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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Tel!, .U 142, 23. Juni 1914. sollten, bis es dem Rektor gefällt, dagegen einzuschreiten. Wir müssen uns unbedingt an den Minister wenden, damit dieser ein für allemal der Freien Studentenschaft solche Handelsgeschäfte überhaupt verbietet. In den Universitätsstatuten heißt es, daß ein Gewerbetreibender nicht gleichzeitig studieren darf. Umge kehrt müssen wir auch ein Verbot zu erwirken suchen, daß die Studenten nicht in einen Geschäftsbetrieb eingreisen. Ich mache darauf aufmerksam, daß die Rektoren doch jedes Jahr wechseln, und es gibt eine ganze Menge unter ihnen, die mit dieser soge nannten »sozialen Arbeit« der Studenten recht zufrieden sind. Dieses Wort »soziale Arbeit« ist heutzutage ein Schlagwort ge worden, mit dem viel Mißbrauch getrieben wird (Sehr richtig!), und da müssen wir suchen, einmal von Grund aus einzugreifen und ganze Arbeit zu tun. Wir können uns nicht immer an die einzelnen Rektoren wenden. Die Studenten sollen sich um ihr Studium bekümmern, ehe sie uns etwas weismachen wollen! (Sehr richtig! und Heiterkeit.) Herr Bernhard Staar, Berlin: Meine Herren! Ich kann die Ausführungen des Kollegen Braun nur unterstützen. Ich hatte damals in Goslar das Refe rat über dieses Thema, und das Material, das mir zugegangen ist und das ich gar nicht alles verwerten konnte, ist geradezu un geheuerlich. Es ist sehr zu bedauern, daß Professoren der Natio nalökonomie sich zu solchen Sachen hergebcn. Ich denke, gerade die Herren Nationalökonomen sollten auch die Rechte des ge werblichen Mittelstandes achten, der doch auch ein Recht auf Existenz hat, so gut wie andere Leute. Wir müssen ganz energisch Stel lung gegen diese Büchergeschäfte nehmen und den Herren Pro fessoren einmal ganz gehörig gegenübertreten. Ich empfehle, daß wir uns an die betr. Ministerien wenden, damit den Herren Pro fessoren und Studenten mal von oben klar gemacht wird, nicht einen Stand, der durchaus seine Pflicht im deutschen Wirtschafts leben erfüllt, zu schädigen und untergraben zu helfen. (Beifall!) Vorsitzender: Wünscht noch jemand das Wort? — Das ist nicht der Fall. Wir gehen weiter und kommen zu den Klagen von Ver legern gegen andere Verleger wegen K 12 der Verkaufsordnung. — Bibliothekenrabatt. — Vertrieb aus Kredit und Gründung einer Schutzgenossenschaft gegen faule Kunden. Mängel der buch händlerischen Buchführung. — Begründung der Internationalen Schutzvereinigung gegen Kreditmitzbrauch. Kreditgewährung an Studierende und Einführung eines gemeinschaftlichen Ver pflichtungsformulars. — Dazu hat Herr Braun das Wart. Herr Gottlicb Braun, Marburg: Meine Herren! In Goslar ist mir der Auftrag gegeben worden, dieses Verpflichtungsformular auszuarbeiten. Ich möchte den Herren Mitteilen, daß ich eine Anzahl solcher Scheine mit gebracht habe und sie denjenigen, die sie noch nicht kennen, zur Verfügung stelle. Vorsitzender: Wird dankbarst angenommen. Wiedereroberung der Absatzgebiete für Jugendschriften und Schulbücher. Dazu hat Herr Kommerzienrat Schöpfung das Wort. Herr Kommerzienrat Carl Schöpfung, München: Da anzunehmen ist, daß unser Geschäftsbericht in Zukunft mit als Quelle für die Geschichte des Buchhandels benutzt wird, so würde ich es begrüßen, wenn hier, wo von dem Stuttgarter Vorgehen die Rede ist, festgestellt wird, was ich Ihnen früher auch schon vorgetragen habe, daß nämlich in München die Be stimmung Gesetz geworden ist, derzufolge Schulbücher für Mittel schulen nur durch den regulären Buchhandel geliefert werden dürfen, also Auchbuchhändler ausgeschlossen sind. Wenn Sie einverstanden sind, werde ich dem Vorstand eine diesbezügliche Notiz zur Einfügung in den Jahresbericht geben. Vorsitzender: Vielleicht haben Sie die Liebenswürdigkeit, uns das schrift lich einzureichen. (Herr Schöpping: Gewiß, sehr gern!) Wir werden es dann hineinnehmen. Herr Albert Diederich, Pirna: Unabhängig von dem Vorgehen in Württemberg haben auch Dresden und Sachsen sich an die Schulbuchverleger in Sachsen 1000 gewandt und an sie die Bitte gerichtet, Schulbücher an Auchbuch händler nicht mehr abzugeben. Ich muß sagen, daß ich von dem Resultat hochbefriedigt bin. Von den in Betracht kommenden ca. zehn Herren hat nämlich eine ganze Anzahl zustimmend ge antwortet, nur einige ausweichend und nur wenige ablehnend. Ich möchte also empfehlen, daß die Herren Kollegen in den ande ren Kreisvereinen auch in dieser Weise bei ihren Schulbuchver- legem vorstellig werden. Vielleicht erreichen wir dann auch für das übrige Deutschland, daß das, was die Württemberger bereits besitzen, überall Gesetz wird. Vorsitzender: Wünscht noch jemand zu diesem Punkte das Wort? — Dann können wir weitergehen. Neuordnung des Schulbücherwesens. — Änderung des ß 5 der Verkaufsordnung. Diesen Punkt lassen wir wohl bis zur Be ratung der Tagesordnung des Börsenvereins. — Sodann Neu einrichtung des Vertriebs des Kartenmaterials der Königl. Preußischen Landesausnahme. Dazu hat Herr Nitschmann das Wort. Herr Paul Nitschmann, Berlin: Meine Herren! Wir haben uns alle sehr gefreut über den Erfolg, den der Börsenverein durch seine Verhandlungen mit der Königlichen Landesaufnahme erzielt hat. Ich mutz aber sagen, ich sehe die Sache jetzt schon mit etwas anderen Augen an. Mir ist neuerdings ein Zirkular der Kartenvertriebsstelle in Berlin in die Hände gefallen, das allgemein verschickt wird. Es lautet fol gendermaßen: Auf Grund häufiger Anfragen erlauben wir uns bekannt zugeben, daß wir außer den Kartenwerken der Königlich Preu ßischen Landesaufnahme sämtliche Meßtischblätter des König reichs Sachsen und die neue topographische Karte von Baden 1 :25,000. auf Lager haben und jede andere Karte der König reiche Bayern, Sachsen und Württemberg, sowie des Großher- zogtums Hessen in kürzester Frist gern besorgen werden. Preisverzeichnisse und Übersichten dieser Kartenwerke stehen jederzeit unentgeltlich zur Verfügung. Karten-Vertriebsstelle Berlin der Kgl. Preuß. Landesaufnahme Berlin >V. 62, Rettelbeckstr. 7/8. Meine Herren, das sieht mir so aus, als ob diese Kartenver triebsstellen, die von ehemaligen Offizieren verwaltet werden und die aus dem Grunde ins Leben gerufen worden sind, wie die Herren vom Generalstab und von der Landesaufnahme uns seinerzeit angaben, um das Kartenmaterial jeden Augenblick zu- rllckziehen zu können, — daß diese Kartenvertriebsstellen sich zu regelrechten Landkartensortimenten auswachsen. In dieser An sicht werde ich noch dadurch bestärkt, daß der Leiter der Kartenver- trtebsstelle Berlin sich dahin geäußert hat: die Lage der Ver triebsstelle in der Nettelbeckstratze wäre sehr ungünstig, und daß er sich danach umsteht, mitten im Zentrum der Stadt, wo er dem großen Verkehr näher ist, eine Geschäftsstelle zu errichten. Darin scheint mir doch eine Gefahr für das Kartensortiment zu liegen. Vielleicht ist der Herr Vorsteher des Börsenbereins so freundlich, uns zu sagen, ob tatsächlich bei den Verhandlungen über diese Kartenbertriebsstellen die Absicht geäußert worden ist, Vertriebs stellen allgemeiner Art für das Publikum einzurichten. Denn dieses Zirkular, das ich Ihnen verlesen habe, läßt gar keinen Zweifel darüber, daß die Berliner Vertriebsstelle jede Karte besorgt, die bei ihr verlangt wird. Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund, Berlin: Meine Herren! In den Vertrag, den der Börscnverein mit der Plankammer abgeschlossen hat, haben wir einen Paragraphen ausgenommen, dahingehend: es ist den Kartenvertriebsstellcn verboten, irgendwelche Kartensortimentsgeschäste zu machen. Dar in ist also ganz klar zum Ausdruck gebracht, was wir wollten: wir wollten, daß keine Sortimentsgeschäfte durch die Kartenvertriebs- stellen gemacht werden. Wir wollten — und haben das in den Verhandlungen ausdrücklich erwähnt —, daß die betreffenden Vorsteher oder Beamten dieser Kartenvertriebsstellen auch nicht einmal in die Lage gesetzt werden dürften, Sortiment für sich zu beziehen; darüber ist in den Verhandlungen gar kein Zwei fel gewesen. Ich hatte am vergangenen Montag Gelegenheit, mit
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