hofbuchhändler« verliehen worden. Bertha von Suttner -s. — In Wien ist am 21. Juni die Baronin Bertha v. Suttner, die bekannte Vorkämpferin der Friedensbewegung und Nobelpreisträqerin, im Alter von 71 Jahren nach kurzer Krank heit gestorben. Sie ^war am 9. Juni 1843 in Prag als Tochter beK österreichischen Feldmarschalleutnants Grafen Franz Kinsky geboren und verheiratete sich 1876 mit dem Freiherrn Arthur Gundacar v. Suttner, der 1902 starb. Das literarische Lebenswerk der Baronin Suttner umfaßt eine stattliche Reihe von Werken belletristischen und philosophischen Inhalts. Sie hatte erst als reise Frau zu schreiben begonnen und versuchte sich zunächst unter verschiedenen Pseudonymen mit gutem Erfolg journalistisch und trat bald darauf mit ihren ersten Büchern, darunter dem »Inventar einer Seele« (1883) vor das Pu blikum. Im Jahre 1889 lenkte sie mit ihrem Roman »Die Waffen nieder« die Augen aller Welt auf sich und errang mit ihm ihren größten Erfolg. Die von England und Amerika aus ver breitete Friedensidee hat sie durch dieses Werk auch in Deutschland und in ihrer Heimat mit Erfolg eingebürgert. Das Buch ist in sämtliche Kultursprachen, selbst ins Japanische und Hebräische übersetzt worden und hat der Friedensbewegung einen gewaltigen Anstoß gegeben. An der Spitze des Vereins der Wiener Friedens freunde gab sie von 1892—99 in Dresden die Monatsschrift: »Die Waffen nieder!« heraus. Seit 1891 wohnte sie als eifrige Vor kämpferin der Friedensidee sämtlichen Friedenskongreffen bei und hielt zu ihrer Ausbreitung zahlreiche Vorträge in Europa und Amerika. 1905 wurde sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet und ist schließlich zur Ehrenpräsidentin des Internationalen Friedens bureaus ernannt worden. Im Jahre 1907 erschienen ihre gesam melten Schriften in 12 Bänden. Berantivortl. Red. i. B.: N i ch a r d A l b c r 1 i. - Merlan: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Nuchhändlerhaus. Druck: Ramm LSccmann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (Buchhändlerhauß). 1008
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