Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1927
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- 1927-06-07
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130, 7. Juni 1927. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8 I r a u b, Berlin VV 35, 1-ütrovz str. 33/36: liutaloZ 37: I^u6>viß b!inil Orimm, liacliei uiissen. 67 Ara. 4 8. 657 ^ in. 44 8. Mine Mitteilungen. Jubiläum. bin halbes Jahrhundert besteht heute der Schul- bildcr- und Kunstverlag F. E. Wachsmuth in Leipzig. Der Wandel und Aufschwung, der sich nach dem 70er Kriege ans allen Gebieten des Lebens und der Wirtschaft einstellte, ging auch nicht an dem so wesentlichen und wichtigen der Erziehung vorüber. Während bis dahin der Unterricht mehr oder weniger im Auswendiglernen und im gedächtnismäßigen Erwerben des notwendigen Wissens bestand, wurde nunmehr als ein wesentliches und förderndes Hilfsmittel die Anschauung in den Unterricht in stärkerem Maße eingefiihrt. Aus den eigenen Reihen der Lehrerschaft kam tätige Unterstützung: der Lehrer der Ratsfrcischule zu Leipzig Friedrich Ernst Wachsmuth, ge boren am 12. November 1839 in Tharandt, legte sein Amt nieder und wurde der Gründer eines der größten Schulbilder-Verlage. Einer seiner ersten Mitarbeiter ivar sein Freund, der damalige Leipziger Schuldirektor Adolf Lehmann, dessen vorsichtige Ratschläge in den ersten Jahren der Entwicklung dem Unternehmen sehr zugute kamen. ES wurde zunächst Bildmaterial für den naturgeschichtlichen und geo graphischen Unterricht hcrgestellt, und da galt cs Mitarbeiter zu finden, die gerade für den vorliegenden Zweck der beschreibenden, lebens wahren, anschaulichen und dabei immer künstlerischen Gestaltung ge eignet waren. Die ersten Erzeugnisse des jungen Verlags, so die Tier bilder Lehmann-Leutemann und Lehmanns Geographische Charakter bilder, wurden überall in der Schulwelt mit Beifall und Anerkennung begrüßt, sodaß der Verlag hierdurch zur Fortsetzung und Ausdehnung seiner Unternehmung auf andere Unterrichtszweige ermutigt wurde. So schlossen sich die Anatomischen Wandtafeln, die Erste Hilfe bei Un- glückSsällen, die Tafeln der Völkertypen und Menschenrassen und der Kulturpflanzen, ferner Serien der Technologischen Wandbilder an. Nicht vergessen sollen sein die Bilder zur deutschen Kulturgeschichte. Auch hier verstand cs der Gründer, treffliche Künstler zu gewinnen und mit ihnen für die Fortentwicklung gemeinsam tätig zu sein. 1894 bereits starb F. E. Wachsmuth, und der Verlag verlor mit ihm seinen weitsichtigen und tatkräftigen Leiter. Doch war seine Tätigkeit so .nachhaltend und fruchtbringend, daß die Geschäfte auch in den kom menden Jahren ohne Schwierigkeit auf gleichem Wege ihren Fort gang nahmen und der Charakter des Verlags endgültig bestimmt war. Nach mehrjähriger Geschäftsinhaberschaft der Witwe und der Tochter des Gründers übernahm 1901 der Schwiegersohn des Ver storbenen, der Kunstmaler Carl Max Müller, die Leitung, unter stützt von dem Prokuristen Gustav Schlieder, der seit 1893 im Hause tätig ist. Gleichzeitig war der Verlag in eine offene Handelsgesell schaft umgewandelt worden. Die Ausdehnung des Unternehmens ließ den bisherigen Geschäftsraum unzureichend erscheinen, und so wurde in der Kreuzstraße ein eigenes Geschäftshaus erbaut. Mit dem Fort schreiten der Reproduktionstechnik zu Beginn des jetzigen Jahrhunderts waren auch für den Wandbilder-Verlag neue Ausgaben, aber auch neue Wirkungsmöglichkeiten gegeben. Die Farbe konnte originalgetreuer, die Zeichnung genauer gebracht werden, überhaupt die künstlerische Seite konnte mehr gepflegt werden. Und so war es nur ein Schritt zur Herausgabe des »Künstlerischen Wandschmucks für Schule und Haus«. Nach und nach wurden alle Gebiete des Schulunterrichts in die Verlagstätigkeit cinbezogen, wobei neueren Richtungen stets die ihnen gebührende Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Während der Kriegszeit war die Tätigkeit des Verlags äußerst eingeschränkt, doch wurden zahlreiche Kriegsbilder herausgebracht. Die neuen Aufgaben, die nach dem Kriege mit der veränderten Zeit und insbesondere mit den neuen Richtungen im Unterricht verbunden waren, stellten den Verlag vor große neue Ausgaben, denen seine Tätigkeit zurzeit ge widmet ist. Aus Anlaß des Jubiläums hat die Firma einen illustrierten Ver lags-Katalog herausgcgeben, dem die Firmengeschichte vorangesetzt ist und Bilder der Inhaber und Mitarbeiter beigegeben sind. Auch aus ihm geht Entwicklung und Aufschwung des Verlags seit seiner Grün dung hervor und gleichzeitig Entwicklung und Wandel der Schule und des Unterrichts. Jahresversammlung der Bibliothcksbeamtcn in Dresden. — Am 27. und 28. Mai hielt der Neichsverband der Deutschen Bibliotheks beamten und -Angestellten seine Jahresversammlung in Dresden ab. Ter 1920 gegründete Verband umfaßt mit seinen rund 500 Mit gliedern etwa die Hälfte aller mittleren Bibliotheksbeamten wissen schaftlicher Bibliotheken und eine große Zahl von Beamten an Volks bibliotheken, z. T. in leitenden Stellungen. Die Hauptaufgaben des Verbandes liegen in der Erkämpsung und Sicherung der soziale» und wirtschaftlichen Verhältnisse des noch jungen Berufes und gellen zurzeit vorwiegend der Mitarbeit an der Regelung einer einheitlichen Ausbildung als Vorbedingung zu gleichartig anerkannten Prüfungen in den einzelnen deutschen Ländern. Am Abend des ersten Versammlungstages fand in den behag lichen Gesellschaftsränmen des Italienischen Dörfchens ein geselliges Beisammensein statt, zu dem auch die Direktoren der Dresdner Biblio theken geladen waren, im übrigen wurden die Pansen der Sitzungen anregend ausgefüllt durch eine Besichtigung der Landesbibliothek, ge leitet von Fräulein l)r. Schunke, und eine Einführung des Herrn Professor vr. Menz, Leipzig, in die Probleme der Entwicklung des modernen Verlagsbuchhandcls. Es sei Herrn Professor Menz noch mals an dieser Stelle für die bereitwillige Übernahme des Vortrages, der alle Beteiligten durch die regen Beziehungen, die sie mit dem Buchhandel verknüpfen, aufs lebhafteste fesselte, der ergebenste Dank ausgesprochen. Als Ort der nächsten Versammlung wurde Frankfurt a. M. oder Berlin festgesetzt. Von dem jährlich viermal erscheinenden Mittei lungsblatt des Verbandes ist vor kurzem das 15. Heft, außerdem im Februar d. I. das auch für buchhändlerische Werbezwecke geeignete erste Mitgliederverzetchnis erschienen. Das Verzeichnis kann von der Geschäftsstelle des Verbandes, Berlin NW, Lessingstr. 42, be zogen werden. W. Tagung der Handelslehrcr mit Hochschulbildung. - Der Neichs- verein und Verein Preußischer Diplom-Handclslchrer tagen vom 7. bis 10 Juni in Eisenach. Professor Sombart spricht über »Die Triebkräfte des modernen Wirtschaftslebens«. Mit der Tagung ist eine Lehrmittel- und Büromaschinen-Ausstellung verbunden, auch sind Betriebsbesichtigungen vorgesehen. Die Buchausstelluttg in Moskau nimmt laut Mitteilung der Kniga in Berlin günstigen Verlauf. Die Ausstellung ist dauernd sehr gut besucht, und Aufträge sind in verstärktem Maße festgestellt wor den. Ein umfassender Bericht steht in Aussicht. PersonalliaüMteli. Gestorben: am 30. Mai der Buchhändler Eduard N o s e n st e i u in B e r- lin, zwei Monate vor seinem 80. Geburtstage. Er entstammte einer angesehenen Familie in Danzig und kam 1868 in die Calvarysche Buchhandlung nach Berlin. Diese wurde später von Rudolf Mayer, Gust. Müller und Simmel übernommen, und Nosenstein war längere Zeit dort tätig. Darauf war er vierzehn Jahre, bis zum Tode des Inhabers, in der Stargardtschen Buchhand lung. 1885 gründete er zusammen mit Gustav Hildesheimer eine Buchhandlung in der Mohrenstraße, später Gipsstraße, trennte sich nach kurzer Zeit uud errichtete ein Geschäft unter eigenem Namen im Jahre 1887, das er bis ins hohe Alter führte und 1923 aufgab. Nosenstein war ein hochgebildeter, kenntnisreicher Mensch, der auch eine umfangreiche literarische Tätigkeit ausübte. Durch sein liebens würdiges Wesen hatte er zahlreiche Freunde unter den älteren Kollegen. Trotz großem Wissen und unermüdlichem Fleiß hatte er kein leichtes Dasein, und der neuen Zeit konnte er kein Verständnis entgegen bringen. Dazu war er viel zu sehr aus die alte Schule eingestellt. Berlin. Louis Lamm. öpreWal. (Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Zur Beachtung! Die umlaufenden Gerüchte, die 3. Buchhändlerwoche sei ans einen späteren Zeitpunkt verschoben worden, sind nicht zutreffend, der festgesetzte Termin vom 12. bis 18. Juni 1927 wird pünktlich ein gehalten werden. Es war bisher nicht festzustellen, von welcher Seite diese nicht zutreffenden Mitteilungen stammen und wir sehen uns des halb zu dieser Erklärung veranlaßt. Allgemeiner Deutscher B u ch ha n d l u n g s g e h i l f e n Verband (Fachgruppe Buchhandel im D. H. V.). Verantwort!. Redakteur: Franz Wagner. — Verlag: Druck: E. Hedrtch Nachf. lAbt. Ramm L Leemann). SLm Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsche« Buchhändlerhaus, tlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« lBuchhändlerhauss. 712
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