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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Siegismund soeben einen ausgezeichneten nannte, für einen großen Teil dieser Versammlung dadurch erheblich herabgemin dert wird, daß er erst während der Versammlung zur Vertei lung gelangt. (Sehr richtig! Bravo!> Meine Herren, der Ver- bandsvorsland hat ja nichts zu verheimlichen, er veröffentlicht ihn ja nachher doch, und die Gründe, die er uns für diese Abwei chung von der vorjährigen Übung angegeben hat, konnten für uns keineswegs stichhaltig sein. Denn wenn der Verbandsvor stand meint, beobachtet zu haben, daß die Veröffentlichung des Jahresberichts vor der Versammlung nicht zu einer Einschrän kung, sondern zu einer Ausdehnung der Debatte geführt hat, so kann ich nur darauf Hinweisen, daß das der Zweck der Versamm lung ist, und daß die Meinungen zwischen den Abgeordneten und dem Vorstände, die sich ja nur einmal bis zweimal im Jahre ver sammeln, gerade in ausgiebiger Weise hier ausgetauscht werden sollen, und daß durch so späte Verteilung des Berichts der beste Zweck dieser Versammlung beeinträchtigt wird. Ich stelle daher den Antrag: Die 36. Abgeordnetenversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine bittet den Vorstand, den jedesmaligen Jahresbericht in Zukunft einige Tage vor der Jahresversamm lung zu veröffentlichen, mindestens aber zwecks Förderung des Arbeitsergebnisses der Abgeordnetenversammlung den Vorstän den der Kreisvereine einige Exemplare vertraulich zuzustellen. Meine Herren, es ist für uns allzu wichtig, daß wir vom Jahresbericht Kenntnis nehmen zu einer Zeit, in der wir noch in der Lage sind, uns mit dem nötigen Material zu versehen, sei es nun, daß wir zustimmend oder hier und da vielleicht auch ent- gegentretend uns zu dem Bericht äußern wollen. Vorsitzender: Meine Herren! Ich möchte Sie doch bitten, uns diesen An trag nur zur Erwägung zu übergeben. Die Sache liegt nämlich so: Es ist keine Böswilligkeit von uns, es ist aber wirklich nicht immer möglich, den Bericht so rechtzeitig ferligzustellen, daß wir ihn vorher verschicken können. Diesmal haben wir ihn erst in den allerletzten Tagen — ich glaube, drei Tage vorher — vom Drucker bekommen; wir haben ihn in Berlin drucken lassen müs sen. Es läßt sich also wirklich nicht immer machen, und deswegen möchten wir nicht durch diesen Antrag gebunden sein. Es ist ja nur noch dieses eine Jahr, dann können Sie nächstes Mal den Antrag stellen (Heiterkeit!); aber jetzt lassen Sie es noch dabei. Ich glaube, die Herren werden Wohl größtenteils dafür sein; also wir nehmen das entgegen, und wenn es irgendwie geht, werden wir den Wunsch erfüllen. Ist die Versammlung damit einverstanden? (Rufe: Ja!) — Ich danke Ihnen. Herr Otto Paetsch, Königsberg i.Pr.: Es ist von mir ein Antrag gestellt worden, und ich bitte, darüber freundlichst abstimmen zu lassen. Vorsitzender: Ja, wenn Sie darauf bestehen, dann ist es ja selbstverständlich meine Pflicht, ihn zur Abstimmung zu bringen. Herr Otto Paetsch, Königsberg i. Pr.: Verehrter Herr Prager, ich bin der Meinung, daß es von Wichtigkeit ist, und die Möglichkeit, den Bericht einige Tage früher fertigzustellen, dürfte doch gegeben sein; denn der Börscnverein veröffentlicht seinen Jahresbericht auch vorher! Vorsitzender: Ja, der Börsenvercin hat auch ein Bureau von soundsoviel Leuten. Das haben wir nicht, wir müssen alles selber machen. Also wenn Sie darauf bestehen, werde ich den Antrag natürlich zur Diskussion und zur Abstimmung bringen, und selbstverständ lich würden wir, wenn er angenommen wird, uns danach richten müssen. Es ist aber nur eine Bitte an Sie; es kommt ja ganz darauf an, wie Sie darüber denken. Herr Otto Paetsch, Königsberg i.Pr.: Eine Bitte ist es auch meinerseits nur. Ich habe den Antrag in die Form einer Bitte gekleidet; aber ich habe damit festlegen wollen, daß der Jahresbericht uns, wenn irgend möglich, schon früher bekanntgegeben wird. Vorsitzender: Dann wollen wir sagen: »womöglich«. (Herr Paetsch: Ja wohl !) Also wünscht jemand zu dem Antrag das Wort? — Das ist nicht der Fall. Dann nehme ich an, daß Sie für den Antrag sind unter Hinzufllgung des Wortes »womöglich«, und erkläre ihn in dieser Form für angenommen. Herr Berkhan hat das Wort. Herr Carl Berkhan, Stuttgart: Auf Seite 6 des Berichts, wo von dem Absatz von Jugcnd- schristen und Schulbüchern die Rede ist, der dem Buchhandel großenteils verloren gegangen sei, wird gesagt, daß die wllrttem- bergischen Buchhändler einen erfreulichen Schritt vorwärts getan hätten, indem die Stuttgarter Schulbllcherverleger die Lieferung an Auchbuchhändler nach allen Orten verweigern, wo Sortimenter ansässig sind, die den Schulbücherverkauf Pflegen. Hier muß es heißen: Schulbücher für höhere Schulen. Rur um solche handelt es sich. Vorsitzender: Also das werden wir hinzufügen. — Ich möchte aber bitten — vorläufig haben wir Generaldiskussion —, über den ganzen Bericht zu sprechen. Die einzelnen Punkte rufe ich nachher noch auf, und die Herren haben Gelegenheit, dann das Wort dazu zu ergreifen. Wer wünscht also noch zu dem Jahresbericht im ganzen das Wort? — Es meldet sich niemand. Dann kommen wir zu der Einzelberatung. Ich rufe auf: Revision der Verkaufsordnung. — Schleuderei mit juristischer Li teratur. — Inanspruchnahme der ordentlichen Gerichte gegen die Schleuderei, und zwar soll der Börsenderein zu diesem Zwecke Mittel zur Verfügung stellen. — Versuch der Freien Studenten schaft in Berlin zur Ausschaltung des Sortiments. Dazu hat Herr Nitschmann das Wort. Herr Paul Nitschmann, Berlin: Meine Herren! Die Freie Studentenschaft macht Schule. Vom Ausschuß der Studentenschaft der Handelshochschule in Ber- lin ist kürzlich an einige in Betracht kommende Sortimenter und Antiquare ein Zirkular ergangen, Offerten für die an der Han delshochschule gebrauchten Bücher dem Ausschuß einzureichen. Das heißt mit anderen Worten: der Ausschuß wird die Offerten sammeln, wird die billigsten heraussuchen und an die Interessen ten weitergcben, oder er wird womöglich selbst korporativ die Bücher kaufen, und sie nachher an die einzelnen Studierenden weiter veräußern. Nach Aussage des Ausschusses handelt es sich allerdings nur um Antiquaria; aber es ist gar keine Frage, daß es später mit neuen Büchern auch so gemacht werden soll. Wir haben sofort eine Eingabe an den Rektor der Berliner Han delshochschule gerichtet und gebeten, dieses Treiben ebenso zu verbieten, wie es der Rektor der Berliner Universität seinerzeit getan hat. Meine Herren, passen Sie auf bei Ihren Universitäten und Handelshochschulen; das Übel scheint sich überall breitzu machen, und wir müssen dahin streben, es an der Wurzel zu fassen und von vornherein auszurotten. Also sehen Sie sich recht vor an Ihren Universitäten! Herr Franz Pietzcker, Tübingen: Darf ich dazu ein Wort sagen? — In Tübingen hat der Pro fessor der Nationalökonomie Wilbrandt auch den Versuch gemacht, einen Konsumverein der Studenten zustande zu bringen (Heiter keit) — Sie haben vielleicht in den Ztitungen davon gelesen —, und der Tübinger Mittelstand, der Handelsverein, der Gewerbe verein und die Handwerker haben sich sofort zusammengetan und Stellung dagegen genommen. Sie haben sich an die Universitäts behörde gewandt, und Rektor und Senat haben es abgelehnt, die Sache zu fördern. Also ich meine, wenn man sich beizeiten an die richtige Instanz wendet, dann wird man auch Schutz be kommen. Herr Gottlieb Braun, Marburg: Meine Herren! Über diese Frage des Bücherhandels der Freien Studentenschaft ist hier schon öfter gesprochen worden. Wir in Marburg haben schon wiederholt Schritte dagegen getan, und das hat auch genützt. Auch in Goslar ist darüber referiert worden, und ich habe dort vorgeschlagen, daß wir nicht warten
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